Hallo,
wir haben knapp zwei Jahre das Nestmodell gelebt, allerdings mit drei Wohnungen. Im Haus wohnten die Kinder sowie je ein Elternteil, und dann hatten wir jeder eine kleine Wohnung für die andere Zeit. Am Ende macht das finanziell gar nicht so einen großen Unterschied, die beiden kleinen Wohnungen zusammen kosteten fast genauso viel wie eine große Wohnung, in die alle Kinder mit reinpassen.
Ich muss sagen, für mich hat es recht gut funktioniert, meine Ex wollte aber dann nach zwei Jahren nicht mehr, weil sie mit dem wöchentlichen Wechsel nicht klarkam und das Gefühl hatte, nirgendwo richtig zu Hause zu sein. Außerdem hat sie noch einen neuen Partner der rel. weit weg wohnte und war dann oft auch da, also viel unterwegs. Jetzt machen wir das klassische Wechselmodell und die Kinder pendeln.
Es gibt wie immer ein paar Vor- und Nachteile, man muss auf alle Fälle noch eine einigermaßen funktionierende Gesprächsebene haben. Außerdem muss man natürlich jede Woche ein sauberes, aufgeräumtes Haus/Wohnung übergeben, in dem sich der andere auch wohlfühlt. Man braucht getrennte Zimmer für die Eltern, man möchte den anderen ja nicht in seinem Schlafzimmer haben. Für die Kinder ist es natürlich super, die haben weiterhin ihr gewohntes Umfeld und müssen sich nicht woanders eingewöhnen oder pendeln.
Ich denke, als Übergangslösung kann man das Nestmodell gut eine Weile leben, dauerhaft kenne ich niemanden, der es praktiziert. Ich hatte zB. auch Probleme damit, das der neue Partner meiner Ex mit in meinem Haus übernachtet. Das war emotional nicht so einfach, zumindest die erste Zeit.
29.01.2020 12:40 •
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