Ex will ein Treffen nach Scheidung

D
Das Treffen hat also stattgefunden... Vergangener Freitag.
Ich habe versucht, den „Faden“ in der Hand zu behalten und einfach ich zu sein. Ohne Verstellung, ohne Theaterspiel.
Getroffen habe ich die Mutter meine Kinder, die Person, mit der ich fast ein Vierteljahrhundert lang mein Leben geteilt habe. Nicht mehr meiner Frau...
Die Erregung stand ihr im Gesicht geschrieben – ohne Interpretation! Die Ruhe selbst war ich jedoch auch nicht. Sie hatte etwas zu sagen, sagte es aber nicht. Und ich frage mich auch nicht mehr warum.
So ist ein belangloses Gespräch geführt worden.
Sie ist also wieder ganz allein. Ihre Rechnung ist nicht aufgegangen. Die Zeit des Nachdenkens scheint sich bei ihr anzukündigen. Der Umgang damit fällt ihr noch sehr schwer...
Geändert hat sie sich aber doch, wie ich mit Überraschung feststellen konnte. Nach knapp 2 Stunden war es Zeit, wieder getrennte Wege zu gehen. Sie bedankte sich für „den schönen Nachmittag“ und merkte an: „Du kannst dich auch mal melden!“. Spontan antwortete ich: „sollte ich das Bedürfnis verspüren...“
Hmm... Es hat sich Vieles geändert. Auf beiden Seiten. Wird zu guter Schluss doch noch ein „freundschaftlicher“ Umgang möglich sein?

Dom

29.04.2003 11:04 • #16


E
Irgendwie bewundere ich Eure Stärke, einen solchen Kontakt einzugehen und die eigenen Unlustgefühle zu überwinden.

Ich habe damit riesen Probleme, die Kommunion naht, die ganze ehemalige Familie wird anwesend sein. Irgendwie sehe ich das Ganze wie einen Zahnarztbesuch, der maximal eine Stunde dauert. Eine Stunde Qual, damit man danach wieder Richtung nächsten gemeinsamen Termin hinzittert.

Es wird Zeit, daß die Scheidung läuft, ich denke, sie wird mich wieder einen Schritt weiterbringen im Loslassen. Und ich sehe diese Kontakte als einen Testlauf, der mir wie ein Thermometer anzeigt, wo ich denn auf der Trennungsskala stehe.

Dies ist der erste Kontakt mit den Schwiegereltern, irgendwie schaffe ich es nicht, mir nicht ihre Gedankengänge vorzustellen. Ich gestehe mir ein, ich habe mords die Hosen voll.
Ich werde den Termin meistern, ich dope mich mit Gedanken an die Zeit danach, an die Zukunft. Aber - wie so oft - siegt mein Bauch über meinen Verstand.

Deswegen - ich bewundere Euch und Eure Stärke... ich hoffe, es dauert bei mir nicht mehr so lange, bis ich das genauso gut kann wie Ihr... das Einzige, ich weiß, daß ich es irgendwann können werde, und das zu wissen, ist - glaub ich - schon viel.

Gruß, Gerd

29.04.2003 12:55 • #17


D
Hallo GerdS,

hmm... etwas deutlicher meinerseits: mir war ganz und gar nicht gut zumute vor dem Treffen... Ich hätte kurz bevor meinen Namen nicht mehr leserlich schreiben können. Die Konfrontation war nicht von Ruhe und Gelassenheit geprägt.
Aber Du hast absolut Recht: es ist eine sehr gute Möglichkeit festzustellen, wie weit man bereits gegangen ist auf den Weg des Loslassens. Darum habe ich auch eingewilligt, sie zu sehen. Und, im Nachhinein, ich bin froh, es getan zu haben! Ich konnte nämlich feststellen, dass auch sie sehr angespannt war! Sehr defensiv war die Haltung beiderseits.
Bewundere nicht Menschen, die etwas weiter zu sein scheinen, Gerd. Bewundere besser Dich selbst, denn auch Du hast ein ganzes Stück des Weges hinter Dich gelassen! Auch Du wirst weitergehen und am Ende aufrecht in der Sonne stehen!

Dafür wünsche ich Dir viel Mut und Kraft! Du schaffst es, ganz sicher!

Dom

29.04.2003 13:05 • #18




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag