Wir haben eine Fernbeziehung. Er hat geheiratet, Karriere gemacht und eine Tochter bekommen. Wir hatten einige Jahre keinerlei Kontakt. Dann plötzlich kam er auf mich zu und gestand mir, dass er schon damals in mich verliebt gewesen sei und seine Frau wegen mir verlassen möchte. Ich war erstmal buff und seine Frau tat mir leid. Ich sagte erst Nein. Als er dann allerdings trotzdem seine Frau verlassen hat, obwohl ich ihm keine Hoffnungen gemacht habe, kamen wir zusammen. Allerdings hatte er mir versprochen, dass er zu mir ziehen würde. Denn ich bin krank und es war von Anfang an klar, dass ich keine Fernbeziehung eingehen wollte. Ich wollte eine Familie haben und nicht ständig jemanden vermissen. Zudem strengen mich lange Fahrten körperlich sehr an. Ich brauche einfach jemanden, der vor Ort für mich da ist. Und ich konnte es meinem Kind nicht schon wieder antun, umzuziehen, wo er doch damals schon seinen Vater verloren hatte und sich jetzt an meine Familie gewöhnt hatte. Er willigte ein und meinte, er würde sein Kind in Hamburg eben regelmässig besuchen, da eh vereinbart war, dass es hauptsächlich bei der Mutter wohnen sollte. Es war ja damals auch erst zwei Jahre alt und die Mutter hatte sich auch zuvor überwiegend gekümmert. Zuerst war alles traumhaft! Ich war sehr glücklich und öffnete ihm mein Herz. Ich habe schon viele schlimme Erfahrungen gemacht in Beziehungen, beispielsweise hatte der Vater meines Kindes mich nachdem er mich verlassen hatte einfach alleine und krank mit dem Kind sitzen lassen. Ich war völlig hilflos. Und als ich dann wegziehen wollte zu meiner Familie, wollte er mir das Sorgerecht entziehen lassen. Es gab einen ewig langen Kampf vor Gericht, den ich schließlich gewann.
Was ich damit sagen will, ich bin vorgeschädigt was Männer angeht und habe Schwierigkeiten, Vertrauen zu fassen. Dann plötzlich änderte er seine Meinung und bekam große Schuldgefühle, wollte nicht mehr zu mir ziehen. Ich war am Boden zerstört. Auch wenn ich die Beweggründe verstand, ärgerte es mich, dass er eine Beziehung mit mir angefangen hatte und mich jetzt in dieser Situation hängenliess. Ich wollte nicht schon wieder jemanden verlieren Ich war wirklich sehr fertig. Denn ich konnte ja auch nicht einfach umziehen. Mein Kind war an meine Familie gewöhnt und ich bin krank und hilfebedürftig. Wenn es nicht geklappt hätte, wäre ich wieder alleine in Hamburg gestanden und das Ganze hätte von vorne angefangen. Man muss dazu sagen, dass mein Kind riesige Probleme hat und aufgrund seiner Erlebnisse (viele Krankenhausaufenthalte meinerseits, Trennung vom Vater etc.) seit Jahren in psychologischer Behandlung ist und in der Schule extreme Schwierigkeiten hat, einen speziellen Hortplatz hat, wo er sich wohlfühlt, etc. Bei meinem Partner drehte sich fortan monatelang alles nur noch um sein Kind. Er hatte solche Schuldgefühle, dass er sein ganzes Leben nur noch auf das Kind einstellte und ein Wechselmodell mit der Mutter im 3-Tages-Rhytmus vereinbarte, ohne mit mir vorher zu reden. Denn es war eigentlich vereinbart, dass er wenigstens regelmässig zu mir kommen sollte, wenn er schon nicht zu mir zog. Ich verstand seine Situation zwar, überlegte aber ernsthaft Schluss zu machen, weil so eine Fernbeziehung eben einfach nichts für mich ist. Gerade in meiner Situation brauche ich einen Partner, der für mich da sein kann. Ich fühlte mich so, als hätte ich keinen Platz in seinem Leben mehr. Aber ich schaffte es nicht, Schluss zu machen. Durch die Scheidung von seiner Frau, das Wechselmodell und unsere vielen Streits, die aufgrund der Situation aufkamen, arbeitete er kaum mehr (er ist selbstständig und hat ein Unternehmen) und verdiente ewig nichts mehr.
Er hatte allerdings ein großes Vermögen, von dem er lebte. Wenn wir zusammen waren, lebten wir im Luxus. Er lud mich in den Urlaub ein, lud mich zum Essen ein etc. Aber was mich sehr belastete, sobald ich alleine war, hatte ich keinen Cent mehr und lebte wieder in totaler Armut (Mini-Rente und der Vater meines Sohnes hat noch nie einen Cent Unterhalt bezahlt! Außerdem horrende Arztrechnungen, da alle Behandlungen, die mir wirklich helfen, nicht von der Krankenkasse übernommen werden.) Durch diesen starken Kontrast wurde ich immer unzufriedener mit der Situation. Während er in Hamburg mit seinem Kind tolle Ausflüge machte, sass ich zu Hause und konnte mit meinem Kind gerade mal in den Park gehen. Auch meine Arztrechnungen konnte ich kaum bezahlen und er half mir nicht besonders wenn ich ehrlich bin. Trotzdem sagt er bis heute ich sei die Liebe seines Lebens und er hat mich auch sehr oft besucht. Dann irgendwann kam es so, dass sein Kind doch nur noch alle zwei Wochen bei ihm war, weil er selbst mit der ganzen Situation überfordert war. Er hatte Depressionen, konnte nicht mehr arbeiten und bekam nichts mehr auf die Reihe. Auch ich hatte Depressionen aufgrund der Situation. Ich kam einfach nicht mit der Fernbeziehung und der ganzen Situation klar.
Ich bin ein Mensch der viel Nähe braucht und sich nach Geborgenheit sehnt. Jedenfalls fiel ich in ein tiefes Loch. Ich dachte mir, wenn sein Sohn doch jetzt nur noch alle zwei Wochen bei ihm war, konnte er doch die restliche Zeit bei mir verbringen. Aber das wollte er nicht, denn er meinte ihm würde irgendwann das Geld ausgehen und er mußte wieder arbeiten. Sein Geschäftspartner war schließlich auch in Hamburg. Irgendwie verstand ich es schon, aber enttäuscht war ich trotzdem. Ich meine das hätte er sich doch alles vorher überlegen können, bevor er eine Beziehung mit mir angefangen hat. Es ging ja alles von IHM aus. Und ich hatte von Anfang an klargestellt, was ich NICHT ertrage und möchte. Naja, jedenfalls sagt er, dass er auch nicht damit gerechnet hatte, so lange nicht zu arbeiten. Jetzt, da das Unternehmen fast gegen die Wand gefahren sei, könne er unmöglich weg. Das war alles von seiner Seite so nicht geplant, und natürlich wäre er auch am liebsten bei mir. Aber er hätte es einfach vorher nicht besser gewusst und alles unterschätzt. Wir planten dann, dass ich doch zu ihm ziehen würde. Denn ich konnte einfach nicht mehr. Wir planten, dass wir heiraten würden, wenn ich zu ihm zog, weil ich auch einfach eine Absicherung wollte und nicht von einem Tag auf den anderen wieder alleine dastehen mit meinem Kind. Ohne Geld, krank. Ich wollte einfach sicher gehen, dass es ihm ernst ist. Er willigte ein und sagte, dass er ja auch wolle, dass ich abgesichert bin und er es echt ernst mit mir meine. Jedenfalls scheiterte auch dieser Plan, denn wir waren beide so schlecht drauf nach ewiger Fernbeziehung und Depressionen und ich hatte den ganzen Tag Schmerzen. Ich hatte auch Angst vor dem Umzug und Schuldgefühle gegenüber meinem Kind und meiner Familie. Denn diese war nicht begeistert, dass ich mit dem Kleinen einfach wegwollte. Er war zwischenzeitlich pleite, aber sollte bald viel Geld von seinem Hausverkauf zurückbekommen. Ich hatte gerade eine Klage gegen meine Krankenkasse gewonnen und wegen einer vergangenen Behandlung einige Tausend Euro zurückbekommen. Diese brauchte ich eigentlich dringend für meine Behandlung, aber weil mein Freund mir leid tat, lieh ich ihm das Geld. Dann kam es zu einem riesen Krach, denn mein Freund hatte mir für eine Behandlung meiner schlimmen Schmerzen, die mir sehr half, die aber die Kasse nicht zahlte, eine Menge Geld versprochen, als das Geld von seinem Haus da war. Ich hatte die Behandlung angefangen und es ging mir schon etwas besser, plötzlich jedoch war alles Geld von einem auf den anderen Tag weg. Er hatte aufgrund seiner Depressionen alles schleifen lassen und das ganze Geld war weg, weil er etwas wichtiges bei der Steuer vergessen hatte. Er mußte Unsummen Steuern nachzahlen und war von einem auf den anderen Tag komplett pleite. Ich hatte die Behandlungen aber schon angefangen und nun flatterten massenhaft Arztrechnungen rein, die ich nicht bezahlen konnte. Er hatte nur einen geringen Teil der Behandlung bezahlt. Meine Mutter übernahm alles und verschuldete sich. Sie konnte mir fortan leider kaum mehr helfen finanziell und ich stand noch schlechter da als vorher und konnte die Behandlung nicht weitermachen. Ich war verzweifelt. Ich machte ihm zwar keine Vorwürfe, weil ich wusste, wie schlecht es ihm ging. Aber als er dann wieder einen Teil von der Steuer zurückbekam, und ich natürlich damit rechnete, dass er mir auch half, wollte er mir plötzlich nur noch die Differenz des Geldes zurückgeben, das ich ihm geliehen hatte und zog alles, was er schon bezahlt hatte, von dem Geld ab. Ich war fassungslos, ich meine immerhin hatte er mir eine riesige Summe versprochen und ich hätte die Behandlung nie angefangen, wenn ich gewusst hätte, dass das dann so endet. Jetzt hatte ich nicht mal mehr das Geld von der Krankenkasse, auf das ich 7 Jahre lang gewartet hatte (Klage verloren, Revision etc.). Ich musste zudem einen Teil noch meiner Mutter zurückgeben. Als ich das ansprach, rastete er aus, meinete ich sei so undankbar, ich würde ihm nicht vertrauen. Er hätte eh vorgehabt mir nächste woche einige Tausend Euro zu überweisen aber ich hätte das nicht verdient, da ich es ja scheinbar sowieso nur auf sein Geld abgesehen hatte. Er ging auf mich los, wollte mir sogar mein Handy wegnehmen, das er mir zum Geburtstag geschenkt hatte. Er trampelte drauf rum. Dann machte er Schluss. Ich war total verzweifelt. Was sollte dieser Vorwurf? Ist es nicht selbstverständlich, dass ich mal nachhake, wenn er sehr viel Geld hat, in Urlaub fliegt etc. und in Saus und Braus lebt, mir Geld versprochen hat und dann alles vom Geiehenen abzieht? Was sollte das Ganze? Und woher sollte ich bitte wissen, dass er mir nächste Woche dieses oder jenes überweisen wollte. Wir waren eine kurze Zeit getrennt. Dann kamen wir wieder zusammen. Er übewies mir gar nichts, sondern legte mir 3000 Euro zurück und überweist dann die Rechnungen von mir, wenn ich sie ihm weitergebe. Wir streiten weiterhin ständig. Und bei jedem Streit, droht er mir, das Budget für meine Krankheit wieder wegzunehmen. Überweisen will er es nicht. Er wollte dann, dass ich zu ihm ziehe, aber heiraten wollte er mich nicht mehr, sondern laut seiner Aussage erst, wenn wir nicht mehr streiten. Ich sah aber nicht ein,d Ar. ich das ganze Risiko mal wieder alleine tragen sollte. Es gab nur noch Streit zwischen uns und ständig stehen wir vor dem Aus. Heute hat er im Streit mein Handy aus dem Fenster geworfen und ist abgehauen. Ich stehe nun ohne Handy da. Ich muss dazu sagen, dass ich schon auch schwierig bin. Ich bin natürlich aufgrund der ganzen Situation total unzufrieden, gereizt, habe den ganzen Tag Schmerzen und fühle mich unwohl alleine. Mich macht das alles einfach so fertig, dass ich keine unbeschwerte Beziehung mit ihm leben kann. Er selbst ist auch depressiv und mittlerweile in psychologischer Behandlung. Wir können uns einfach nicht trennen, weil wir uns trotz allem sehr lieben und schon seit 10 Jahren was voneinander wollen. Wenn es keinen Streit gibt, ist es der Himmel. Auch mein Kind mag ihn sehr gerne, aber ich könnte nicht mit ihm und dem Kind leben, weil er nun mehrmals schon im Streit auf mich losgegangen ist, mir blaue Flecken gemacht hat etc. Ich weiss nicht mehr weiter. Ich will eigentlich Schluss machen, stehe aber vor dem totalen Nichts. Durch unsere Beziehung hab ich meinen ganzen Freundeskreis verloren, weil ich so depressiv war, dass sich alle abgewedet haben. Ich bin krank, ohne Zukunfstperspektive und ich vermisse ihn. Er sagt er kann nicht ohne mich leben und bringt sich um wenn ich mich trenne. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Womit habe ich das alles verdient? Warum hat er es sich nicht vorher überlegt? Bitte gebt mir Tips, was ich machen kann. Ich mußte mich einfach mal wo ausquatschen, denn ich habe irgendwie niemanden mehr. Auch mit meiner Familie kann ich nicht reden. Sie helfen mir zwar mit dem Kind, aber persönliche Probleme von mir interessieren sie leider nicht Ich bin wirklich allein und weiß nicht mehr weiter.
21.02.2014 16:01 •
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