Ich komme gerade nicht weiter mit meinen Gedanken und zergrüble alles nur noch. Bitte um andere Sichtweisen ... weniger um schlaue Ratschläge
Kurzfassung: Trennung vor einem Jahr ... hier im forum (nein, nicht im Chat!!!) einen Menschen kennengelernt der mir sehr wichtig wurde ... gemeinsam durch den Trennungsschmerz gegangen ... intensive Nähe erlebt, per mail, chat, tele und im real life ... das Gefühl gehabt mein Glück gefunden zu haben und mich verliebt ... damit die 'Gegenseite' erschreckt ... meine Gefühle für ihn offen ... seine Antwort darauf einerseits Distanz und Ablehnung, andererseits Nähe und Widersprüche ... frau glaubt was sie will wenn sie etwas will (mann vermutlich auch ), also habe ich, obwohl es weh tat, durchgehalten und abgewartet ... dann irgendwann ganz klare Aussagen von ihm: er liebt mich nicht, die Entfernung sei zu groß (200km) ... weiterhin viele Momente intensivster Nähe, die sich mit Ablehnung und nachfolgenden Widersprüchen abwechseln ... ich hatte Auswahl bei dem was ich in mir ankommen ließ und nahm mir das was Hoffnung gab ... er dann offen auf der Suche nach seiner Traumfrau am Wohnort ... ich auf der Suche hier ... weiterhin dieses Verstehen und die selben Empfindungen, es war nicht nur die zeitgleiche Trennung die uns verband, es gab viel mehr Berührungspunkte ... seine Suche hinterließ bei mir immer mehr Schmerzen, ich wollte mich zurückziehen ... wir schafften es beide nicht, haben irgendwo umeinander gekämpft ... ich wollte seine Liebe, er nur meine Freundschaft? ... ich war/bin der Meinung dass man Menschen mit denen einen so viel verbindet, dass man ohne Worte kommunizieren kann nicht sehr oft im Leben trifft und hielt beharrlich fest, obwohl es mir damit immer schlechter ging ... ich hoffte auf Änderung (jaja, ich weiß ... wenn man das alles mit Abstand betrachtet wirkt es absurd, ich hatte keinen Abstand, und er fehlt mir noch immer) ... Änderung kam auf seiner Seite ... er lernte eine Frau kennen von der er anfangs meinte sie könne mich nie ersetzen und mich mit diesen Worten weiter festhielt ... ich wollte ihn ja 'behalten' ... wenn schon nicht seine Liebe, dann diese Freundschaft, ich wollte den Menschen behalten dem ich alles anvertrauen konnte und der mich verstand ohne dass ich mich großartig erklären musste ... auch er wollte mich nicht verlieren ... bedeutete mir aber immer wieder ich müsse gehen wenn ich es nicht mehr aushalte, er würde von sich aus den Kontakt nicht abbrechen, ich müsste es tun!
Der Schwarze Peter also bei mir ... ich wollte ihn ja nicht verlieren, dachte irgendwann würde diese Liebe zu ihm, die in mir ist, aufhören ... nur, sie ist immer noch da ... trotz allem was passiert ist denke ich für mich, er wäre der Mensch mit dem es hätte klappen können ... wir hatten uns nie wirklich ausprobiert (Entfernung), wer könnte mir das Gegenteil beweisen?
Er also hat diese Frau kennengelernt und immer mehr die Nähe zu ihr auf- und ausgebaut von der er mir anfangs sagte er könnte sie nur bei mir finden und 'sie' könnte mich nicht ersetzen ... unser Kontakt wurde loser ... ich fand nicht mehr das in ihm wonach ich suchte, wie ich ihn brauchte, denn mir ging es immer noch nicht 'gut', auch durch die Situation mit ihm ... er hatte weniger Zeit ... seine Gedanken waren plötzlich andere als meine, sein Leben begann neu während meines auf gewisse Art stagnierte ... mittlerweile scheint sie mich ersetzen zu können, er hat die Nähe zu ihr gefunden, aufgebaut ... empfindet noch welche zu mir, mir aber ist das alles nur noch Erinnerung die weh tut ... er mag mich und möchte den Kontakt zu mir nicht verlieren ...
Ich frage mich aber woraus dieser Kontakt noch besteht ... und was mich jetzt verunsichert ist die Frage: WAS ist Freundschaft? Kann ich nur Freund sein wenn meine Bedürfnisse dem des anderen gleichen? Nehme ich mir nur Zeit wenn ich auch den Freund in ihm suche oder bin ich auch da wenn er mich braucht. Ich brauche ihn, als Freund, als Austauschpartner, als den, bei dem ich mich nicht erklären muss, der weiß was in mir vorgeht ... und wir wussten verdammt viel voneinander ... wir haben diese Beziehung im letzen Frühling aufgebaut und sie hat uns beiden gutgetan ... war das nur gültig für diese Zeit der Trennung? ... geht das nur wenn man frei ist und keinen Partner hat? ... seine Zeit für mich ist mittlerweile aus unterschiedlichen Gründen begrenzt ... Telefongespräche werden eingepasst ... terminiert ... ihn zu sehen erfordert langwierige Vorbereitungen von seiner Seite aus ... die Frau an seiner Seite war alles andere als begeistert über seine Idee sich mit mir zu treffen (die Idee ging von mir aus, ist aber auch von ihm gewollt) ... die Zeit fehlt, ist verplant. Lassen wir die Liebe weg, vergessen wir sie ... aber ist das Freundschaft?
Kann oder will ich für jemanden da sein wenn seine Bedürfnisse auch den meinen entsprechen? Ich finde wirkliche Freundschaften kann man nur wenige haben ... Freundschaften in welchen man für den anderen da ist ... sich die Zeit nimmt wenn man gebraucht wird ... ich halte es da mit dem kleinen Prinzen ... man ist zeitlebens für das verantwortlich was man sich vertraut gemacht hat ... ich nehme mir für solche (wenige) Menschen die Zeit und erwarte das auch von anderen ... ich mache mir wenige wirklich vertraut
es tut unheimlich weh zu sehen wenn etwas was so intensiv war plötzlich zu Staub zerfällt und nur noch Erinnerung ist
Okay, das sind nur Puzzelteile eines ganzen Jahres ... einer für mich trotz allem wunderbaren Begegnung ohne die ich heute sicher weniger selbstsicher im Leben stehen würde ... ich weiß nicht ob ich das Wesentliche erfasst habe um ein Bild zu zeichnen, ich habe es versucht.
ist das jetzt die Trennung nach der Trennung? auf jeden Fall tut es sehr viel mehr weh als beim ersten Mal ... die Symptome sind dieselben ... nicht essen, nicht schlafen, Tränen und Grübeln
Ein langes Telefonat nach langer Zeit mit ihm in der letzten Nacht (ich hatte große Angst davor) ... immer noch irgendwo gegenseitiges Verstehen ... trotz allem noch immer ... schaut man zu wie so etwas kaputt geht?
Auweia ist das wieder viel geworden! Liest das überhaupt einer *seufz* ... vor allem, konnte ich mich, unsortiert wie ich bin, überhaupt so ausdrücken dass jemand versteht worum es mir geht?
lilac
10.04.2003 21:58 •
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