Es musste wohl so kommen.

E
vor ca. einem jahr lernte ich ihn im chat kennen... als abenteuerlustiger er, der in einer offenen beziehung steckte... da ich aber kein abenteuer suchte, beließen wir es zunächst bei - wenn auch regelmäßigem - cyberkontakt. er war wie ein großer bruder für mich. ich erzählte ihm von meinen erfolgen und misserfolgen, so wie er mir von seinen abenteuern... unser vertrauen zueinander und die gegenseitige sympathie wuchsen, so dass wir beschlossen, uns doch real kennenzulernen, und trafen uns auf einen schnellen kaffee. 2 monate später lud er mich zum essen bei sich zu hause ein... es war ein festessen sondersgleichen, hochromantisch bei kerzenschein, schöner musik, der wein floss, und unsere hemmungen schwanden... dabei hatten wir klar abgemacht, dass nichts passieren würde, da wir unsere onlinefreundschaft nicht zerstören wollten. wir wollten eigentlich beide nicht, dass sich etwas ändert. aber erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt...
das war der 30. dezember letzen jahres. und es war ein wundervoller abend und eine atemberaubende nacht.

von diesem zeitpunkt lasen wir uns jeden tag im icq, hatten netmeetings bis tief in die nacht, es war traumhaft. kurze zeit nach unserer ersten gemeinsamen nacht trennte er sich von seiner freundin, die ihm nicht mehr die liebe geben konnte, die er sich wünschte, und ich lenkte ihn ab. es machte mir nichts aus, dass sein herz einer anderen gehörte, statt dessen war ich froh, ihm über den schmerz hinweg helfen zu können. ich war einfach für ihn da. wir trafen uns oft, hatten immer schöne stunden miteinander, manchmal nur einen abend, manchmal ein wochenende lang. wir teilten die meiste zeit unserer freizeit miteinander - primär war es dieser einzigartige, harmonische s. - aber wir gingen auch ins kino, essen, tanzen, schwimmen... eigentlich alles wie in einer beziehung.

anfänglich war ich nicht verliebt - sicher, manchmal fragte ich mich, wo die grenzen sind zwischen mögen und lieben - aber diese frage fiel eher nicht so ins gewicht. er hatte noch andere frauen neben sich so wie ich andere männer. eine unkomplizierte freundschaft, in der man sich alles sagen kann, ohne angst haben zu müssen, den anderen zu verletzen. eine freundschaft, in der man einfach man selbst sein konnte, jede nur denkbare freiheit hatte und jede gewährte.

bis er eines tages eifersüchtig war, mir eine szene machte. aber gerade in dem moment, als er diese tür wieder schloss, weil die basis unserer freundschaft eine andere war, ging meine auf.... und blieb auf.

die letzten wochen waren sehr ernüchtend, er antwortete immer seltner auf meine sms oder messages im icq, war abends immer unterwegs, eilte von einem date zum nächsten.

die jüngste gemeinsame unternehmung wird unsere letzte gewesen sein: wir fuhren gemeinsam in urlaub, in ein gemütliches häuschen am chiemsee, wo wir tage und nächte miteinander verbringen wollten. der urlaub war schon monatelang geplant. dort gestand er mir, dass er sich verliebt habe. und so räume ich das feld für die neue, die in nur wenigen wochen sein herz eroberte. bevor ich nicht mehr seine nummer eins bin, will ich gar keine nummer mehr sein.

hätte nicht gedacht, dass es so schmerzhaft sein würde.

:'(

s.

11.08.2001 20:01 • #1




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