Hallo Kitty-Cat,
nun atme erst mal tief durch In einigem, was du schreibst, erkenne ich mich wieder. Mein Freund und ich sind jetzt mittlerweile drei Jahre zusammen, aber gerade am Anfang und im 1. Jahr war es besonders schwierig. Auch ich bin (durch schlechte Erfahrungen) ein sehr misstrauischer Mensch und mir fällt es verdammt schwer, zu vertrauen, hatte und habe auch immer wieder Rückschläge, die mittlerweile aber zum Glück sehr viel weniger werden. Dazu kommt, genau wie bei dir, dass mein Freund beruflich sehr viel unterwegs ist (auch Wochenende) und auch, wenn eigentlich Feierabend ist, er deswegen noch lange nicht gleich heim kommt, sondern eben auch gern mal auf ein Bierchen mit Kumpels auf der Baustelle sitzen bleibt
Er hat mir dies aber von Anfang an gesagt! Ich wusste es, und konnte somit gleich entscheiden, komme ich damit zurecht oder eben nicht. Und du wusstest es auch von Anfang an. Und auch wenn es mir manchmal wirklich stinkt, ich habe es ihm noch nie! vorgeworfen. Denn ich rufe mir immer wieder ins Gedächtnis, er hat es mir ja gesagt, es war meine Entscheidung. Und ich weiß genau, nichts würde ihn (und ich denke nahezu alle Männer) mehr nerven, als eine Frau, die ständig Vorwürfe macht, fragt, wo er bleibt, er solle sich doch mehr kümmern usw. Gerade zu Anfang einer Beziehung, mach dir das bitte bewusst. Ich kann jetzt nur von meinen Erfahrungen berichten, wie alle anderen hier auch. Aber bei uns war es so, dass unsere Beziehung anfangs nur von meiner Seite aus schon sehr verbindlich war, mein Freund selbst braucht sehr lange, um sich (emotional) auf jemanden einzulassen und sich somit auch beziehungstypisch zu verhalten. Hätte ich mich am Anfang so verhalten wie du jetzt, hätte ich ihn mit 100%iger Sicherheit vergrault. Wir haben zum Glück immer wieder die Kurve gekriegt, wo andere vielleicht schon aufgegeben hätten. Es ist mir nicht immer leicht gefallen, zurück zustecken (er hat zudem auch einen Sohn aus vorheriger Beziehung) und nicht zu drängeln und ich habe es sicher auch nicht immer geschafft, aber im Großen und Ganzen scheinbar schon, sonst wären wir nicht mehr zusammen
Und je länger wir zusammen sind, umso mehr entspannt sich die Situation. Ich musste meinen nur machen lassen und mittlerweile hat er zunehmend selbst das Bedürfnis, mehr Zeit zusammen zu verbringen, sagt z.T. auch mal Aufträge ab, kommt eher nach Hause. Und das bestätigt mich, dass ich mich richtig verhalten habe. Wenn er merkt, etwas ist mir besonders wichtig, bspw. dass er bei Familienfeiern dabei ist, obwohl das so gar nicht sein Ding ist, tut er es mittlerweile auch von sich aus. Und das ist mir wichtig, dass er es macht, weil er es will, weil er merkt, dass es mir wichtig ist.
Daher kann ich dir nur einen Rat geben: wenn du weiterhin mit ihm zusammen sein willst, dränge ihn nicht und v.a. nerve ihn nicht, schon gar nicht während der Arbeit! So gerne wir Frauen zwischendurch so kleine Aufmerksamkeiten bekommen, wenn ein Mann beruflich Stress hat, will er seine Ruhe! Er trennt die beiden Sachen strikt und das finde ich auch gut so, denn sonst ist er bei keinem von beiden gedanklich voll da, weder bei dir noch bei der Arbeit. Wäre es mein Freund, ich würde mich bei ihm für mein nerviges Verhalten entschuldigen, wenn er wieder da ist. Und lass ihn doch einfach mal machen. Ihr steht noch ganz am Anfang, ihr habt noch soviel Zeit. Auch Männer brauchen Zeit für sich (fällt mir auch nicht immer leicht ) Wenn du ihn dann nervst, befürchte ich, verlierst du ihn, zumindest wenn er in seiner Bindung zu dir noch nicht so weit ist wie du.
12.10.2015 09:24 •
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