Ex ist auszgezogen - bin so traurig

S
Ich bin neu hier, suche keine Hilfe, denn die gibt es nicht. Aber vielleicht gibt es Menschen, die meine Geschichte lesen moechten und vielleicht eine Meinung dazu haben. Andere Sichtweisen haben noch nie geschadet.Meinen Partner lernte ich vor 6 Jahren ueber das Internet kennen mit einer Distanz von ca. 14.000km.

Wir verliebten uns in unsere Art zu schreiben, dann in die Stimme und zuletzt war es nur der Augenblick, als er aus dem Flughafen in meine Arme fiel und wir uns kuessten. Er blieb 2 Wochen, intensive Wochen, wo wir auch merkten, beides starke Persoenlichkeiten und selbstbewusst dazu, man sich gerne reibt.

Ich, 10 Jahre lang alleinerziehend, ausgewandert, flexibel aber bodenstaendig, dazu auch noch 12 Jahre aelter als er, was man uns aber nicht anmerkte noch ansah.Lange Haare kurzer Sinn, er kam zu uns, gab alles auf. Es war eine harte Zeit fuer ihn anfangs, nur Gelegenheitsjobs, er der Erfolgsgewohnte musste fuer berufliche Erfolge hart kaempfen. Ich verdiente das meiste Geld, was mir nichts ausmachte. Nach 2 jaehriger harten Beziehungsproben ( man zweifelte an unsere Beziehung von allen Seiten ) kam unsere Tochter zur Welt. Er liebt sie wie ein Vater nur sein Kind lieben kann.

Kurz nach der Geburt, verlor ich meine Existenz durch einen Betrug und gerieten in starke finanzielle Not. Zu der Zeit war er arbeitslos. Mit Hilfe von freunden fand er was und arbeitete sich hart und teilweise menschenunwuerdig durch, bis er vor einem Jahr Glueck hatte, ein super Angebot bekam. Es ging besser aber, wir hatten noch immer Probleme. Kurz um, unser Sozilaes Leben leidete, wir zogen uns zurueck und hingen aufeinander, gequaelt von Problemen die nicht aufhoerten.3 Jahre ging das so. Einzelheiten erspare ich euch. Wir waren muede, hingen abends nur rum. Wir sprachen, aber nie ueber uns selber, nur ueber Sorgen und was zu tun ist. Die Lust blieb auf der Strecke, aber trotz allem, ich hatte nie das Gefuehl, trotz Stress und auch Streit, dass unsere Liebe dabei drauf geht.

Habe immer geglaubt, sobald es uns besser geht, koennen wir endlich wieder etwas fuer uns tun. Sahen nicht die kleinen Dinge im Leben fuer die man kein Geld braucht. Es fehlte an allem und vielen, nur nicht an Hoffnung aber dennoch Fantasie.Er sagte zu mir vor 2 Wochen, als er versuchte mir die Trennungsabsichten beizubringen ( durch die Blume ) wir seien eine Dreikuss Beziehung geworden. Morgens, beim Heimkommen und beim zu Bett gehen. S. gab es 1 bis 2 x mal im Monat, denn unsere Tochter schlief bei uns, wir haben kein Zimmer fuer sie gehabt, es aber auch genossen.Wenn wir gestritten haben, dann war es oft heftig.

Ich bin ein Mensch der ab einem Punkt sehr intensiv wird und verletzten kann, mit Wahrheiten, die niemand gerne hoert. Ja, ein Fehler von mir. Ich kann auch schlecht klein beigeben...bin aber nicht streitsuechtig sondern eher Harmoniesuechtig. Er schaffte es immer ganz gut mich aus der Reserve zu treiben, mich zu provozieren, denn einfach ist dieser liebenswerte Mann auf keinen Fall. Mit den Jahren sogar noch haerter geworden, ungeduldiger und aufbrausend dazu fuer nichts und wieder nichts. Die Zeiten wurden besser, exakt vor 3 Monaten. Endlich! Ich dachte und glaubte, dass wir es nun geschafft haetten, koennten endlich wieder entspannter miteinander sein, weil keine Sorgengespraeche abends beim heimkommen mehr gefuehrt werde mussten. Ich arbeitete wieder an meinem Selbstbewusstsein, was ueber die Jahre gelitten hatte. Wurde wieder aktiver, traf mich mit Frauen aus dem Kiga, machte wieder Sport, fuehlte mich einfach besser, wenn auch muede und ausgelaugt.Ich merkte, er zog sich zurueck die letzten 2 Wochen, ging nicht mehr auf mich ein und ich nervte ihn, er zeigte es deutlich, was mich quaelte, nicht mal mehr einen Witz verstand er.

Er wollte seine Ruhe wenn er nach Hause kam, die gab es erst mal nicht. Kind und Hund forderten ihn und ich natuerlich auch. Wenn alle bedient waren , liess ich ihn in Ruhe, fragte nach seinem Tag und merkte, er will nicht reden, war einsilbig. Dabei liess ich ihn wirklich schon sehr in Ruhe, nahm ihm alles ab, er musste zu Hause nichts machen. Liess ihn abends am Schreintisch vorm Computer sitzen. Nur wenn er zu bett ging, wollte er das ich mit kam, denn dann konnte er besser einschlafen. Wir schmiedeten Plaene, u.a. auch Heiratsplaene, der Vorschlag kam vor 5 Woche von ihm, Geld zurueck zu legen, damit wir unsere Traumhochzeit feiern koennten. Ich freute mich so sehr.Dann kam dieser Freitag und ich verstand erst mal nichts, dachte nur, er ist mies drauf, weil er immer sagte WIR haben ein Problem was mich aergerte, denn ich hatte kein Problem.

Sicher war ich zeitweise angenervt von seinem schlechte Laune-Verhalten, dieser staendigen Ruecksichtsnahme, seinem Gemaecker, das ihm dieses und jenes stoerte. Das Haus regte ihn auf, die Nachbarschaft, alles stoerte seinen Frieden.Erst am Samstag drauf verstand ich es. Er wollte wirklich gehen, hatte ein Firmenapartment kostenlos zur Verfuegung gestellt bekommen, alles frei, TV und Internet, Swimmingpool im Haus, Reinigungs und Waescheservice incl. mitten in der Stadt im 9 Stock einen Ausblick, auf eine brodelende City. 5 Tage bin ich mit der Tochter zu Freunden gefahren, er mit dem Grossen alleine, ich hatte alles organisiert. Ich musste gehen, denn es quaelte mich ihn sehen zu muessen und zu wissen, er will nur noch weg von uns und kann es nicht, weil dieses Apartment noch renoviert werden musste.Ich leide wie ein Hund, denn ich liebe diesen Mann, trotz aller Fehler, weiss selber um meine.

Wir haben noch drei Naechte zusammen in einem Bett geschlafen, bevor er heute nun ging. Keine Nacht schlafe ich mehr, obwohl ich mich koerperlich auspower. Habe Alptraeume und Angst.Natuerlich sind Traenen geflossen, ich habe ihm einen lieben Brief geschrieben, gebeten, den Abstand zu uns gebe ich ihm, aber die Tuere moechte er nicht zuschlagen. Habe ihm meine fehler eingestanden und versprochen alles zu tun um eine bessere Partnerin ihm zu sein - nie mehr mit schmuztigen Fuessen ins Bett zu gehen und mir mehr Muehe geben werde beim Glaeserspuelen.Heute habe ich ihn, mit einem Teil seiner Sachen in sein neues Zuhause gefahren, es mir angeschaut und gesagt, wie schoen es sei, er sich sicher gut aufgehoben fuehlen wuerde.Habe ihm einen kleinen Karton gepackt, mit ein Sachen, ueber die er sicher sich freut. Fotos und selbstgemalte Bilder unsere Tochter, seinem Hund, einen Herzstein ( rot und wie ein Herz geformt ) den ich unserem Lieblingsstrand gefunden hatte, sein Schnuffelkissen und Lieblingstasse, auch einen Brief, was ich alles an ihm Liebenswert finde. Keine Vorwuerfe, kein bitte-komm-zurueck Gebettel.Den letzten Abend hat er sich mies verhalten. Ich war normal, bemueht die Situation im Griff zu bekommen. Irgendwann hatte er mich soweit, dass ich wuetend und sehr traurig wurde, meinte zu ihm voellig aufgebracht, er wolle Freundschaft, dann solle er sich auch wie ein Freund verhalten, so jedenfalls, wolle ich keine Freundschaft mit ihm, er koenne zum Teufel gehen.Spaeter hat er sich entschuldigt, mich in den Arm genommen.

Er ist nun weg, aber ich sehe ihn durch unsere Tochter so oft er sie sehen moechte. Da mache ich keinerlei Einschraenkungen, denn sie soll nicht mehr leiden, als sie schon tut, denn sie vermisst ihn sehr. Morgen frueh kommt er und wir fahren zusammen auf ein Kigafest, essen danach zusammen, denn das wollen wir 1 x die Woche auch fuer den Grossen machen. Der haengt auch sehr an ihm. Wie kann ICH aber dann einen Abstand bekommen, mehr loslassen, wo ich doch um ihn kaempfen moechte, nicht aufgeben, aber doch auch einen Abstand gerne haette?Wenn ich ihn sehe, dann moechte ich ihn an mich druecken, bezw. er kommt von selber und umarmt mich. Wo aber kann ich ihm vermitteln, hey, du vermisst mich, uns alle, die Hektik und manchmal auch das Chaos im Haus, das umtriebige Leben? Denke nach, war wirklich alles so schlecht zwischen uns wie du es dir zur Zeit einredest?Gibt es kein Zureuck mehr, woran erkenne ich das?

Er sagt so was nicht, denkt immer andere merken es, bekommen mit was er denkt oder aber haben Pech.Mich quaelen auch die Fragen, ob ich jemals noch mal in der Lage sein werde eine neue Beziehung anzufangen, ob ich ueberhaupt jemanden finde, ich mit 2 Kindern in meinem Alter und keine 08 / 15 Frau dazu?Ich versuche stark zu sein, versuche mich wieder auf meine Talente zu besinnen und habe wieder angefangen zu malen, was ich schon immer gut konnte und auch mal Geld damit verdiente. Fuer ihn habe ich ein Oelbild gemalt, denn er hat Geburtstag in einer Woche und ich weiss, es gefaellt ihm.Zuviel des Guten? Im Apartment haengt nicht ein Bild, so wuerde es ihn an mich erinnern, Leute die ihn besuchen kaemen, wuerden es sehen und sicher fragen. Ach ich weiss auch nicht mehr ob ich es richtig mache, ihn nicht doch schon laengst verloren habe, er es nur noch nicht entgueltig sagen moechte um mich nicht noch mehr zu verletzten. Dabei koennte ich mit der Wahrheit viel besser umgehen, als einer unsinnigen Hoffnung, sie er mir gibt durch sein Schweigen auf meine Frage - Hat es noch Sinn zu warten?Ich danke euch vielmals fuer eure Geduld und freue mich ueber aufrichtige Antworten.Schoenen Sonntag!

12.03.2006 05:40 • #1


S
Hallo,

ich weiss nicht wirklich, ob ich dir eine Hilfe sein werde. Denn ich wäre nicht hier gelandet, wenn ich nicht selber gerade verlassen worden wäre. Vielleicht hilft es aber schon, wenn man weiss mit ähnlichen Problemen nicht allein zu sein. Wie du dich fühlst kann ich jedenfalls gut nachvollziehen. Ich bin auch verlassen worden. Nicht schleichend, sondern von jetzt auf nachher. Letzten Mittwoch (morgens) war alles noch gut (für mich). Abends kam ich nachhause und nichts war mehr wie es war. Er hat 10 Jahre in Frage gestellt und alles hingeworfen mit der Begründung er würde mich liebhaben, würde aber gerne noch andere Beziehungen erleben wollen. Ich muss erwähnen, dass er viele Jahre jünger ist wie ich un auch ich habe ihn im Chat kennengelernt. Auch er lebte im Ausland mit dem Unterschied, dass ich zu ihm gezogen bin, mir hier eine Arbeit gesucht habe und eigentlich alles wunderbar war. Vor 3 Jahren hatten wir allerdings eine schwere Krise, ich rutschte in eine andere Beziehung rein zu einem verheirateten Mann, weil es zuhause einfach nicht mehr rund lief. Dann wurde ich auch noch schwanger und mein Lebensgefährte verliess mich zum ersten mal. Leider (oder wer weiss vielleicht war es besser so) habe ich mein Kind im 3. Monat verloren und irgendwie schweisste uns das wieder zusammen, er kam zurück zu mir. Meine Affäre zu dem verheirateten Mann gab ich nach langem Kämpfen auf und lenkte meine ganze Energie in die Partnerschaft mit meinem Lebensgefährten. Alles war gut, dachte ich. Wir schmiedeten Pläne und bauten ein Haus zusammen. Dort wohnen wir seit 3 Monaten. An Weihnachten sagten wir unseren Eltern, dass wir heiraten wollten. Ich war so glücklich. Vor 2 Wochen kamen wir aus dem Urlaub zurück, den wir uns gegönnt hatten, weil das letzte Jahr mit dem Hausbau sehr anstrengend war. Ja und dann am Mittwoch muss ich einfach so erfahren, dass er mich liebhaben würde, aber das Gefühl hätte etwas zu verpassen. Deshalb würde er gehen wollen. Jetzt sitz ich hier vor einem Scherbenhaufen, in meinem neuen Heim, in einem fremden Land und bin verlassen worden. Mit ihm sprechen geht nicht mehr, alles was er sagt macht keinen Sinn und ist wirres Zeug. Sorry, jetzt hab ich meine Geschichte erzählt anstatt dir zu helfen. Ich glaube man muss loslassen können, auch wenn es schmerzt. Oh ja es tut so weh, noch nie hab ich solche Schmerzen erlitten. Seit 3 Nächten schlafe ich nicht mehr und weine den halben Tag. Doch da es weitergehen MUSS, versuche ich mein Leben ohne ihn zu organisieren. Also Haus muss verkauft werden, neue Wohnung muss her. Man muss wahrscheinlich einfach etwas ändern, um rauszukommen. Was bei dir natürlich schwer ist, ist die Tatsache, dass ihr ein gemeinsames Kind habt und sich der Kontakt nicht vermeiden lässt. Doch du kannst verhindern, dass er dir wehtut. Erlaube keine Intimitäten, halte ihn auf Distanz. Bleib ihm so fern wie nur irgend möglich. Baue einen Schutzwall um dich. Mach dich stark, wenigstens für die Zeit wo du ihn sehen musst, auch wenn du hinterher weinst. Doch bleib nicht stehen, kämpfe, verändere was und du wirst sehen das Leben geht weiter. Glaube daran und du wirst sehen es funktioniert. Durch meine Worte an dich motiviere ich mich auch selber gerade!
Alles Liebe
sunlight

12.03.2006 13:52 • #2




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