Hallo...
erst mal ein frohes neues Jahr, wenn auch verspätet.
Ist das neue Jahr froh oder gut oder glücklich?
Ich hatte allen ernstes die Hoffnung, dass ich am 1. Januar einen Schnitt machen kann und ein neues Leben anfange. Dass ich mich nicht mehr dem Leiden hingebe, sondern mich aufraffe, damit es endlich wieder bergauf geht. Wie das so ist mit den Vorsätzen bin ich meilenweit davon entfernt.
Wie ich in meinem ersten Thread geschrieben habe, gab es ja zwischenzeitlich einige gute Tage, die mich haben hoffen lassen, dass Besserung eintritt.
Seit Wochen ist davon nichts mehr zu spüren, im Gegenteil, es scheint immer weiter rückwärts zu gehen, ich fühle mich zeitweise so schlecht wie einen Tag nach der Trennung, die ja mittlerweile schon mehr als zwei Monate zurückliegt. Der Umzug ist erledigt, die neue Wohnung eingerichtet, aber wohl fühle ich mich nicht. Ich bin hier nicht zu Hause, weiß oft nicht, wie ich den Tag überstehen soll, weil nur ein Gedanke mein tun und Denken beherrscht: ER.
Ich gehe raus, unternehme einiges mit meiner Tochter und mit meinen Freunden, bin aber bisher immer noch wegen dieser furchtbaren Depression krankgeschrieben.
So oft wie ich in den letzten Wochen im Kino oder essen war, war ich in den letzten drei Jahren nicht unterwegs. Teilweise konnte es mich für kurze Zeit auf andere Gedanken bringen, aber in letzter Zeit ist das so gut wie nicht möglich. Gestern saß ich heulend im dunklen Kino, ich konnte nicht anders, die Tränen sind einfach so gelaufen. Abends habe ich es kaum noch ausgehalten jemanden um mich zu haben und wollte unbedingt ins Bett, wo ich von Heulkrämpfen geschüttel wurde und trotzdem versucht habe, das Schluchzen zu unterdrücken, damit die Kleine mich nicht hört. Vor lauter Erschöpfung bin ich irgendwann eingeschlafen.
Schlafen ist auch ein Problem.... wenn ich denn endlich mal soweit bin, träume ich so schlecht, dass ich irgendwann hochschrecke und wieder heule.
Egal was ich tue, ob ich unter der Dusche stehe, ob ich koche, bügle, Auto fahre oder telefoniere, ich denke nur an ihn. Egal was war, er fehlt mir.
Da ein Kontaktabbruch schon wegen der Kleinen nicht in Frage kommt, sehe ich ihn ab und zu, zuletzt an Silvester, was auch wirklich schön war. Kein Stress, kein Streit. Wenn er hier war, bin ich beruhigt und für kurze Zeit geht es mir gut. Aber es fällt kein Wort darüber, wie ich mich fühle. Weihnachten war schrecklich und ich konnte nicht anders, als ihm eine Mail zu schicken und ihm zu schreiben, dass ich Angst habe und dass er mir fehlt. Er hat geantwortet, dass es ihm unendlich leid tut.
Das Gefühl, es alleine nicht zu schaffen holt mich immer wieder ein. Wobei das Schwachsinn ist.... ich habe immer alles alleine gemacht und alles erledigt- vor dem Leben mit ihm und währenddessen. Natürlich kann ich Dinge, die notwendig sind, erledigen. Aber in mir drin ist alles kaputt.... ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Ich scheine jemand anders geworden zu sein durch die Trennung.
Seine schlechten Seiten sind wie verschwunden, ich kann mich nicht mal mehr an sie erinnern. Und wenn ich noch so sehr versuche, sie mir ins Gedächtnis zu rufen, es funktioniert nicht.
Es gab ein Gespräch, weil irgendwann in den Raum gestellt wurde, er habe eine andere. Das stimmt nicht, er hat keine.... diejenige, die das erzählt hat, wollte sich dran weiden, mich schockiert zu sehen.....trotzdem habe ich Angst vor dem Tag, an den es doch mal soweit sein wird.
Zwischenzeitlich hätte ich mir einen anderen in mein Bett holen können..... ein guter Freund hat mir gestanden, was er für mich empfindet. Seither kann ich nicht mehr so unbefangen mit ihm reden und mich wohl fühlen, wenn wir unterwegs sind. Ich halte den Kontakt gering, weil ich es nicht ertrage, auch nur daran zu denken, etwas mit einem anderen haben zu können. Ich will ihm nicht wehtun, aber was stellt er sich vor? Ich kann doch nicht einfach so was neues anfangen? Ich habe nicht das geringste Interesse und will einfach nur meine Ruhe haben.
Mehr oder weniger verbringe ich meine Tage wartend..... worauf ist mir selber nicht klar.
Darauf, dass es mir besser geht... ganz von selbst. Darauf, dass ER sich meldet, anruft, mailt... mich sehen will.
Und momentan bin ich wieder soweit, dass ich ihn zurücknehmen würde. Dass das utopisch ist, weiß ich selbst- irgendwie.
Ich hoffe, nächstes Jahr um diese zeit geht es mir besser..... dass 2006 mein Jahr werden soll, kann ich nicht glauben.
05.01.2006 13:24 •
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