Zitat von Cabonga1970: Er mag wohl wollend sein, aber da passte einiges nicht, da werden Fakten vermisch etc.
Du, ganz ehrlich, du bist auch oft sehr sparsam mit Fakten und die die du geliefert hast, revidierst du im Nachhinein...
Ich gestehe, ich komm da auch nicht wirklich mit.
Ich möchte dich zu einem Gedankenexperiment einladen:
Dein Thema ging ja ursprünglich um die Kur. Wo du sehr besorgt um das Wohl deines Kindes warst, wo du ihn keinesfalls mitfahren hättest lassen, wenn deine Ex nicht schwere Geschütze aufgefahren hätte.
Jetzt ist das Kind mitgefahren, es war alles ganz ok für ihn, letztlich haben sich sämtliche Sorgen in Luft aufgelöst, der Stress auf allen Seiten war allerdings enorm.
Was wäre passiert, wenn du im ersten Augenblick, statt reflexartig zu intervenieren, gesagt hättest:
Super Sache, das tut dir bestimmt gut, bestimmt hat Sohnemann auch seinen Spaß, der Bindung zwischen euch beiden tut das bestimmt auch gut, erhol dich gut, ich freu mich für euch beide. Ohne wenn und aber.
Das Ergebnis, dass er dabei gewesen wäre, wäre exakt das gleiche gewesen.
Aber: DU hättest einen großen Schritt in Richtung gute Elternebene gemacht. DU hättest aktiv etwas dazu getan, dass sich das Verhältnis zwischen euch entspannt. DU hättest es wahrscheinlich deinem Sohn wesentlich einfacher gemacht, mitzufahren.
Klar, du hast es in dem Augenblick nicht so gefühlt, deshalb hast du anders gehandelt. Du hast aber bei jedem einzelnen Thema, das du hier ansprichst, in der Hand eskalierend oder deeskalierend zu handeln. Deiner Ex gute oder schlechte Absichten zu unterstellen. Verständnisvoll oder ablehnend zu handeln. Wenn du dich bewegst, kann deine Ex gar nicht anders, als sich auch zu bewegen.
Wie sie agiert, hat deine Ex zu verantworten.
Aber wie du agierst, und wie du reagierst, das hast du zu verantworten. Und da sehe ich viel Handlungsspielraum bei dir.
Dein Ziel ist eine gute Elternebene, dann frage dich bei jeder Handlung und bei jeder Reaktion deinerseits, ob diese der guten Elternebene dienlich ist, oder nicht. Wenn du sie bittest, keine Schulischen Nachrichten weiterzuleiten, dann ist das schlecht für die Elternebene. Wenn du auf jede Nachricht ein Danke! zurückschickst, ist das gut für die Elternebene. Und wenn sie sich darüber beschwert, kannst du sie fragen, ob und welche Reaktion sie sich wünscht.
Das ist total schwer, wenn der andere auf Krawall gebürstset ist, das verstehe ich, aber gerade bei so Kinkerlitzchen ist es das beste, kurz, lang und mittelfristig, sowas mit unerschütterlicher Freundlichkeit ins Leere laufen zu lassen.
Was immer wieder rüberkommt, ist, dass du dich als das reine Opfer siehest. Zeit, deine Handlungsoptionen zu finden. Nicht in der Konfrontation, sondern in der Deeskalation, die du dir nach eigenen Angaben ja so sehr wünscht.