132

Für Affäre oder Ehe entscheiden - was tun?

S
Hallo Polyxena, Dein Beitrag ist schön zu lesen. Hätte ich auch gern so gelebt. Mein Ex hatte zuviel Angst davor. *lächelnd* Er war derjenige, der sich fremdverliebt hatte. Als ich vorgeschlagen habe dass er das leben dürfen, fing er an zu überlegen, dass ich ja dann womöglich das gleiche beanspruchen könnte... Und dann wäre er womöglich nicht in der Lage, das zu ertragen ... Also hat er sich lieber getrennt. Heute lebt er mit der.anderen, vermisst mich, meine Großzügigkeit, all die Freiheiten, die ich ihm immer gewährt habe
Ich vermisse ihn auch, aber da führt nun wirklich kein Weg mehr zurück. Einen so egozentrischen Menschen mag ich mir als Partner nicht vorstellen. Da lebe ich dann doch lieber mit meinem Liebeskummer und hoffe, dass der irgendwann vergeht.

22.03.2016 20:38 • x 1 #91


P
Hallo Silver 2,

„Heute lebt er mit der anderen, vermisst mich, meine Großzügigkeit, all die Freiheiten, die ich ihm immer gewährt habe.“ - Ja, das kann ich mir vorstellen. Früher oder später merkt man, welche Bedürfnisse man denn noch so hat. –Und, dass diese nichts damit zu tun haben, ob man mit jemanden zusammen ist und ihn liebt. Man muss sich nicht trennen, nur weil man auch noch andere Bedürfnisse hat. Einer allein kann eh nicht alle erfüllen. Man kann glücklich miteinander sein, trotzdem sind Gefühle für andere möglich.

In meiner Beziehung schließt das eine das andere nicht aus. Es ist aber schwierig, wenn du selbst poly tickst, aber derjenige, den man kennenlernt, nicht so drauf ist. Die „Freundin“ meines Mannes bspw. meldet sich oft wochenlang nicht und reagiert nicht auf seine Mails. Wenn sie sich nah waren, herrscht danach oft Funkstille. Das ist für ihn sehr schmerzlich. Sie mag den Kontakt zu ihm, will es aber nicht „Beziehung“ nennen. Für sie ist diese andere Lebensweise nach wie vor recht abstrakt. Sie ist auch nicht so ausprobierfreudig wie wir. Sie sucht zudem noch immer insgeheim nach einem Mann, der mit ihr zusammen zieht und ihr ein Baby schenkt, ganz klassisch eben. Was dann aus ihr und meinem Liebsten wird, ist unklar. Auch verständlich, aber nur aus monoamorer Sicht. Weh tut es meinem Mann allemal, weil sie ihm nichts Langfristiges, Verbindliches geben kann. Ich bin dann diejenige, die ihn auffängt. Das ist nicht immer leicht, aber es geht ihm dann besser und somit auch mir. Ich bin gerne für ihn da.

Was ich sagen will: Mit deinem Ex würde das nur gehen, wenn auch er dir zugesteht, deine Bedürfnisse auszuleben, wenn da mal ein anderer sein sollte. Man freut sich dann für den Partner, anstatt ihn zu verurteilen. So ist das eben, man lacht gemeinsam, weint aber auch gemeinsam und manchmal weint man allein, das ist dann aber auch ok. Vielleicht findest du jemanden, der etwas offener ist. Es heißt ja nicht, dass man auf Teufel komm raus mehrere Beziehungen und Liebschaften führen muss, aber wenn es halt passiert, ist man „gewappnet“. Das ist die Alternative zum Fremdgehen und Lügen. Garantien gibt es sowieso nie.

Ich wünsche dir alles Gute!

Polyxena

31.03.2016 10:35 • #92


A


Für Affäre oder Ehe entscheiden - was tun?

x 3


P
Hallo Gast1030,

ja, es kann in der Tat gut sein, dass ein Baby unsere Einstellung verändert. Da gebe ich dir Recht. Ich freue mich auf das Familienleben, aber es wird bestimmt auch schwierig. Allein schon gesellschaftlich. Erkläre mal deinem Kind, dass Mami und Papi noch andere Freunde haben… Wenn es so aufwächst, versteht es das zwar, aber wie reagieren Mitschüler und andere Eltern? Aber gut, das geht ja momentan noch zu weit, weil wir davon noch eine Weile entfernt sind.
Trotzdem: Ich kann mir auch vorstellen, dass ich von meinem Mann erwarte, dass er in erster Linie für das Kind und mich da ist, vor allem in der ersten Zeit, und alle anderen Bedürfnisse erst danach dran sind. Ich habe aber keine Angst vor der Zukunft, denn mit Neugierde komme ich weiter, als mit Angst.

Alles Liebe,
Polyxena

31.03.2016 10:43 • #93


P
Hallo Helgehe,

Mit dieser Denkweise könnte ich nicht leben - leider vermutlich!
- Das dachte ich früher auch. Schließe niemals etwas aus, sonst wird es auch nicht funktionieren.

Da bin ich zu sehr in den gesellschaftlichen Normen gefangen (mit 52) und könnte das wohl auch nicht ändern.
- Sag das nicht, hier ein interessanter Beitrag. Die Bildqualität ist nicht gut, aber man bekommt trotzdem alles mit.


Allerdings sagst du ja auch: „Ich habe keine Chancen auf sowas und auch kein Interesse daran.“ Das ist dann ziemlich klar (und natürlich völlig ok).

„Meine Frau braucht weniger 6 als ich, wenn sie das woanders bekommen würde, ginge mit mir ja noch weniger!“ - Wenn man es quantitativ sieht, stimmt das vielleicht. Ich denke jedoch, dass es gerade bei Frauen eher darauf ankommt, jemandem nah zu sein, als eine vorwiegend körperliche Befriedigung zu erfahren. Daher ist körperliche Vereinigung mit mehreren möglich. Also nicht nach dem Motto: „Ich hatte ja gestern schon einen im Bett, warum dann heute nochmal so etwas machen?“ –Sondern eher: „Gestern war mir die Verbindung zu XY wichtig, weshalb wir miteinander geschlafen haben, aber heute möchte ich die emotionale Beziehung mit YX spüren und daher mit ihm auf diese Weise zusammen sein.“


„Jeder so, wie er kann - dein Mann ist in meinen Augen der glücklichste Mann, den es geben kann. Gesichertes Heim und sich woanders das holen, was du ihm nicht bieten kannst/willst! Will ich auch!“
- Ja, und alles ganz offen und ehrlich, anders geht es nicht. Es kommt halt auch darauf an, wie sehr man das will. Wenn es reicht, davon zu träumen, ist es ok, aber sobald man immer wieder spürt, dass man es auch leben muss und kein Weg mehr daran vorbei führt, sollte man sich mit Polyamorie befassen. Sonst gibt’s Herzschmerz.

Hätte ich Möglichkeiten, mich fremd zu verlieben bzw. eine andere Frau würde mir eindeutige Angebote machen - wow, wäre das toll! Aber ich könnte es nicht, weil ich verheiratet bin, mit meiner Frau die das gemacht hatte, mein schlechtes Gewissen wäre zu groß, trotz ihrer langen Affäre! Bekloppt, oder?
- Es muss wahrscheinlich noch eine Weile heilen. Möglicherweise könnt ihr eines Tages ganz behutsam darüber sprechen. Gerade sie müsste ja wissen, wie schwer es ist, wenn man zwei Menschen begehrt und am liebsten beide gleichzeitig haben möchte. Vielleicht gibt es einen Kompromiss. Irgendwann. Ich wünsche euch so oder so alles Gute und vertraut in eure Liebe. Diese hat es geschafft, dass ihr weiterhin zusammenhaltet und zusammengehört.

Polyxena

31.03.2016 11:37 • #94




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag