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Frisch verliebt, aber der nächste Schritt?

pizzaprinz
Hallo, es ist normalerweise gar nicht meine Art Hilfe in Anspruch zu nehmen bezüglich dieses Themas... Da ich sonst aber auch noch nie in einer ähnlichen Situation war und langsam echt verzweifle, hoffe ich hier ein paar Tipps zu bekommen. Am besten fange ich ganz von vorn an, Vorsicht - wahrscheinlich wird's ein Roman und hier und dort sehr verwirrend...


Ich war bis Mitte letzten Monats noch in einer sehr unglücklichen Fernbeziehung, in der ich mich zum Schluss hin eigentlich nur noch wie das 3. Rad am Wagen und wie Dreck behandelt gefühlt habe. Mein Freund lebte 4 Stunden von mir entfernt und immer war ich es, der ihn besuchen kommen musste (einmal im Monat). Dann war gegen Ende so gut wie täglich seine beste Freundin vor Ort oder mit ihm unterwegs, die er aber erst seit ganzen 2 Monaten kannte. Meist hat er mir nicht mal Bescheid gesagt, wenn sie da war oder er mit ihr los gezogen ist und ich hab mich dann gewundert, wieso er stundenlang nicht antwortet. Dadurch hab ich mich eben sehr vernachlässigt gefühlt... Vielleicht war ich bloß zu empfindlich, aber ich bin auch sehr misstrauisch geworden.
In dieser Beziehung gab es von Anfang an fast wie im 2-tägigen Rhythmus Streitigkeiten und es hat mich emotional so mitgenommen und unter Druck gesetzt, dass ich sogar angefangen habe, mich teilweise selbst zu verletzen, weil ich die ganze Schuld auf mich genommen habe. Ich hatte einfach Angst, dass ich ohne ihn völlig einsam dastehe und nichts mehr auf die Reihe kriegen werde, obwohl ich mich so ungeliebt gefühlt habe. Ich war es dann aber auch, der die Bremse gezogen und die Beziehung beendet hat.

Die ersten zwei Wochen nach der Trennung habe ich mich noch sehr oft selbst dabei erwischt, wie ich seine Social Media Accounts (Facebook etc) gecheckt habe und dabei extrem Angst hatte, dass er schnell jemand neues findet und ich so einfach für ihn ersetzbar bin... Auch, da wir zuvor schon einmal 2 Tage getrennt waren und er in dieser Zeit schon jemand anders küsste, von dem es vorher noch hieß, er sei nur ein guter Freund.


Jedenfalls waren wir im Februar zusammen auf einem Selbsthilfe Treffen für Transgender Menschen und Freunde. Dort habe ich eine neue Bekanntschaft gemacht, von der sich später herausstellte, dass wir unglaublich viele Gemeinsamkeiten haben und uns über 3 Ecken sogar schon kannten und vor Jahren auch schon einmal begegnet waren. Diese Person fühlt sich an wie ein Seelenverwandter und als ob wir uns schon immer gekannt hätten. Er hat mir schon jetzt unglaublich schnell über meinen Ex-Freund hinweg geholfen, so dass ich eigentlich kaum noch an ihn denke, bis zu dem Punkt dass er wohl tot umfallen könnte und es wäre mir egal (drastisch ausgedrückt ).

Dafür sinkt meine Laune nun jedes Mal spürbar, wenn besagte Person nicht auf das eingeht, was ich sage beziehungsweise es mir so vor kommt, als würde er mir nicht dieselbe Aufmerksamkeit schenken, wie ich ihm. Zur Erklärung: ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass ich mich in ihn verliebt habe.
Wir flirten auch ziemlich viel miteinander, zumindest fasse ich es als Flirten auf - wobei hier auch schon die erste Schwierigkeit liegt. Ich bin verdammt schlecht im Deuten von sowas und bin mir immer absolut unsicher, ob ich richtig zwischen den Zeilen lese, da es sehr subtil ist. Aber wir machen bereits Pläne für den Sommer zusammen und reden davon, uns öfter zu treffen und ich ziehe momentan sogar in Erwägung, an derselben Uni wie er zu studieren. Mein Problem ist an dieser Stelle, dass ich schon seit Tagen und Nächten unruhig bin und mit mir selbst ringe, ob ich ihm meine Gefühle gestehen sollte oder besser (noch) nicht...

Zum einen könnte ich es zum jetzigen Zeitpunkt vermutlich schon nicht ertragen, ihn mit jemand anders zu sehen und würde die Freundschaft, so leid es mir tut, abbrechen müssen. Zu meinem eigenen Wohle, da ich emotional noch etwas instabil bin. Zum anderen habe ich als Schwarzmaler die Befürchtung, dass er vielleicht doch nicht dasselbe für mich empfindet und mich nur als guten Freund betrachtet. In dem Fall würden meine Gefühle unsere Freundschaft vielleicht ruinieren, wenn ich sie ihm gestehe. Andererseits ist die Freundschaft irgendwo schon ruiniert, weil ich in ihn verliebt bin, oder..?


Ich bedanke mich schon mal im Voraus für alle Antworten, LG Vic.

12.04.2016 23:25 • #1


_Tara_
Hallo Vic und Willkommen hier im Forum!

Was mir auffällt: Du scheinst Dich und Dein Wohlbefinden sehr von der Gunst und Aufmerksamkeit anderer Menschen abhängig zu machen. Warum ist das so...?

Wie sieht Dein Leben aus? Hast Du einen Job, der Dir Spaß macht, Freunde, ein gutes soziales Netz, Hobbies? Und noch eine Frage: wie alt bist Du?

13.04.2016 06:44 • x 1 #2


pizzaprinz
Hallo und Dankeschön.
Ich bin 22, um auf die Frage zurück zu kommen und ich habe irgendwie schon damit gerechnet, dass danach gefragt wird.
Mein Leben ist ziemlich deprimierend, um ehrlich zu sein, ich weiß jedoch vielen geht es schlechter als mir. Ich bin Einzelkind und bei meinen Großeltern in recht ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Ich arbeite zwar immer irgendwo, aber war bisher noch ständig auf der Suche nach dem, was ich eigentlich tun will. Beziehungsweise wurden mir auch viele Steine in den Weg gelegt, dazu gehörte der falsche Umgang, Familie etc. Ich hab oft den falschen Menschen vertraut und bin mehr als einmal auf die Fresse gefallen. Ich hatte bis Mitte 2015 beispielsweise eine beste Freundin, die sehr über mein Leben bestimmt hat und wohl sowas wie eine Mutterrolle für mich einnehmen wollte und mich schon ziemlich damit erdrückt hat.
Mittlerweile habe ich mich davon sehr abgekapselt, war aber von je her eher der Stubenhocker und habe nie ein reges Sozialleben angestrebt. Hobbies habe ich durchaus auch, ich zeichne zum Beispiel. Ich geh ungern auf Partys und lerne dadurch auch nur schwer neue Leute kennen. Ich bin anfangs auch eher verschlossen und ruhig, es sei denn ich habe sofort den Draht zu jemandem und wir verstehen uns auf Anhieb. Wenn ich Vertrauen gefasst hab bin ich sehr offen und humorvoll, wobei ich auch sehr schnell anhänglich werden kann.
Ich weiß selbst dass ich ein großes Problem damit hab, mich leicht ersetzlich zu fühlen und ich brauche eigentlich immer die Bestätigung, dass man mich braucht und gern um sich hat. Da ich schon seit einiger Zeit an Depressionen leide rede ich mir oft ein, nur nervig zu sein. Ich denke auch oft, dass ich sowieso alles falsch mache, nichts richtig machen kann und am besten einfach verschwinden sollte, zum Wohl der anderen.

13.04.2016 17:59 • #3




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