Hallo Hoshi,
deine Geschichte ähnelt meiner. Wurde Ende Oktober 2011 nach 10-jähriger Beziehung von meinem Freund verlassen. Wir sind sehr jng zusammengekommen (er 15!, ich 17). Es war schon länger nicht mehr alles ok zwischen uns, aber ich habe ihn dermaßen geliebt, ich habe für unsere Beziehung gekämpft, während er sich in den letzten Monaten langsam verabschiedet hat... Ich habe zwar gemerkt, dass er sich verändert hat, wollte es aber anscheinend nicht wahrhaben- das wird schon wieder war mein Motto. Habe am Ende viel mit mir machen lassen, wie ich heute weiß; mein Selbstwertgefühl war wohl nur mehr in Fragmenten vorhanden.
Jedenfalls hat er eines Abends (nach irgendeinem belanglosen, aber anscheinend auslösenden) Streit gesagt, er wolle, dass ich am nächsten Tag ausziehe. Er hätte kaum noch Gefühle für mich, i sei an allem schuld, er hätte sich nur wegen mir so negativ entwickelt und blablabla.
Er hat sich nach der Trennung wie ein Ar. verhalten - abweisend, kalt, beleidigt, so als hätte ICH IHN verlassen oder so. Hat mich wie DRECK behandelt. Jeglichen Gesprächsversuchen (habe nach 10 Jahren wohl ein Recht drauf, wie ICH meine) ist er ausgewichen wie der Teufel dem Weihwasser.
Nun, er ist ein sehr feiger Mensch und kann mit Konflikten und unangenehmen, belastenden Situationen gar nicht umgehen. Konflikt- und kritikfähig war er noch nie, was also habe ich von diesem Menschen in einer Trennungssituation zu erwarten?
Hinzu kommt noch, als wäre die Trennung nicht schon schlimm genug, dass ich am 24. 12. über Facebook (wie armselig) erfahren musste, dass er in einer neuen Beziehung ist - und das wenige Wochen nach der Trennung. Es handelt sich bei seiner Neuen jedoch nicht um irgendeine Zufallsbekanntschaft, sondern um ein 20-jähriges Mädel, mit dem er seit geraumer zeit chattet (hab das im Winter 2010 herausgefunden). Genau wie deine EX hat er es jedesmal ins Lächerliche gezogen, wenn ich ihn auf sie angesprochen habe. Das wär nix, er habe sie noch nie gesehen etc. Mehr noch, zum Teil ist er richtig aggressiv geworden und hat mir vorgeworfen wie eifersüchtig ich doch wäre. Und am Ende habe ich das wohl selber geglaubt, nämlich dass ICH ein Problem hätte...
Ach mann, hätte ich doch bloß viel früher auf mein Bauchgefühl gehört, welches mir schon die längste Zeit deutlich gesagt hat, dass da was gewaltig stinkt, welches ich - auch aufgrund fehlender Erfahrung, war schließlich meine erste Beziehung - nur nicht einordnen bzw. deuten konnte.
Er hat also einen schönen warmen Wechsel vollzogen; hat erst gewartet, bis er eine Rückendeckung hat, jemanden, der sozusagen auf ihn wartet (und das hat sie wohl schon länger) - um mich dann schön auszusortieren... Und ich hab anfangs die Fehler, die Gründe fürs Scheitern der Beziehung einzig bei mir gesucht!
Wenn ich heute so nachdenke, haben wir wohl nicht mehr zusammengepasst. Ich bin erwachsen geworden, weiß, was ich vom Leben will, er hat sich in eine komplett andere Richtung entwickelt bzw. hat sich in meinen Augen irgendwie zurückentwickelt (wichtig für ihn nur noch Fortgehen, Musik hören, Festivals, Freunde). Er hat wohl scheinbar irgendwas versäumt in seiner Jugend - vielleicht ist es einfach naiv zu denken, dass man mit 15/17 zusammenkommt und diese Liebe bis zum Tod bleibt...?
Die Neue ist nun eben aufregend, neu, unkompliziert, jung, hat (noch!) keine Ansprüche an ihn - wie zB Kinder, Heirat etc. Sie hat mit mir - sowohl äußerlich als auch in Bezug auf gewisse Lebenseinstellungen - nicht viel gemein. Manchmal frag ich mich schon, was er an der findet. Aber diese Gedanken sind sinnlos. Das ist sein Problem. Genauso wie es Sache deiner Ex ist, was sie an ihrem neuen Typ findet. Es hat mit UNS nichts mehr zu tun. Aber ich weiß, das sagt sich recht leicht.
Weißt du, wenn mein EX auf so eine steht, dann hat er MICH ja gar nicht verdient; bei dir dasselbe!
Was mir sehr geholfen hat, waren unzählige Gespräche mit meinem Dad, der selber von meiner Mutter nach fast 30-jähriger Beziehung verlassen worden war, und mit seiner Freundin, die ebenso nach 20 jahre einer anderen Frau weichen musste. Gespräche mit diesbezüglich erfahrenen Leuten und mit lieben Freunden waren eine sehr wichtige Stütze für mich
Und was daneben unabdingbar ist, ist ein totaler
KONTAKTABBRUCH!
Wenn man sich dauernd sieht, werden nur immer wieder Wunden aufgerissen! Daher habe ich aus Selbstschutzgründen den Kontakt zu meinem Ex, als auch zu seiner Familie komplett abgebrochen, obwohl insbesondere sein Vater und seine Schwester mir in den 10 Jahren sehr ans Herz gewachsen sind Tut weh, geht aber nicht anders!
Mit dem/der EX in Kontakt zu bleiben tut letztlich aber noch viel mehr weh und ist obendrein sehr masochistisch...
Freundschaft nach der Trennung? Interessiert mich nicht. Geht auch nicht gleich, wie ich finde; erst wenn man darüber hinweg ist!
Ich würde dir also raten, den Kontakt zu ihr einzustellen - was sagst du dazu?
LG und Kopf hoch (und das von einer, die ganz genau weiß, wie du dich jetzt fühlst!)