Ach so, Du bist die falsche Ansprechpartnerin, wenn es um Abgrundsfragen geht ... hätte ich mir gar nicht gedacht .
Viel hat ja nicht mehr gefehlt und ich hätte Dich für eine Femme fatale gehalten, die alles andere als ein Einhorn in sich birgt .
Was Du schreibst über den Mann und die Kinder im KZ, ist natürlich etwas sehr Schlimmes! Dazu kann man im Grunde auch gar nichts sagen - nur, daß es unbegreiflich ist, wie es geschehen kann, daß ein solcher Wahnsinn massenhaft um sich greifen kann.
Die Ausschmückung der Hölle sollte aber jedenfalls nur die letzte Option sein, wenn es sonst gar keine Möglichkeit mehr gibt. Ansonsten bleiben nämlich auch Höllen bestehen, die es nicht unbedingt geben müßte.
Wobei es natürlich auch immer darauf ankommt, welche geistigen Lebensräume man sich schaffen kann. Man kann ja durchaus ein dürftig erscheinendes Leben führen, solange man geistig und seelisch lebendig bleibt und sich erweitert, ist das kein Problem. Ja, vielleicht ist es sogar so, daß die geistigen Lebensräume immer reichhaltiger und erfüllter werden, je mehr das weltliche, normale Leben verarmt. Nur dauernd auf die Zehen steigen sollte man sich auch nicht lassen - in solchen Fällen sollte man durchaus wehrhaft bleiben und sich nicht einfach mit schönen Phantasien und jenseitiger Himmelszuversicht über das tatsächliche Elend hinwegtrösten.
Mir ist übrigens gestern noch etwas zum Thema Glück eingefallen. Auch wenn man sich das ja kaum einmal ins Bewußtsein ruft - aber das größte, allzeit präsente Glück ist es ja schon, überhaupt am Leben zu sein. Denn wenn man einmal bedenkt - bis zu allen Vorfahren hin, bis zu den jeweils richtigen Zeitpunkten, bis zum unmittelbaren abermillionenfachen Spermienkampf um ein Ei aus hunderttausenden (fast könnte man ein schlechtes Gewissen bekommen ), wie vieler unglaublicher Zufälle es bedurft hat, damit man überhaupt ins Leben gefallen ist - dann ist allein das an Glück nicht mehr zu übertreffen. Dagegen wäre sogar ein allwöchentlicher Haupttreffer im Lotto noch milliardenmal wahrscheinlicher.
Um so bestürzender, wenn das Leben mit Unfug und Sinnlosigkeiten überfüllt und an eine Plastikwelt vergeudet wird.
07.02.2017 03:00 •
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