Gedanken über den NEU_anfang

E
hallo ihr lieben,

nach einer gewissen pause im forum heute mal ein paar gedanken die ich in den 'neuanfang' poste.

keine ahnung ob ich den trennungsschmerz schon hinter mir gelassen habe, aber ich denke ich sollte den blick nicht mehr all zu oft nach hinten wenden, denn eher in die gegenwart, deshalb lese ich überwiegend die berichte die hier in diesem forum gepostet werden. was fällt mir auf und dazu ein.

ich lese viel von nicht zu stande gekommenen evtl. neuen beziehungen, den enttäuschungen danach und dem schmerz. und diesbezüglich habe ich mir gedanken gemacht und möchte sie hier niederschreiben.

für mich gab es in meinem ganzen leben immer nur ein WIR, erst im elternhaus, dann in div. beziehungen und dann in meinen 16 jahren mit EX. als er mich verlies brach alles weg, kein netz mehr, dass mich auffing, kein WIR mehr. wenn ich nach hause kam, die wohnung leer, ich allein. das war schon immer meine grösste horrorvorstellung und die traf ein. ich muss zugeben, ich war nie wirklich allein, denn ich hatte immer meinen besten freund an meiner seite, auch wenn er 160 km weit weg von mir wohnte und naiv wie ich damals war, dachte ich, naja wir 2 verstehen uns so blendend, dann kommen wir eben zusammen. es kam anders, wir konnten nicht, jeder hatte seine last aus der ehemaligen beziehung mit sich herum zu tragen und die wog schwer. anfangs war ich enttäuscht, heute bin ich dankbar, dankbar dafür, dass ich mich nicht wieder gleich nach hinten fallen lassen konnte, mir mein leben bequem einrichten konnte, so wie ich es gewohnt war. ich musste in all den monaten lernen, dass es ein ICH gibt, an das ich mich gewöhnen musste, zu fragen, was will ICH, was will ICH nicht, wie geht es MIR, was kann ich dafür tun, dass es MIR wieder besser geht. harter tobak, denn das habe ich in dieser form noch nie gekannt. das schlimmste für mich war das weggebrochene netz von EX, das ich immer und immer wieder benutzte damals bei ihm. hier ein neues zu schaffen und ich denke, das habe ich getan, war harte arbeit, denn es hatte etwas mit neu zu schaffendem vertrauen zu tun, sich einlassen auf menschen, zulassen, dass sie nah an mich heran kommen. ja dieses netz habe ich nun, aber ich habe es noch nicht gewagt mich da mal wirklich hineinfallen zu lassen, warum, weil ich angst habe, ich kenne nur das alte netz, das mich immer auffing und mir sicherheit gab. dem neuen vertrauen und es wagen dort mal einfach aus der starre in der ich manchmal stehe zu entfliehen und den 'sprung' zu wagen ist meine nächste aufgabe. ganz soweit schein es mit dem vertrauen auf 100%iger basis eben doch noch nicht zu funktionieren.

ich habe auch heraus gefunden, das es wichtig ist, sein leben mit sich selbst zu füllen, nicht mehr nur den bedürfnissen eines geliebten menschen hinterher zu rennen, sich aufzugeben für eine liebe. dazu hat in seinem 'zum nachdenken-thread' auch etwas schönes geschrieben. erst wenn es gelungen ist, sein eigenes leben mit sich zu füllen und nicht die 'füllung' durch einen partner sieht, ist man doch wirklich bei sich selbst angekommen und nicht mehr unsicher was eine neue partnerschaft betrifft. enttäuschungen wird es sicherlich auch geben, aber ich denke für mich, ich werde keine faulen kompromisse mehr eingehen, nur damit mein leben ausgefüllt ist mit einem anderen menschen, ich nicht allein bin.

und ich sehe die gefahr bei einigen hier, die schon eine zeit allein sind oder das bedürfnis haben endlich wieder eine erfüllung im leben zu spüren. mir ist wohl klar, dass der mensch ein 'herdentier' ist und nicht für immer und ewig allein sein will und kann. aber unter zwang und nur um EIN bedürfnis zu erfüllen auf der zwanghaften suche zu sein, das kann nur in die hosen gehen. und brauchen wir das? nein ich denke nicht, denn enttäuscht und verletzt sind wir doch genug worden!!!

neulich erklärte mir ein mir liebgewonnener mensch folgendes, nachdem ich ihm erzählte, wie ich mich fühle und das alles in meinem leben anscheinend zerstört wurde: versuche erst einmal dein leben zu leben, denke nur an das ICH -- darauf meine einwände, ich werde doch so zum egoist -- nein meinte er, du hast dich im leben zu sehr an das WIR geklammert, du bist dabei auf der strecke geblieben und wenn du das mit dem ICH in den griff bekommen hast, dann kommt mal wieder ein WIR, aber dieses WIR ist völlig anders als das WIR was du bisher kanntest, weil du eine entwicklung mitgemacht hast, die schmerzhaft war, die so richtig heftige spuren hinterlassen hat, aber in diesem neuen WIR werden die 'glocken' einfach heller klingen als alles was du bisher kanntest.

natürlich bin ich noch lange nicht auf der ICH-seite angekommen und merke, wie es mir jeden tag aufs neue schwer fällt mich an mein eigenes leben zu gewöhnen, aber das scheint meine aufgabe zu sein, die jetzt von mir gelernt werden muss, auch manchmal unter einsatz vieler tränen. aber diese tränen 'spende' ich selten noch an EX, denn an mich. es fühlt sich an, als würde etwas wachsen, das weh tut. aber keine veränderung im leben geht ohne schmerzen ab. noch stehe ich am anfang, oder mitten drin, keine ahung, abzusehen ist es erst, wenn ich diese veränderung so abgeschlossen habe, dass sie nicht mehr schmerzhaft ist. mal sehen wo es mich hinführt. mein wunsch an mich selbst ist erst einmal dieses 100%ige vertrauen in menschen wieder zu finden, die mich all die monate begleitet haben in diesen schlechten zeiten an meiner seite standen und auch noch stehen, endlich zu wagen in dieses netz zu springen, dann denke ich wird einiges leichter für mich. aber ds ist leider in anbetracht der dinge, die passiert sind eben nicht so einfach und mit keinem schalter einfach mal umzulegen. VERTRAUEN heisst die devise.

und was ich nun mit dieser ganzen abhandlung sagen möchte und als metapher ausgedrückt:

das leben ist wie ein leeres glas, das man SELBST MIT SICH zu füllen hat, die partnerschaft und das WIR das sahnehäubchen. wenn man das glas nicht füllen kann mit seinem leben und das sahnehäubchen meint unbedingt zu haben, dann fällt es in das leere glas. erstens siehts nicht mehr so dolle aus, wenn es einfach da unten drin liegt und zweitens wird es als solches gar nicht mehr gesehen, weil als füllung benutzt. und sahnehäubchen sind keine füllung sie sind die krönung des ganzen!!! ich hoffe ihr versteht, wie ich das meine.

in diesem sinne, ich übe täglich an der 'füllung'



sabs

02.09.2003 11:36 • #1


E
das hast du schön beschrieben, dumm ist immer nur, wenn man sich mitten beim füllen verliebt, dann fällt man schnell wieder in alte wir-(wunsch)-muster.

in dem sinne, bin auch wieder am füllen hihi

mick

02.09.2003 12:45 • #2


A


Gedanken über den NEU_anfang

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E
lieber mick,

eben genau das meine ich, diese wir-wunsch-muster, die man kennt, die sich so gut angefühlt haben und für die man gelebt hat, aber wir haben alle gesehen, dass dieses WIR eben nur für eine gewisse zeit haltbar war/ist.

ich für meinen teil möchte niemals mehr in so ein tiefes loch fallen, dass mich hat soooooo leer fühlen lassen wie es vor 1 jahr war. selbst wenn ich mein glas nur zur hälfte füllen kann ist es mehr als vorher, dann kann ich von dieser hälfte zehren und noch etwas oben drauf setzen für MICH und evtl. am ende kommt dann das gewisse sahnehäubchen, die krönung eben.

vielleicht haben einige nach einem anderen motto gelebt als ich, aber für mich war meine ehe mein ein und alles, mein leben und deshalb ging es mir auch wohl so schlecht, als alles wegbrach, mein lebenstraum, nichts mehr da war. und ich denke, das ist die lehre die ich daraus gezogen habe. ich denke das hat auch nichts mit puren egoismus zu tun sondern mit einem normalen egoismus, dass ich in zukunft auch an mich denke, denn ich habe gelernt, es ist nichts für die ewigkeit, alles nur gewisse zeit von dauer und danach bin ich wieder auf mich selbst angewiesen und genau DAS lerne ich gerade dies zu überstehen.

und vielleicht gibt es ja ganz viele frauen wie auch männer so wie mich und z.B. GerdS (lieber Gerd, ich zitiere dich hier mal), die ihr eigenes leben für den partner aufgegeben haben. nicht unter zwang sondern freiwillig und die müssen erst einmal lernen mit sich selbst klar zu kommen nach so einem zerbrochenen traum. und wenn dann solche menschen wie du an diese menschen geraten, die noch nicht fertig sind mit ihrem eigenen ICH und dem füllen ihres lebens, dann kann das nur schief gehen. nicht weil sie gemein sind und den schmerz den sie erfahren haben weitergeben wollen, aus hass und enttäuschung, nein weil sie gemerkt haben was es mit ihnen gemacht hat plötzlich allein und vor dem ruin im seelischen sinne dazustehen. das ist doch legitim - oder!? das hat was mit dem lernen im leben zu tun, mit dem klar werden, was man falsch gemacht hat und den konsequenzen daraus ziehen. betrachte doch die frauen, die du kennenlernst im augenblick mal unter diesem stern, vielleich wird dir das ein oder andere dadurch auch klarer. sie lehnen dich nicht als mensch ab, sie wollen erst einmal mit sich ins reine kommen und das ende ist eben nicht abzusehen, deshalb ist es doch mehr als fair, wenn sie mit offenen karten spielen. selbst wenn kurze zeit schmetterlinge die szene von dir und ihr beherrschen, so gibt es dann sicherlich bei ihr momente in denen sie sich erinnert, wie es war, als sie allein da stand und sie hat tierische angst, dass sie das 1:1 wieder so durchleben muss, wenn sie sich fallen lässt.

erst wenn diese menschen, zu denen ich mich auch zähle ihren weg gefunden haben, allein, mit sich im reinen sind, dann sind sie auch wirklich offen für etwas neues. auf diesem weg gibt es aber unzählige steine, mit denen keiner rechnet.

so lernst du deine vorstellungen und wünsche zu relativieren die sicherlich für dein gegenüber auch kein leichtes sind und der andere mensch lernt erst einmal seinen weg zu gehen - allein. wenn beide du und der mensch, der in der zukunft auf dich wartet so weit seid, dann werdet ihr euch zusammen finden - glaubs mir, das ist naturgesetz )))

sabs

02.09.2003 13:56 • #3


E
liebe konstanze,
das hast du sehr schön gesagt und das ist wohl oft auch richtig....bei ihr ist es wohl aber eher so, das sie in eine kleine kehrseite des füllens getappt....das glas ist für sie auch ohne mann voll, warum soll sie noch mehr füllen.....das ist dann natürlich pech (:-(.

aber ich habe mir ja geduld verordnet und wenn sie wirklich nicht will, dann hat sie eben was verpaßt....

im übrigen stelle ich mir gerade bildhaft vor, wie toll es wäre, wenn wir wieder halbgefüllten irgendwann mit einem neuen partner marmelade einmachen: 20 gemeinsam zu füllende gläser mit viel lachen und guem wein dazu....schwärm hihi
mick

02.09.2003 14:18 • #4


E
Hallo Sabs,

das sind 2 schöne Beiträge von Dir, die mich sehr angesprochen haben.

Das Bild mit dem Glas und dem Sahnehäubchen gefällt mir gut! Das trifft es ziemlich genau!

Ich selbst kannte bis vor 1-2 Jahren auch nur das WIR. Wie bei Dir: aus dem Elternhaus direkt in die gemütliche gemeinsame Wohnung - zu zweit mit dem Liebsten. Man definiert sich nur als Teil eines Paares, niemals als wirklich eigenständige Person (im Nachhinein betrachtet - fiel mir damals nicht auf.)

Als dann die 1. Trennung kam, wurde mir der Boden unter den Füßen weggerissen. Meine Entwicklung begann. Das Glas war schlagartig leer. Sogar schlimmer als leer. Vielleicht hatte es auch erst mal einen gewaltigen Sprung und konnte nicht aufgefüllt werden.
Ich habe es auch nochmal 1 Jahr mit IHM gefüllt - aber danach war klar, dass es kein WIR mehr geben wird.

Ich habe dann letztes Jahr die endgültige Trennung hinter mich gebracht und versucht, mein Glas nur mit meinen eigenen Dingen zu füllen. Ich finde auch, das ist mir ganz gut gelungen.
Nur, wie Mick schon sagt: Was tun, wenn man sich in der Füllphase verliebt? Das ist mir nämlich passiert.
Aber ein Sahnehäubchen in ein halbvolles Glas zu setzen, bringt es wohl leider auch nicht.

Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass es einfach nicht das Richtige für mich war: Ich hatte während der Beziehung so oft den Drang danach, wieder für mich zu sein und das Glas erst mal noch alleine weiter aufzufüllen. Keine Ahnung, ob ich dieses Gefühl auch gehabt hätte, wenn die Beziehung das Richtige gewesen wäre. Wer weiß. Auf alle Fälle hatte ich einen Drang danach, wieder alleine zu sein.

Und jetzt fülle ich mein Glas wieder alleine weiter auf - und ich freue mich darauf und genieße es!

Ich verspüre nicht mehr diesen dringenden Wunsch nach einem Sahnehäubchen, ganz im Gegenteil, ich hoffe, es kommt erst mal keins vom Himmel gefallen.
Und wenn ich mal irgendwann soweit bin, dann passiert es von ganz alleine und dann passt es auch!

@Mick: Immer schön weiter füllen, mach Dir um das evtl. leere Glas anderer Personen nicht zuviel Gedanken sondern lieber um Dein eigenes!

Liebe Grüße
maryleen

05.09.2003 14:24 • #5


E
hallo ihr Lieben,

heute mal wieder ein bericht in eigener sache.

ja Ex und die emotionen zu ihm lassen mich immer und immer mehr los, ich gewinne abstand, wache endlich morgens wieder auf und fühle mich nicht mehr übel sondern versuche den tag so anzugehen, dass es mir gut geht. aber da sind noch die vereinzelten einbrüche, die mich dann ab und zu einholen, alpträume, in denen ich von ihm und bumsnudel träume, die schon lange vor unserer trennung ein paar waren und ich ein ohnmachtsgefühl und eine hilflosigkeit verspüre, dass ich den ganzen tag noch solch alptraum wie falschgeld in der gegend herum renne, weil ich es in diesen momenten einfach immer noch nicht fassen kann, mit welcher hinterhältigkeit die beiden damals agiert haben. und ohnmacht und hilflosigkeit sind für mich die schlimmsten den gefühle. aber damit habe ich das gefühl werde ich fertig, es belastet mich einen tag und dann habe ich wieder meinen frieden gefunden.

anders geht es mir mit dingen, die heute noch auf der zwischenmenschlichen ebene bzw. auf der anwaltsebene ablaufen. am freitag rief mich meine anwältin an und sagte mir wir müssten jetzt anfangen den zugewinnausgleich zu bearbeiten, da Ex per anwalt mitteilen hat lassen, dass er während unserer ehe eine erbschaft gemacht hat, die er dabei einfordert. ich bin aus allen wolken gefallen, denn die summe der erbschaft stimmte zum einen nicht, zum anderen hat er dieses ganze geld benutzt um ein wenig 'spielgeld' für seine aktienkäufe zu haben, welches natürlich jetzt pfutsch ist. ich war wie vor den kopf geschlagen, da ich nicht glauben wollte, was sie mir da vorlas. mit einer derartigen frechheit fordert er jetzt dinge ein, die ihm so nicht mehr zustehen, habe manchmal das gefühl es macht ihm richtig spass mich bluten zu lassen und er weiss, dass ich damit auch leide, weil die tatsachen einfach anders sind und die finanziellen dinge auch anders liegen und das weiss er!!! er weiss es, ich weiss es und er fordert trotzdem ein, geht über leichen und das ist es, was mich so belastet. habe freitag und samstag nur geheult, weil ich das gefühl habe er will alles, möchte am liebsten noch die kohle, die ich mit in die ehe gebracht habe. ich finde das alles so unglaublich. frage mich dann, warum ich das alles ausfechten muss, bei anderen läuft das alles viel besser, sie trennen sich und einigen sich was das geld betrifft auf einer sachlichen ebene. er, der während der trennung der grösste töner war, der mir sagte, ich müsse mir um finanzielle dinge keine sorgen machen, er würde mich niemals hängen lassen, versucht mich seit monaten über den tisch zu ziehen und appelliert dann noch an meine moral. wegen jedem cent streitet er, ist raffgierig geworden, lässt eine bombe nach der anderen platzen und ich fühle mich (trotz durch anwalt vertreten) jedesmal sch.... diese rückschläge, immer dann wenn ich denke ich bin über den berg, die er bei mir auslösen kann, weiss nicht, wie ich dagegen ankomme, ankomme insofern, dass ich nicht mehr in dieser opferrolle hänge, dass es mir mies geht, dass ich mich ungerecht behandelt fühle. er kann mich immer noch treffen auf dem feld der gerechtigkeiten/ungerechtigkeiten, ich spüre oft so eine wut, dass ich ihm manchmal noch sonst etwas an den hals wünsche, wenn er wieder gegen mich schiesst. es kotzt mich so an, dass er mich immer noch in der hand hat und ich dachte nie, dass ich mal froh sein werde, endlich von ihm geschieden zu werden, dass das alles aufhört!!!!

in diesem sinne
lg
sabs

20.10.2003 08:34 • #6


E
Liebe Sabs!

Vielleicht passt mein Beitrag jetzt weniger in die Gedanken zum NEU-Anfang, dennoch möchte ich auch dir ein paar Zeilen zukommen lassen.

Ich schätze mal, du hast ein äusserst prachtvolles Exemplar von *Schwein* als Exmann abbekommen, auch wenn dir diese Erkenntniss nicht helfen wird.

Aber auch ich habe ein paar kleinere, für mich eigentlich unbedeutende, Widrigkeiten zu meistern.
Mit meinem *zukünftigem* Exmann verstehe ich mich ansich ganz super. Wir telefonieren regelmässig, gehen gemeinsamen Hobbies nach und als Eltern fungieren wir noch besser. Nur eben nicht mehr als Familie. Die Liebe zu ihm ist ebenso gestorben, wie die seinig zu mir. Jetzt sind wir nur noch platonisch miteinander verbunden und leider auch noch auf dem Trauschein.
Warum es auch nach über 2 Jahren nicht zur Scheidung kommt, kann ich leider auch nicht sagen, obwohl ich diesen Tag schon herbeisehne. Nicht um ihn endgültig *loszuwerden*, denn das bin ich schon, sondern gerade auch um des inneren Frieden willens.
Es sind Kleinigkeiten, die aber auch im Inneren nagen. Mein jetziger Freund hat schon ein paar winzige Problemchen damit, mit einer *verheirateten* Frau eine Beziehung zu führen. Es hat so etwas anrüchiges. Ich getraue mich schon teilweise gar nicht mehr zu sagen, dass ich verehelicht bin.

Die nächsten Problemchen ;D habe nicht ich mit meinem Exmann, sondern dessen neue Partnerin.
Was heisst neu? Sie sind auch schon über 1 Jahr zusammen, wohnen zusammen, haben alle 2 Wochen gemeinsam meine Tochter übers Wochenende bei sich usw.
Nun weiss ich aber, bekomme es verbal zugetagen und kriege es auch selbst mit, dass diese Frau massive Probleme mit mir, nein, mit meiner Existenz hat. ;)
Es ginge nicht an, dass wir (mein Ex und ich) übehaupt noch Kontakt miteinander hätten, was über die Belange des Kindes hinausgeht.
Telefonieren ist in ihrer Gegenwart gar nicht mehr möglich, da bekomme ich es leibhaftig am Hörer mit, wie sie laut und hysterisch wird im Hintergrund.
Terminabsprachen oder sonstiges nur noch per Firmentelefon oder Handy.
Mir soll es egal sein. Ist es auch.
Nur konnte ich mir einen kleinen Seitenhieb zu meinen Exmann auch nicht verkneifen, indem ich ihm sagte, dass ich mir von NIEMANDEN, nicht mal meinem Freund, verbieten oder vorschreiben lassen würde, mit WEM ich Kontakt habe.
Das hat gesessen, das kannst du mir glauben.
In dieser Hinsicht habe ich einen riesigen Voreil ihm gegenüber.
Die Sehnsucht nach den Freiheiten, die er als Grund für unsere Trennung angegeben hat, hat er eingebüsst. Noch mehr als er vorher hatte.
Ein richtiger kleiner Pantoffelheld ist er geworden. Nur noch gemeinsam ausgehen, aber am liebsten nur noch daheim vor der Glotze sitzen. Und dies ist nicht ins seinem Sinne. Aber was macht Mann nicht alles für Frau? ::) Und das sieht man ihm auch an. Seine Körperfülle hat im letzten Jahr massiv zugenommen. *grins*
Woher ich es weiss? Weil er mittlerweile zu MIR, seiner Exfrau kommt, um sich sein Herz auszuschütten. Nur er spürt, dass mich sein Leben nicht mehr interessiert.

Was die finazielle Situation zwischen uns angeht, ist sie auch nicht gerade schön.
Erstens dieses dumme Abhängigkeitsgefühl meinerseits ihm gegenüber. Aber was solls. Ich kann es nicht ändern. Erstens steht es uns zu und zweitens brauchen wir es auch. Leben nicht wie die Made im Speck.
Inwieweit es alles rechtens ist, wie er und was er zahlt ist eine andere Geschichte.
Monat für Monat schwanken die Zahltermine teilweise um 14 Tage. Kann mich nie drauf verlassen, wann es da ist. Immer wieder Stress mit der Bank wegen mangelnder Deckung bei den Lastschriften von Miete ect. Und dabei weiss ich und auch er, ist er lt. Gesetz verpflichtet es mir zum Monatsanfang zu zahlen. Aber hier nützt mir das Wissen auch nichts.
Zum anderen ist er auch ein Korintenkacker was die Pfennigbeträge angeht, die er zahlen soll. Da wird alles auf den Cent genau ausgerechnet. Aber wehe, meine Einahmen erhöhen sich. Diese werden dann locker mal der Recheneinfachheitshalber aufgerundet. ;D D.h. er zahlt weniger Unterhalt.

Aber ich gebe zu, habe keine Lust mich wegen zwei oder drei Euro im Monat rumzustreiten.
Das einzige was mich wirklich tierisch anstinkt ist seine Zahlungsmoral, was die Zeiträume angeht.

Liebe Sabs. Die finanzielle Abhängigkeit werden wir zu unseren Exmännern nur verlieren, wenn wir wieder heiraten. *lach*
Aber ob das noch mal passiert??? (Davon mal ab, habe ich wieder einen Heiratsantrag bekommen, den ich mit Bitte um erneutes Fragen in 3 Jahren erst mal abgeschmettert habe. )

Liebe Sabs, versuche das Handeln deines Exmannes nicht so zu sehen, dass er dich *persönlich*, als Mensch oder als Frau angreifen will. Soweit denkt der gar nicht. Er denkt nur an seine eigenen Belange und versucht seine Schäfchen ins Trockene zu bringen.
Vielleicht wäre es auch für dich hilfreich, wenn du *wüsstest*, dass das Leben dieser Menschen auch nicht von Eitel Sonnenschein beschienen ist.
Wie sagt man so schön?
Schadenfreude ist die schönste Freude.

Lass dich mal feste umarmen!

Viele liebe Grüsse Nicole

20.10.2003 11:12 • #7


E
Hallo meine Liebe! *zwinker*

Wie gut ich Dich verstehe!!!!

Es ist genau diese Ebene Dich auch mich
in regelmäßigen Abständen immer noch verzweifeln läßt!!

Gerechtigkeit!?
Fairness!?
Freundschaft!?
Anstand?!
Moral!?

Diese Werte zählen scheinbar nicht oder nicht mehr.
Wer ist dieser Mann, mit dem ich fast 20 Jahre
verbracht habe?

Inzwischen weiß ich, dass nicht er, sondern ich mich selbst belogen haben.

Er war nie anders!

Nur ich wollte und habe ihn anders gesehen (mir zurechtgesehen).

Und nun .... bricht mein selbst kreiertes Lügengespinst vollständig zusammen.

Doch auch das Wissen darum, ändert nichts an dem Schmerz und der moralischen Entrüstung, Enttäuschung usw..

mmmh .... doll! Das war jetzt wirklich kein Trost!
Aber mir tut es zumindest immer gut, eine verwandte Seele
zu lesen.

Wünsche Dir, uns und dem Rest *g*
viel Kraft zum Weitermachen.

Liebe Grüße
Mrs-N-Presley




20.10.2003 11:32 • #8


E
Zitat Davon mal ab, habe ich wieder einen Heiratsantrag bekommen, den ich mit Bitte um erneutes Fragen in 3 Jahren erst mal abgeschmettert habe. )


Hallo Hopening,

- warten? Gibt es einen Grund ?
Wer weiss schon was in 3 Jahren ist.

Uschi

20.10.2003 12:15 • #9


E
Hallo Nicole!

tststs... Schadenfreude, hmmm, wie kann man nur... sowas unanständiges!

Ich habe nur wenige Infos von meiner EX dazu, ich bin aber nicht interessiert, was da so läuft. Ich WEISS einfach, was ich wert bin und ich weiß, daß die Routine in Ihrer neuen Beziehung genauso kommen wird. Im Endeffekt ist es ein Fortlaufen - ziellos durch die Gegend rennen und konsumieren, was geht. Ich wünsche ihr viel Erfolg dabei...


Hallo Konstanze,

zitierst Du mich hier?? Naja, ok, im Fallschirmspringen unter´m Pantoffel war ich der Größte...

Ich bestätige das nur, was Du sagst. Zum Einen erkenne ich für mich, daß ich in der Loslösung fortschreite, da ich inzwischen richtig Angst hätte, wenn von Ihrer Seite ein Angebot zur Versöhnung käme. Ich bin ehrlich - ich fahre auch eine so harte Linie, da ich nicht sicher bin, ob sie mich wieder für sich vereinnahmen könnte. Nicht mehr für eine neue Beziehung aber für sonstige Befehle, die von meinem früheren Kommandeur immer wieder (und auch danach noch) kamen.

Andererseits fange ich vorsichtig an, mich an die Damenwelt heranzutasten. Man ist ja ungeübt, nach so langer Zeit der Monogamie. Nein, ich bekomme nicht gleich eine gescheuert und manchmal können Frauen auch reden...

Ich will noch keine Beziehung, da ich auch sonst erst auf eigenen Füßen stehen will (von der Mama in die Beziehung... wie bei Dir). Aber ausschließen will ich auch nichts.

Nee, jetzt wird erst einmal die Scheidung noch durchgezogen und ist das überstanden, dann geht es mir sicher etwas besser. Und Dir bestimmt auch!

Was kann schlimmstenfalls passieren?? Die entscheidende Frage... aaaaalso, schlimmstenfalls muß ich ihre Kontonummer bei meinem Arbeitgeber hinterlegen, damit die mein Gehalt gleich an sie überweisen. Nagut, dann muß ich mir noch einen Nebenjob suchen, das krieg ich auch noch hin. Ich müßte mal schauen, ob Kanada auch Greencards vergibt. Nur mein Englisch ist nicht soo gut. Kann man als unterhaltspflichtiger Vater eigentlich Sozialhilfe beantragen, obwohl man berufstätig ist? Das sollte ich vielleicht mal die Anwältin meiner EX fragen.

Ach... in 100 Jahren ist sowieso alles egal, Gruß, Gerd

20.10.2003 14:46 • #10


E
Hallo alle zusammen!

@ Uschi: Also erstens bin ich ja noch lange nicht geschieden. Und Bigamie ist in Deutschland, glaub ich, verboten. Zweitens ist es mir eindeutig zu früh nach wenigen Monaten eine solche Entscheidung zu fällen. Ob ich überhaupt je wieder heiraten werde steht auf einem anderen Blatt.

@ Gerd: Schadenfreude? Ja, ich gebe zu, diese geniesse ich gelegentlich in vollen Zügen. Auch nach 2 Jahren noch.
Zudem habe ich einen häufigen Konakt zu meinem Ex und somit ganz guten Einblick (auch ungewollt) in sein Leben.
Kommandieren lasse ich mich allerdings von niemanden. Weder meinem Ex noch meinem jetzigen oder sonst wem. Wer mir so kommt der kann mal meine Generalsstimme kennenlernen.

Nein, im Ernst, ich habe mich innerhalb der vergangenen zwei Jahre ganz gut wieder ins Leben gefunden, auch wieder die Fühler Richtung Männerwelt ausgestreckt.
Es geht mir sehr gut und ich stehe eigenständig auf beiden Beinen in MEINEM Leben. Alles andere nehme ich mit, wenn es mir gut tut. Ohne Egoismus.

Unendlich viele liebe Grüsse Nicole

20.10.2003 15:43 • #11


E
guten morgen zusammen,

@M-N-P
ja diese ganze augenwischerei, die man während der ehe betrieben hat, dieses schönsehen, nicht hinschauen wollen. man war ja im doppelpack so stark und es sind einem dinge wie ungerechtigkeiten, moral usw. gar nicht aufgefallen, weil sie damals dem wohl beider zuträglich waren. ich bin immer noch fassungslos, bekomme z.t. das bild vom 'lieben Ex' der damals alles für mich getan hat und der immer fürsorglich war, nicht aus dem kopf. aber dein beitrag hat mir gestern geholfen, ich habe ihn vor dem telefonat noch gelesen und mir sind diese dinge bewusster geworden. mir fiel ein beispiel auf, dass im augenblick zur debatte steht. er hat seinen bruder damals bei der erbschaft so beschissen, dass sie seitdem nicht mehr miteinander reden und feinde geworden sind. damals fand ich das zwar schrecklich, habe auf ihn eingesprochen, aber er war nicht in eine andere richtung zu bewegen. nach jahren hatte ich das vergessen, heute fällt es mir wie schuppen von den augen, er war damals schon so, nur wollte ich es nicht sehen, er hat mich mit seiner eijapopeija-art eingelullt. heute stehe ich an der stelle seines bruders und mir ist bewusst, mit welchen mitteln er gegen geldanfechter vorgeht. traurig - oder! frage mich dann, gibt es noch moral, ehrlichkeit, gerechtigkeit. sollte ich nicht in zukunft wie eine dampfwalze durchs land walzen, alles nieder machen, nur bedacht auf meinen vorteil. das ist eine ernste frage, die ich mir stelle.

@Nicole
ja unsere schicksale sind wohl ähnlich, nur liegt zwischen dir und mir ein zeitvorsprung. wäre froh, wenn ich all das heute sagen könnte, was du schreibst. aber nun ja, vor einem jahr dachte ich, ich wäre so froh, wenn ich zumindest so weit wäre, wie die menschen, die die trennung schon 1 jahr hinter sich gelassen haben und die dinge in einem anderen licht sehen. zumindest habe ich das schon geschafft. in die zukunft will und kann ich noch immer nicht schauen, das macht mir angst. angst weil ich denke, dass all die zartgehegten hoffnung dann auch wieder nicht in erfüllung gehen werden. nein ich versuche mich gerade mit der gegenwart, die ich auch lange zeit ausgeblendet hatte, weil zu sehr mit vergangenheit beschäftigt.

@Gerd
ich kann dir gar nicht sagen, wie ich diese schlammschlachten hasse, immer diese ungewissheiten, wie gehen sie aus, mit wieviel schmutz kehrt man aus dem nächsten schlachtfeld....es ist zum k...... - ehrlich!!!!

erst einmal danke für eure beiträge!!

hatte dann gestern auf anraten meiner anwältin wieder mal eines dieser berühmten telefonate mit Ex. ich merke, dass ich immer sachlicher werde, ich mich nicht mehr zu irgendwelchen emotionalen streitereien hinziehen lasse und übe prächtig die ruhe selbst zu sein. gestern scheint es mirgelungen zu sein. das hat wohl auch etwas mit neuanfang zu tun, neuanfang für mich persönlich, denn früher war ich eher HB-Männchen.

aber was bedeutet neuanfang für mich jetzt. ich stelle mir die frage, wie es finanziell für mich überhaupt weiter gehen soll, war in meiner ehe bis zum hals abgesichert, hatte kein geldsorgen alles war geregelt. jetzt da noch diese geldforderungen zu meiner arbeitslosigkeit hinzu kommen wird ein neues kapitel in meinem leben aufgeklappt das da heisst, ich habe keinen rückhalt mehr, bin überhaupt nicht mehr abgesichert, starte in mein neues leben mit 0 kohle und absicherung und das macht mir höllisch angst. ich bin in gewissen dingen ein sehr sicherungsbedürftiger mensch, hätte am liebsten für jeden fall der eintreten könnte eine karte, die ich ziehen kann. nun diese karte/n fehlt/en mir. ich weiss gar nicht mehr, wie ich damit umgehen soll. bin in meine ehe wohlgesichert gegangen, Ex hat alles verzockt und nun muss ich sehen, wie ich zurecht komme. natürlich könnte man das aus heutiger sicht ablegen unter: 'wie blöd war die denn', aber ich hätte mir nie träumen lassen, dass das alles mal zu ende geht. frage mich, ob ich in eine neue beziehung gleich mit dem grossen buchhaltungsordner gehen soll, alles was ausgegeben, angeschafft und angelegt wird auf interne konten verbucht werden soll, damit ich dann nach jahren der gemeinsamkeit noch weiss, welchen cent ich oder er für was ausgegeben hat. ist das nicht krank? so eine pleite der nullrunde hatte ich schon einmal vor meiner beziehung mit Ex, anscheinend vertraue ich zu schnell, mische deins und meins zu unserem und stehe am ende mit nichts da. frage mich, ist das auch eine lektion, die man lernen muss. wie geht ihr mit diesem thema um bzw. seid ihr damit umgegangen. muss aus allem was passiert den schluss ziehen, ich habe es falsch gemacht.

nun und mit anfang 20 war das ein thema das mich da noch nicht so sehr berührt hat, heute mit anfang 40 sieht das natürlich schon ein wenig anders aus, man ist älter geworden, hat sich an gewisse dinge gewöhnt und es macht einem angst, wenn man sieht, wie andere menschen in dem alter vorgesorgt und abgesichert sind und man selbst steht vor einem scheiterhaufen. leute ich weiss nicht, wie ich das gerade bewältigen soll, weiss, dass ich da sicher noch lernbedarf habe, in richtung umdenken, weiss aber nicht, wo ich ansetzen soll. vielleicht gibt es ja noch mehr wie mich, die jetzt genau an dem punkt stehen wie ich und die mir schreiben können, wie sie damit umgehen. es würde mir helfen neue denkansätze in meinen kopf zu bekommen.


lg
sabs

21.10.2003 08:19 • #12


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