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Ex-Freundin rastet nach Trennung aus

J
Hallo in die Runde,

erstmal finde ich es richtig klasse, dass es ein solches Forum gibt mit einer so tollen Community, danke dafür! Ich bin seit längerer Zeit stiller Mitleser doch habe gerade leider ein eigenes Anliegen.

Ich (31) habe mich vor circa 5 Wochen von meiner Freundin (30) getrennt. Und vor 2 Tagen stand sie mitten in der Nacht vor der Haustür meiner Einliegerwohnung, stark Alk. und extrem hysterisch.

Wir waren fast 10 Monate zusammen.
Ich habe sie damals in der Altstadt in einem Club angesprochen und wir hatten anschließend ein paar wirklich schöne Monate (zu Beginn), haben viel gemeinsam unternommen, haben die gleichen Hobbies und Interessen verfolgt (Tanzen, Sport), sogar einen spontanen Kurztrip nach Spanien haben wir gemacht. Wir waren also richtig verliebt ineinander und haben fast jeden Tag miteinander verbracht, über Gott und die Welt philosophiert, uns gegenseitig die intimsten Dinge anvertraut.
Es sah also alles optimal aus für uns und nach etlichen gescheiterten Beziehungen in der Vergangenheit (vor allem bei ihr) waren wir also überglücklich und dachten wir wären endlich angekommen.

Leider hat es dann nach ungefähr drei / vier Monaten angefangen, dass wir immer häufiger und immer heftiger aneinandergeraten sind.
Das fing an mit kleinen Meinungsverschiedenheiten ihrerseits, abfälligen Bemerkungen, Sticheleien und respektlosem Verhalten mir gegenüber, ging irgendwann (nachdem ich mich wehrte) über in lautstarke Diskussionen, ständige Reibereien und Konflikte, bis wir dann nach 5 Monaten eine On/Off Beziehung hatten.

Wir haben eigentlich viel Wert auf Kommunikation gelegt, weil uns die Probleme ja bewusst waren, wir haben es aber leider nicht geschafft diese Probleme durch Reden aus der Welt zu schaffen. Und wenn wir mal eine Woche lang Ruhe hatten ohne Stress, hat es ein Tag später wieder umso heftiger geknallt.

Dies führte dann irgendwann dazu, dass sich der psychische Zustand meiner Freundin sehr stark verschlechterte. Sie bekam aufgrund des ganzen Stress Panikattacken (Sie kam deswegen sogar ins Krankenhaus), psychosomatische Beschwerden (Migräne, Durchfall) und sie fing an sehr regelmäßig Alk. zu konsumieren (Sie kam später sogar mit einer Alk. ins Krankenhaus) und hatte sich davor auch schon wochenlang krankschreiben lassen und ging nicht mehr arbeiten. Nachdem wir in der Vergangenheit schon etliche Male getrennt waren, habe ich dann irgendwann endgültig Schluss gemacht, weil ich sie nicht länger diesem extrem schädlichen Zustand aussetzen wollte (Obwohl fast alle Konflikte von ihr ausgegangen sind).

Sie hatte die Trennung anfangs akzeptiert und auch verstanden, dass dieser Zustand dauerhaft nicht gesund ist für uns beide. Doch vor zwei Tagen wurde ich mitten in der Nacht plötzlich wach, als sie besoffen an meiner Haustür stand und mich lautstark zur Rede stellen wollte (Wie gesagt, ein klärendes Gespräch hatte bereits vor 5 Wochen stattgefunden). Sie hat mich permanent beleidigt, hat mir sämtliche Schuld zugewiesen, ich hätte sie im Stich gelassen, ich hätte meine Gefühle nur vorgetäuscht, ich wäre unehrlich zu ihr gewesen, ich hätte ihr Vertrauen missbraucht usw. Sie kann nicht ohne mich leben und sie kann auch nicht abschließen, sie liebt mich für immer.

Nachdem sich ihre Wut dann gelegt hat, kam eine extrem hysterische Form von Trauer aus ihr rausgeschossen, was vermutlich auch am Alk. lag und die halbe Nachbarschaft mitbekommen hat.
Sie konnte sich nicht wirklich beruhigen und hat mir auch überhaupt keine Chance gegeben mich zu erklären oder vernünftig mit ihr zu sprechen. Sogar den Vorschlag mit ihr zu sprechen wenn sie nüchtern ist lehnte sie ab. Irgendwann ist sie dann mit dem Nachtbus nach Hause gefahren, weil sie merkte, dass ich nicht ganz darauf anspringe.

Ich mache mir jetzt natürlich große Sorgen, dass sie sich etwas antut oder Dummheiten begeht. Sie ist schon seit längerer Zeit in einer Therapie und ich hoffe einfach, dass man ihr dort helfen kann, weil sie sonst keinen guten Freundeskreis oder familiären Rückhalt hat.
Das wollte ich einfach mal loswerden und mir vielleicht (sehr gerne) ein paar Gedanken dazu anhören. Danke wer bis hier hin gelesen hat!

05.11.2023 05:59 • x 1 #1


OxfordGirl
Zitat von Jean31:
Ich mache mir jetzt natürlich große Sorgen, dass sie sich etwas antut oder Dummheiten begeht

Tut sie doch schon. Sie lag mit Alk. im Krankenhaus und trinkt trotzdem weiter.
Dann steht sie vor deiner Tür und macht Terror, so dass es Deine Nachbarn noch mitbekommen.
Zitat von Jean31:
Sie konnte sich nicht wirklich beruhigen und hat mir auch überhaupt keine Chance gegeben mich zu erklären oder vernünftig mit ihr zu sprechen. Sogar den Vorschlag mit ihr zu sprechen wenn sie nüchtern ist lehnte sie ab. Irgendwann ist sie dann mit dem Nachtbus nach Hause gefahren, weil sie merkte, dass ich nicht ganz darauf anspringe.

Wie willst du vernünftig mit einem sturzbetrunkenen Menschen diskutieren wollen? Das ist irgendwie weltfremd. Das einzige was ich kritisch sehe, dass du sie nachts alleine, sturzbetrunken im Bus nach Hause fahren lässt. Da hätte ich die Polizei oder ein Taxi gerufen.
Ansonsten kann man ihr nur wünschen, dass die Therapie hilft. Ihr Leben scheint komplett aus dem Ruder zu laufen. Was machst du, wenn sie wieder betrunken bei dir aufschlägt? Hast du schon einen Plan?

05.11.2023 09:19 • x 7 #2


A


Ex-Freundin rastet nach Trennung aus

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ElGatoRojo
Zitat von OxfordGirl:
Das einzige was ich kritisch sehe, dass du sie nachts alleine, sturzbetrunken im Bus nach Hause fahren lässt. Da hätte ich die Polizei oder ein Taxi gerufen.



Eben - Hilfe für eine hilflose Person. Diskussionen bringen da nichts.

05.11.2023 09:25 • x 6 #3


aquarius2
Eine toxische Beziehung ganz klassisch.mDanhilft nur auf Distanz zu gehen,,das nächste Mal die Polizei rufen, ihr schriftlich ein Kontaktverbot ausstellen und Kontaktsperre, sonst wird das irgendwann zu Stalking.

05.11.2023 09:38 • x 1 #4


paul258
Es ehrt dich ja, dass du dir Sorgen machst, aber so blöd es klingt: du kannst da nicht viel machen.
Genau deshalb ist sie ja in Therapie. Dort müsste in solchen Extremsituationen gearbeitet werden. Wenn du anfängst dir ein Kopfkino zu machen hast du verloren, weil egal was und wie - du kannst eh nicht beeinflussen was sie tut und lässt.

Ich würde abwarten was nun passiert. Wir reden hier ja von einen Vorfall und vorher war es ja ruhig meintest du. Deshalb würde ich nicht wie hier schon geraten gleich eine Anzeige usw stellen. Das wäre doch arg übertrieben.
Sollte sie nochmal vor deiner Tür stehen kannst du das aber so sagen Geh bitte, oder du zwingst mich die Polizei zu rufen. Und dann halt machen.

Aber schon proforma halte ich für sehr übertrieben.

05.11.2023 09:48 • x 6 #5


B
@Jean31

Zitat von Jean31:
Ich mache mir jetzt natürlich große Sorgen, dass sie sich etwas antut oder Dummheiten begeht.

Zitat von Jean31:
weil sie sonst keinen guten Freundeskreis oder familiären Rückhalt hat.

Sozialpsychiatrischen Dienst anrufen, lass dich beraten.

Bei solchen Situationen wie zuhause auftauchen betrunken, das ist eher ein Hilfe oder Verzweiflungsanschein. Natürlich kannst du die Polizei rufen oder den Krankenwagen und über ihre Ausnahmesituation mit denen sprechen.
Überfordert warst du nehme ich an.

Diese junge Frau ist traumatisiert-betrunken nicht diskutieren. Eine Beziehung wird nicht funktionieren.
Freundschaftlich wird das eine große Herausforderung, falls du ihr überhaupt helfen möchtest oder kannst.

Was nicht geht-so meine Meinung, diese Frau im betrunkenen Zustand traumatisiert in den Bus steigen zu lassen.

05.11.2023 10:49 • x 2 #6


J
Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten!

Zum Thema Taxi, ich habe ihr mehrfach angeboten sie nach Hause zu fahren oder ihr ein Taxi zu rufen.
Da sie allerdings fest entschlossen war bei mir zu bleiben bzw. meine Meinung bezüglich der Trennung zu ändern, hat sie das natürlich abgelehnt.
Da ich ihr vorgeschlagen hatte spazieren zu gehen (hauptsächlich um das Geschrei wenigstens von meinem Wohnort fern zu halten) sind wir irgendwann an einer Bushaltestelle gelandet. Dort ist sie dann nach unserem Gespräch eingestiegen und ich bin erst wieder nach Hause gelaufen als sie weg war.

Ich habe ihr auch damals mehrfach gesagt, dass wir uns in einer toxischen Beziehung befinden (ohne direkte Schuldzuweisung) und dass ich nicht länger ertragen kann, dass sie so extrem unter der Beziehung leidet. Das wollte sie aber alles nicht hören, denn für sie zählt nur die Liebe und der Zusammenhalt, gemeinsam durch schwere Zeiten gehen und sich dadurch noch stärker binden.
Aber wenn man selbst permanent der Auslöser dieser schweren Zeiten ist, sehe ich darin absolut keinen Sinn mehr.

Ich hoffe natürlich, dass sich das Thema jetzt erledigt hat, dass sie die Hilfe welche sie offensichtlich sehr dringend braucht erhält und dass sie einfach zur Ruhe kommen kann.
Und sollte sie solche Aktionen zeitnah wiederholen, sehe ich mich wahrscheinlich wirklich dazu gezwungen mich an die Polizei zu wenden.

Eigentlich ist das alles sehr erschreckend, es handelt sich ja trotzdem um einen Mensch dem ich sehr nah war und der mir auch sehr am Herzen lag und dem ich definitiv nichts Böses wünsche. Schade, dass es so zu Ende gegangen ist.

05.11.2023 11:00 • x 6 #7


paul258
Zitat von Jean31:
Schade, dass es so zu Ende gegangen ist.

Es ist halt eine Krankheit...denke in den ruhigen Momenten wird ihr das auch bewusst und peinlich sein. Also in der Zukunft vielleicht.

Ansonsten finde ich hast du alles richtig gemacht.

05.11.2023 11:03 • x 2 #8


B
@Jean31
Zitat von Jean31:
Leider hat es dann nach ungefähr drei / vier Monaten angefangen, dass wir immer häufiger und immer heftiger aneinandergeraten sind.
Das fing an mit kleinen Meinungsverschiedenheiten ihrerseits, abfälligen Bemerkungen, Sticheleien und respektlosem Verhalten mir gegenüber, ging irgendwann (nachdem ich mich wehrte) über in lautstarke Diskussionen, ständige Reibereien und Konflikte, bis wir dann nach 5 Monaten eine On/Off Beziehung hatten.

Positiv ist deine Abgrenzung und die Trennung war richtig.

05.11.2023 11:07 • x 1 #9


aquarius2
Du kannst ihr nicht helfen , aber du musst dich schützen...

05.11.2023 11:42 • #10


Scheol
Zitat von Jean31:
...längerer Zeit in einer Therapie

wegen was genau ?

05.11.2023 12:14 • x 1 #11


A


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