Hallo, mich beschäftigt gerade ein Thema, welches ich glaubte beseitigt zu haben. Ich bin ein wenig überfordert, da ich noch nie so etwas wie „Liebeskummer“ erlebt habe. Auch wenn jetzt schon etwas Zeit verstrichen ist, fällt es mir unglaublich schwer loszulassen.
Kontext:
Vor etwa einen Jahr lernte ich ein Mädchen in meiner Schule kennen. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander und es entwickelte sich eine sehr enge Freundschaft. Wir hatten eigentlich jeden Tag miteinander zu tun und wir waren sehr tief miteinander verbunden. Um etwa Juni herum entwickelte ich Gefühle für Sie. Als sie es herausfand teilte sie mir mit dass sie gerade nur Freundschaft akzeptieren kann obwohl ich der aller erste Junge gewesen sei bei dem sie sich hätte vorstellen können zusammenzukommen.
Wir blieben also noch Freunde, obwohl ich sagen muss, dass mein Interesse zu ihr nie wirklich ganz verschwand. Mittlerweile würde ich sagen, dass sie emotional sehr unstabil ist und sehr oft weint und sehr verletzlich ist. Sie hat sich immer etwas einsam und missverstanden gefühlt. In der Schule wurde sie immer etwas auf den Arm genommen. Im Sommer fiel sie dann etwas in ein Loch. Ich habe also so gut es ging versucht ihr Beistand zu leisten und wir hatten sehr intensiven Kontakt und sie erzählt mir immer wenn sie etwas bedrückte. Aber auch so hatten wir eigentlich jeden Tag sehr viel Kontakt.
Im Herbst fing diese Freundschaft dann noch enger zu werden. Auf einem Geburtstag begaben wir uns nach draußen. Wir unterhielten uns dann etwas und dann umarmte sie mich plötzlich feste. Sie sagte mir mit Tränen in den Augen, wie gut ich zu ihr sei und wie viel ich ihr bedeuten würde und dass noch nie jemand sie zu behandelt hätte. Sie hielt mich noch einige Minuten im Arm mich berührte dies natürlich, auch wenn ich dachte, dass sie das alles nur freundschaftlich meint. Eine Woche ging unsere Stufe dann auf Klassenfahrt. Auch hier waren wir quasi unzertrennlich. Hier merkte ich dann auch, dass unsere Freundschaft sich langsam in eine andere Richtung bewegte. Auf der langen Busfahrt schauten wir zusammen eine Serie und sie legte ihren Kopf auf meine Schulter und nahm meine Hand. Körperliche Kontakte wie kuscheln oder ähnliches suchte sie dann auch die Folgetage und ich war der Überzeugung, dass dies sich zu einer Beziehung entwickeln würde. Da ich nicht richtig wusste, was wir nun waren, sprach ich sie nicht darauf an und genoss es eigentlich nur so eine Erfahrung mit einer Person, die mir unglaublich wichtig war, zu erleben und zu teilen. Auf beiden Seiten geschahen diese Erfahrungen zum ersten mal. Während andere Freunde schon mehrfach Beziehungen durchlebt hatten, wollte ich eben auf den richtigen Moment und auf die richtige Person warten. Ich war also überladen mit Euphorie und freute mich auch wenn ich dies nicht richtig teilen wollte, da ich nicht wollte, dass jeder von uns beiden weiß, da ja noch nichts sicher war. Der Schock kam dann ein paar Tage später. Sie kam auf mein Zimmer und legte sich auf mein Bett und sah mich an. Als ich fragte was los sei, sagte mir dass es ihr alles zu schnell ginge (Obwohl sie den Move machte). Sie sagte mir, dass sie sich eigentlich gar keine Beziehung wolle und zweifle , ob das mit uns wirklich funktioniere, da sie Angst habe auch wenn sie die ganze Zeit Schmetterlinge im Bauch hat wenn sie bei mir ist. Auch wenn ich natürlich sie versuchte sie anfänglich noch zu beruhigen, war ich so damit überfordert, dass ich einfach anfing zu weinen. Ich verstand die Welt nicht mehr und ich war restlos überfordert. Auch wenn ich sehr starke Gefühle zu ihr hatte, versicherte ich ihr, dass es nicht schlimm sei, wenn sie keine Beziehung möchte, da ich sie ja nicht zu etwas zwingen könne etwas zu tun, was sie nicht will. Ich wollte ihr keinen Druck machen. Diese Verwirrtheit hielt noch eine Woche an und es schien als würde unsere Situation sich wieder etwas in eine für mich positive Richtung zu drehen. Sie fragte mich nach einem Treffen bei mir, da wir beide der Überzeugung waren, dass wir nicht genügend Privatsphäre für eine gemeinsame Entwicklung in der Vergangenheit hatten, da wir uns eigentlich nur in der Öffentlichkeit sahen. Doch ein paar Tage später rief sie mich an und sagte mir dass sie das alles doch nicht machen könne, da sie zu viele Zweifel habe. Ich akzeptierte dies, da ich ihr eben keinen Druck zu irgendetwas machen wollte. Sie bat mich darum Freunde zu bleiben auch wenn sie verstehen könne, wenn ich dies nun nicht mehr wolle. Ich akzeptiere dies, weil ich sie nicht als Freund verlieren wollte. Ich war im Glauben, dass ich dies gut verkraften könne, da ich ja auch schon bei ihrer ersten Absage keine Probleme damit hatte weiter mit ihr befreundet zu sein. Dieses Mal ließ mich das ganze aber mit großem Schmerz zurück und ich musste oft kämpfen so zu tun als wäre nichts gewesen. Ich hatte im tiefen inneren immer noch ein wenig Hoffnung, auch wenn diese mich eher leiden ließ. Ich konnte mich nie wirklich von ihr entfernen, da ich sie jeden Tag in der Schule sah und nicht den Eindruck machen wollte, als wäre etwas falsch. Zudem war sie in meiner Freundesgruppe integriert und ich war im Glauben, dass wenn ich mich von ihr entfernen würde, auch diese Konstellation kaputt ginge. Ich litt sehr darunter, dass sie mich nicht mehr so behandelte wie vorher. Ich glaube im tiefen inneren sehnte ich mich danach nochmal ihre Nähe zu spüren auch wenn ich diese nicht mehr erleben durfte. Ich verdränge diese negativen Gedanken und Gefühle etwas in den Hintergrund, da ich mich auf mein Abitur etc. konzentrieren wollte und diese auch mit Erfolg schaffte. Wir blieben also noch befreundet, auch wenn unsere Beziehung zueinander nie mehr so eng wurde wie vorher. Ich sah dabei zu wie sie sich dann immer mehr von mir entfernte, auch wenn ich ihr immer noch die gleiche Zuneigung hab wie vorher (Meine Gefühle konnte ich nie ganz abstellen und ich machte mir weiterhin Sorgen, wenn es ihr nicht gut ging und kontaktierte sie mehr als sie mich kontaktierte). Im Frühjahr wurde sie zunehmen kalt zu mir und manchmal sogar wirklich abwertend. Obwohl ich schon begann sie weniger zu kontaktieren, schien ich alles falsch zu machen. Alles was ich machte war in ihren Augen falsch und sie wurde teilweise recht gemein. Ich würde behaupten, dass ich ein sehr selbstbewusster Mensch bin und mir sowas normal nichts ausmacht. Doch dass gerade sie sich so verhält kränkte mich. Sie zeigte sich eher an meinen besten Freund interessiert, der sie eigentlich nur mobbte und sich über sie lustig machte. Scheinbar gefiel ihr, dass er ihr immer mehr Aufmerksamkeit gab und sie schob mich immer weiter weg und wurde schrieb mir eigentlich gar nicht mehr. Im Nachhinein weiß ich selber, dass ich mich an ihr festklammerte und ich sehr an ihr hing und ich mich deshalb von ihrem Verhalten so verunsichern habe lassen.
Nun hat sie jemanden an Karneval kennengelernt, der eigentlich das komplette Gegenteil von mir ist. Er ist der stereotypische Fckboy. Sie kann natürlich machen was sie will. Dass sie sich gerade auf jemanden einlässt, der dafür bekannt ist eigentlich Mädchen nur auszunutzen. Auch ihre Freundinnen warnten sie davor, aber sie will es unbedingt mit ihm versuchen. Für mich war dies der Punkt, an dem ich endlich aufgewacht bin und mich dazu entschieden habe mich von ihr zu entfernen, da ich mich nicht selbst verletzen wollte. Sie suchte in ihrem Umfeld ständig nach Bestätigung, dass dieser Typ der richtige für sie. Zu diesem Zeitpunkt fing sie dann plötzlich an wieder deutlich netter und freundlicher zu mir zu sein und mied es zum Glück in meiner Nähe über diesen Typen zu reden. Ich denke sie wollte mich nicht unnötig damit zu verletzen. Auf einer Party sah ich die beiden dann auch wie sie sich küssen. Ihr schien das aber ein wenig peinlich zu sein, wenn ich in ihrer Nähe war. Es störte mich auch ehrlich nicht mehr so wie am Anfang. Mittlerweile ist die Schulzeit seit einem Monat rum und ich sehe sie nicht mehr, was mir tatsächlich sehr gut getan hat. Sie schreibt mir mittlerweile aber immer häufiger. Wenige Tage nachdem die Schule schrieb sie mir dann, dass es ihr überhaupt nicht geht. Sie wollte mir aber auch nicht sagen warum als ich gefragt habe was los sei und ich habe auch nicht weiter nachgefragt.
Wie gesagt habe ich mich mehr und mehr von ihr entfernt. Sie kommt mir aber immer wieder in meinen Kopf und ich weiß nicht wie ich sie endlich loslassen kann. Mir ist bewusst, dass das nicht zu vergleichen ist mit echten Trennungen oder mit Betrug etc. Dennoch waren die letzten Monate wie eine Achterbahn der Gefühle und ich war teilweise restlos überfordert. Sie war die erste für die ich ernste Gefühle entwickelte. Ich vermisse die Zeit, wo wir noch so viel miteinander zu tun hatten und ich wünschte manchmal ich könnte zurück. Ich weiß auch, dass sie keine Gefühle mehr für mich hat (ich bezweifle mittlerweile auch, dass da jemals etwas bei ihr war), sie jetzt anscheinend Ersatz gefunden hat. Vielleicht hat ja jemand Rat wie ich endlich aufhöre an Sachen festzuhalten, die längst vorbei sind.
17.04.2023 14:30 •
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