Hallo zusammen,
ich versuche mich mal kurz zu fassen. Ich habe meine damalige Freundin (20) im Freundeskreis kennengelernt. Sie hatte einen Freund, ich (22) nicht. Wir haben uns nur oberflächlich gekannt, sie sich von ihrem Freund getrennt. Dann habe ich sie circa 3 Monate nicht gesehen, sie hatte sich zurückgezogen und dann haben wir uns wieder regelmäßiger im Freundeskreis getroffen. Mit der Zeit stellte ich fest, dass ich sie sehr gerne mag. Wir trafen uns privat, verstanden uns prächtig und nach ein paar Treffen hat's dann gefunkt, wir wurden ein Paar. Soweit so gut.
Nach zwei Monaten Beziehung machte sie eine 8-wöchige Reise. Wir hatten uns die zwei Monate oft gesehen, uns super verstanden und waren uns sicher, dass die Reise uns nicht auseinander bringen wird. So war es auch. Wir hatten viel Kontakt und waren uns durchweg sicher, es gab keine Probleme. Nachdem sie wieder da war, habe ich den Studienort gewechselt, sodass sich die Beziehung zu einer Fernbeziehung geändert hat. Wir haben uns 3 Wochenenden im Monat gesehen, dann aber sehr intensiv. Es gab nie Probleme, es war nie ein negatives Thema. Wir waren uns beide total sicher, dass wir das wollen und das es kein Problem ist, zumal ich im Allgemeinen in den Semesterferien auch mal Wochen wieder zuhause bin. Es passte einfach. Sie war meine beste Freundin, ich ihr bester Freund, es hätte nicht besser sein können.
Nach 9 Monaten Beziehung brach sie auf in ihr Auslandssemester. Sowohl Reise, Umzug als auch Semester waren vor dem Beginn der Beziehung geplant. Da die Beziehung so reibungslos verlief, gab es keine Zweifel, dass es scheitern könnte. Die ersten Wochen waren kein Problem, nach 5 Wochen war ich sie das erste mal besuchen, es war wirklich schön. Dann waren es nur noch 8 Wochen bis Weihnachten und ab dann sollte es auch nur noch ein Monat sein.
Ein paar Wochen vor Weihnachten fiel mir dann auf, dass sie sich von mir distanzierte. Nachrichten kamen spät an, sie hatte nicht viel Zeit zu Skypen. Ich wurde quengelig und konfrontierte sie dann mit der Situation. Sie sagte mir, dass sie gerne bis Juni verlängern will. Zugegeben zunächst ein Schock für mich, aber ich hatte mich schnell wieder eingekriegt. Erst einen Tag später sagte sie dann, dass sie an unserer Beziehung zweifelt.
Sie sei total verwirrt, will nicht so denken, aber sie braucht mich momentan in Spanien absolut nicht. Das ständige Melden sei auf Dauer nervig, sie könne mir nicht soviel erzählen, da ich das alles nicht mir ihr erlebe. Andererseits sei sie total fertig, weil ich ein toller Freund war und eigentlich nichts falsch gemacht habe. Wir hatten dann etwas Abstand voneinander, wollten es dann an Weihnachten auf uns zukommen lassen. Dann war sie über Weihnachten zu Hause.
Wir haben uns eine Woche jeden Tag gesehen und viel Zeit miteinander verbracht. Es war sehr komisch. Einerseits war alles wie immer, wir lachten wie immer, hatten Spaß, verbrachten eine gute Zeit. Andererseits sagte sie mir, dass sie gerade nicht richtig verliebt sei. Sie fühle etwas für mich, verbringt total gerne Zeit mit mir, aber das Verliebt sein sei nicht da (wir haben uns nicht mehr geküsst oder gekuschelt). Die ersten Tage war das ok für mich, nach einer Zeit stellte ich fest, dass es mich nur noch mehr zurückwirft und so nicht weitergeht. Ich habe das Gespräch gesucht.
Sie brach in Tränen aus. Ich erklärte ihr wie ich mich fühle. Dass es mich nervt, dass ich nichts tun kann. Dass ich in der Luft hänge und es mich belastet. Dass sie die Freundin ist, die ich immer haben wollte. Dass ich alles tun würde was ich kann, aber das ich grad nicht weiter weiß. Sie sagte mir, es wäre unfair mit mir zusammen zu bleiben über 5 Monate, da sie genau wüsste, dass sie in der Zeit in Spanien wieder keinen Kontakt bräuchte. Sie hat das Gefühl, egal wie sie sich entscheidet ist es falsch, weil sie mich nicht verlieren will, aber mir auch nichts vormachen will. Aber wir waren uns beide einig, dass eine Beziehung so keinen Sinn macht und es dann eventuell noch eine zweite Chance gibt, wenn sie wieder da ist. Sie versicherte mir, es ginge ihr nicht darum, sich auszutoben. Das glaube ich ihr, dafür ist sie nicht der Typ. Ich wollte erstmal nichts von ihr hören und würde mich melden, wenn ich klarkomme.
Sie hat zwischendurch immer Gründe gesucht. Sie sagte mir, sie wüsste noch nichtmals einen Punkt, der sie wirklich an mir stört. Sie könne sich vorstellen, dass es an der wenigen Zeit liegt, die wir zusammen hatten, sie sei es gewöhnt ohne mich klar zu kommen und bräuchte mich deshalb nicht. Sie könne sich vorstellen, sie bräuchte einfach ein bisschen Zeit für sich, weil sie vorher nur wenig Single war. Sie beichtete mir, dass sie sich vor der Beziehung für ein Jahr im Ausland beworben hatte, es aber wegen mir auf ein Semester verkürzt hatte. Sie sagte mir aber immer, sie wolle nur ein halbes Jahr bleiben. Zudem sagte sie mir, dass sie nach der Reise ein paar Tage brauchte, um sie wieder an mich zu gewöhnen, da es für sie doch relativ ungewohnt war, wieder einen Freund zu haben.
Dann lies sie die Bombe platzen. Sie heulte fast ununterbrochen, hing mir im Arm. Sie genießt die Nähe gerade sehr mit mir. Ihr zerreist es das Herz, mich gehen zu lassen. Sie will eigentlich gar nicht wieder zurück. Sie ist sich sicher, dass alle Liebesgefühle wiederkommen würden, wenn wir jetzt einen Neuanfang hätten. Sie würde es aber bereuen jetzt nicht zu gehen. Ich sei der Freund, den sie immer wollte. Sie kann sich sogar gerade ein Leben mit mir vorstellen. Der Gedanke, später mit mir zusammen zu leben macht ihr keine Angst. Sie hat gerade das Gefühl, ihre große Liebe gehen zu lassen, aber sie wüsste, es wäre mir unfair gegenüber mit mir zusammen zu bleiben. Ich sagte ihr, wenn das alles stimmt, finden wir wieder zusammen und ich gebe ihr eine zweite Chance. Ich wollte aber erstmal keinen Kontakt und den gab es seit der Verabschiedung auch nicht.
Das ist jetzt fast 4 Wochen her. Ich stehe total zwischen den Seiten. Ich bin mittlerweile nicht mehr komplett fertig und sehe die Situation etwas anders als bei der Verabschiedung. Einerseits hat sie mir viele Hoffnungen für Juni gemacht und ich glaube nicht, dass davon etwas gespielt war. Sie war die perfekte Freundin und ich glaube nicht, dass es nochmal so jemanden gibt. Deswegen glaube ich, es lohnt sich zu warten.
Andererseits macht sie es sich gerade sehr einfach. Sie kann ihr Leben leben und hat viel dafür getan, dass ich auf sie warte. Dann bekommt sie ihre zweite Chance und sie kann gucken, wie es läuft. Das enttäuscht mich doch sehr. Ich weiß, dass man seine Gefühle nicht steuern kann, aber irgendwie passen die Sachen, die sie sagte nicht zu dem, was sie fühlt.
Ich weiß, dass sie das so nicht wollte und ich glaube auch nicht, dass sie wirklich mit mir spielen will, aber das tut sie gerade. Ich weiß, dass die Zeit alle Wunden heilt und ich in einem Jahr auch deutlich schlauer bin, aber vielleicht hat der ein oder andere ja einen Tipp für mich?
25.01.2017 00:21 •
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