Ich brauch mal den Rat von Neutralen Unbeteiligten.
Mein Freund und ich sind seit 1,5 Jahren in einer Fernbeziehung. Er wurde vor direkt am Beziehungsanfang für 3 Jahre zwangsversetzt. Es war ursprünglich der Plan, dass er danach in meine Richtung ziehen würde. Nun hat er mir mitgeteilt, dass er gerne länger dort bleiben würde, er fühlt sich wohl und beruflich hat er dort bessere Chancen als woanders. Er sprach von ca. 5-8 Jahren. Dann wären wir beide Mitte 30. Was danach sein soll, weiß er nicht, kann er nicht planen. Ob oder wann es dann evtl Richtung zu mir gehen könnte, oder doch zu seinen Eltern in seine ursprüngliche Heimat, welche auch noch 2 Stunden entfernt ist, da er das einzige Kind ist, weiß er auch noch nicht. Fakt ist, dass er ohne weitere Planung für viele Jahre dort bleiben will, und mir nun die Entscheidung überlässt, ob wir das weitermachen oder nicht. (Kein Gekämpfe um mich oder so, er fände es zwar sehr schade, würde mich aber auch nicht unglücklich damit machen wollen, wenn ich das so nicht weitermachen könne).
Ich bin beruflich gebunden und kann auch aus weiteren familiären Gründen nicht wegziehen, dass war auch von Anfang an so kommuniziert.
Wenn sonst alles 100Prozentig wäre. Aber dazu kommt, dass er sehr. selbstbezogen ist. Wir können uns nur max. alle 2 Wochenenden sehen, und wenn er dann an dem Wochenende eine Party mit Kollegen oder so hat, kann es auch sein, dass wir uns mal 4 Wochen nicht sehen. Auch in der Urlaubsplanung habe ich das Gefühl, nicht an erster Stelle zu stehen. Wenn ich nicht mal kürzer stecken würde, würden wir uns noch viel seltener sehen. Er sagt immer, ihn stört das dann auch, aber ich habe das Gefühl, nicht so sehr wie mich.
Dazu kommt, dass er ein Typ ist, auf den alle Frauen fliegen, und er sich auch gut mit anderen Frauen versteht. Er trifft sich gerne mit Arbeitskolleginnen etc, was ich nicht gut finde, aber immer akzeptiert habe.
Jetzt habe ich aber vor kurzem rausgefunden, dass er beim Feiern gehen eine Frau kennengelernt hat und jetzt mit ihr geschrieben hat, die definitiv davon ausgegangen ist, dass er Single ist. Er meinte daraufhin, dass er ja keine Hintergedanken hätte, er habe sich halt nur gut mit ihr verstanden, er habe gerne Kontakt mit netten Menschen, ob Frau oder Mann ist für ihn gleichgültig, ich könne auch gerne andere Männerfreundschaften pflegen (habe ich aber überhaupt nicht das Bedürfnis dazu). Er liebt ja mich und will keine andere. Wenn wir zu zweit sind ist es auch immer super schön und an sich hat die Fernbeziehung auch gut funktioniert. ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er mich betrügt, da vertraue ich ihm schon. aber die Sache jetzt hat mich doch etwas verunsichert.
Sehe ich das zu altmodisch? Ist es heutzutage normal, andere Frauen so kennenzulernen und sich anzufreunden? Sollte ich das ganze lockerer sehen? Auch nur im hier und jetzt leben? Ich habe halt irgendwie auch Angst, dass nach 8 Jahren dann Schluss ist und ich mit Mitte 30 dann echt Probleme kriege. Obwohl natürlich auch in jeder Beziehung nach längerer Zeit Schluss sein kann.
Und sollte ich es akzeptieren, dass er mich so vor diese Entscheidung setzt, ob ich diese Perspektivlosigkeit in der Beziehung auf mich nehme oder nicht? Für mich kommt das etwas gleichgültig rüber, gleichwohl er auch betont hat, dass er deswegen nicht keinen Sinn mehr in unserer Beziehung sieht oder so, er würde sie gerne weiterführen.
Ich hoffe, mein Problem ist einigermaßen verständlich rübergekommen
Falls jemand von euch mal seine Meinung zu der ganzen Situation sagen möchte, wäre ich dankbar.
20.09.2021 12:33 •
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