Hallo liebe Leser und Leserinnen,
ich tümpel seit ein paar Tagen auf dieser Seite herum und muss nun doch auch mal mein Leid von der Seele schreiben, in der Hoffnung, dass es mir danach etwas besser geht und ich aufhöre, nur die Schuld in mir zu suchen...
Da ich zurzeit tief in der Klausurenphase stecke, fördert es meine Konzentration nicht wirklich, wenn ich ständig über die vergangene Beziehung nachdenke, trauere oder auch wütend bin. Ich träume viel von ihm und schlafe deshalb schlecht, mir fällt es schwer beim Lernen nicht abzuschweifen und hab manchmal so eine große Frustration im Bauch, dass ich am liebsten sofort in den Zug steigen würde und ihn boxen und anschreien wollen würde...
Mein Freund hat mich kurz vor Weihnachten nach knapp 2 Jahren verlassen. Wir führten seit 1,5 Jahren eine Fernbeziehung (Entfernung ca. 400km) und haben uns meist alle 2 Wochen, aber in den letzten Monaten sogar nur alle 3-4 Wochen gesehen. In meinen Augen war es eine schöne und harmonische Beziehung, nur die Entfernung hat mich teilweise schon fertig gemacht und ich stoß in letzter Zeit häufiger an meine Grenze und fragte mich desöfteren, ob ich noch lange so weiter machen kann. Dann sagte ich mir, dass ich ihn liebe und wenn ich Ende 2017 endlich meinen Abschluss in der Tasche hab, wir zusammenziehen und ich ihn ja dann in meiner Nähe habe. Dieser Gedanke klingt mitlerweile ziemlich naiv, hat mir aber Trost gespendet.
Nun hatten wir im September einen wundervollen langen Urlaub zusammen, wo ich wieder gemerkt hab, wie gut es mir tut, ihn in meiner Nähe zu haben. Wir haben viel zusammen gelacht, hatten auch kleine Diskussionen, aber nicht desto trotz war ich nach langem mal wieder ich, habe den stressigen Alltag hinter mir gelassen und hatte nicht so viel mit Selbstzweifel zu kämpfen wie sonst.
Danach fing eine anstrengende Phase bei uns beiden an: Er musste seine Masterarbeit zu Ende schreiben, ich zog für einen Monat zu meiner Mam, danach in die neue Wohnung bei mir im Studienort. Wir sahen uns in den 5 Wochen nicht, wir telefonierten auch kaum, da er viel zu tun hatte und ich 5h am Tag zum Studienort pendeln musste. Die Pendelei, sowie 2 Jobs, 2 Klausuren und die Trennung von meinem (Ex)Freund setzten mir immer zu. Meine Selbstzweifel nahmen zu, ich litt immer mehr an Antriebslosigkeit, weinte viel und wusste nicht, ob ich das alles schaffen kann. Er bekam von meinem Zustand wenn dann nur am Telefon mit. Soweit ich mich erinnern kann, klagte ich am Telefon ständig mein Leid, weinte viel und er war überfordert, konnte mich nicht wirklich trösten. Es ging soweit, dass er irgendwann meinte, dass ich womöglich an einer Depression litt aufgrund der Anzeichen die ich ihm gab. Diese Aussage machte mir verdammt Angst. Ich gehe seit knapp einem Jahr wegen der Selbstzweifel und Dinge aus meiner Kindheit, die ich verarbeiten möchte/muss zu einem Psychologen. Mein (Ex)Freund wusste Bescheid und unterstützte mich da auch, so gut wie es ging. Ich weihte meinen Therapheuten in die Vermutungen meines Freundes ein und machte daraufhin einen Test. Dieser ergab, dass ich zwar keine Depression habe, sondern nur eine depressive Vderstimmung, mit der dennoch nicht zu spaßen ist. Mein Therapheut ordnete mir ein, meinen Alltag von Stress so weit es geht zu befreien. Dies tat ich, in dem ich Module strich und weniger arbeitete. DEnnoch ließ die Antriebslosigkeit nur etwas nach. Ich versprach meinem Freund, ihm mehr schöne Dinge von meinem Tag zu erzählen, weniger zu weinen, glücklicher zu sein. Und was soll ich sagen ich hielt mich nur kurz daran. Meine Zweifel hinsichtlich unserer Fernbeziehung hielten auch an, weswegen ich es bei unserem gemeinsamen WE Ende November das erste Mal aussprach. Er meinte, dass ich sowas nnicht sagen soll, dass wir schon einen Weg finden und dass er mich liebt. Das gab mir Trost, ich fühlte mich etwas besser und versuchte positiver zu denken. Anfang Dezember kam er dann das We über zu mir. Ich freute mich ihn zu sehen, aber abends gings mir wieder schlechter. Ich weiß nicht mehr genau warum. Auf jeden Fall endete es wieder so, dass ich einen Heulanfall erlitt, er mich wieder in den Arm nehmen musste und ich mich nur schwer beruihgte. Mir setzte es wieder sehr zu, ihn nur so wenig zu sehen. Wir beschlossen zusammen, im neuen Jahr es damit zu versuchen, sich jedes WE zu sehen. Das spendete mir auch Trost und konnte mich übers We wieder zusammenreißen.
Er fuhr So wieder weg, ich war traurig, wusste aber, dass wir uns darauf das WE schon wieder sehen würden und ich musste ohnehin für meine anstehende Prüdung lernen. Dies klappte eher schleppend, da mir ständig schlecht war, was wahrscheinlich stressbedingt ausgelöst wurde. In der Woche hatten wir wenig Kontakt, was mir aber erst nicht sonderlich seltsam vorkam, da er zum einen sich von sich aus wenig meldet und Rücksicht darauf nimmt wenn ich lerne und ich ihn nicht wieder zu sehr volljammern wollte. Am Abend nach der Klausur ruf er mich jedoch an und klang sehr komisch, wobei ich schon merkte, dass es etwas nicht stimmte. Er sagte sofort, dass er das nicht mehr kann und er mich nicht mehr liebt, keine Zukunft mit uns sieht und es deshalb beenden muss. Ich war so perplex, dass ich nicht wusste, ober mich verarscht oder es ernst meint. Da er sehr kühl sprach, wurde mich jedoch sehr schnell klar, dass er es ernst meint. Darauf brach ich zusammen, schrie, weinte, zitterte am ganzen Körper. Ich legte auf um mich zu beruihgen. Meine Mitbewohnerin nahm mich in den Arm und meine beste Freundin kam sofort vorbei um mich aufzufangen... Die ersten Tage verbrachte ich wie in einer Art Blase. ch aß sehr wenig, weinte viel und oft, versuchte aber dennoch die Dinge zu machen, die ich mir vorgnommen hatte und verbrachte viel Zeit mit Freunden. ich holte mir auch leichte Schlaftabletten und Beruihgungstabletten um besser schlafen zu können.
Ich verstand es einfach nicht, wie es passieren konnte, dass er mich einfach nicht mehr liebt, obwohl er noch ei paar Tage vorher das Gegenteil behauptete. Ich bat ihn um ein Gespräch, um ihn zur Reden stellen, um um uns kämpfen zu können. Er ließ sich nach etwas zögern darauf ein. Da ich eh an dem WE zu ihm fahren wollte, verabredeten wir uns direkt nach meiner Ankunft. Das Gespräch fiel mir sehr schwer, aber tat mir auch gut. Ich konnte sehen, dass er auch leidet und ihm dass gar nicht so leicht fiel, wie es am Telefon den Anschein hatte. Wir sprachen darüber, was ihn störte, aber auch was mich fertig gemacht hat. Durch das Gespräch und Schreiben davor kam unter anderem raus, dass er sich shcon seit knapp einem Jahr nicht mehr wohl gefühlt hat mit der Beziehung. Bis auf dem Urlaub war es für ihn eher eine Belastung als Freude, er freute sich nicht mehr wirklcih auf die Wes mit mir, langweilte sich teilweise bei unseren Gesprächen und hätte die gemeinsamen Wochenenden gerne anders gestaltet. Er sah mich als die Schwächere von uns beiden, da ich sehr emotional bin und oft seinen Rat oder seine Schulte zum Ausweinen brauchte. Er wollte gerne eine Partnerin, die genauso stark ist wie er und auch alleine klar kommt. Er sah in uns keine Zukunft. Er wollte sich in nächster Zeit auf sich und seine Ausbildung konzentrieren, da wäre eine Beziehung nur ein Hindernis. Hinzu kam die Ferne, die es auch nicht gerade leicht gemacht hat. Er sah in mir letztendlich nur noch eine gute Freundin, konnte sich aber keine Beziehung mit mir mehr vorstellen.
Was soll ich sagen, es war wie ein Schlag ins Gesicht, nein wie 10000000 Schläge ins Gesicht und als ob er mir das Herz rausgerissen hätte. Klar ich sleb st hatte in letzter Zeit zunehmend Bedenken und mich machte die Ferne fertig, ich war psychisch angeknackst und heulte ihn voll, anstatt ihm Liebe und Zuneigung zu schenken und für ihn da zu sein. Ich möchte grad selbst nicht mit mir zusammen sein und hasse mich dafür, so zu fühlen und keine Antrieb für mein Studium und den Alltag zu haben. Aber was mich am meisten sauer gemacht hat, ist, dass er sich schon länger so fühlte, es mir aber nie gesagt hat! Da er eher der spontane Typ war, nahm ich die Planungen unserer Wochenenden in die Hand, da es aufgrund der bescheuerten Bahnpreise etwas Vorlaufzeit benötigte. Mich nervte es, dass er nicht von sich aus sagte, wann wir uns treffen und machte mir sorgen, dass er mich nicht sehen will. Aber gut irgendwann gewöhnte ich mich dran. Wenn wir uns sahen, konnte er genauso gut etwas vorschlagen, machte er aber meistens nicht. Sry, aber Gedanken lesen kann ich auch nicht! Und dass ihn unsere Gespräche langweilten, traf mich auch sehr. Klar, wir sind verschieden, haben unterschiedliche Interessen, er interessiert mehr für Politik und die Nachrichten. Mir macht das eher Angst und Politik verstehe ich eh nicht, interessiere mich eher für Klatsch und Tratsch. Dennoch störte mich das nie sonderlich, da wir in meinen Augen dennoch viel fanden, worüber wir quatschen konnten.
Jedenfalls fühl ich mich belogen. Er scheint seit geraumer Zeit diese Gedanken zu haben, sprach sie aber erst vor kurzem aus, da er sich erst dann am Zeit genommen hat, über uns nachzudenken. Mich macht es sauer, weil es dann scheinbar zu spät irgendetwas zu ändern. Er sagte zwar, dass es nicht an mir läge, sonder an ihm und seine Wünsche/ Vorstellungen, aber mir fällt es sehr schwer. Schon allein, weil ich im Moment sehr anstrengend, gefühlsduselig bin und nicht weiß was ich will und er sich das Gegenteil wünscht. Wie soll man da bitte nicht denken, dass man daran Schuld hat?
Nach dem Gespräch vor Weihnachten einigten wir uns auf eine Pause mit Kontaktsperre um uns nochmal klarzuwerden, was wir beide wollen. Ich fuhr über Weihnachten zu meiner Familie und versuchte mich so gut wie es ging abzulenken. Das fiel mir nicht leicht. ich dachte viel über uns nach, darüber was alles schief gelaufen ist und was wir, aber insbesondere auch Ich besser machen können. immer wieder erwischte ich mich dabei, Sachen aufzuzählen, die ich verändern muss, aber keine die er besser machen kann. Ich stellte ihn als perfekt dar und mich als Problem. Ich überlegte mcih unetrschiedliche Szenarien und ob ich mich ihm bzw. mir eine zweite Chance geben kann. ich wusste nicht, wie ich meine depressive Verstimmung von jetzt auf gleich loswerden konnte und sah irgendwann verbittert ein, dass ich Zeit sowie, wenn wirs nochmal versuchen sollten, dennoch seine Unterstützung bräuchte und dass es nur noch Sinn für eine gemeinsame Zukunft geben würde, wenn er auch was tut und vor allem mich liebt bzw. seine Gefühle für mich stark genug sind. Fernbeziehungen sind nun mal kein Zuckerschlecken und verlangen von beiden Partnern viel Vertrauen und auch Anstrengung ab.
Mir fiel es sehr schwer mich nicht bei ihm zu melden, ihm nicht zu schreiben wie arg ihn vermisse und dass ich alles versuchen würde, un uns wieder zusammenzubringen. Mein Bruder und meine beste Freundin halfen mir sehr dabei, die Kontaktsperre durchzuhalten und nicht allzu doll durchzudrehen.
Ende Dezember meldete sich mein (Ex)Freund dann per Email ( das machte mich sehr wütend, aber er hasste nun mal Telefonieren und ws wollte er es sich so schmerzfrei machen wie möglich) und machte dann nochmal Schluss. Er sieht in mir einfach nur eine gute Freundin mehr nicht. Das ist keine Basis für eine weitere Beziehung. Es sei hart, aber müsste jetzt gesagt werden. Ich war wieder am Boden zerstört. ich wusste natürlich, dass es so kommen könnte, aber ich habe natürlich trotz allem Hoffnung gemacht. nun gabs aber kein Zurück mehr. der tag war wieder sehr trännreich und endete am Abend mit viel Alk. und einen versuchten Anruf bei ihm. Er ging gottseidank nicht dran. Ich brach darauf hin zusammen, aber mein Bruder fing mich zum Glück auf. Ich schur mir, ihn nie wieder anzurufen, und mich von jetzt an auf mich zu konzentrieren.
Seit dem sind zwei weitere Wochen vergangen mit vielem Grübeln, Heulkrämpfe, Wutanfälle und sinnlosen Starren aus dem Fenster.
Die Uni und somit die Lernphase hat bereits begonnen. So gut wie es geht, versuche ich mich in meinen Alltag zu finden, zu lernen, mich mit Freunden zu treffen und ihn aus meinem Kopf zu verbannen. Am We gings mit einer Freundin nach Hamburg eine weitere Freundin zu besuchen. Es schaffte mir Ablenkung, ich fühlte mich phasenweise gut, aber tauchte immer weider in meine Welt ab.
Ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich mir die Schuld gebe und überlege, ob wir noch zusammen sein, wenn ich mich besser in Griff gehabt hätte und keine depressive Verstimmung hätte. Das letzte Jahr war für mich kein einfaches Jahr, ich hatte zwei Jobs, die Uni, die mich nicht wirklich glücklich machte, weil ich mit dem Lernen zunehmen überfordert war und an den WEs städig unetrwegs war, entweder zu ihm oder zu meiner Familie.
Meine Freunde und Familie und meinn Psychologe sagen, dass ich nicht schuld bin, dass ich es nicht verhindern hätte können, dass ich trotz allem ein toller Mensch bin und ich mehr an mich glauben kann. Meine beste Freundin ist tierisch sauer auf ihn, sogar ihr Freund sagt, dass er dass nicht mit mir machen kann. Auch wenn ich oft sauer bin, fällt es mir schwer, nicht zu denken, dass ich die Schuldige bin und er bestimmt froh ist, das Häufchen Elend endlich los zu sein...
Auch wenn ich es teils nicht haben will, ist mir mittlerweile bewusst, dass es kein Zweck hat, mehr um ihn zu kämpfen. Er liebt mich nun mal nicht. das kann ich nicht ändern. Ich würde ihn oft gerne noch anrufen, sehe aber auch hier ein, dass es zu nichts führt, außer dass ich noch trauriger bin. ich habe alles gelöscht, Fotos in die Schublade verbannt, alle positiven Erinnerungen in die Tiefen meines Hirns verbannt.
Um meine Frustration raus zulassen, bin ich Montag zum Kickboxen gegangen. ich wollte das schon lange ausprobieren, jetzt habe ich mich endlich getraut und was soll ich sagen: es war soooo gut! 1,5 h habe ich nicht gedacht, sondern mich einfach komplett ausgepowert. So gut hab ich mich seit langen nicht mehr gefühlt. Trotz schlimmen Muskelkater möchte ich es weiter machen
Zudem habe ich mir vorgenommen, mehr für mich zu machen, mich bewusst mit mir und meinen Selbstzweifeln auseinander zusetzten. Und ich möchte meine Prüfungen schaffen, endlich mit dem Studium fertig sein und mich danach mit einer Reise belohnen.
Nur das Lernen fällt mir immer noch sehr schwer, da ich gerade am Schreibtisch sitzend oft abschweife und wehe es kommt ein trauriges Lied und die vorhandende Motivation ist dahin und ich sehne mich nur noch nach ihm zurück....
Auch jetzt, da ich heute Nacht wieder viel von ihm geträumt und deshalb mit einem schwiß Gefühl wach geworden bin finde ich mich nun hier einen mega langen Roman zu schreiben, den vielleicht keiner liest, anstatt mich meine Aufgaben zu widmen....
Aber der Kloß im Hals wird langsam weniger, aber dennoch habe ich riesengroße Angst, mein Kopfkino nicht ausschalten zu können und somit überall durchzurasseln...
Nun falls doch jemand bis hier durchgehalten hat: Was kann ich tun, damit ich das Kopfkino im Zaum und endlich richtig lernen kann ? Und habe ich wirklich an allem Schuld? Wie geht ihr mit Schuldgefühlen um? ...
12.01.2017 11:00 •
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