Es reicht nicht für eine Beziehung - jetzt Freundschaft?

Seit gestern ist zwischen mir und meinem (Ex) Freund Schluss.

Wir kennen uns seit einem Jahr, ich ging im September zum Studium ins Ausland, und als er mich hier besuchen kam, hat es gefunkt. Wir hatten eine wunderschöne Zeit zusammen und beschlossen, dem Ganzen eine Chance zu geben, trotz der Distanz. Schmiedeten Zukunftspläne für die Zeit danach (wären nun noch 6 Monate gewesen).
Begonnen, sich zurück zu ziehen, hat er schon vor Wochen. Nach einigen Meinungsverschiedenheiten war er oft tagelang kalt und beleidigend, meinte, er könne mit Streit über so große Distanz nicht umgehen, vor allem wenn sie komplett sinnlos wären (für mich waren es keine Streits, eher unterschiedliche Ansichten über ein bestimmtes Thema, was sich dann zu einer Mega-Diskussion seinerseits hochschaukelte)
Ich habe viel in die Beziehung investiert, viel Hoffnung hinein gesteckt, da ich ja glaubte, ihn schon gut zu kennen und endlich jemanden gefunden zu haben, mit dem ich richtig glücklich sein kann. Auch wenn er er es eher langsam angehen wollte, war ich immer guten Mutes, bin positiv und geduldig an die Sache herangegangen - er wollte es ja schließlich anfangs auch. Ich weiß auch, dass ich meine Fehler habe und versuche, an denen zu arbeiten.

Wir haben uns an Silvester das erste Mal nach 2 Monaten wieder gesehen. Er hat mich gleich in dieser Nacht alleine gelassen und mich ins Taxi nach hause gesetzt, weil er lieber noch weiter feiern und saufen wollte. Ich habe mich wiederholt gefragt, was ich ihm eigentlich bedeute.
Wir hatten danach ein langes Gespräch und ich war nach den letzten Wochen selbst schon bereit, mir das nicht länger anzutun. Allerdings war es ein sehr gutes und klärendes Gespräch, er bat mich nicht zu gehen und er war danach wie ausgewechselt - die letzten Tage mit ihm waren schön und harmonisch.
Gestern war unser letzter Tag - ich fragte ihn morgens (scherzhaft) ob er mich denn vermissen würde und ich in 6 Wochen (hatte schon einen Flug, den er sogar anbot, zur Hälfte zu bezahlen) wiederkommen dürfe - er sagte, ja natürlich! Wir hatten S. und verbrachten einen romantischen Tag am Strand, machten Fotos...ich war überzeugt, es würde wieder bergauf gehen nach dieser schwierigen Phase.

Als wir abends nach Hause kamen, machte er Schluss. Begründung: Es würde nicht für mehr reichen, er hätte nicht den Mut gehabt, es mir eher zu sagen. Er sei kompliziert und all unsere 'Streits' und mein Verhalten in diesen hätten ihm gezeigt, dass wir nicht zusammen gehören und er kann das nicht so einfach vergessen und weiter machen. Er hätte es anfangs wirklich gewollt und ich wäre zu fordernd gewesen, hätte zu schnell zu viel verlangt...dabei wollte ich nur all das, was zu einer richtigen Beziehung dazugehört. Ich habe ihm viel Zeit gegeben, doch auch meine Bedürfnisse klar gemacht, sonst wäre ich auf der Strecke geblieben.

Er würde aber gerne wieder zurück zu einer Freundschaft, weil er mich ja trotzdem noch gern hat. Er meinte aber auch, das würde Zeit brauchen und die Zeit heile alle Wunden. Ich will das nicht hören.
Ich habe ihm gesagt, dass ich dies nicht kann, denn es würde mir das Herz brechen. Ich kann nicht verstehen, dass er es beendet hat, und das ist das Schlimmste. Es war so schön am Anfang, und nur wegen ein paar blöden Streits, mit denen er nicht umgehen konnte, ist nun alles vorbei, bevor es überhaupt richtig anfangen konnte. Ich liebe ihn, sowohl als Freund als auch als Partner. Ich will ihn nicht aus meinem Leben streichen, da er mir nach wie vor wichtig ist. Doch er hat mich auch oft verletzt und allein die Vorstellung, ich könnte ihn irgendwann mit jemand anderem sehen, macht mich wahnsinnig.

Ich habe soviel in diese Beziehung investiert und er hat es anscheinend nie gesehen. Stattdessen versucht er gerade, mir die Schuld in die Schuhe zu schieben und ich beginne, an mir selbst zu zweifeln. Wenn ich bloß manchmal nicht überreagiert hätte, nicht zickig gewesen wäre, Dinge anders angegangen wäre...
Ich bin seit gestern nur am Heulen und am Verzweifeln. Was soll ich bloß tun? Er sagt, es ist aus und er würde seine Meinung nicht mehr ändern

Zitat von Riece:

Er sagt, es ist aus und er würde seine Meinung nicht mehr ändern

Dann gilt es, das jetzt anzunehmen und zu akzeptieren.


Hallo Riece,

eine Fernbeziehung zu führen und sie auch noch so zu führen, dass beide damit leben können und zufrieden sind, ist schon ein Kunststück an sich. Und ich weiß, wovon ich rede, war doch meine letzte Beziehung eine auf räumliche Distanz. Da bleibt immer irgendwas oder jemand auf der Strecke.
Ein Mann, der lieber feiern und trinken geht,statt den Abend mit dir zu verbringen, nach dem ihr euch so lange nicht gesehen habt, ist keine Träne wert. Den interessieren nur die eigenen Belange.
Selbstzweifel helfen dir nicht und sind völlig unnötig.
Schau jetzt, dass du dein Studium gut meisterst und dich nicht aus der Bahn werfen lässt. Denn einen guten Abschluss brauchst du für deine Zukunft, ihn aber nicht.

Hallo Riece,
meine Partnerin hat auch mit mir Schluss gemacht und mir angeboten dass wir Freunde bleiben. Ich habe daraufhin ihre Handynummer gelöscht und gar nicht mehr darauf reagiert. Was soll denn das? Freundschaft? Und dann mit ansehen wie sie einen anderen hat? Nein danke

Danke, das habe ich mir ja irgendwie auch gedacht...

Am Schlimmsten ist, dass er mir JETZT, also wo es zu spät ist, sagt, dass er ja dieselben Gefühle für mich gehabt hätte und genauso eine Zukunft mit mir wollte, mir aber immer gesagt hätte, er wolle es langsam angehen, gucken wohin es führt...und ich es letztendlich mit meiner Ungeduld zerstört habe.
Ich habe ihn immer gefragt, ihm immer gesagt, er solle mir sagen, wenn es zu viel werde - was ja schon bei so großer Distanz kaum möglich ist (dachte ich) Er hat es immer verneint. Mir immer gesagt, es sei alles ok, ich solle mir nicht so viele Gedanken machen. Selber den Kontakt jeden Tag gesucht. Nun wirft er MIR Egoismus vor - es ginge immer nur darum, was ich wolle. Das ist nicht wahr und so ungerecht, dass ich schreien will. Ich habe so viel gegeben, so viel eingesteckt und er sieht das alles nicht.

Anscheinend waren meine Gedanken aber berechtigt...er hat mir so selten mal gezeigt, dass er das alles wirklich mit ganzem Herzen will - ich wurde immer unsicherer und begann, nach Bestätigung zu suchen. Ich kann doch nicht riechen, was er will und fühlt über so eine große Distanz

Ich wünschte einfach, ich hätte noch mehr die Füße still gehalten, ihm vertraut, gewartet, dass er mehr von sich aus macht irgendwann. Hätte in Streitsituationen anders reagiert...Dann wäre er jetzt noch hier

Leider ist es normal dass man sich hinterher immer Vorwürfe macht. Das ging mir genauso. Aber auch er hätte sich anders verhalten sollen. Es gehören immer 2 dazu. So etwas macht einen nur kaputt. Das Einzige was ich aus meinen Fehlern gelernt habe ist das dass ich die in Zukunft mit Sicherheit nie mehr machen werde. Das nutzt meiner Ex und mir aber leider auch nichts mehr...

Ja, das ist wirklich fies...schließlich dachte man ja noch während der Beziehung, man handelt nach bestem Wissen und Gewissen...Und wenn man sogar nachfragt, auf den anderen zugeht und ihm das Gespräch anbietet, wenn man merkt, dass dieser vllt. mal nicht ganz dem zustimmt, wie man Dinge handhabt, ist das einfach nur unverständlich
Er hat mir anscheinend ja schon die ganzen letzten Wochen nur was vorgespielt. Da hätte ich ja auch nichts mehr groß an mir ändern können, wozu ich ja durchaus bereit bin, denn die Fehler, die ich gemacht habe, sehe ich ja durchaus ein. Ich möchte diesen einen Streit, der wahrscheinlich der Auslöser war, so gerne ungeschehen machen und ihm einfach zeigen, dass es auch anders geht Er gibt mir nicht die Chance...

Darf ich fragen, woran es bei dir lag und wie lange ihr jetzt getrennt seid? Habt ihr gar keinen Kontakt mehr?

Der sagt seine Unbrauchbarkeit klar an

Zitat:

er könne mit Streit über so große Distanz nicht umgehen

Zitat:

Er hat mich gleich in dieser Nacht alleine gelassen und mich ins Taxi nach hause gesetzt, weil er lieber noch weiter feiern und saufen wollte

Zitat:

kompliziert

In der Idealisierung wird das übersehen.

Auf einer normalen Lebensebene drückt man solche Menschen in den Skat, wo soll da was an Liebe entwickelbar sein? Geht einfach nicht.

Sich das Resultat selbst eintüten

Zitat:

Wenn ich bloß manchmal nicht überreagiert hätte, nicht zickig gewesen wäre, Dinge anders angegangen wäre...

ist verkehrt. Er kann selber leisten und seine Schuldarien qualifizieren ihn höchstens zum Schloßhund im nächsten Leben. Dabei fehlen einem ganzen Kerl auch dann einige Dosen Chappi.

Zitat:

Ich bin seit gestern nur am Heulen und am Verzweifeln. Was soll ich bloß tun?

Der Versuch mit ihm ist Irrtum, da lernt mensch unter Schmerzempfindungen und stellt sich neu auf. Also Vergangenheit reflektieren und mit neuer Stärke ein besseres Partnerleben finden, er spielt einfach auf einem zu geringen Glückslevel mit seiner künstlichen Problematisierung. Gib ihm in seinen Befindlichkeitsausmährungen nur keine Wertigkeit, die Nummer hat er ein Leben lang erfolgreich gelernt. Vermutlich hat sich seine Mama dann um ihn gekümmert, sonst nicht.

Reich den Vogel weiter

sers,

stellt sich noch die Frage worum es bei den Streits ging? Denn die waren scheinbar der Auslöser dafür, dass er nen Rückzieher machte. Vielleicht gebranntes Kind in jener Hinsicht...?

gruss
dbh

Zitat von Riece:

Darf ich fragen, woran es bei dir lag und wie lange ihr jetzt getrennt seid? Habt ihr gar keinen Kontakt mehr?

Ich habe meine Story hier gepostet. Getrennt sind wir seit Freitag den 13.12.13
Ich hatte danach keinen Kontakt mehr zur ihr außer an Silvester. Da war sie traurig weil ihr neuer schon wieder Schluss gemacht hatte. Sie hatte mich dann kontaktiert um mich als Seelentröster auszunutzen
Ich habe jetzt keinen Kontakt mehr. Sie hatte mir nur noch Freundschaft angeboten. Aber was soll mir das bringen?