Hallo zusammen! Nun hatte ich in den letzten Wochen so einige Beiträge mitverfolgt und mir ging es von mal zu mal wirklich besser. Bis heute, als ich endgültig erfahren habe, dass mein Ex eine Neue hat.
Nun zu meiner gesamten Geschichte:
Vor 3 Jahren lernte ich meinen ersten Freund kennen. Ich war 20, er 23. Am Anfang habe ich mir gar nichts bei ihm gedacht, weil er mich nicht besonders ansprach. Ich habe mich dann aber trotzdem mit ihm getroffen und es hat kein Monat gedauert, da waren wir dann auch schon zusammen. Ich war von Anfang an ihm und der Beziehung gegenüber recht skeptisch. An dem Tag als wir zusammen kamen fühlte ich mich sogar irgendwie schlecht und unwohl. Vielleicht war es auch einfach total ungewohnt, weil ich zuvor noch nie ansatzweise etwas Beziehungsmäßiges hatte. Manchmal denke ich mir auch, dass es meinerseits Verzweiflung war, da ich mir doch so sehr mal einen Freund und Erfahrung gewünscht habe. Wenn ich jetzt auch noch so durch meine alten Tagebucheinträge blättere, dann stehen da zu 98% auch nur schlechte Einträge über ihn und die Beziehung (und das grade am Anfang der Beziehung, wo man ja eigentlich im 7ten Himmel schweben müsste). Ich hatte mir das alles irgendwie anders vorgestellt. Wir kamen beide aus dem gleichen Ort, zum Beziehungsanfang wohnte er jedoch noch in einer weiter entfernten Stadt, wo er studierte. Ich wohnte noch bei meinen Eltern und studierte ebenfalls. Unsere Treffen fanden dann auch erstmal nur am Wochenende statt. Ich schrieb auch erstmal nicht so gerne mit ihm, weil er am Anfang der Beziehung auch plötzlich einfach recht desinteressiert wirkte, obwohl es beim Kennenlernen alles von ihm ausging. So erkundigte er sich auch nichtmal nach mir als ich mal erwähnte, dass ich krank sei. Auch als ich ihn mal in seiner winzigen Wohnung besucht habe und wir was mit seinen Freunden unternommen haben, schenkte er mir kaum bis gar keine Aufmerksamkeit. So schlief ich dann auch mal alleine auf dem Schlafsofa.
Seine Freunde waren sehr nett aber ich fühlte mich vollkommen fehl am Platz, weil sie einfach alle komplett andere Interessen hatten und ich so gut wie nie mitreden konnte. Zudem kam, dass ich meinen Freunden erstmal eine recht lange Zeit nicht erzählt habe, dass ich nun einen Freund habe. Ich denke das war so, weil ich selbst noch so am zweifeln war. Außerdem sind mir die Meinungen von Freunden und Familie einfach so extrem wichtig, sodass ich etwas Angst hatte, dass sie ihn nicht mögen (meine Eltern wussten es aber von Anfang an). Naja, letztendlich waren es von ihnen keine überschwänglichen Reaktionen aber damit war ich erstmal zufrieden.
Auch nach 3 Monaten Beziehung hatte ich dann immer noch keine richtigen Gefühle, redete mir aber immer wieder ein, dass das vielleicht ja noch kommen würde. Ich war aber dennoch recht enttäuscht, da man ja immer von diesen Schmetterlingen im Bauch und Herzrasen redete und ich diese bisher noch nie gespürt hatte. Durch die Beziehung fühlte ich mich aber auch erstmal etwas selbstbewusster. Mir fiel aber auch auf, dass mir ab und zu der ein oder andere Typ (der etwas Interesse zeigte) ins Auge sprang. Ich dachte mir auch, das könne doch alles nicht sein, man müsse doch frisch verliebt sein und nur Augen für den eigenen Freund haben. Aber durch sein abweisendes Gehabe wurde das alles sehr erschwert (war die ganze Zeit der Beziehung aber natürlich zu 100% treu).
Jetzt fragt man sich garantiert auch erstmal, was mich dann überhaupt an ihn gehalten hat. Nunja, ich fühlte mich bei ihm überwiegend wohl und auch heimelig. Aus meinen Tagebucheinträgen geht hervor, dass es schön sei räumlich und körperlich mit ihm zusammen zu sein. Natürlich war er zwischendurch auch mal super lieb zu mir, wo die Hoffnung in mir aufkeimte, dass das alles noch bestimmt super werden wird.
Schon irgendwie dämlich, dass ich mir anfangs sagte, dass ich ja mindestens ein halbes Jahr mit ihm durchhalten müsse, um es dann zu beenden.
Doch dann im 4ten Monat gab es das erste absolute Hoch. Wir waren mehr oder weniger zusammen auf einer Party. Dort tanzte er mit einer Anderen und ich war ganz plötzlich verdammt eifersüchtig (vorher so gar nicht). Wir sprachen später zusammen über diese Situation und in dieser Nacht gestanden wir uns dann sogar das erste Mal überhaupt gegenseitig unsere Liebe. Das erste Mal spürte ich das Kribbeln und himmlische Gefühl. Da fühlte es sich einfach richtig an. Danach wurde er auch wieder etwas aufmerksamer mir gegenüber.
Schon zwei Monate später schrieb ich wieder vernichtende Worte in mein Tagebuch. Was hätte ich mir denn überhaupt da für einen Vollidiot angelacht. Ständig musste ich mich mit seinen komischen Ansichten und schnell wechselnden Launen auseinandersetzen.
Er konnte es nie verstehen, dass man auch mal ohne den Partner etwas unternehmen wollte. Bei diesem Thema ist er auch immer komplett ausgerastet. Das hat mich auch immer total eingeschüchtert, sodass es schon so weit kam, dass ich meinen ganzen Freunden sehr oft abgesagt habe weil ich meinem Freund nicht erklären wollte, dass das mal ein Treffen ohne Partner sei. Es war aber selbstverständlich nicht so, dass wir dann gar nichts mehr mit meinen Freunden gemacht haben. Dann aber halt nur noch gemeinsam.
Weiterhin konnte er es nicht ausstehen, wenn man wirklich nur ein bisschen und noch sehr angemessen Ausschnitt zeigte. Aufgrund dessen richtete ich mich schon wieder nach ihm und kaufte nur noch zugeschlossene Kleidung und die Offenere verstaubte im Kleiderschrank.
Des Weiteren konnten ihn Dinge, die ihm nicht passten oder die nicht so liefen wie er es wollte, dermaßen aufregen, sodass er absolut wie ein trotziges und wütendes Kind reagierte. Solche Situationen machten mir Angst und jedes Mal betete Ich, dass ich nicht so eine Situation hervorbeschwöre bzw wir in solch eine hineinkommen. Sein Verhalten war mir dann auch ständig total peinlich. Irgendwann brach es aus mir aus und ich sagte ihm unter Tränen, dass mich das sehr belaste. Es wurde besser aber es gehörte halt zu seinem Charakter und ging somit nie ganz weg.
Immer wieder, wenn ihn etwas aufregte schnürte sich mein Magen zusammen und ich wollte einfach nur, dass es ganz schnell vorbeigeht. Dann kam es auch bei Streitigkeiten zwischen uns immer so weit, dass ich ständig am Ende die Schuld auf mich nahm, nur damit wieder Harmonie besteht (ich bin ein absolut harmoniebedürftiger Mensch). Und ich war seiner Meinung nach natürlich auch sowieso immer Schuld. Klar, das war auch mal wieder sehr dämlich aber es war halt einfach so. er argumentierte jedes mal sehr stark, wogegen ich auch nie richtig ankam, da ich dies nicht so gut konnte und im Gegensatz zu ihm überhaupt nicht schlagfertig bin.
Er ist sehr besserwisserisch, von sich selbst überzeugt und muss immer und überall seine Meinung sagen, auch wenn es unpassend ist. Deswegen hatte er sich auch schonmal jeweils mit meiner Mama und mit meinem Papa angelegt. Das ging mir ja so richtig gegen den Strich und nervte einfach nur noch.
Meine gesamte Familie sagte zu mir sogar mal, dass er eine recht schwierige Person sei. Das versetzte mir natürlich nochmal zusätzlich nen Stich.
Trotzallem ging es dann aber doch irgendwie weiter. Durchgehend gab es dann immer wieder gute und auch schlechte Tage. Meine Bilanz war aber irgendwie immer, dass mir die körperliche Beziehung gefällt und das andere drumherum nicht so super war. Wenn ich mit ihm alleine Zeit verbrachte, dann war es überwiegend richtig schön und er war super süß und lieb. Doch sobald wir zusammen unter Leute waren, wechselte seine Persönlichkeit und er kam immer total arrogant rüber. Das war ständig unangenehm, weil ich mir auch immer wieder den Kopf machte, was andere über ihn, über mich und über uns denken. Nach und nach war er mir gegenüber aber wenigstens deutlich aufmerksamer und zeigte, dass ich zu ihm und er zu mir gehörte.
Und dann war auch plötzlich ein Jahr um. Er hatte zwischenzeitlich sein Studium zuende gebracht und wohnte kurzfristig wieder bei seinen Eltern. Wir sahen uns da dann mehrmals.
Anschließend zog er in eine Stadt, wo er seinen Job hatte (eine Stunde Fahrt). Die Wohnung bestand aus zusammengewürfelten Möbeln und ich fühlte mich von Anfang an dort nicht super wohl.
Dann kam der Tag, an dem ich mich entscheiden musste, in welche Stadt / Gegend ich mich beruflich hinorientieren wollte. Und gerade in einer Phase, wo es ganz gut in der Beziehung lief schrieb ich für die Gegend, in der mein Freund hingezogen war. Es stand fest, dass ich zu ihm ziehen werde, wenn ich das Studium absolviert habe. Mein Kopf sagte: Mach es, eine Fernbeziehung klappt nicht. Mein Bauch sagte schon direkt: MACH ES NICHT ! Und bleibe in der Heimat!
Nach einem gemeinsamen Wochenende in seiner Studienstadt und bei seinen Freunden eskalierte es bei mir Zuhause dann einmal so richtig. Ich erwähne das, weil dieser Streit verdammt prägend war. Wir hatten über eine bestimmte Sache mal wieder Meinungsverschiedenheiten und ich war diesmal sehr geladen, statt wie sonst weinerlich. Ich wollte diesmal stark sein und kontern! Es kam so weit, dass wir uns so dermaßen angeschrien haben, dass meine Mama in mein Zimmer platzte und die Situation unterbrach. Sie hatte sich Sorgen gemacht, dass wir uns gegenseitig umbringen weil es wohl so heftig war. Im Nachhinein weinte ich dann wieder viel, weil diese Situation mich so sehr überfordert hatte. Das erste Mal wirkte er so bedrohlich auf mich, obwohl ich meine Hand dafür ins Feuer legen würde, dass er mich niemals geschlagen hätte. Danach hatte die Beziehung einen Knacks und durchgehend fiesen Beigeschmack.
Ich wurde beruflich letztlich wie erwartet dann in seine Richtung versetzt. Am Tag des Auszuges/Umzuges weinte ich bei meinen Eltern bittere Tränen. Es fühlte sich alles so falsch an. Aber da war es schon zu spät. Ich befürchtete todunglücklich dort zu werden.
. leider bewahrheitete sich diese Befürchtung. Ich fühlte mich in der Wohnung unwohl und seit dem Megastreit war alles irgendwie mies. Es ging dann einfach so weiter, dass ich versuchte jeglichen Streit zu vermeiden. Irgendwie klappte es dann auch mal mehr und mal weniger.
Zu dem Ganzen kam dann noch mein extremes Heimweh. An jedem freien Tag fuhr ich zu meinen Eltern. Er selber wurde mir immer gleichgültiger. Ich genoss nur noch die körperlichen Momente miteinander (wie eigentlich schon die ganze Beziehung über).
An einem Tag sprachen wir gemeinsam darüber und ich eröffnete ihm die Wahrheit über meine Gefühle. Dabei wirkte ich sehr kalt und wohl auch verletzend. Letztendlich kam der Spruch von ihm: Ganz ehrlich, ich hab was Besseres verdient!. Das war für mich schon der finale Satz und ich sagte einfach nur wütend Alles klar, ich hab verstanden, dann kann ich ja jetzt gehen. Ich war erstmal der Überzeugung, dass ich dann direkt zu meinen Eltern fahren werde. Doch dann sah ich ihn zusammengekauert auf dem Bett. Total fertig mit der Welt und echt bemitleidenswert. Da regte sich wieder innerlich in mir was und ich ging wieder auf ihn zu. Danach rafften wir uns wieder gemeinsam auf. So schnell wollte ich auch eigentlich nicht aufgeben, zumal ich grade eingezogen war und noch nicht alles hinschmeißen wollte. Schließlich hatte ich für mich schon ordentlich was geopfert (das Aufgeben der Heimat).
Ein kleiner Trost war für mich, dass die Arbeit gut lief und Spaß machte. Ein paar wenige Arbeitskollegen wurden auch neue Freunde, mit denen ich auch außerhalb der Heimat mal was unternehmen konnte. Wegen meines Freundes hielt sich das jedoch auch recht in Grenzen.
Bezüglich meines Jobs muss ich aber auch noch erwähnen, dass er diesen eher missbilligte. Es passte ihm nicht, da ich wechselnde Schichten habe, auch oft am Wochenende arbeiten muss und auch mal in gefährlichere Situationen komme. Mit den Schichten arrangierten wir uns aber noch ganz gut, da wir ja eh zusammen wohnten und uns somit trotzdem regelmäßig sahen.
Ich fand es aber total schrecklich, dass ich es irgendwann vermied ihm über den Tag auf der Arbeit zu erzählen. Wenn er mich danach fragte, antwortete ich nur noch einsilbig und meinte, dass nichts besonderes passiert sei, obwohl das dann doch oftmals der Fall gewesen war. Das lag daran, dass ich ihm anfangs einiges berichtet habe und er daraufhin total abwertend und sauer reagiert hat. Als wäre es meine Schuld, dass ich so etwas erlebt hätte. Klar, er machte sich halt auch Sorgen um mich. Aber so redete ich dann einfach gar nicht mehr darüber, damit er bloß nicht wieder sauer wird. Und gar nicht darüber reden ist auch echt falsch, weil man so einige Dinge auch besser verarbeiten kann.
Im Beziehungsalltag kam dann von ihm auch gar nichts. Heißt, er schlug nie was vor, was wir vielleicht mal zusammen in unserer Freizeit unternehmen könnten. Ständig saß er an seinem PC und zockte. Wobei er es eigentlich ganz gut im Griff hatte, wenn ich anwesend war. Dennoch war das so gar nicht meine Welt und auch das nervte mich. Ich bin ihm auch schonmal entgegen gekommen und habe mir das ganze sogar angeschaut und mitgemacht. Aber letztendlich fehlt mir das Verständnis dafür, stundenlang vor dem PC zu hocken.
Weiterhin vermisste ich die kleinsten Aufmerksamkeiten, die einem zeigen, dass der andere an einen denkt (in Form von bspw. Blumen; hatte zu dem Zeitpunkt nur eine Rose, am Tag wo wir zusammengekommen sind, bekommen). Ich signalisierte ihm, dass mich das mal total freuen würde. Daraufhin kam dann auch mal ein Blumenstrauß. Aber das war's dann wieder. Ich im Gegenzug brachte ihm regelmäßig nach den Nachtschichten Brötchen und Gebäck mit, was er so gerne mochte. Nach dem Einkaufen überraschte ich ihn mal mit seiner Lieblingssüßigkeit oder -getränk. Das waren immer meine kleinen Aufmerksamkeiten an ihn. So hatte ich halt auch das Gefühl, dass ich mehr reinsteckte als ich zurückbekam. Sein Argument diesbezüglich war übrigens, dass er sowas für sich nicht erwartet und er somit halt auch von sich aus nichts machen würde.
Im Haushalt lief es auch nicht gut. Ich hatte das Gefühl 10x mehr zu machen als er. Ich kümmerte mich u.a. immer und alleinig ums Zusammenfalten der Wäsche. Sein Stapel häufte und häufte sich, ohne dass er ihn jemals wegräumte. Das brachte mich teilweise zur Weißglut. Ich kaufte immer für die nächsten paar Tage ein, kam mit vollen und schweren Tüten nach Hause und schleppte sie in den vierten Stock. Er kaufte allerhöchstens für 2 Tage ein. Natürlich sprach ich auch das an. Er machte die Hausarbeiten auch, wenn ich es ihm sagte aber wirklich nur dann. Ich kam mir vor wie eine Mutti und das nervte mich ebenfalls wieder.
Dann kam mal wieder ein größerer Streit, bei welchem mal alles aus mir herausplatzte, was mich störte. Ich muss sagen, ich war in der Beziehung auch nicht immer ein Engel. Zumal ich viele Dinge immer einfach hingenommen und geschluckt habe. An einem Tag platzte es dann aus mir heraus und ich sagte ihm, dass mich u.a. seine arrogante Art unter Leuten sowie sein Nichtstun im Haushalt störte. Ebenso sagte ich ihm, dass ich mich durch seine Ansichten (insbesondere was Unternehmungen ohne den Partner angeht) total eingeengt fühle. Am Ende sah er sogar alles ein und es besserte sich auch wirklich eine Zeit lang.
Durch die vorangegangene Erfahrungen und Erlebnisse mit seiner Persönlichkeit verhielt ich mich aber immer noch sehr geduckt. So traute ich mich eine längere Zeit nicht, ihm zu erzählen, dass ich von der Arbeit aus mit allen Kollegen zwei Tage wegfahren werde. Irgendwann musste ich es ihm dann sagen und oh Wunder, er war wie ausgewechselt und freute sich sogar angeblich für mich. Da hatte meine Ansprache wohl mal gefruchtet.
Aufmerksamkeiten sowie Vorschläge für Unternehmungen blieben jedoch weiterhin aus. Er meinte er mache die Dinge, die ich vorschlage wohl gerne mit, ich bräuchte aber nichts dergleichen von ihm erwarten weil von selbst würde er ja selbst nie sowas machen (bspw. Spazieren oder in den Zoo gehen).
Dies im Zusammenhang mit meinem wachsenden Heimweh, fing mich immer mehr an zu zermürben. Ich konnte und kann auch leider nicht einfach so wieder zurück in die Heimat, da ich beruflich mindestens 4 Jahre hier gebunden bin. Den Job kündigen käme auch überhaupt gar nicht für mich in Frage.
Unser letzter Urlaub war einer der schrecklichsten Urlaube, die ich je hatte. Wir waren dort zusammen mit einem von ihm befreundeten Pärchen. Somit waren wir halt auch durchgehend unter Leute und ich konnte ihn einfach nicht mehr ausstehen. Er nervte mich so sehr mit seiner komischen Art. Ich sehnte dem Ende des Urlaubes hin. Der Urlaub war dann für mich auch ein Signal, dass ich das mit ihm auf Dauer nicht mehr konnte. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich im Urlaub ständig mit meinem besten Freund und Arbeitskollegen schrieb, wie unausstehlich er denn momentan sei und wie bescheuert und peinlich er sich verhalte.
Kurz nach dem Urlaub hatte ich das Gefühl immer depressiver bei ihm und in der Wohnung zu werden. Eines abends sprach ich das Thema an und sagte ihm, dass da gefühlsmäßig nichts mehr bei mir sei und ich mir auch noch nie so wirklich vorstellen konnte, dass er der Mann fürs Leben sei bzw meine Zukunft mit ihm zu verbringen. Erstmal nahm er mich überhaupt nicht ernst und sagte, dass habe ich ja mal öfter und das sei ja schon normal bei mir. Ich fühlte mich komplett missverstanden. Wir redeten jedoch noch sehr viel und er wollte nicht, dass es zu Ende ging. Er sagte mir ständig, dass er nicht derjenige sein werde, der sich trennen werde. Ich konnte den Schritt auch noch nicht gehen. Wir beschlossen, dass wir versuchten irgendwie dran zu arbeiten und erstmal weiterschauen werden. Wir vereinbarten dann auch mal wieder ein richtiges Date.
Am Abend vor besagtem Date wurde mir schon wieder ein einziger Augenblick zu viel. Ich kam abends nach Hause, sah ihn wie er am PC hockte und hinter ihm diesen riesigen Berg von mir gefaltete Wäsche. Dieses Bild kippte bei mir jegliche gute Stimmung in absolute Genervtheit um. Er war den ganze Tag Zuhause gewesen und hatte nichts Besseres zu tun, als mal wieder nur am PC zu sitzen (auf der Arbeit sitzt er übrigens auch schon immer 8 Stunden am PC).
Ich ging sauer ins Bett. Er kam erst nach seiner PC-Session in den frühen Morgenstunden ins Bett und schlief dementsprechend auch lange. Was mich noch mehr aufregte, weil ich dachte, dass wir unseren Ausflug etwas früher starten könnten.
Die schlechte Stimmung hielt somit bis zum nächsten Tag an. Diese wendete sich erneut in depressive Verstimmungen. Ich hatte einfach keine Lust auf gar nichts mehr und heulte die ganze Zeit rum. Ich konnte seinen Anblick nicht ertragen, wenn er aber wegging war ich todunglücklich. Er wollte dann für den Tag alleine in die Heimat fahren weil mit mir ja nichts anzufangen gewesen war. Weil er sich aber doch Sorgen um mich gemacht hatte, rief er meine Eltern an, die mich sofort anriefen und mich quasi zwangen ins Auto meines Freundes zu steigen und ebenfalls in die Heimat zu ihnen mitzufahren. Für den nächsten Tag sollte ich mich dann einfach mal krank melden weil ich nervlich echt am Ende war. Bei meinen Eltern ging es mir dann auch wieder direkt besser. Am nächsten Tag traf ich mich mit ihm wieder und er sagte mir, dass es ihm total schlecht wegen dem allen ginge. Ich eröffnete ihm wieder, dass ich mich noch nicht trennen wolle.
Tja, was soll ich sagen. Die darauffolgenden wenigen Wochen wurden aber leider nicht besser sondern eher schlechter. Nie hatte ich auch nur ansatzweise das Gefühl, er würde um mich kämpfen. Seine pure Anwesenheit nervte mich durchgehend. Ich konnte ihn nicht mehr ausstehen und jede Kleinigkeit regte mich von ihm auf.
So kam der Tag, an dem er mir gegenüber sagte, dass er bezüglich unserer Beziehung nicht mehr sehr optimistisch sei. Ich bestätigte es. Letztendlich sprach er aus, dass wir uns dann wohl besser trennen sollten. Ich bestätigte ebenfalls. Wir machten ab, dass es ein Trennungsprozess sein werde, da ich mir ja auch noch eine Wohnung suchen müsse. Solange könne ich noch bei ihm wohnen. Ich war damit sehr einverstanden.
Und plötzlich verstanden wir uns besser als je zuvor. Schon fast zu gut. Nach dem Aussprechen der Trennung war es irgendwie erstmal erleichternd zwischen uns. Natürlich redeten wir auch nochmal über unsere Beziehung, weinten zusammen und waren traurig, dass es einfach irgendwie nicht passte. Er sagte sogar zu mir, dass ich ihn zu einem besseren Menschen gemacht hätte.
Noch ganze 2 1/2 Monate wohnte ich bei ihm, bis ich etwas Passendes fand. In dieser Zeit hatten wir leider auch noch verdammt guten und viel S. Es fühlte sich irgendwie verboten an. klischeemäßig S. mit dem Ex. Es war wirklich besser als je zuvor. Aber mal wieder sieht man, dass das auch nur aufs Körperliche reduziert war.
Dann fuhr er für zwei Wochen in den Urlaub und ich versuchte mich mal so langsam mit der Trennung auseinander zu setzen, wo er nicht da war. Ich vermisste ihn gar nicht. In der Zeit traf ich mich auch schon mit jemand Anderem (war von vornherein aber auch nichts Ernstes). Als er wieder zurückkam dachte er, dass es körperlich wieder so weitergehen würde wie zuvor. Durch den Anderen hatte ich mich aber nun vollends körperlich und emotional von ihm entfernt. Ich sagte ihm auch, dass ich das nicht mehr könne und damit mittlerweile ganz gut abgeschlossen hätte. Danach war die Stimmung zwischen uns super erdrückend. Er warf mir dann auch vor, warum ich denn nicht schon längst ausgezogen sei und das das hier ja auch nicht selbstverständlich sei. Ich verstand ihn und die Situatuon war einfach unglücklich. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon eine neue Wohnung, durfte jedoch aus formalen Gründen noch nicht während seiner Urlaubszeit dort einziehen. Er wollte dann auch ein konkretes Datum wissen, wann ich endlich raus sei. Ich sagte ihm eins, war dann aber letztendlich doch schon viel eher und extrem schnell raus als erwartet (nur einige Tage nachdem er aus dem Urlaub kam). So schlief ich in meiner neuen Wohnung dann halt erstmal auf ner Luftmatratze.
Ab dann hatten wir dann erstmal gar keinen Kontakt. Ich war gut mit meinem Umzug und dem Einrichten beschäftigt und hatte nicht allzu viel Zeit über die Trennung und ihn nachzudenken.
Ich unternahm ständig was mit meinem besten Freund, der in dieser Zeit meine absolute Stütze hier in der Gegend war. Ich traf mich auch noch ein paar mal mit dem anderen Typen und hatte auch sonst noch zwei andere Dates. Ich war richtig glücklich, fühlte mich frei, unabhängig und schön! Für mich gab es da keine Zweifel, dass die Trennung falsch war. Mir war es auch regelrecht egal, was und mit wem mein Ex so trieb.
2 Monate später kam dann jedoch beruflich die erste Ernüchterung bzw. Ankündigung von bevorstehenden Veränderungen, die mir so gar nicht gefielen, da ich durch diese Veränderungen u.a. nicht mehr mit meinem besten Freund zusammen arbeiten konnte.
Weiterhin lernte mein bester Freund seine jetzige Freundin kennen und schon war ich abgeschrieben und er verhielt sich mir gegenüber teilweise echt unmöglich. Das knickte mich nach der guten Zeit immens. In dieser einen Nacht weinte ich in meiner neuen Wohnung das erste mal Rotz und Wasser und fing meinen Ex an zu vermissen.
Dazu kam dann plötzlich noch, dass mein Ex mir einmal schrieb (nichts Besonderes). Dann traf ich ihn auch noch auf einem Ehemaligentreffen unserer alten Schule. Wir unterhielten uns sehr gut und alle wunderten sich schon, dass wir uns so gut verstanden.
Danach hielt ich es auch nicht mehr aus und schrieb ihn wieder an. Weil es mir in der Zeit auf einmal so schlecht ging, konnte ich es einfach nicht lassen. Ich fragte ihn sogar nach einem Treffen bei mir. Er zögerte, kam dann aber trotzdem.
Wir redeten viel über alles Mögliche und kamen uns auch wieder näher. Tja, und dann passierte es halt wieder und die körperliche Anziehungskraft übermannte uns.
Danach trafen wir uns dann regelmäßig bei mir und wir schrieben auch wieder viel miteinander. Im Prinzip waren es auch immer nur S.treffen. Er übernachtete dann auch meistens noch bei mir.
Mir ging es wieder gut, weil ich hatte ja wieder jemand Vertrauensvolles, mit dem ich kuscheln, reden und S. haben konnte. Im Hinterkopf hatte ich aber immer und immer wieder, dass ich nicht wieder eine Beziehung mit ihm haben wollte.
Das bestätigte sich auch bei einem Treffen, wo er sich mal wieder bescheuert/kindisch verhielt. Da dachte ich: zum Glück bist du nicht mehr mit dem zusammen!
Wir redeten offen über diese Situation und er signalisierte mir auch, dass es einfach nur Spaß mache. Über das Thema neue Beziehung sprachen wir nie.
Gegen Ende des Jahres meldete er sich plötzlich gar nicht mehr. Das letzte geplante Treffen sagte er ab und er antwortete auch schon auf eine weitere Nachricht von mir nicht mehr.
Ich fing an zu grübeln. Plötzlich beschleichte mich der Gedanke, dass er jemand Neues kennengelernt habe. Und auf einmal drehte sich mir bei dem Gedanken, er werde eine neue Freundin haben, der Magen um. Plötzlich musste ich jeden Tag an ihn denken, kriegte den o.g. Gedanken nicht mehr aus dem Kopf und träume jede Nacht von ihm. Allein der Gedanke machte mich so fertig. Ich kann mir gar nicht vorstellen, ihn mit einer Neuen zufällig zu begegnen. Wenn ich daran denke wird mir richtig schlecht. Dabei hätte er es selbstverständlich verdient, glücklich zu sein.
Ich wollte also auch noch irgendwie Gewissheit. Wollte die Situation nicht ohne ein Wort in der Luft hängen lassen. So schrieb ich ihm zum neuen Jahr, woraufhin er auch nicht antwortete. Danach verfasste ich einen längeren Text, dass er mir doch bitte ehrlich und direkt sagen solle, wenn er nun keinen Kontakt mehr haben wolle und ich somit nicht mehr die ganze Zeit im Ungewissen bin. Darauf antwortete er dann recht zügig, dass er nicht wisse was er zur jetzigen Situation sagen solle. Es ginge aber auch nicht weiter wie bisher, das würde niemandem gut tun.
Und natürlich hat er da vollkommen recht. Ich merke ja jetzt selbst bei mir, dass mich diese Treffen schon wieder irgendwie abhängig von ihm gemacht haben (höchstwahrscheinlich nur auf körperlicher Ebene aber trotzdem).
Jedenfalls war das für mich die endgültige Nachricht, dass es nun endgültig vorbei ist.
Jetzt haben wir überhaupt keinen Kontakt mehr und ich fühle mich so unendlich schlecht, als wäre ICH grade mal gestern verlassen worden.
Mein bester Freund ist nicht mehr für mich da, ich sitze hier einsam und allein in meiner Wohnung, habe hier so gut wie keine Freunde, auf der Arbeit macht es wegen der Veränderungen auch keinen Spaß mehr, mein vertrautes Umfeld ist auch nicht mal eben um die Ecke und alle meine Freunde sind zurzeit in Beziehungen, heißt wir gehen nicht mehr feiern und auch sonst bin ich immer das fünfte Rad am Wagen.
Ich zwinge mich regelmäßig zum Sport zu gehen. Es läuft aber total schlecht, weil ich meinen Kopf nicht mehr frei bekomme. Dabei habe ich immer sehr gerne viel Sport gemacht.
Immer wenn es geht fahre ich zu meinen Eltern, um wenigstens das komplette Alleinsein zu bekämpfen. Dennoch wollen auch dann die Gedanken an ihn nicht verschwinden.
Ich rede wenn es geht mit meinen Eltern oder Freunden über meine Situation und das bringt auch immer kurzfristige Besserung. Sobald mich jedoch wieder die Träume eingholt haben, musste ich mich die letzten Wochen jeweils den darauffolgenden Tag erneut durchkämpfen.
Beim Aufschreiben meiner Geschichte ist mir mal wieder aufgefallen, dass das mit ihm einfach alles auf dem Körperlichen basiert hat. Mit ihm selbst und seiner Persönlichkeit bin ich ja irgendwie nie richtig klargekommen. Und dennoch scheine ich so abhängig von ihm zu sein. Sonst würde ich doch nicht die ganze Zeit an ihn denken. Spinne teilweise schon so sehr herum und stelle mir vor, ob man nicht wieder zusammenkommen könnte. Aber dieser Gedanke kommt denke ich nur daher, um einfach nicht mehr allein zu sein.
Jetzt, wo es mir in mehreren Bereichen schlecht geht (sozial, beruflich) fühle ich mich so verdammt einsam und allein und sehne mich nach jemanden, er mich nach der Arbeit in den Armen nehmen kann und sagt, dass alles gut wird.
Und dafür war halt immer mein Ex da. der jetzt eben nicht mehr präsent ist. Das in Kombination mit den Gedanken, er sei nun mit einer Neuen glücklich, zerreißt mich innerlich so sehr.
Dabei ging es mir direkt nach der Trennung doch so gut und sowas war mir vollkommen egal.
Was ist nur falsch mit mir?
Die letzte Woche ging es mir wieder deutlich besser und ich fing auch wieder an, alles zu akzeptieren wie es ist. Kam wieder zum Entschluss, dass die Trennung das Richtige war und ich die nächsten 2 Jahre hier irgendwie schon noch rumkriegen werde.
Tja, und heute kriegt man so zufällig über Social Media mit, dass er eine Neue hat. Ein absoluter Schlag für mich in die Magengrube. Mir war schlagartig übel und ich fing an zu zittern. Wieso fühlt es sich aufeinmal wieder so schrecklich an!? Hab das Gefühl, mir wird der Boden unter den Füßen weggerissen. Denke mir, wegen dem Blödmann sitzt du doch hier fest (und ja ich weiß, dass es letztendlich meine eigene blöde Entscheidung war) und der ist jetzt glücklich mit ner Neuen. die dazu auch noch wirklich hübsch ist und leider auch aus unserer Heimat kommt. Traue mich schon gar nicht mehr auf irgendwelche Veranstaltungen dann zu gehen, da ich den Anblick von den Beiden einfach nicht ertragen könnte.
Er hat nun mit mir abgeschlossen und lebt sein Leben. Ich bin kein Teil mehr davon und das muss ich akzeptieren, auch wenn es so verdammt schwer ist.
Es tat auf jeden Fall schonmal gut, diese lange Geschichte herunter zu schreiben! Vielleicht ist das schonmal ein kleiner Schritt in Richtung Verarbeitung.
Noch kann ich mir momentan nicht vorstellen, jemals wieder richtig glücklich zu sein, jemand Neues kennenzulernen und zu lieben.
25.01.2018 18:58 •
x 2 #1