@ November2018
Du bist also der Typ Mensch, der ein Problem gern analysiert, in Einzelteile zerlegt, von allen Seiten beleuchtet - um eine Lösung zu finden.
Dann bist du hier im Forum schon mal richtig, so weit so gut.
Die Vorliebe für Analysen hat übrigens nichts mit Mann und Frau zu tun. Und ich glaube auch nicht, dass es dir wirklich um fehlende Analysekapzitäten deines Partners geht. Er wird ja sicherlich auch seine Probleme haben und die wird er sicher für sich lösen.
Und ich denke DA ist dein Problem - er löst Probleme gern mit sich und macht Sachen mit sich aus.
Du hingegen hättest gern jemanden in deiner direkten Nähe -deinen Partner- der mit dir deine Probleme angeht. Jemand der Empathie zeigt und sich deiner Sorgen annimmt UND der seine Sorgen/Nöte/Wünsche offen mit dir teilt und mit dir gemeinsam die Einzelteile seziert und dann gemeinsam mit dir eine Lösung findet.
Du bist kein effizienter Problem-Analyse-Lösung-Typ, sondern du willst Probleme mit Empathie und mit sozialen Bindungen angehen. Mit den Menschen um dich herum, vor allem mit deinem Partner.
Und dieses Gefühl, dass diese Sicherheit, diese Quelle der Empathie/Quelle der Gemeinsamkeit da ist,- dieses Gefühl kann dir dein Partner momentan nicht geben.
Und das siehst du völlig richtig, das ist ein Problem.
Nur, - was eigentlich sehr schade ist, das ist nun wirklich nicht sein Problem. Es ist allein deins.
Du schreibst:
Zitat:Ich fühle mich von anderen mehr verstanden, als von ihm.
Mir fehlt also in gewisser Weise, das nachfragen nach meinen Sorgen, dass sich nach mir erkundigen und das nicht abtun, wenn ich Mal gute Laune habe.
Auf der anderen Seite sind da noch immer schöne Momente und von all dem abgesehen habe ich noch immer Gefühle für ihn und bin sehr glücklich ihn zu haben. Er bemüht sich ja auch auf seine Weise. Habe auch schon versucht, ihm das mit dem Erkundigen zu erklären, aber ich will ihn ja auch nicht verändern, wenn das nun mal seine Art ist.
Ich bin also ziemlich hin und her gerissen, zwischen dem was ich erwarten kann und was nicht.
Das klingt leider nicht nach gemeinsamer Zukunft.
Du magst ihn, liebst ihn irgendwie (noch), respektierst seine Art und so, - aber Zuversicht, Wärme und einen gemeinsamen Weg für die Zukunft und die dort wartenden Herausforderungen siehst du irgendwie nicht mehr.
Er hat keine groben Fehler und Dummheiten begangen und doch schwinden deine Gefühle.
Das ist kein Fehler von dir, so viel vorweg. Es ist manchmal leider einfach der Lauf der Dinge
- Stichwort: Auseinander gelebt.
Ihr seid jetzt einfach an unterschiedlichen Punkten in eurer Entwicklung angelangt.
Er müsste jetzt plötzlich ein komplett anderer Typ Mann werden, um dich und deine Gefühle noch einzufangen.
Wie sollte er das schaffen? Wahrscheinlich weiß er nicht mal genau, wie unzufrieden du bist, oder?
Und du kannst dir ihn ja nicht zurecht schnitzen und ihm erklären, was er für ein Typ Mann zu sein hat.
Oder du müsstest jetzt plötzlich ein völlig anderer Typ werden, deine emotionalen Bedürfnisse mit dir selbst ausmachen oder diese anderswo/ohne deinen Partner befriedigen. Ihn wirst du nicht ändern und es ist fraglich, ob sich einer von euch so radikal ändern könnte. Dein Problem bleibt also.
Fakt ist, dass es dein Problem ist, weil du unzufrieden bist und er dir bei der Lösung höchstwahrscheinlich nicht helfen können wird. Also liegt die Lösung bei dir.
Du kannst deinen Unmut runterschlucken und weitermachen. Kannst dich, wie hier empfohlen, an deine Freundinnen wenden und dort die ganzen privaten Gedanken, Sorgen und Ängste besprechen.
Gibt Leute die können das. Der Partner ist dann ja immer noch für körperliche Wärme gut und das man eben nicht allein ist.
(Stell dir das mal ehrlich vor, so in ein paar Jahren in der Zukunft- wohin dich das bringen würde).
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Oder du trennst dich von ihm.
Weil nur so dein Wunsch nach einem Partner auf-der-selben-Wellenlänge zukünftig möglich wird.
(Stell dir natürlich auch hier deine Zukunft in ein paar Jahren vor - was würde sich definitiv ändern?)
Sorry. Was anderes bleibt da nicht. Triff deine Entscheidung.