Hallo zusammen,
im Folgenden schildere ich mal meine Situation.
Mein Freund (22) und ich (21) waren 2,5 Jahre zusammen. Wir kennen uns aber schon seit 6 Jahren und haben uns zwar immer mal wieder aus den Augen verloren, aber haben trotzdem immer wieder zueinander gefunden. Bis zum Frühjahr 2018 war das alles noch auf freundschaftlicher Basis, bis wir dann beide gemerkt haben, dass es beziehungstechnisch sehr gut passt und wir uns auf die Beziehung eingelassen haben. Wir haben aber nichts überstürzt und uns trotzdem Zeit gelassen uns auf diese Weise kennenzulernen. Dadurch dass wir uns schon so lange kennen, wissen wir alles übereinander, haben quasi unsere Entwicklungen und das Erwachsenwerden voneinander mitbekommen und wir waren beide ein offenes Buch für den anderen.
In unserer Beziehung hatten wir öfters Streit über Kleinigkeiten, die dann unnötig breit ausgetreten wurden. Das Hauptproblem lag hier in der Kommunikation. Fehlende Absprachen, Interpretationen, Missverständnisse,. Alles in Allem haben wir immer in die gleiche Richtung geblickt und miteinander hat die Zukunft nie fern gewirkt. Wir haben die gleichen Ansichten, auch im Bereich Familienplanung usw. Rundum hatten wir eine sehr innige und passende Beziehung. Auch wenn es oft zu Streits kam, kamen wir immer gestärkt heraus und waren jedes Mal froh, den anderen wieder bei sich zu haben.
Vor ca. einem Monat kam es wieder zu einem solchen Streit. Der Grund war simpel: Wir hatten uns die Woche über kaum bzw. gar nicht gesehen und den Samstagabend dann nicht wirklich sinnvoll genutzt. Naja, wieso es zu dem Streit kam ist in dem Fall auch egal, denn was danach kam, ist ausschlaggebender. Wir waren beide so festgefahren, dass wir uns bei dem Treffen (ein paar Tage nach dem Streit) darauf geeinigt haben uns einfach mal alle Punkte aufzuschreiben, die wir verändern möchten, die sich insgesamt verändern sollten und die uns von der Beziehung abstoßen bzw. uns halten. Wieder ein paar Tage später haben wir uns getroffen, uns die Punkte mitgeteilt (auch in schriftlicher Form) und waren überglücklich, dass wir in die gleiche Richtung blicken und an uns arbeiten wollen. Mir war es wichtig den Restart langsam anzugehen, sodass nicht direkt der Alltag einbricht und wir nach 2 Wochen wieder vor den gleichen Problemen stehen. Also haben wir uns 1 Woche nicht gesehen und ein Treffen vereinbart. Bei diesem Treffen war er sehr niedergeschlagen, hat geweint und gemeint er bekomme sein Leben gerade nicht auf die Reihe, kommt mit sich selbst nicht klar und kann mir und unserer Beziehung nicht gerecht werden. Er hat sich unter Tränen von mir getrennt. Für mich war das der 1. Schock, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet habe. Ca. eine halbe Stunde später hat er mich um ein erneutes Treffen gebeten und wir haben uns am gleichen Tag tatsächlich nochmal getroffen. Er meinte, dass ich ihm zu viel bedeute, er mich liebt und er die Trennung nicht möchte. Dass er auf der anderen Seite gerade aber auch einfach Zeit für sich braucht, um seinem Leben wieder eine Struktur zu geben. Wir haben uns auf eine Pause geeinigt. Ich habe mich darauf eingelassen, weil er mir versichert hat, dass er die Zeit für sich nutzen möchte, um dann auch bereit ist an uns zu arbeiten. Dass er aber davor erst sich wieder auf die Reihe bekommen muss. Die Pause war 3 Wochen geplant bis letzte Woche Samstag mit der Option, dass er sich früher meldet, falls er genug Zeit hatte. Letzte Woche Montag (also 5 Tage vor Ende der Pause) hat er sich mit den Worten: Wir müssen reden gemeldet. Die drei Worte sagen schon alles. Er hat es beendet. Anfangs war er sehr kalt, alles hat sehr fremdbestimmt gewirkt und ich habe ihn nicht wieder erkannt. Er meinte er hätte nicht mehr genug Gefühle. Irgendwann kam der Bruch. Er hat angefangen zu weinen. Ich war an dem Tag komplett überfordert, hatte im Wechsel Wutausbrüche und Heulattacken. Beim Abschied wollte er mich nicht aus dem Arm lassen, wir haben beide sehr geweint.
Soweit zu unserer Story.
Ich kann diese Trennung nicht akzeptieren, weil ich einfach seh, wie wir uns beide lieben und ich der Meinung bin, dass es sich immer lohnt zu kämpfen, wenn beide in die gleiche Richtung blicken.
Nun zu meinem Anliegen: Ich weiß, dass es aktuell keinen Sinn macht ihn vom Gegenteil überzeugen zu wollen, jedoch sehe ich in uns als Paar eine sehr realistische Zukunft und möchte ihn nicht kampflos aufgeben. Seit der Trennung hatten wir keinen Kontakt mehr. Er hat mir am Montag meine Sachen direkt mitgebracht, da war aber nicht alles drin. Ich hab auch noch seine Sachen. Wann ist der richtige Zeitpunkt die Sachen auszutauschen um dann evtl. die Gelegenheit zu nutzen nochmals zu sprechen, wenn etwas Gras über die Sache gewachsen ist? Ich dachte da an 3-4 Wochen.
Ich freue mich über eure Hilfe!
27.10.2020 13:49 •
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