Hallo ihr Lieben,
ich bin ganz neu hier im Forum und dachte mir, ich erfrage mal eure Meinungen zu meinem derzeitigen komplizierten Problem, vielleicht kann mir je jemand einen Rat geben,
Ich (42 J.) war (bzw. bin?) seit 1.5 Jahren mit einem wunderbaren, zuverlässigen Mann (50 J.) liiert, der mich über alles liebt. Das Problem ist, dass er in Australien lebt und ich in Deutschland, also Fernbeziehung über 17.000 Kilometer. Ich kenne ihn schon seit vielen vielen Jahren, und im Januar 2017 wurde aus lockerer Freundschaft Liebe, als ich für ein paar Wochen dort war. Klar war von Anfang an, dass ich nicht zu ihm ziehen kann (obwohl ich Australien liebe und nichts lieber als das täte), weil ich einen 7-jährigen Sohn habe, der sein Zuhause keinesfalls verlassen will. Also war es an meinem Freund, hierher umzuziehen, das wollte er ursprünglich auch, nur hat er sich Zeit erbeten zum Urlaub und Geld sparen und vorab ein bisschen Deutsch lernen.
Wir waren nach Januar 17 über 10 Monate getrennt, haben diese Zeit aber dank Skype und Whatsapp verhältnismäßig gut überstanden. Wir scheinen irgendwie eine Seelenverwandtschaft bzw. ein großes Grundvertrauen in uns zu haben. Dann war ich nach Weihnachten 17 für 3 Wochen dort mein Sohn ist diesmal bei Papa und Oma geblieben und habe seine Familie kennen gelernt (Mutter, Geschwister etc.) Alle mochten mich, alles war gut, wir haben den Flug für den Gegenbesuch meines Freundes im Juni dieses Jahres gebucht.
Im März ungefähr fing er an zu paniken wegen allem, was so auf ihn zukommt: Sprache lernen, komplett neue Umgebung, Visum, Job und Wohnung kündigen, Familie zurück lassen, auf Dauer mit meinem Sohn gut klarkommen etc. Als er dann im Juni kam, sind wir direkt in eine ziemliche Schieflage geraten: Von seinem bisherigen Deutschlernen war leider noch nicht viel vorhanden, deswegen war er sehr unsicher und fühlte sich unwohl, und er hat sich immer mehr hinter mir versteckt. Entscheidungen konnte er gar nicht mehr treffen, und Zukunftsgespräche führen wollte er auch nicht. Nach etwa 3 Wochen haben wir dann tatsächlich endlich ausführlich geredet, uns entschlossen, alle Bedenken über Bord zu werfen und es einfach zu versuchen, inklusive zeitnah heiraten, was unsere Situation eben erfordert daraufhin waren wir beide zum ersten Mal, seit er gekommen war, total glücklich und entspannt und optimistisch und verliebt. Am schon nächsten Tag überhäufte er mich wieder mit 1000 Ängsten und Bedenken, ich konnte dieses Auf und Ab nicht mehr und habe unsere Beziehung beendet. Nach 2 furchtbaren Tagen haben wir uns wieder soweit zusammen gerauft, dass wir seine letzte Woche hier gut miteinander verbracht und ganz viele Gespräche geführt haben. Er sagt, er liebt mich über alles, aber er kommt nicht gegen seine Ängste an, all den Veränderungen und Risiken gegenüber, die der Umzug mit sich bringen würde. Er hat gefragt, ob er sich vielleicht nochmal melden darf, falls er sich nach 1 oder 2 Monaten Vermissen vielleicht doch sicher sein sollte ich habe gesagt, ich kann nicht versprechen, ob ich dann noch bereit sein werde.
Vor 2 Wochen ist er jetzt zurück nach Australien geflogen, wir haben seitdem Kontakt gehabt ganz ohne funktioniert für uns beide im Moment überhaupt nicht aber sehr eingeschränkt, und gestern haben wir das erste Mal seitdem wieder per Skype gesprochen. Wir haben beide sehr geheult und wissen beide nicht, was wir tun sollen.
Dir Situation ist unglaublich traurig, weil wir eigentlich so dermaßen gut miteinander funktionieren, es aber irgendwie keine Lösung gibt. Ich kann ihn so schwer loslassen, weil ich noch nicht mal wütend auf ihn sein kann, es ist einfach nur traurig für uns beide, und auch für meinen Sohn, der ihn auch sehr mochte. Was meint ihr, irgendwie darüber hinwegkommen oder noch eine Weile daran festhalten und irgendwie eine Lösung finden?
02.08.2018 21:18 •
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