hallo f.,
heute empfinde ich eine fürchterliche sehnsucht nach dir; mir tut alles weh und ich bin unendlich traurig, dass alles so gekommen ist wie es ist.
es geht mir gut, ich habe mein neues leben angenommen und empfinde es ganz und gar nicht als provisorium. ich erlebe schöne dinge und stelle immer wieder mit glück und erleichterung fest, dass mir meine grundsätzliche lebensfreude nicht abhanden gekommen ist. dass mein herz noch ab und an blutet, empfinde ich als normal. aber du fehlst mir einfach ganz oft. und dann weiß ich noch nicht einmal, ob du es bist oder eine fata morgana von dir oder ein wunsch nach neuer partnerschaft .... ich weiß, dass es dir nicht gut geht. oft freue ich mich darüber, dass du es nicht geschafft hast, nach der trennung in einen glücksteich einzutauchen. dass es nicht meine (damals) dicken beinchen waren, die dir die beziehung zu mir als nicht mehr tragbar gestaltet haben.
in diesem zusammenhang werde ich oft sauer und stinkewütend und wünsche dir die schlimmsten pestpickel an den hals, die man sich nur vorstellen kann. dann wiederum tut mir deine gequälte seele unendlich leid. du bist kein böser mensch, aber deine passivität, dein unvermögen, dich selbst zu erkennen, dich selbst in bewegung zu setzen und ehrlich mit dir und anderen umzugehen, haben mir viele (untragbare) eier ins nest gelegt, die ich dabei bin, mit durchgestrecktem rücken herauszuwerfen. heute so, morgen so. ich weiß einfach nicht, was das ist, was mich so empfinden lässt. alles in mir sträubt sich dagegen, an eine unglückliche, ein leben lang währende dramatische liebe zu glauben. ich bin doch gar nicht romantisch. vielleicht beschäftigt mich dein drama mehr als mein eigenes. vielleicht habe ich gar kein eigenes drama, vielleicht bist du mein drama gewesen. daher deine qual und dein sich nicht auflösen wollendes schlechtes gewissen mir gegenüber.
mir geht es wirklich gut, besser als in den letzten 1 ½ jahren mit dir. ich bin auf gewisse weise angekommen, und das ohne ablenkungsmensch, ohne affairens., ohne partner .... für mich ein wahnsinnsmeilenstein: du kennst meine angst, alleine zu sein. ich spüre, wie ich mich weiterentwickle. der job läuft prima, bekomme ungemein positives feed-back und habe vor kündigungswellen etc. keinerlei angst mehr (im übrigen themen, die ich dann gerne abends mir dir besprechen möchte .... macht der gewohnheit.)
und trotzdem bin ich in gedanken oft bei dir, frage mich, was noch alles passieren wird. es sollte mich eigentlich gar nicht interessieren, zu sehr müsste ich damit beschäftigt sein, groll gegen dich zu hegen. aber das aufrechterhaltung solcher schlechten gefühle gelingt mir nur für eine kurze zeit (die erniedrigende begegnung am moselufer hat mich jedoch länger als 2 wochen beschäftigt.)
Heute vor 7 jahren haben wir uns in meinem wohnzimmer kennengelernt; vielleicht rührt daher meine melancholie, meine sehnsucht nach meinem frank. wie werde ich damit umgehen? warten, bis der anfall vorüber ist. Ist bisher noch jedes mal so gewesen. wer liebt, lässt los. wer nicht liebt, auch. Wer geliebt hat, hat losgelassen. keine ahnung. es muss ja auch nicht immer worte für einen zustand geben.
bitte suche in meinen zeilen keinen sinn und keine message, es gibt keine; es wollte einfach nur raus!
Ich drücke dich ganz fest,
k.
18.05.2003 12:53 •
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