Hallo Blumenmary,
schön, wieder etwas von dir zu lesen, auch wenn der Anlass für uns beide dafür erneut mal nicht gerade angenehm ist.
Wie fühle ich mich: Vor einiger Zeit hat mich jemand schwer verletzt. Die richtig große Wunde blutet nicht mehr, deren Narbe schmerzt von Tag zu Tag weniger und alles ist ganz langsam am Ausheilen. Und jetzt kommt diese Person unfair mit einem, wenn auch kleinen Messer und muss die Narbe wieder etwas aufschneiden bis es dort blutet.
Der Schnitt ist aber zum Glück nicht so groß und wird schneller verheilen. Aber die neue Verletzung tut weh und wird den gesamten Heilungsprozess verzögern.
Mir ging es bis gestern schlecht, war aber mit Arbeit und anderen Aktivitäten seit Montag etwas abgelenkt. Habe natürlich alle vollgequatscht und etliche sms verschickt wegen der aktuellen Situation - hat mir sehr gut getan, weil alle ihr Verhalten nicht verstehen (etliche waren ja Samstag auch dabei) und mir gegenüber sehr unfair finden. Überall viel Erstaunen, weil ich die Wochen vorher so gut gelaunt und sie kein Thema mehr war und sie plötzlich so handelt.
Nun ja, nach einer etwas unruhigen und kurzen Nacht geht es mir heute schon um einiges besser. Ich habe ganz bewusst versucht, nicht mit Gedanken an sie ins Bett zu gehen und es auch größtenteils geschafft und ganz stark an die positiven Dinge der nächsten Tage gedacht. Werde ich nachher genauso machen.
Und ich versuche immer mich zu erinnern, wie es mir vor ihrem Anruf am Sonntagabend ging. Der Samstag war für mich toll (für sie nicht) und sehr lang. Sonntagvormittag gab es erstmalig 2 Stunden Zumba-Schnupperkurs bei uns im Sportverein mit ganz viel Spaß und fast 50 netten Leuten. Und danach ganz ruhige Stunden zu Hause, um die Nachwirkungen gewisser Kaltgetränke vom Samstag abzubauen.
Und dann kam der Anruf und zieht mich so runter.
Ich habe ihr dann Montag und gestern nochmals längere Mails geschickt, in denen ich erstmals über sehr persönliche Dinge und Probleme geschrieben habe, die sie und ihr Verhalten, ihre nicht erfüllten Lebenswünsche nach Familie und Kindern betreffen und die sie auch ganz genau kennt. Wir haben nie groß über ihre Probleme, die Auslöser dafür sind, gesprochen.
Und es tat mir gut, endlich mal das zu schreiben, was mir, seitdem ich sie kenne, so durch den Kopf gegangen war. Ich aber nie ansprechen wollte. Ich bin kein Therapeut. Sie betreut Menschen mit Problemen, hat selber viele und sie lebt mit dem Kopf, analysiert alles sachlich und blendet dabei ihr Herz und Gefühle aus.
Und klar und deutlich habe ich ihr geschrieben, dass ich nie mehr den allergeringsten Kontakt mit ihr haben will, keine Anrufe, keine Mails, keine SMS, nichts. Und sie soll niemals wagen, mich anzusprechen und dass ich sie völlig - und wie bisher ohne eine Wort zu ihr - ignorieren werde.
Eine befreundete vertraute Kollegin hat meine Mails gelesen – ich hätte sachlich, freundlich, nicht verletzend, sogar mitfühlend geschrieben. Aber auch ganz klar meine Standpunkte vertreten, an denen sie nichts zu rütteln hat. Nur meinte sie, nach den Reaktionen von ihr Samstag und Sonntag und ihrer Mail Sonntagnacht müsste ich damit rechnen, dass sie sich doch wieder meldet.
Denn an dem, was ich geschrieben habe, hätte sie an ihrer Stelle ganz schön zu knabbern und Erklärungsbedarf. Und man könnte überhaupt nicht einschätzen, was da an Gefühlen bei ihr da wäre. Aber da wäre was, das für sie die Trennung und ihr Verhältnis zu mir ganz schwer macht.
Und dann meinte meine Kollegin halbernst, ich solle aufpassen, dass nicht plötzlich jemand bei mir vor der Tür steht. Nur nicht! Ich habe keinerlei Interesse, mit ihr noch über irgend etwas zu sprechen.
Ich werde nicht den Fehler begehen, aus ihrem Verhalten und den sonderbaren Reaktionen irgendwelche Hoffnungen zu schöpfen. So Gedanken wollten sich seit Sonntag schon wieder in meinem Kopf rumtreiben. Nein, sie hat Schluss gemacht – basta.
Ich werde diesen und nächsten Freitag nicht in die Probe gehen und andere Dinge machen. Passt gut, denn ich habe kein Interesse, sie zu sehen. Ich möchte auch nicht mitbekommen, dass es ihr vielleicht schlecht geht und sie wieder so mitgenommen aussieht wie am Samstag. Darüber habe ich mich nämlich gar nicht gefreut und auch keinerlei Genugtuung deshalb gehabt.
War komisch: Mir tat es schon gut und es war beruhigend, dass es mir 100 %-ig besser ging wie ihr, aber ich fand es total schade, dass es ihr so schlecht ging.
Du hast ja eine ähnliche Situation mit ihm erlebt. Nicht so krass in seinem Verhalten, aber auch sehr seltsam.
Mache es, wie ich es versuche: Alles ist zwar so passiert, aber suche keine Erklärungen und nichts hinein interpretieren. In einem ganz engen Zeitrahmen reagieren, wenn man dies will (ich bin halt total verärgert und wütend auf sie wegen ihres Anrufes und musste ihr nach 5 Monaten endlich auch mal meine Sichtweise und Meinungen zu vielen Dingen mitteilen) und dann ist Schluss und Stille. Und auf gar nichts hoffen oder etwas erwarten.
Genieße du es ruhig, dass er so unsicher ist. Du bist dabei kein Sieger, aber fühlst dich stärker wie er in der Gruppe und es tut dir gut. Und mache dir keine Gedanken über ihn, wie er sich fühlt, was er denkt und wie es ihm geht. Und auch nicht, was die anderen über ihn denken und wie sie mit ihm umgehen.
Entscheidend für dich ist doch nur, wie du mit der Gruppe und sie mit dir umgehen.
Was immer gut ist nach meiner Erfahrung: Versuche überall, wo du ihn sehen oder treffen könntest und im Training vor ihm da zu sein. Wenn ihr irgendwo seid, stelle dich immer zuerst zu einer Gruppe oder setze dich vor ihm auf einen Platz und mach am besten schon vorher aus, mit wem du zusammensitzen willst. Das hilft ungemein, denn du hast doch sicher schon erlebt, wie unangenehm es für dich ist, wenn er irgendwo schon vor dir da war.
Du hast in einem neuen Thema eine Frage gestellt. Meine Antwort ist „Ja“. Mit jeder Woche, die du ihn z. B. im Training sehen könntest, auch wenn er dann nicht da ist, wird es einfacher. Man gewöhnt sich an die Situation. Aber ignoriere ihn soweit wie möglich.
„aber es wird schon hart, die beiden dann zusammen zu sehen...“ – wäre es für dich denn einfacher, ihn nur alleine zu sehen? Du würdest dir doch nur wieder den Kopf darüber zerbrechen, warum sie nicht da ist: Haben sie eine Krise, sind sie getrennt usw.
Beide zu sehen ist schlimm, aber eifersüchtig bist du im Augenblick so oder so.
Ich könnte mir auch denken, dass er vielleicht doch bei euch aufhört. Da wird seine Neue sicher auch noch eine Meinung dazu haben, ob sie tatsächlich weitermachen. Aber das muss dir egal sein.
Und ich würde ihm mitteilen, dass er dir keine SMS oder Mails mehr schicken soll. Ich finde das auch ganz schwach von ihm. Du machst dir ja doch nur wieder unnötige Gedanken und er schwirrt wieder stärker im Kopf rum. Und was fragt er überhaupt, ob du mitmachst, er hat es doch gesehen.
Blumenmary, du bist ihm bei rein gar nichts mehr zu irgendeiner Erklärung verpflichtet.
Was ist das eigentlich für eine Tanzgruppe – nur für Fastnacht - oder wie heißt das bei euch, denn da kann man ja woanders schon mit unserem „Helau“ ganz schnell ins regionale Fettnäpfchen treten
26.09.2012 22:30 •
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