Ich versuche mich kurz und verständlich zu halten: Ich habe letzten November nach 5 Jahren Beziehung, eine Beziehungspause/Kontaktsperre gewünscht, weil ich ganz viel in meiner Beziehung vermisst habe: Nähe, Sechs, Respekt und Liebe. So mein Empfinden. Ich habe oft darüber gesprochen, mir wurde beteuert, alles wäre schick, ich würde geliebt werden, aber es änderte sich nie etwas, es folgten nie Taten auf diese Worte. Bis dann gefühlsmäßig bei mir eine Schmerzgrenze erreicht war, dass ich in der Beziehung mehr litt als unter der Vorstellung einer etwaigen Trennung. Ich hatte uns die Kontaktpause im November eingeläutet, um vielleicht in uns zu gehen und ich hatte natürlich große Hoffnung, dass er, so wie er es immer sagte, mich liebt und um uns kämpft, also dass sich entweder im Denken und handeln etwas ändert. Auch dass er auf mich zu geht, vielleicht reflektiert und irgendwie doch noch ein Weg für uns möglich ist. Silvester sahen wir uns dann wieder, aber leider gingen wir nicht im Guten auseinander, es endete mit einem Streit. Seitdem versucht er, wenn auch gefühlt halbherzig, dass wir wieder zusammen kommen. Er sendete ein paar Male in der Nacht Sprachnachrichten mit Liebesbekundungen, wollte mich zum Essen einladen oder mit mir ein ausführliches Gespräch führen, wozu es aber nie kam. Er stellte es nur in Aussicht, sagte dann aber doch wieder ab, aus Gründen, die mit seiner Depression zu tun hatten. Versuchte auch einige Male anzurufen (aber immer nachts, da habe ich mein Handy auf lautlos). Aber es kam nie zu einer richtigen Aussprache oder zu diesen Versprechen, es irgendwie anzugehen. Aber nicht von meiner Seite (bis auf einmal, wo ich absagte, da es einfach zu kurzfristig war), er fand immer wieder Ausflüchte und ruderte scheinbar zurück, was mich natürlich immer wieder erneut enttäuscht zurück ließ. Ich hatte aber auch nie den Schneid, naja, Liebeskummerphänomen halt, den Kontakt völlig abzubrechen und den Cut vollends klar zu machen. Ich ließ sein halbherziges Melden so laufen, ich weiß auch nicht, was ich da noch hoffte. Ich hatte halt das Gefühl dass er nicht wirklich uns zurück will, ein wenig ja, aber nicht genug. So halbgar halt.
Nun ist es so, dass er seinen Geburtstag nächste Woche feiert. Mit seiner Familie. Groß. Mit Tanten, Onkel, Kindern, Eltern. Manche Verwandte davon kenn ich noch nicht einmal. Er hat mich dazu eingeladen. Es wäre das erste Aufeinandertreffen seit Silvester. Ich habe ihn gesagt, dass ich es mir überlege, obwohl ich Feigling schon von Anfang an wusste, dass ich da nicht hingehe. Denn:
Ich finde, wir sollten, bevor so etwas passiert, also dass ich an solchen Familienfestivitäten (wieder) teilnehme, erst einmal zu zweit die Fronten klären, wir uns erst einmal wieder finden, aussprechen. Ich finde meine Anwesenheit bei so einer Familienfeier in der Situation deplatziert, da ja fast alle auch wissen, wie unsere Situation ist. Ich weiß nur nicht wie ich es ihm darstellen kann, ohne dass er es missversteht, dass ich ihn an seinem Geburtstag nicht anwesend sein möchte.
Habt ihr eine Idee, wie ich damit umgehen kann? Gehe ich überhaupt damit richtig um? Ich bin so verwirrt und kann schon seit Monaten keinen klaren Gedanken mehr fassen vor Trennungsschmerz und -kummer.
02.03.2022 08:23 •
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