Hallo an alle...
bin durch Zufall und aus lauter Verzweiflung auf diese Seite gestoßen und total glücklich, dass es hier aufmerksame Zuhörer gibt, die vielleicht aufmunternde Worte finden oder mir helfen, alles etwas klarer zu sehen. Ich habe folgende Geschichte für euch:
Am 13.3.11 trennte sich mein Ehemann (5 Jahre verheiratet, 12 Jahre insgesamt zusammen, 1 vierjähriger Sohn).
Er ist immer sehr freiheitsliebend gewesen und ich habe lernen müssen, ihm diese Freiheiten auch zu geben. Viele Bekannte und Freunde haben immer wieder betont, dass sie es bewundern, wieviel ich Verständnis aufbringen würde keine andere soviel Freiheiten zulassen würde. Trotzdem ging er mir schon nach 2 Jahren fremd und das letzte (5.Mal) offiziell und während unserer Beziehung war 3 Wochen nach unserer Hochzeit, ich schwanger , mit einer *beep*. Alles habe ich ihm wieder und wieder verziehen. Ich glaubte und glaube heute noch an diesen Menschen, der in ihm steckt, verletzbar, sehnsüchtig nach Familie und Geborgenheit und Sicherheit, ganz tief in ihm drin, so wie ich ihn als Anfang 20ger kennenlernte.
Trotzdem heiratete ich ihn voller Begeisterung und als er mir sagte, er wünsche sich ein Kind von mir, war ich die Glücklichste der Welt! Wir hatten eine Traumhochzeit und dreiviertel Jahr später kam unser Sohn zur Welt. Er tätowierte sich sogar auf seinem Unterarm: ewige Liebe und meinen Namen...
Seitdem aber gingen unsere Wege mehr und mehr auseinander. Ich kümmerte mich Tag und Nacht um unser Kind, ich opferte alles für eine intakte und enge Bindung zwischen ihn und mir, mein Mann hingegen aber fing an, auch aus Perspektivlosigkeit im Job, spielsüchtig zu werden, Schulden anzuhäufen und wegzugehen.
Trotzdem hielt ich immernoch zu ihm OBWOHL ICH MIR MEIN LEBEN NIEMALS SO WIE ES WAR VORGESTELLT HATTE!
Als er vor einem Jahr ca. arbeitlos wurde, fingen wir an uns nur noch zu streiten, S. zwischen uns gab es auch kaum noch und gemeinsame Ausflüge in Familie waren auch eher selten. Ich dachte oft an Trennung, wohl aber eher um ihn aufzurütteln, den Schritt wagen, hätte ich mir nicht getraut.
Es wurde immer schlimmer. Er ging mit 33 auf Disco, seine Freunde von früher waren ihm egal, er fand neue, die 10 Jahre jünger waren und ging mit Ihnen fast täglich weg. Wir hatten oft Streit deswegen.
Ende letzten Jahres dann ging er mit zu Liebe zu einer Suchtberatung. Die Psychologin wollte mich auch mal kennenlernen und so erfuhr ich, dass er die ganzen Sitzungen nur tief heulen im Stuhl saß und immer wieder betonte, er würde mich und unserern Sohn so sehr lieben und ich wäre seine Traumfrau. Im Januar habe ich ihn nach einer sehr schlechten Aktion von ihm rausgeschmissen (nach 4 Tagen wieder rein gelassen: zu meinen Regeln, wie er sagte), daraufhin kam er sogar Tage später zu mir auf Arbeit und entschuldigte sich vor meiner Chefin mit einem riesengroßen Blumenstrauß für sein Verhalten.
Später lag er heulend auf der Couch und weinte in meinem Schoß und sagte:das Leben ist so ungerecht, aber ich bin so glücklich dass ich dich und unseren Sohn habe... und 1 Monat später schrieb er mir noch eine SMS, dass er es sehr schön fände, wie es jetzt ist zwischen uns, so innig, ihm fehle zwar das Weggehen, aber wichtiger wäre die Zeit mit mir.
Und dann auf einmal sagt er mir, er würde mich nicht mehr lieben, er würde uns sofort verlassen.
1 Woche später angeblich lernte er eine neue, 5 Jahre jüngere kennen, mit der er nächsten Monat zusammenziehen wolle. Er könne sich keine Wohnung leisten, sie hätte sich auch frisch getrennt und hätte auch kein Geld für einen eigene Wohnung.
DAS TUT SOOO WEH!
Nun ist da ja noch SEIN STOLZ wie er immer so schön sagt. Zum Angeben hat er ihn immer mitgenommen, aber für Erziehung hat er null gemacht. Anfangs fing er an, er wölle Freund bleiben mit mir, auch irgendwann wieder weggehen oder was essen gehen können mit mir...Aber er ruft mich fast täglich an oder schreibt eine SMS, wie es unserem Sohn gehe und ab und zu, wie es mir gehe und er wäre immer für mich da usw.
Er läßt mich hier einfach nicht zur Ruhe kommen. .. ich will Abstand, vielleicht auch, dass er merkt, was er verloren hat, aber das geht nicht, er meldet sich immer und immer bei mir. Er lag jetzt auch wegen einer Kleinigkeit im Krankenhaus, und was hatte er Samstag abend halb 10 nicht besseres vor: genau, mich anzurufen! Warum?
Er hat mich die ganze Zeit nur belogen und betrogen, ich wollte NIE so eine Ehe führen, aber irgendwie mach ich mir jedesmal wieder Hoffnungen. Hoffnungen, dass er einsieht, ohne mich nicht leben zu wollen.... wir waren für viele das Traumpaar...
Ich weiss, so hätte es nicht weiter gehen können, er hatte auch keinen Respekt mehr für mich, aber warum hat er mich dann geheiratet und wollte ein Kind? Wir hätte über alles reden können...sicherlich habe ich auch eine Aktie mit Schuld. ... Aber warum verläßt er seinen sicheren Hafen, seine Geborgenheit, seine Familie, sein ALLES?
Ich verstehe das alles nicht.
Was meint ihr?
Danke fürs Zuhören und sorry, für den langen Text
16.04.2011 20:41 •
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