Liebe Talula, ich kann viele deiner Gefühle nachvollziehen. Ich bin etwas älter, 41, meine Beziehung war nicht immer glücklich, ich wurde abgewertet, klein gemacht, lieblos behandelt und er hat sich immer wieder von mir getrennt. Meinen Kinderwunsch habe ich für ihn aufgegeben. Aber auch meine Beziehung dauerte 9 Jahre, ich habe alles für ihn aufgegeben, bin in sein Heimatland gezogen, er hat sich Anfang Januar von mir getrennt und ich bin jetzt wieder hier. Kurz darauf hatte ich auch Corona und war 2 Wochen in Isolation. Ich habe ihn auch angebettelt, angefleht - bitte schick mich nicht weg, bitte wirf nicht alles weg, ich ändere mich, ich mache alles, was du willst. Ich habe keine Ahnung, ob ich mir das irgendwann verzeihen kann. Vor allem aber habe auch ich in den letzten Jahren fast nur von und durch meinen Ex gelebt. Wir hatten so viele Pläne, haben ein Haus gekauft, Urlaube gebucht, vor allem das Haus war ein zentraler Punkt, um den sich so viel drehte. Jeder Schritt, den ich tat, war für ihn, mit ihm, für UNS. Mit ihm war das Leben groß und bunt und aufregend, der Blick in die Zukunft war gut. Jetzt ist alles schwarz. Er lebt noch in dem Haus, für ihn ändert sich nicht viel, es geht ihm gut. Und ich bin völlig haltlos. Ich weiß nicht mehr, wer ich bin ohne ihn. Ich weiß nicht, was mir Freude bringt. Ich hab wieder einen Job, eine kleine Wohnung und hasse beides, weil es das einzige ist, das ich habe. Ich kann also sehr gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Da zieht auch der gute Ratschlag nicht, bei Liebeskummer das zu tun, was dir gut tut und Freude bringt, wenn du gar nicht weißt, was das sein könnte. Ich wünschte, ich könnte dir einen guten Rat geben, aber ich habe keinen, nur Verständnis und eine virtuelle Umarmung. Es ist gut, dass du Leute hast, die für dich da sind.
19.03.2022 08:27 •
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