Fernbeziehung mit dem Ex - Er weiß nicht ob er es kann

Hallo ihr Lieben,

irgendwie bin ich ziemlich traurig und hab mich danach gefühlt meine Situation hier zu teilen, vielleicht geht es jemandem ähnlich, oder ich erhalte andere Sichtweisen.
Mein Ex und ich waren 1 Jahr zusammen, bis es letztes Jahr im Dezember auseinander ging. Als wir uns kennen lernten, war ich kurz vor meinem Umzug, 450 km entfernt. Wir haben so gut harmoniert, dass wir es trotzdem probieren wollten. Dadurch, dass ich einen Homeoffice Job zu der Zeit hatte, war ich sehr flexibel und konnte oft von ihm aus arbeiten und daher oft bei ihm sein. Er arbeitet Vollzeit und studiert nebenbei noch bis April, deswegen war nun mal ich diejenige die fast immer zu ihm gefahren ist. Irgendwann hat sich alles etwas auseinander gelebt, ich hatte sehr hohe Ansprüche und Erwartungen, konnte nicht verstehen, dass er neben Job und Studium und allem vielleicht nicht immer super aufmerksam und interessiert war, wenn wir Kontakt hatten. Wenn wir uns gesehen haben war alles schön, ich liebe ihn eben und ich weiß, auch wenn er eher der gefühlskalte Typ ist, dass er mich auch liebt. Er ist einfach ein Mann, der mit beiden Beinen im Leben steht und weiß was er will. Er hat keine Lust auf irgendwelche Spielchen oder unnötige Diskussionen, weil es mir so vorkommt als würde ich zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Ich hab mich dann zum Ende der Beziehung immer mehr emotional distanziert, da ich Angst entwickelt habe. Angst, dass er mich verletzen wird, dass er mich nicht so liebt wie ich es mir wünsche, mich hat das fertig gemacht, weil ich aus meinen vorherigen Beziehung das nicht kannte. Die Männer sind mir hinterher gerannt und ich musste nicht darüber nachdenken ob die Liebe denn stark genug ist, das war aber auch mehr eine Abhängigkeit von deren Seite. Ich möchte hier komplett ehrlich sein, es bringt ja nichts etwas zu umschreiben, ich sehe, dass ich, zumindest was Beziehungen angeht, sehr anstrengend sein kann. Ich erwarte viel, viel Aufmerksamkeit, viel Interesse, viel Zuneigung. Und manchmal hab ich das Gefühl man kann es mir gar nicht Recht machen und denke dann, es ist mehr ein Problem, das ich mit mir selbst habe. nun gut, jedenfalls hatten wir irgendwann entschieden die Beziehung erstmal zu beenden, aber nach ungefähr einem Monat fanden wir wieder zueinander, hatten Kontakt, haben über die Beziehung gesprochen, was falsch gelaufen ist usw. und dass wir uns immer noch lieben und uns vermissen. Wir haben darüber geredet, dass wir es vielleicht nochmal probieren wollen, wenn wir beide etwas an unserem Verhalten ändern. Es hat bis jetzt auch sehr gut geklappt, ich habe versucht nicht mehr die Welt von ihm zu erwarten, aber trotzdem kam er mir in der Hinsicht entgegen, schickte mir Blumen per Post, kam mich besuchen. Er zeigte mir, dass es ihm ernst ist und er sich bemüht. Gleichzeitig war ich nicht mehr so zickig, habe es normal angesprochen wenn es mal ein Problem gab, oder ich dachte, dass es eins gibt und so haben wir gut an uns gearbeitet, wo ich gemerkt habe ich sehe doch eine Zukunft für uns, auch wenn die Ferne zwischen uns liegt. Ich werde nun hier erstmal für 3,5 Jahre dual studieren und voraussichtlich dort danach auch arbeiten. Zudem möchte ich hier auch in Zukunft leben. Ich schließe natürlich nichts aus, man weiß ja nie, aber momentan ist es, vor allem ja auch mit dem Studium, einfach so dass ich hier bin. Er kommt aus einer Stadt, in der ich für 2 Jahre gelebt habe, ich wollte dort auch ursprünglich studieren, aber ich bin dort nicht komplett glücklich geworden. Meine Freunde und Familie fehlten mir zu sehr. Er ist da nicht so gebunden, er hat zwar sein Studium, das ist aber voraussichtlich in einem Jahr zu Ende und dann möchte er sich sowieso einen neuen Arbeitsplatz suchen. Dort wo ich wohne, ist er als Kind aufgewachsen und wir hatten schon öfter mal darüber geredet, ob er sich denn vorstellen kann irgendwann hier her zu kommen, er meinte immer wenn es jobtechnisch passt warum nicht. Er sieht seine Freunde und Familie momentan auch selten und kann sie da dann gezielt besuchen, ist für ihn einfach weniger ein Problem. Nun hatten wir gestern ein Gespräch, in dem wir darüber geredet haben wie es mit uns weiter geht. Er schmiert mir nie Honig um den Mund, ich weiß auch dass er da immer sehr direkt ist, aber es hat mich sehr getroffen, als er gesagt hat, dass er es super schön findet, wie es mit uns läuft, er aber noch nicht sagen kann, dass wir wieder zusammen sind, da er nicht weiß ob er das mit der Entfernung hinbekommt, oder er dann nicht die Sehnsucht danach hat mich öfter zu sehen. Ich verstehe diese Ansicht, aber ich war super traurig, habe ihm gesagt dass man das schon hinbekommt, wenn man sich liebt und was dafür tut sich zu sehen. Dass wir ja nicht ewig voneinander entfernt wohnen, andere meistern eine Fernbeziehung die viel mehr Kilometer aushalten muss. er hat mich dann getröstet, meinte ich soll nicht immer alles so negativ sehen, dass er sich das nicht wünscht und wir einfach schauen müssen wie es läuft und es ja nichts entschieden ist. Aber für mich war es schrecklich zu hören, dass er mir vielleicht in ein paar Monaten sagt, du die Entfernung ist mir doch zu groß, ich kann das nicht. Ich weiß nun einfach nicht wirklich wie ich mich verhalten soll. ich will ihn nicht verlieren! Ich will mich aber auch nicht zu 100 Prozent wieder da reinstürzen, nur damit er dann sagt er kann es doch nicht? Aber das ist natürlich immer gegeben, man hat nie die Sicherheit, nicht verlassen zu werden. aber so warnt er mich ja schon vor, dass es sein kann dass es so wird. Dann kommen wieder diese Fragen auf, liebt er mich denn dann überhaupt genug, sonst würde er doch für die Liebe die Entfernung in Kauf nehmen. ich hab da einfach große Selbstzweifel. Und Angst. Angst ihn zu verlieren, doch wenn es so sein sollte, ja dann kann ich nichts ändern, es kommt für mich nicht in Frage umzuziehen, ist unmöglich, alleine wegen meinem Studium und der Arbeit. ich weiß auch nicht

Danke für alle, die sich das durchgelesen haben und einen schönen Tag noch

Zitat von Miriam919:

Ich erwarte viel, viel Aufmerksamkeit, viel Interesse, viel Zuneigung. Und manchmal hab ich das Gefühl man kann es mir gar nicht Recht machen und denke dann, es ist mehr ein Problem, das ich mit mir selbst habe.

Das siehst du ganz richtig, das Problem hast du mit dir selbst. Ich denke das es wichtig wäre dich erstmal selber lieben zu lernen, ansonsten könnten deine Ansprüche die du stellst nämlich schnell wieder zu einer Trennung führen. Sich sage, ich arbeite daran und will halt nicht mehr so viel Aufmerksamkeit....na ich weiß nicht ob das reicht.

Zitat von Miriam919:

Dass wir ja nicht ewig voneinander entfernt wohnen, andere meistern eine Fernbeziehung die viel mehr Kilometer aushalten muss.

Mag wohl sein, aber sind das nicht ausnahmen? Meinst du das ihr zu den Ausnahmen gehört?

Zitat von Miriam919:

aber so warnt er mich ja schon vor, dass es sein kann dass es so wird.

Er scheint das Gefühl zu haben, das ihr eben keiner dieser Ausnahmen seit.

Zitat von Miriam919:

Ich verstehe diese Ansicht, aber ich war super traurig, habe ihm gesagt dass man das schon hinbekommt, wenn man sich liebt und was dafür tut sich zu sehen.

Also verlangst du schon von vorne rein von ihm das er sich umstellt und etwas dafür tut bei dir sein zu können. Wenn er das möchte wird er das automatisch tun. Aber da er selber Zweifel hat und du mehr oder weniger schon das verlangen äußerst das man was tun muss.... Liebe überwindet eben doch nicht alle Hindernisse.

Zitat von Miriam919:

Dann kommen wieder diese Fragen auf, liebt er mich denn dann überhaupt genug, sonst würde er doch für die Liebe die Entfernung in Kauf nehmen.

Wie ich schon schrieb, Liebe ist kein Garant für irgendwas. Und ich bezweifel das sie messbar ist um zu sagen dafür reicht sie, dafür nicht. sie ist so stark wie sie ist.

Da ihr scheinbar beide ein ausgeprägtes Kontaktbedürfniss habt, glaube ich nicht das eine Fernbeziehung euch auf dauer glücklich macht. Dein Vertrauen in seine Liebe ist auch leicht angeknaxxt. Wie willst du ihm dann über die Entfernung vertrauen können?