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Freund möchte noch nicht zusammenziehen

B
Jetzt schieß den Vogel bitte endlich ab. Ja, Du tust viel für ihn, aber er schätzt das ja nicht, Kein bitte, kein danke, anschaffen und dann abtauchen, Dich im Ungewissen lassen. So wie immer. Er ist ein Verweigerer und beherrscht die einfachsten Kommunikationsregeln nicht.

Du kaufst ein, schleppst Dinge für ihn durch die Gegend und lässt Dir sagen, heute nicht, aber morgen.

Er redet nicht, zumindest nicht übers Handy. Wenn er dann live vor Dir steht, dann knickst Du wieder ein und alles läuft so weiter wie er es haben will. Das weiß er und daher will er das Gespräch vertagen, bis ihr unter vier Augen reden könnt. Da packt er dann seine Charmeoffensive wieder aus oder appelliert an Dein Mitleid, indem er selbstmitleidig ist. Er macht halt immer alles kaputt, er hat es ja so schwer!

Du lässt Dir einfach zu viel gefallen und nimmst zu viel hin. Warum erwachsen aus Deiner Wut auf ihn (und auf Dich selbst, weil Du Dich manipulieren lässt) keine Entscheidungen, ihn in den Wind zu schießen?
Er ändert sich nicht. Du musst entscheiden ob Du damit leben kannst oder nicht.

Und warum wieder: ich liebe Dich!
Die Resonanz sind ein paar Herzchen. Vielen Dank auch!
Warum tust Du das, wo in Dir doch eine gewaltige Wut brodelt. Du siehst doch genau wie er sich verhält. Das ist nicht partnerschaftlich und darunter leidest Du. Wofür eine Beziehung halten, die Dir nicht das gibt, was Du gerne hättest? Du kämpfst gegen Windmühlen und siehst es nicht oder willst es nicht sehen. Stattdessen strampelst Du Dich ab und verschwendest Deine Energie für ihn. Ihm geht es gut, keine Sorge. Er ist im Krankheitsmodus, was der ideale Vorwand für ihn ist dass er sich nicht melden muss. Seine Welt ist in Ordnung und Deine? Deine nicht, aber er macht sie auch nicht besser, im Gegenteil.

04.10.2021 13:12 • x 1 #151


D
Guten Morgen,

möchte hier gerne schreiben, wie die Geschichte mit R. weitergegangen ist.
Er war ja in Quarantaine, wo er sich selten gemeldet hat. Am Montag wo er wieder arbeiten dürfte, hat er angerufen, wie es mir geht, ob er was machen kann, einkaufen usw. da ich nun in Quarantaine war.
Gestern war mein letzter Tag in Quarantaine. Er ist mittags gekommen mit Essen. Dann hat er gleich die Schlüssel hingelegt und seine Sachen gepackt. Vielen hier schrieben ja, er ist ein A...... , er weiß nicht wie man sich benehmen muss, usw.
So würde ich auch denken, wenn ich R. nicht besser kenn........
Wie ich mal geschrieben habe, er ist sehr introvertiert und ich vermute auch autistisch. Er hat 7 Jahre alleine gelebt, immer alles alleine gemacht. Er ist absolut kein A....., aber er weiß nicht anders als wie er ist. Sein Leben lauft schon 7 Jahre gleich: arbeiten, sporten, schlafen. Er sportet wahnsinnig viel. ZB. skifahren. Jeden freien Tag geht er skifahren. Immer alleine. Verstehe nicht, was daran soviel spaß macht, immer alleine......
Jedenfalls, er wollte reden. Er hat in seine Quarantaine viel nachgedacht. Und zum Ergebnis gekommen, er ist lieber alleine.
Er wollte ja eigentlich keine Frau mehr, es ist ihn halt passiert mit mir. Ja, er hat mich geliebt. Er wollte es wirklich versuchen.
Das habe ich ja auch gemerkt, sein Körper war ja immer total um mich herum, er hat immer sehr viel Nähe gesucht. Einerseits verlangt er nach körperliche Nähe, aber andererseits schreit er nach Einsamkeit.
Nun hat er entschieden, alleine weiter zu gehen. So ist er glücklicher. Er möchtet auch keine Frau mehr. Seine Welt ist gut so.
Beim Abschied haben wir uns 10 Minuten volle gehalten, geküsst und beiden viel geweint.
Jetzt sitze ich hier zu Hause...... ich weiß, er hat es wirklich versucht, kann es aber nicht. Ein Moment bin ich ok, dankbar für die schöne Zeit. Froh das wir es versucht haben. Hoffe, daß er glücklich ist. Aber dann wieder ein Moment, wo mir die Tränen nur rennen. Wo ich ihn doch wirklich so geliebt habe, mit seiner komischen Art. Sein klammern genossen habe. Und dann die Wut, warum ich wieder einen Mann gefunden habe, der nicht mehr zusammen leben kann....... Ich habe Angst, es gibt nur noch Männer die zwar eine Beziehung möchten, aber auch das eigene Leben nicht aufgeben möchten. Natürlich hat man ab 50 Jahre sein eigenes Leben aufgebaut, aber bin ich die einzige die trotzdem dran glaubt, zusammen ist schöner?

Na gut, heute ein neuer Tag, Kopf hoch..... auch alleine ist die Welt schön!

09.10.2021 08:26 • #152


A


Freund möchte noch nicht zusammenziehen

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DieSeherin
ach du... aber lieber bist du nach der trauerzeit frei für einen mann, der das gleiche nähebedürfnis wie du hat, bevor du noch jahre hin und her mitmachst

11.10.2021 10:56 • x 1 #153


B
Wenigstens ist des Geeiere zwischen Beziehung oder doch nicht jetzt vorbei. Es ist geklärt und diese Tatsache macht erst Mal keinen richtig glücklich. Aber unter diesen ungleichen Voraussetzungen ist eine Beziehung, aus der beide Gewinn ziehen, einfach nicht möglich.

Er ist mit Sicherheit bindungsgestört und braucht extrem viel Freiraum für sich selbst und das wird schon in seiner Ehe so gewesen sein. Manchmal täte er ja gerne wollen, aber dann gewinnen Freiheitsdrang und Unabhängigkeitsstreben immer wieder die Oberhand. Entweder eine Partnerin hat eine extrem hohe Toleranzgrenze und kann mit seinen Bedürfnissen leben oder aber sie kann es nicht und trennt sich beizeiten, wenn sie sieht, wohin der Hase bzw. Partner läuft.
Nun ist es eine Trennung, die zwar er ausgesprochen hat, die aber auch zu erwarten war. Und wer sich nicht selbst entscheidet, über den wird dann eben entschieden.

Ob er nun tatsächlich glücklicher ist, sei mal dahin gestellt, aber mit Sicherheit ist von ihm die Bürde der Beziehung abgefallen. Er wird erleichtert sein, obwohl auch er einen Verlust zu tragen hat.

Du warst mittlerweile auch an einem Punkt angelangt, wo die Zuneigung zu ihm zu kippen drohte, denn wenn man vor Enttäuschung über seinen mangelhaften Invest schon wütend wird, ist viel passiert. Und da ist dann auch kaum mehr eine Grundlage für die Ausgestaltung einer richtigen Beziehung vorhanden.

Ich erinnere mich, dass ich nach Wochen und Monaten des Frusts oft eine große Wut auf ihn verspürte. Kam eine SMS (WA gab es damals noch gar nicht), so dachte ich mir oft: Ach sieh mal an, der kleine Ar... meldet sich auch mal wieder!
Damals war schon so eine Schieflage vorhanden, dass ich mich hätte trennen sollen/müssen. Aber da waren ja auch seine anderen Seiten, das manchmal Anschmiegsame, Nette, ja fast schon Vertrauensvolle. Ja, aber auch hier ging es ja immer nur um SEINE Sorgen, seine Gedanken und seine Bedürfnisse. Ich war praktisch nur der Lieferant, der seine aktuellen Bedürfnisse nach Nähe befriedigte, weil ich ja selbst Gewinn daraus zog und ständig danach gierte. Nach Dingen, die in einer Beziehung eigentlich normal sein sollten.

Aber werden Bedürfnisse zu wenig erfüllt, so neigt der unbefriedigte Partner, der ständig einen Mangel verspürt, dazu, die wenigen Augenblicke der Nähe zu etwas Wertvollem hoch zu stilisieren. Völlig normaler menschlicher Impuls. In der Wüste wird jeder Tropfen Wasser immens wertvoll und man schraubt seine Ansprüche ohnehin sukzessive immer weiter runter.

Vielleicht kannst Du mal mit Abstand Eure Beziehung ansehen als das was sie war. Der eine, also Du tut und macht und ist permanent damit befasst, das fragile Kartenhaus im Gleichgewicht zu halten und der andere lebt seine Impulse aus. So was ist kein Zukunftsmodell, sondern eine Beziehung, die von Fragiität, Unsicherheit und unterdrückter Wut geprägt ist. Unerfüllte Bedürfnisse sorgen für Frust und der äußert sich nicht selten in Wut, die aber oft im Stillen ausgelebt wird. Denn wenn man dem bindungsgestörten Partner noch mit Wut kommt und sei sie noch so berechtigt, so hat man gleichzeitig Angst, ihn endgültig zu vertreiben.

Jetzt sortierst Du Dich mal. Nüchtern betrachtet hinterlässt er ja keine so große Lücke, denn so oft habt Ihr Euch wieder nicht gesehen. Dennoch musst Du Dich jetzt von Illusionen und dem Lebensplan, den Du gerne durchgedrückt hättest, verabschieden. Aber dennoch ist es besser so als sich ständig über ihn zu ärgern. Projekt Zusammenziehen grandios gescheitert, aber der Plan war von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil er nur den Wünschen eines Partners entsprochen hätte.
Ja, er gab sich halt mal Mühe, aber man merkte eben, dass es Mühe war und er sich auch nicht auf Dauer verbiegen kann. Aus einem Bindungsängstler wird kein Paarhufer, auch wenn gerade Frauen sich ja immer gerne sagen, mit mir wird es ganz anders laufen.

11.10.2021 11:14 • #154




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