Finanzielles Ungleichgewicht

Es ist immer schwierig, unterschiedlich viel zu verdienen in einer Beziehung. Wichtig ist, dass man darüber redet und anspricht, was man sich leisten kann oder nicht. Wenn es ein finanzielles Ungleichgewicht gibt, hat es oft einen komischen Beigeschmack.

Dein Freund scheint sich nach dem Gespräch ja anders gezeigt zu haben. Die Beschreibung anfangs schien mir sehr egoistisch. Wenn gewisse Dinge vorhanden sein müssen und du sie dir nicht leisten kannst, was absolut okay ist, muss er die halt mitbringen. Wenn er bei euch mitisst, muss er auch dazu beisteuern.

Wenn es irgendwann um ein gemeinsames Leben geht, müsst ihr ein Konstrukt finden, dass für euch beide tragfähig ist.

Ich habe immer mehr verdient als mein Partner. Das ist für Männer tatsächlich ein Problem. Für mich war es keines. Ich habe mich meistens um mehr Ausgaben gekümmert. Bzw. gab es Ausgaben, für die war ich zuständig und andere mein Partner, wenn es größere Anschaffungen waren oder Urlaub habe ich meistens mehr dazu beigesteuert. Wenn ich Essen oder ins Kino gehen wollte, habe ich auch bezahlt.

Man kann einen Weg finden, aber es muss für beide in Ordnung sein.

Dass du dich fragst, woran es bei dir liegt, dass du so wenig akzeptieren kannst, ist ein guter Ansatz. Es hat viel mit unserer Kindheit zu tun, wie wir etwas gewohnt sind. Ich fühle mich bis heute nicht gut damit, wenn ich etwas geschenkt bekomme, wenn mich jemand einlädt, wenn jemand was für mich bezahlt. Das ist einfach so und ich habe es akzeptiert. Trotzdem kann man in Beziehungen auch Mal den anderen die finanzielle Verantwortung übernehmen lassen. Das gehört dazu.

Es ist bewundernswert, was du jeden Tag wieder, jede Woche und jeden Monat leistest.
Aber dein Wert ist nicht weniger, wenn sich dein Partner finanziell beteiligt und damit dein Leben etwas einfacher macht. Es wird euch als Paar zusammenschweißen.

Auch musst du dich nicht beobachtet fühlen, wenn er am Wochende bei euch ist. Du bist die Expertin mit den Kindern. Du kennst und lebst den Alltag, er muss da noch ganz viel lernen, deshalb beobachtet er euch dabei. Dabei stellt er jedoch nicht fest, wie gut du etwas machst, sondern er findet langsam seinen Platz. Bei der Erziehung würde ich mir nicht hineinreden lassen. Du bist die Mutter und weißt, was am besten ist, er kann eine wichtige Bezugsperson werden, aber das dauert.

Wenn er manchmal Witze über Geld macht, ist das reine Unsicherheit. Aus seiner Perspektive ist es unvorstellbar. Aber Fakten kann man nicht ändern und er muss verstehen, dass das das Gesamtpaket ist, was er bekommt. Mit viel Glück eine liebevolle und glückliche Familie, eine liebende Partnerin, der Geld nicht wichtig ist. Was meinst du, was viele andere Menschen dafür geben würden?

Letzter Beitrag 2 Jahre alt

Danke, ist mir gar nicht aufgefallen.
Ich weiß noch nicht Mal, wie ich in dem Beitrag gelandet bin.

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