Hallo,
ich möchte mir mal meinen ganzen Kummer von der Seele schreiben. Das hat zwar nichts mit Liebe zu tun, aber da ich ja hier im OT-Unterforum bin, ist das vielleicht in Ordnung. Tut mir leid, dass der Text so lang wird.
Es geht genauer gesagt um eine Arbeitskollegin von mir.
Im Dezember 2009 bin ich eine neue Stelle mit 50% im Öffentlichen Dienst angetreten. Die anderen 50% arbeite ich noch woanders.
Nun ist es so, dass ich eine Arbeitskollegin habe, die extrem aggressiv, launisch, unfreundlich und missgünstig ist.
Sie fängt schon morgens um 8 Uhr damit an, kurz bevor der Dienst beginnt und sie zur Tür herein gekommen ist, dass sie über ihren Mann abhetzt und natürlich noch über zig andere Leute, sei es nun Mitarbeiter oder entfernte Verwandte aus ihrer Familie. Ich kann das eigentlich gar nicht alles genau beschreiben, da es teils einfach nur unglaublich ist. Es ist unheimlich viel Geschwätz (z.B. was sie letzten Abend im Fernsehen gesehen hat oder welche Wörter ihr Enkelsohn schon sprechen kann), das niemand hören will, gepaart mit Beleidigungen. Dennoch erzählt sie es und es hat noch niemand jemals anstalten gemacht, ihr zu sagen, dass das niemand hören will. Eben aus dem Grund, weil es sich keiner mit ihr verscherzen will.
Wir sind auf der Arbeit in unserem Trakt nur zu Viert: Sie, ich, eine andere Kollegin und meine Chefin. Die andere Kollegin versteht sich augenscheinlich blendend mit ihr und gibt ihr zu allem was sie sagt ihre Zustimmung. Aber ich weiß, dass sie manchmal auch von ihr genervt ist. Aber das würde sie niemals offen aussprechen und erst recht nicht mir gegenüber.
Am Anfang habe ich noch gedacht, dass ich damit klar komme, aber insbesondere in den letzten Monaten denke ich, es wird immer schlimmer und manchmal frage ich mich, wie ich es 5 Jahre bis jetzt dort ausgehalten habe.
Normalerweise brauche ich schon um 9 Uhr morgens jemanden, der mit mir redet und mir sagt, dass die ganze Welt noch in Ordnung ist und das Leben nicht nur aus schei. besteht (ja, das ist wirklich so).
Ich hatte auch schon einige Probleme mit ihr und sie hat gegen mich (leider erfolgreich) bei meiner Chefin intrigiert und als Konsequenz hatte ich sehr viel Ärger.
Das ist schon ein paar Jahre her, aber trotzdem vergisst man sowas nicht.
Ich würde das gerne ausführen, allerdings habe ich dann Angst, dass ich zu sehr aus der Anonymität heraustrete, und man weiß ja nicht, wer hier sonst noch alles mitliest.
Auch gibt es im Prinzip immer wieder Sticheleien. Ein Beispiel: Es soll demnächst eine neue Stelle geschaffen werden und meine Chefin muss sich natürlich um die Ausschreibung etc. kümmern. Besagter Kollegin passt das aber überhaupt nichts, da sie von meiner Chefin insgeheim auch nichts hält und sagte dann zu meiner anderen Kollegin: „Oh nein, wenn die das Vorstellungsgespräch führt, kriegen wir wahrscheinlich wieder nur einen Schwachmaten, der nichts tut“. Ich habe das natürlich auf mich bezogen, weil wir sonst niemanden einstellen und ich die letzte Person war, die Ende 2009 eingestellt wurde. Und das hat sie wohlgemerkt gesagt, als ich 2 Meter daneben stand...
Sie kann im Prinzip alles machen was sie will und meine Chefin ist ihr gegenüber nicht weisungsbefugt, weil sie offiziell zu einer anderen Abteilung gehört, aber eben nur räumlich mit uns zusammengesetzt wurde. Sie hat genauer gesagt keinen direkten Vorgesetzen, der ihr am Arbeitsplatz Anweisungen gibt.
Sie ist Vollzeit angestellt, obwohl sie vom Arbeitsaufwand her locker nur eine halbe Stelle ausfüllen würde. Sie verbringt ihre Zeit hauptsächlich mit Internet surfen, Lästern, Rauchen, Essen und Trinken.
Natürlich weiß das auch meine Chefin, aber sie kann ihr eben nichts sagen. Umso mehr frustriert es mich, das meine andere Kollegin und ich ständig im Fokus meiner Chefin sind...und wehe, einer von uns beiden würde auch mal anstalten machen, dass nichts zu tun wäre...
Ich bin 32 und die besagte Kollegin ist schon Anfang 60 und wird in 2 oder 3 Jahren in Rente gehen. Ich möchte meine Stelle nicht verlassen, da ich weiß, dass diese sicher ist. Und in meinem Beruf gibt es selten feste Stellen, weshalb ich mich niemals wieder auf eine befristete Stelle bewerben würde.
Aber ich weiß nicht, wie ich weiter vorgehen soll. Soll es mir egal sein und hoffen, dass sie in 2 Jahren in Rente geht und dann weg ist?
Ihr braucht nicht zu denken, dass ich nicht schon mal mit meiner Chefin gesprochen habe. Es hat nur am Anfang was genutzt, aber letztendlich will es sich selbst meine Chefin mit ihr nicht verscherzen, weswegen es auch keinen großen Ärger für sie gab.
Das Problem ist, dass ich die besagte Kollegin auch nicht zur Rechenschaft ziehen lassen kann. Denn sie „mobbt“ mich mittlerweile nicht mehr, seit dem das Gespräch vor ein paar Jahren stattgefunden hat, und wenn, ist es nur sehr subtil und schwer nachzuweisen, da es zu selten ist um zu behaupten, dass sie mich konstant und stetig mobben würde.
Sie ist einfach ein extrem launischer Mensch und wenn jemand in ihre Schusslinie gerät, ist ihr egal, wer. Hauptsache sie kann dann über die Person herziehen.
Es ist auch so, dass es eine bestimmte Kollegin bei uns gibt, über die sie jeden Tag böse herzieht, aber jeden Tag 2 – 3 mal ihre Raucherpause verbringt. Könnt ihr euch das vorstellen?
Ich denke manchmal wirklich: Wie lange hältst du das noch aus?
Es ist alles so frustrierend, da ich mit niemandem darüber sprechen kann, außer mit meinen Kollegen von meiner anderen halben Stelle. Ich bin so froh, dass ich dort bin. Diese Stelle ist das extreme Konstratprogramm zu der Stelle mit besagter Kollegin, da das ganze Arbeitsklima hier komplett anders ist.
Und auf der anderen Stelle: Da ist nur meine andere Kollegin die mit besagter Kollegin einen auf „best friends“ macht und eben meine kontrollsüchtige Chefin, die sowieso in einer anderen Welt lebt und die sich nicht für diese Dinge interessiert.
Wer hat einen Rat für mich?
Efeublatt
05.12.2014 14:58 •
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