Zitat von Lebenskünstler:Ich sehe da ein und vermeidenden Beziehungstyp, zudem auch Beziehungsängste gehören. Die Tatsache, dass sie wie gesagt zehn Jahre alleinerziehend ist und so keine weitere Partnerschaft wollte/hatte, die Gründe für eine Trennung, die, auch laut meinem Therapeuten, ganz deutlich deaktivierungs Strategien sind, sprechen ebenfalls dafür.
Magst mal erklären, wo genau du da Ängste siehst? Keine Gefühle für jemanden haben und zehn Jahre alleinerziehend zu sein finde ich jetzt nicht besonders belastbar als Beweis für eine Bindungsangstproblematik, das eine ist etwas das jedem passiert und das andere kann ein Dutzend verschiedene Gründe und Ursachen haben.
Dein Therapeut deutet die Erklärung deiner Ex, sie habe nicht genug Gefühle für dich, als Deaktivierungsstrategie, puh. Wenn jemand mit mir Schluss macht und mir sagt: meine Gefühle für dich reichen nicht aus, um eine Beziehung führen zu wollen, würde ich ihm das glauben und ihn dahingehend ernst nehmen. Warum schaut dein Therapeut nicht mal mit dir genauer hin, warum es dir so schwer fällt die fehlenden Gefühle als solche hinzunehmen, anstatt unprofessionelle Ferndiagnosen über abwesende Dritte zu stellen?
Zitat von Lebenskünstler:ich habe mich am Anfang sehr, sehr zurückgehalten, weil ich eben auch vorsichtig bin und mich erst nach einer ganzen Zeit lang habe überhaupt fallen lassen können bei ihr. Ich hatte auch das Gefühl, dass ihm Erich mich fallen ließ, desto mehr ging sie in den Rückzug.
Ihr wart doch nur vier Monate zusammen, das ist so kurz dass ich das nicht mal im Ansatz als Beziehung bezeichnen würde. Was genau verstehst du denn unter Fallen lassen? Wenn ihre Gefühle geringer waren als deine, und du mit fallenlassen zum Beispiel meinst, ihr deutlich zu zeigen wie verliebt du in sie bist, ist ihr Rückzug eine natürliche und normale Reaktion darauf, denn wenn man merkt dass man die Gefühle des Gegenüber nicht in dem Ausmaß erwidern kann, geht man doch automatisch auf Abstand bzw. zieht irgendwann die Konsequenz das zu beenden. Gerade auch ihre Hinweise, dass sie Dinge an dir gestört hätten wie Kleidung, Stimme etc. sind aus meiner Erfahrung ein typisches Indiz dafür, dass du nach der anfänglichen Verknalltheit schnell an Anziehungskraft für sie verloren hast aber nicht dafür, dass sie grundsätzlich Ängste hat sich zu binden.
Auch die Dauer eures Zusammenseins, die du weiter vorn als Zeichen für Bindungsangst erwähntest, ist übrigens völlig im normalen Rahmen in dem man während des Kennenlernens realisiert, der/die andere ist es leider doch nicht.
Wäre ich dein Therapeut, würde ich dich folgendes fragen: Nur mal angenommen, sie hat keine Bindungsangst sondern hat sich einfach nicht genug in dich verliebt. Ändert das etwas an deiner Haltung ihr und eurem Intermezzo gegenüber? Welche Auswirkungen hätte diese Sichtweise auf dein Gefühlsleben? Auf dein zukünftiges Verhalten ihr gegenüber, und auf deinen jetzt ja leider notwendigen Prozess des sich von ihr Lösens?