Hallöchen an Alle!
Also...wo soll ich nur anfangen.
Meine große Liebe fand ich im Internet. Es war eine Fernbeziehung, die erst nach gut einem Jahr engen Kontakt entstand. Er hatte mich besucht - und zack, es war um mich geschehen.
Es folgten weitere Treffen und so kamen wir schließlich zusammen.
Es war die schönste Beziehung, die ich hatte - auch wenn er nicht immer sehr fair zu mir war und wir uns aufgrund der Distanz nur wenig sehen konnten.
Die Treffen liefen trotzdem immer gut. Wir sahen uns so oft wir konnten, was bei über 200km Distanz nicht immer leicht war. Im Internet war er jedoch immer ab und an eiskalt und sagte, er sehe eben hinter einem ICQ-Tab keinen Menschen. Er war/ist trotzdem kein schlechter Mensch. Nie war ich sauer auf ihn, auch wenn er ständig Streit gesucht hatte. Ich hatte ihm immer verziehen. Sicherlich war es auch der Frust aufgrund der Distanz, die die Sache erschwerte. Und bei jedem Treffen, war jeder Streit vergessen.
Trotz allem habe ich mich bei ihm so geborgen gefühlt, gerade wenn wir uns trafen. Jedes Treffen war ein Highlight. Jeder Abschied ein einziges Trauerspiel. Wir planten natürlich auch die Distanz zu überwinden und entsprechend dichter zusammen zu ziehen, sobald es die berufliche Situation zulässt...jedoch...so weit kam es leider nicht mehr.
Ich wurde verlassen. Nach über 2 Jahren Beziehung. Für ein Mädchen, was er erst rund eine Woche richtig kannte. Sie lernten sich durch Freunde in deren Gegend kennen. Ich bekam aufgrund der Distanz davon nichts mit. Laut gemeinsamen Freunden erfuhr ich erst im Nachhinein, dass eigentlich ein Kumpel von ihm etwas von ihr wollte. Aber darauf nahm er keine Rücksicht. Er sollte seinem Freund die ICQ/Handynummer von ihr besorgen, hat sie jedoch für sich selbst benutzt.
Neben diesem ganzen Spiel war ich noch seine Freundin. Er schrieb mir ganz normal. Er würde mich lieben usw. , wir skypten auch wie so oft stundenlang und das nächste Treffen war schon längst geplant und in greifbarer Nähe. Ich hatte nichts mitbekommen. Er verhielt sich die ganze Zeit über nicht auffällig. Bis zu dem Tag, wo er mit ihr zusammen kam. Auf einmal war er eiskalt und meinte, er wolle mich nicht mehr, aufgrund der ganzen Streitigkeiten. Ich hatte versucht, mit ihm zu reden. Wollte das Treffen vorziehen, aber all das wollte er natürlich nicht. Ich fragte auch, ob er wen andern in seiner Gegend hätte. Irgendwie kommt ein so ein plötzlicher Stimmungswechsel schließlich komisch vor - er verneinte zunächst. Noch am selben Abend bzw am nächsten Morgen gegen 2 Uhr wurde ich jedoch aus dem Bett geklingelt - er rief an, sagte er hätte jemand anderes. Sie seien schon einige Tage zusammen und ich solle doch aufhören zu heulen. Ich konnte vor lauter Tränen nichts mehr sagen, er hatte dann schließlich aufgelegt. Allen anderen erzählte er, ich hätte Schluss gemacht. So hatte er die reine Weste und die neue Beziehung - die übrigens bis heute (über 4 Jahre) hält. Ich hatte nur die Trauer und die Erinnerungen.
Ich versuchte Regel 1 zu befolgen: Selbstschutz = Kontaktabbruch, so schwer er mir auch fiel.
Er stalkte mich bei sämtlichen Socialnetworks, teilweise auch mit extra dafür angelegten Accounts, da ich seine richtigen überall sperrte. Ich blieb dennoch hart, baute keinen Kontakt auf. Dies hielt ich allerdings nur rund 2 Jahre durch. Danach schrieben wir via ICQ. Kurze Zeit später skypten wir, 12 Stunden. So viel Zeit war vergangen, so viel gab es zu erzählen und doch war es so, als wäre nie Abstand gewesen. Seiner Neuen gefiel dies natürlich gar nicht. Im Internet gab es schon ihrerseits ein Gehetze gegen mich, auch schon bevor ich mit ihm wieder Kontakt hatte. Sie mochte mich nie, stalkte ebenfalls meine Accounts und sah mich wohl als Rivalin an, obwohl er sich für sie entschieden und wir lange keinen Kontakt hatten. Wir schrieben zu meinem erstaunen trotz ihres Grolls weiter und er schwor mir, den freundschaftlichen Kontakt nicht abzubrechen, selbst wenn sie es sagt/verlangt.
Als ich ihn fragte, ob er denn nun wenigstens auch glücklich sei, antwortete er jedoch ziemlich nüchtern naja, muss, ne? Das machte mich etwas stutzig.
Nach rund einer Woche Kontakt zu ihm schrieb seine neue Freundin mir plötzlich. Sie sagte, wie toll sie mich doch fände, sie hätte so viel von mir gehört usw. , ich wollte keinen Streit - ich war doch selber über die freundschaftliche Basis zum ihm so froh. Also antwortete ich ihr -trotz persönlicher Differenzen- sehr höflich. Ich dachte, es sei ihrerseits eine freundlich gemeinte, einmalige Aussprache. Doch nein, sie schrieb mir seither täglich und fragte mir Löcher in den Bauch. Und er? Schrieb plötzlich gar nicht mehr, obwohl zuvor reger Kontakt herrschte. Teilweise wurde plötzlich behauptet, er hätte Nachrichten von mir nicht erhalten (trotz Lesebestätigung wurde dies seinerseits behauptet).
Ich verstand die Welt nicht mehr. Wir hatten keine Flirt-Nachrichten oder sonstwas geschrieben, es gab eigentlich gar keinen Grund für diese plötzliche Stille.
Mehrere Male schrieb ich ihm, er solle doch sagen, wenn er doch keinen Kontakt mehr wünsche. Ich sagte es sei ok für mich. Er sagte jedoch nach wie vor, dass er glücklich über den Kontakt sei und er ihn weiter aufrecht erhalten will. Auch war er froh, dass ich zu seiner Freundin trotz allem nett war.
Wenig später folgte unser erstes Wiedersehen im richtigen Leben. Wir trafen uns zusammen mit unseren Partnern (ich hatte mich zu dem Zeitpunkt ebenfalls an einer neuen Beziehung versucht.)
Er redete jedoch nur mit mir, wenn beide Partner weg waren (an der Kasse irgendwas bezahlen oder so). Kaum stand mein neuer Freund oder seine Freundin neben ihm, war er verstummt. Dies war bei jedem Treffen so. Und bei jedem Treffen war etwas merkwürdiges. Mal zwinkerte er mir unbemerkt beim Abschied zu. Mal starrte er mich an, als er dachte ich merke es nicht. Ein anderes Mal fragte er mich, als wir alleine waren, ob ich denn glücklich sei. Doch eher ich antworten konnte, war seine Freundin plötzlich neben uns. Nach diese Frage sprachen beide kaum mehr mit mir.
Das war dann auch das letzte Treffen. Er schrieb danach noch weniger. Sie schrieb mir weiter täglich, wie toll es zwischen beiden doch liefe. Manchmal schrieb sie dann jedoch wieder, wie gemein er sei und sie streiten sehr oft. Es gab oft Widersprüche in den Dialogen mit ihr.
Ich hatte versucht, den Kontakt zu ihr einzustellen. Er schrieb mir nämlich gar nicht mehr. Der eigentliche Grund des Kontaktes war verschwunden. Ich war quasi nur noch Entertainer seiner Freundin, was ja nie Sinn und Zweck war. Dies bemerkten sie jedoch. Und so wurde mir die Pistole virtuell an die Brust gesetzt: Entweder Kontakt zu beiden oder zu keinem. Ich erinnerte ihn an sein Versprechen, dass doch der Kontakt bleibt, auch wenn sie es nicht wünscht. Aber er blieb weiter bei dem beide oder gar nicht-Argument, ohne auf das Versprechen einzugehen. Der Kontakt brach seither wieder vollkommen ab. Auch eine versuchte Aussprache - sogar zu erst mit ihr - brachte absolut nichts.
Sie sagte nur, dass beide keinen Kontakt mehr wünschen und er ebenfalls alles mitgelesen hätte, sie mir alles Gute für meine Zukunft wünschen und ich nicht mehr an der Vergangenheit klammern sollte.
Auch solle ich beide doch bitte nie wieder kontaktieren.
Meiner Meinung nach hatte sie nur auf so einen Moment gewartet. Sie sagte zwar, sie habe mich wirklich als Freundin gesehen, aber ich bin ja nicht blöd. Das kaufe ich ihr beim besten Willen nicht ab, ihre Blicke bei den Treffen haben immer was anderes gesagt.
Ich kriege ihn nicht aus dem Kopf. Frage mich ständig, wie es ihm geht. Ob er glücklich ist.
Denn mal sagte er, er sei es - mal dann wieder nicht. Und ich habe das Gefühl, dass sie ihn unterdrückt. Das Gefühl habe auch viele weitere Menschen aus deren Umfeld. Klar, ist es bei Distanz besser, jemanden zu vergessen. Man sieht sie ja schließlich nicht. Aber ich kann es nicht. Er ist mir so wichtig.
Ständig wünsche ich mir, dass wir doch wenigstens wieder sporadisch/freundschaftlich schreiben könnten. Mich verletzt es so sehr, dass er mich ohne Grund ein 2. Mal sitzen gelassen hat, während sie daneben sitzt und feiert. Ich kann mich auf meine jetzige Beziehung absolut nicht fixieren. Ständig denke ich an ihn und nicht an meinen aktuellen Freund. Ablenkung, Hobbys, Reden, Freunde. Nichts ändert es. Was soll ich tun? Hat jemand Rat? Meine aktuelle Beziehung leidet stark darunter. Ich habe das Gefühl mich mit keinem Menschen so binden zu können, wie mit ihm damals.
Ich erinnere mich so oft an so viele Dinge. An alles was wir zusammen getan oder geschrieben haben. Ich finde keine Ruhe damit.
Mein aktueller Freund gibt sich so viel Mühe mit mir. Er macht und tut alles mögliche. Doch ich bin keine gute Freundin, weil ich mehr mit meinen Gedanken beschäftigt bin, als mit allem anderen...
Was soll ich tun?
13.08.2015 18:49 •
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