Hallo zusammen.
Ich bin neu hier und wollte mir zu meiner aktuellen Situation einfach einmal ein paar andere Meinungen/Sichtweisen und vielleicht sogar Ratschläge einholen, da ich mich momentan etwas ratlos und hin und hergerissen fühle.
Seit etwa einem halben Jahr führe ich eine Fernbeziehung (meine erste Fernbeziehung) und momentan bin ich mir nicht ganz sicher, wie das Ganze weitergehen soll.
Der erste Monat war die Hölle, nicht was ihn betrifft, sondern viel mehr die Tatsache, dass er einfach im Alltag fehlt. Alles was ich erlebe, erlebe ich ohne ihn, da wir uns nur jedes zweite Wochenende (oder natürlich wenn wir Urlaub haben wie letztens 3 Wochen am Stück) sehen können. Das beeinträchtigt für mich irgendwie das Gefühl der Nähe und der Verbundenheit. Wenn ich parallel dazu dann andere Paare sehe, die sich jeden Tag sehen können und stets und immer zusammen sind, da wird einem irgendwie direkt anders. Ich selbst kenne es ja eigentlich auch nicht anders, war mehrere Jahre in einer Beziehung, in der mein Partner und ich in derselben Stadt gewohnt haben und selbiges durchlebten, allerdings ist das jetzt in undenkbare Ferne gerückt.
Die Möglichkeit bestünde, dass wir vielleicht in einem Jahr zusammenziehen könnten, jedoch verlangt er dann von mir, dass ich mein bisheriges Leben hier aufgebe und zu ihm ziehe - ich weiß allerdings noch nicht so recht, ob ich dafür wirklich bereit bin. Das nun einmal zum Allgemeinen.
Mein jetziges Problem ist aber ein etwas anderes.
Mein Partner und ich haben uns nun seit 2,5 Wochen nicht mehr gesehen und immer, wenn wir uns länger als eine Woche nicht gesehen habe, habe ich das Gefühl, als würde ich für meinen Partner nichts mehr empfinden. Die emotionale Ebene ist komplett abgeschaltet, ich vermisse ihn nicht mehr und fühle mich komplett allein, obwohl ich weiß, dass er da ist. Nur eben nicht bei mir. Momentan ist es sogar so schlimm, dass ich darüber nachdenke, ihn zu verlassen. Ist das vielleicht nur eine Art Selbstschutz, um daran nicht zu zerbrechen?
Momentan fehlt es auch immens an der Kommunikation. Wir schreiben uns vielleicht, wenns hochkommt, täglich zwischen 5 und 10 Nachrichten, die meist nur aus einem einzigen Satz bestehen. Telefoniert hatten wir zwar gestern erst, aber davor auch über eine Woche nicht. Davor war das überhaupt nicht so - wir haben jeden Tag wie wild getextet und jeden Tag telefoniert. Momentan habe ich allerdings auch nicht mehr das Bedürfnis, mich öfter bei ihm zu melden, weil ich irgendwie wieder von der Blockade gehindert werde. Vielleicht kappsele ich mich langsam ab?
Um das aber auch noch zu erwähnen: wenn wir uns dann wieder haben, ist es nach einer kurzen Annäherungsphase wieder so, als wäre nichts gewesen. Die Probleme sind vergessen, die Zweifel veflogen und es ist wieder gut. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir uns wieder verabschieden müssen. Zuerst ist es ein brennender Stich und schließlich spüre ich einfach nichts mehr.
Ist es jetzt schon so weit, dass es sinnvoller wäre, einen Schlussstrich zu ziehen und sich nicht weiter zu quälen?
Wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um nochmals vollgas zu geben und alles daran zu setzen, die Beziehung zu retten?
Wie schafft ihr es, eure Gefühle in einer Fernbeziehung konstant zu halten? Oder ist es normal, dass sie etwas abschwächen, wenn man sich länger nicht gesehen hat und von Zweifeln zerfressen wird?
Momentan bin ich etwas ratlos und würde ein paar objektive Sichtweisen, Meinungen oder sogar Tipps sehr begrüßen.
Danke schon einmal im Vorraus für's durchlesen und eventuell kommentieren.
thoughtless.
30.09.2013 17:48 •
#1