Vor einigen Tagen habe ich als Gast bereits ein Thema erstellt gehabt. Leider gab es keine Resonanz, möglicheriwese weil Gast vielleicht auch weil ich ho.mo.S.uell bin. Meine Liebe und mein Schmerz ist dennoch mit der von normalen vergleichbar.
Ich neige dazu sehr viel zu schreiben, denn das hilft mir gerade. Es ist vielleicht eine Art Bewältigungsstrategie und zum Kopf frei machen. Wer nicht bis zum Ende durchhält ist in Ordnung. Wer doch durchhält und mir nicht helfen kann - kann ich verstehen, ich bin auch überfordert.
Es folgt nochmal meine Vergangenheit. Am 23.2 wurde die Beziehung beendet, Sonntag gab es ein (letztes?) Gespräch (Das Folgt im nächsten Posting, EDIT: geht nicht also mit dicker Überschrift).
Das ist unsere Geschichte.
Im Dezember 2012 (ich war 22) hab ich bei einer sch.ul-le.sb.ischen Weihnachtsfeier (Jugendtreff) diesen absolut sympathischen jungen Mann kennen gelernt (er 21). Wir haben uns gut verstanden und uns viel unterhalten, waren aber beide zu schüchtern unsere Nummern auszutauschen. Wir haben gesagt wir treffen uns dann bei einem anderen Treffen im Februar wieder. Er wollte im Januar für 4 Wochen nach Mexiko reisen. Doch als ich dann zu Hause war, wollte ich Ihn unbedingt wieder sehen und habe es geschafft seine Kontaktdaten übers Internet herauszubekommen. Wir haben dann sehr viel geschrieben und haben uns zwischen Weihnachten und Neujahr sehr oft gesehen, ab Silvester waren wir dann offiziel zusammen. Er ging nach Mexiko und kam wieder und wir führten ~ 1,5 Jahre eine Fernbeziehung (beide wohnten noch bei den Eltern). Nachdem ich meine Ausbildung beendet hatte und einige Zeit im Berufsleben stand sind wir dann zusammen gezogen, er noch in Ausbildung. Nach ca. 1 Jahr zusammenleben hat er sich im Sommer von mir getrennt. Wir schliefen die letzte Nacht im gemeinsamen Bett und dann hatten wir eine Kontaktsperre von 1 Woche (er war Arbeitsbedingt verreist). In der Zeit habe ich viel Gegrübelt und nachgedacht, warum die Beziehung zuende ging und bin auf mein Fehlverhalten gestoßen.
Ich war damals emotional sehr verschlossen und hatte diverse Mauern.
Als er wieder kam, habe ich Ihm vieles erzählt und wir sind wieder zusammen gekommen. Im September 2016 sind wir dann in sein Elternhaus in eine Einliegerwohnung umgezogen, da ich ab Oktober ein Studium (180km weit weg) begonnen habe. Von da an hatten wir wieder eine Fernbeziehung, ich war fast jedes Wochenende zu Hause (insgesmat vl 20-25 nicht). Bereits nach einem halben Jahr war mir klar, ich möchte schnellst möglich wieder mit Ihm zusammen wohnen. Ich habe alles erdenklich Mögliche getan um mein Studium schneller zu beenden. Das letzte Halbe Jahr war sehr anstregend, und ich konnte auch häufig nur 2x im Monat nach Hause kommen. Trotzdem haben wir täglich telefoniert und mehr oder weniger viel WhatsApp kommuniziert (Er arbeitet in der Jugendhilfe im Schichtdienst).
Vor gut einem Jahr hatte er mir offenbart, dass er unter Depressionen leidet. Ich habe daraufhin versucht (wie es in diversen Ratgebern steht) Ihm zu zeigen wie sehr ich ihn Liebe und das ich für Ihn da bin, ihn unterstütze. Ich habe versucht ihn zu einer Therapie zu ermutigen, leider erfolglos. In der Zeit hat er mir zweimal gesagt, er habe Angst das wir uns Trennen sobald ich zurück komme. Ich habe Ihm gesagt, dass es sich um eine normale Angst handelt, immerhin haben wir uns in der Zeit auch verändert. Er solle da aber nicht zu sehr drüber nachdenken und sich darauf einlassen das es auch ganz gut sein könnte (die Veränderungen).
Obwohl das letzte Halbe Jahr für mich sehr anstrengend war, habe ich versucht Ihm zu zeigen wie sehr ich Ihn liebe. Ich habe vorgeschlagen wir könnten wenn ich wieder da bin gemeinsam laufen gehen (hat er bis vor 1 Jahr sehr gerne getan), oder zusammen einmal in der Woche kochen. (In letzter Zeit ernährt er sich zusehends von Fastfood). Ein gemeinsamer Urlaub (3 Wochen Norwegen) ist Ende Januar auch gebucht worden und ich habe einen Countdown gestartet, wann ich endlich nach Hause komme.
Anfang Januar hatte ich ihm gesagt, ich habe das Gefühl er entferne sich von mir. Erzählt mir nicht mehr alles und geht mir aus dem Weg am Wochenende. Danach ging es für mich gefühlt aber wieder Bergauf.
Wir hatten am 23. Februar schon lange einer Freundin zugesagt, mit Ihr den Geburtstag zu feiern. Er hatte tagszuvor ein Cousin/Cousinnen treffen und die eskalieren manchmal (Partytechnisch). Es war für mich also absehbar das er nicht mitkommen kann. Er hatte mir an dem Morgen dann geschrieben, dass er wie erwartet nicht mitkommt aber trotzdem zu mir hochfährt, da er mich sehen möchte.
An diesem Tag hat er unsere Beziehung beendet. Das Gespräch war Recht kurz, ich glaube nach 30 Minuten habe ich gesagt es sei besser wenn er nun fahren würde. Wir hatten uns mehrfach im Kreis gedreht. Ich bekomme es auch nicht mehr ganz auf die Reihe, weil ich seither sehr viel darüber nachgegrübelt habe.
Unter anderem sagte er:
- er möchte nicht das ich nach Hause komme
- er ist unglücklich
- Ihm fehlt es was in der Beziehung (auf Nachfrage konnte er nicht sagen was)
- er denkt ich würde unglücklich zu Hause sein (wenn ich wieder kommen würde)
- wir hätten in letzter Zeit nach den Pause Wochenenden uns erst wieder aneinander gewöhnen müssen
- er liebt mich noch
- möchte mich nicht aus seinem Leben verlieren weil wir uns schon so lange kennen, möchte das wir Freunde bleiben
- ich mich selbst aufgebe für Ihn (Ich hasse laufen, koche nicht gerne etc.)
-er will keine Veränderungen
- er weiß das er keine Hilfe annehmen kann
Wir hatten uns darauf geeinigt, dass er sich sowhol meldet wenn er gut zu Hause angekommen ist (das hat er auch), als auch wenn er weiß wie es weiter gehen soll. Denn das habe ich gefragt und er wusste es nicht.
Samstag war die Trennung, mein Vater hatte mich direkt besucht und nach meiner aller letzten Klausur am Montag bin ich mit zu Ihm gefahren. Ich bin zu tiefst traurig gewesen und habe auch nicht viel erzählt. Meine Familie daheim konnte mich auch nicht wirklich trösten, geschweige denn Verstehen. Da habe ich gemerkt was für ein emotionales Wrack ich damals (1. Trennung) gewesen bin und wie stark ich mich weiterentwickelt habe. Dann kam der Horror, mein Vater hatte meinen Ex-Freund angerufen und ihm gesagt wie sehr ich Leide und wann er denn vorhätte sich zu melden. So viel zum Thema Kontaktsperre aufrecht erhalten, dass war für mich schon so schwer und dann bricht MEIN Vater diese?! Ich versuchte Ihn anzurufen um Ihm zusagen das ich das nicht wollte, habe ihn nicht erreicht und es per WhatsApp getan. Das war der letzte Kontakt.
Ich habe in den letzten fast 2 Wochen, sehr viel reflektiert und habe nun einen Brief geschrieben den ich Ihm vorlesen werde sobald er sich wieder bei mir meldet. Meine Pläne mit dem verkürzten Abschluss sind in Rücksprache mit meinem Prof. zunächst auf Eis gelegt.
Jetzt harre ich der Dinge die da kommen. Ich glaube nicht, dass diese Trennung aus den gleichen/ähnlichen Gründen passiert ist wie damals. Ich möchte meinen Ex-Partner nicht verlieren und ihn zurück. Ich glaube fest daran, dass es klappen kann mit uns. Ja wir haben uns Verändert, aber ich sehe drin ein Abenteuer und kein Problem.
Zu meinem Vater sagte er, er würde sich Ende dieser Woche wahrscheinlich bei mir melden. Ich sitzte hier auf heißen Kohlen und kann an nichts anderes mehr denken als an das Gespräch. Ich will dieses Gespräch suchen und sage mir jeden Tag. Einen Tag kannst du noch warten. Einen Tag noch.
Ich bin am verzweifeln, denn er IST meine große Liebe. Dank Ihm habe ich keine einzige Mauer mehr und bin mit meinem Leben eigentlich sehr zufrieden gewesen, bis vor ca. 2 Wochen.
Ich habe mich so auf diese neue Phase gefreut, wenn wir wieder zusammen Wohnen und uns nicht mehr nur jedes WE sehen. Und jetzt das. Ich falle seit 2 Wochen in dieses Loch. Ich bin noch nicht aufgeschlagen. Kann mich nicht festhalten, nicht ablenken und mich nicht aufs Studium konzentrieren.
Letztes Gespräch
Donnerstag (7.3) hat er sich endlich gemeldet (ich hatte das erste mal seit fast 2 Wochen was für die Uni geschafft. Er wolle am nächsten Tag telefonieren nach seiner Schicht. Ich habe gesagt mir wäre ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht lieber. Er antwortete Sonntag ab 12 hätte er Zeit.
Die Zeit bis Sonntag war für mich sehr anstrengend. Ich hatte Hoffnungen, Angst das es endgültig vorbei ist und ich Ihn verliere, ich war nervös und konnte wieder nicht schlafen. Hatte mich auf knapp 5h Schlaf gesteigert in den vorangegangenen Tagen.
Ich hatte große Angst, dass er es beendet weil ich in alte Verhaltensmuster zurück gefallen bin. Das hat er verneint.
Es ist so simpel wie traurig. Er liebt mich nicht mehr, glaubt/weiß er. Ich bin verwirrt.
Das Gespräch hat mich in der Verarbeitung arg zurück geworfen. Die Nicht Wahrhaben und Schuldgefühlphase habe ich bereits erlebt und wollte nach dem Gespräch in die Wutphase wechseln. Das Gespräch war sehr traurig, aber auch sehr schön, wie gesagt ich bin verwirrt:
- Anfangs sagte er: Ja er liebe mich noch, daher falle ihm der ganze sch. so schwer
- er hat die Beziehung beendet da er uns beide schützen möchte
- er hat sehr viel für mich getan, er meint er weiß das er immer mehr für mich tun würde als für sich
- Mir war bewusst das er viel für mich getan hat, darum wollte ich für Ihn gerade wegen der Depressionen auch viel tun
- ich habe die Probleme aus meiner Sicht angesprochen und versucht Lösungen anzubieten (nicht bezogen auf die Depression)
- Gefühle kann man nicht erzwingen
- Es sind dann doch keine Gefühle mehr für mich da, ich fragte ob es eher die Liebe zu einem Bruder/Freund als Partner ist. Er sagte, wir würden uns schon ewig kennen und er hat mich zu schätzen gelernt, so liebe er mich, als festen Bestandteil der letzten 7 Jahre. Aber auf dem Weg sei etwas verloren gegangen
- ich sprach unser letzten S. an, und fragte ob dies Abschiedss. gwesen sei, war nämlich unter den Top 5. Er sagte vehement nein.
- er sprach vom Freunde bleiben und dem blabla (seine Worte), hofft das wir das schaffen
- dann versuchte ich es mit den Gefühlen zu einem Kindheitsfreund von ihm zu vergleichen, er meinte nein so sei es nicht. (Mit ihm wolle er auch keinen S.) Wir hätten eine sehr enge Beziehung zueinander gehabt
-das was ihm weh tue (er sah wirklich schlecht aus, unrasiert, Jogginghose, Dönergeruch), sei nur das er mir weh tut. Er hat schon viel früher abgeschlossen, es war nur noch eine Kopfsache gewesen, keine Gefühle mehr
- ich bin nicht in alte Verhaltensmuster zurück gefallen
- auf die Frage ob er sich selbst liebt, sagte er erst nö (später im Gespräch) dann er gebe sich lieber selbst auf und vergisst sich dann zugunsten der anderen.
-mein letzter Wunsch war er sucht sich eine Therapie, ich hoffe das macht er jetzt auch.
- er sagt auch das es nicht an der Depression liegt mit den fehlenden Gefühlen
- ich sagte ich würde hoffen, dass wir vielleicht nach der Therapie wieder zueinander finden können, er sehe das aber gerade nicht so. (gerade? =auch nicht ob er es dann anders sehen werde)
- Er hat zweimal gesagt das er mich liebt und mehrmals das er keine Gefühle mehr für mich hat. Ich bin nur noch verwirrt.
- Auf die Frage ob er mich raus wirft, sagte er nein, das würde er nie tun. Ich könne meine Sachen immer holen wann ich wolle, ich darum hätte ich noch einen Schlüssel (noch, weil in den kommenden Wochen wird eine neue Haustür eingebaut)
Ich bin mit dem Wunsch in das Gespräch gegangen, dass ich emotional dadurch weiter komme. Ich weiß das es vorbei ist. Dennoch sagt mir mein Herz er will was anderes sagen. Ich will nicht ausziehen, werde es aber müssen. Wenn ich gehe ist der halbe Haushalt weg! Es ist einfach eine verf** Sch*** alles!
11.03.2019 16:06 •
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