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Er will mich so schnell wie möglich aus dem Haus haben

Bine71
Liebe Gemeinde, ich bin es mal wieder. Es ist so toll, all Euren Nachrichten zu lesen und zu erkennen, dass man nicht alleine ist mit seinem Schmerz.

Mein Mann ist jetzt 3 Monate weg. Er ist innerhalb 12 Stunden ausgezogen, ohne vorher etwas anzudeuten. Vormittags hat er meine Eltern zu Weihnachten eingeladen, nachmittags hat er im Baumarkt Material für einen Schuppen gekauft, den er bauen wollte, abends setzte er sich aufs Sofa und sagte mir, dass er mich verlasse. Am nächsten Morgen ist er in seine Wohnung gezogen, die er schon längst gemietet hatte. Ein schlechter Film. Ich habe jetzt 3 Monate gelitten, werde mir jetzt einen Coach für Lebenshilfe nehmen und will versuchen, wieder auf die Beine zu kommen. Es hat sich herausgestellt, dass er längst eine andere hatte. Wahrscheinlich seit einem Jahr. Ein ewiges Hin und Her. Ich vermute, dass seine Affäre ihm im Dezember die Pistole auf die Brust gesetzt hat und er dann soweit war, mich ziehen zu lassen, da er ja warm fiel .

14 Tage später hatte er die Sparkonten geräumt, ohne dass ich es gemerkt habe (war nervlich am Ende, dazu 3 Wochen Corona gehabt, echt krank, hab mich nicht ums Online Banking gekümmert und es erst Ende Dezember gesehen). Er musste mir die Hälfte zurückzahlen nach Aufforderung meiner Anwältin.

Heute erzählte mir meine Freundin, dass ich mich darauf gefasst machen sollte, dass er so schnell wie möglich das Haus veräußern will. Sie war bis dahin neutral unterwegs und stand auf keiner der beiden Seiten, sondern war für uns beide Ansprechpartner. Sie hatte ihm aber gesagt, dass, wenn sie herausfindet, dass er sie belogen hat, der Ofen bei ihr aus wäre. Nun ist herausgekommen, dass er längst eine andere hatte. Dieses hatte er vor meiner Freundin immer verneint. Sie ist jetzt durch mit ihm und hat mir daraufhin erzählt, was er ihr gegenüber schon im Dezember geäußert hat. Er rechnet damit, dass ich finanziell alles aus ihm herausholen würde, was geht. Nun, Trennungsunterhalt steht mir zu. Allerdings ist davon noch nicht ein Cent geflossen. Um den gemeinsamen Hund kümmert er sich gar nicht mehr, kein Angebot, ihn mal über ein WE zu sich zu nehmen. Ich muss mich anders organisieren.

Unser Sohn möchte noch solange er in der Ausbildung ist, bei mir im Haus wohnen bleiben. Ich habe nicht vor, demnächst hier auszuziehen, kann das Haus auch finanziell halten. Aber er wird wohl so schnell wie möglich die Hälfte des Geldes haben wollen. Es ist ca. 600.000 Euro Wert. Das werde ich nicht leisten können. Er sagt, er würde es am liebsten sehen, dass unser Sohn auszieht, da er jetzt selbst Geld verdient (1. Lehrjahr, 780 Euro Gehalt). Er würde ihn auch finanziell unterstützen. Mein Sohn möchte jedoch hier bleiben, es ist sein Elternhaus und wir wollen beide erst einmal über diese sch. Situation hinwegkommen und jetzt nicht damit belastet werden, auch noch das Haus aufzugeben. Ich habe gelesen, dass er den Hausverkauf erst anleiern kann, wenn die Scheidung durch ist. Stimmt das? Er geht auch davon aus, dass ich mich so schnell nicht scheiden lassen werde, womit er recht hat. Ich bin noch nicht durch mit ihm, emotional. Außerdem ist der Trennungsunterhalt wesentlich höher als der nacheheliche Unterhalt, auch wenn wir fast 22 Jahre verheiratet sind. Und auf das Geld bin ich angewiesen.

Wie kann ich verhindern, dass er mich zum Auszug zwingt? Wir sind beide im Grundbuch, uns gehört das Haus hälftig. Es ist abbezahlt, alle Nebenkosten trage ich jetzt allein. Mit mir würde er wohl vor Gericht ziehen, nur um an sein Geld zu kommen (er hat es nicht nötig, er hat diverse Rücklagen, ein Grundstück und ist finanziell durch die Firmen seines Vaters abgesichert). Aber er ist wie Dagobert Duck und sitzt auf dem Geldhaufen, lässt nichts verkommen. Kann ich meinen Sohn ins Grundbuch tragen lassen? Dies habe ich schon überlegt. Mit seinem Sohn wird er nicht vor Gericht ziehen, um an Geld zu kommen. Es wäre sozusagen ein vorfristiges Erbe und in 3 Jahren möchte er vielleicht selbst im Haus wohnen mit seiner Freundin. Es ist mir alles zuwider, mich 3 Monate nach der Trennung schon damit zu beschäftigen. Wir sind noch total im emotionalen Schmerz gefangen. Aber es ist mir jetzt bewusst, dass ich mich schützen muss. Er wird harte Geschütze auffahren. Ich denke auch, dass seine neue Flamme dahinter steht. Er ist nicht der Typ für schnelle Entscheidungen (braucht selbst ne Stunde, um sich für ein paar Schuhe zu entscheiden, wobei ich dann schon den Laden verlasse . ). Ich denke, er wird auch sehr manipuliert. Entweder von ihr oder auch von seinem patriarchalem Vater. Mein Mann ist eiskalt, so dass ich immer denke, das ist nicht er. So war er in den 24 Jahren nie. Aber wie wir immer wieder lesen, geht es vielen Frauen so, dass sie ihre Männer nach der Trennung nicht mehr wiedererkennen.

Lieben Dank für Euer Feedback!

09.03.2022 19:18 • x 1 #1


N
Ich bin gerade in ähnlicher Situation. Entweder zahlst du ihn aus oder er kann eine Teilversteigerung erzwingen wenn du dich weigerst zu verkaufen.

Ich würde mit ihm nochmal das Gespräch suchen, aber letztlich hat er natürlich dass Recht auf die Hälfte seines Eigentums das er ja mitbezahlt hat all die Jahre.

09.03.2022 19:25 • x 1 #2


A


Er will mich so schnell wie möglich aus dem Haus haben

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tina1955
@Bine71, Deinen Sohn kannst Du nicht ohne Einverständnis Deines Mannes ins Grundbuch eintragen lassen.

Ja, er kann seine Hälfte des Hauswertes verkaufen.

09.03.2022 19:25 • #3


K
Hast Du Dich schon anwaltlich beraten lassen? HobbyAnwälte findet man hier bestimmt genug, aber das wäre mir zu wichtig, als dass ich mich in diesem Forum kundig machen würde.

Da ich nicht weiss, ob ich hier Links posten darf, lasse ich es mal. Hau in die Google-Suche den Begriff scheidung wann darf das haus verkauft werden. Der zweite Treffer dürfte Dir schon etwas weiterhelfen.

09.03.2022 19:27 • #4


tina1955
@Bine71 , mein Haus, samt Grundstück aus erster Ehe hatte auch diesen Wert.
Ich habe mich auszahlen lassen und habe mir von dem Geld ein kleines Haus gekauft, mit kleinem Garten dran.

Die notarielle Umschreibung vom Haus, Grundbuch usw. wurde aus Kostengründen bei und nach der Scheidung geregelt, im Einverständnis.

Das Du keine Scheidung möchtest, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Dein Mann kann auch zuvor seine Hälfte jederzeit verkaufen, nach dem Trennungsjahr.

09.03.2022 19:31 • #5


Gorch_Fock
Hi Biene, Dein Ex ist auf Zack. Du musst hier gut aufpassen und alle Schritte mit Deiner Anwältin absprechen. Du hast viele Detailfragen, wofür ein vollständiger Überblick über die Materie vorherrschen muss. Gerade an Deinem Beispiel sieht man: Es geht bei einer Trennung eigentlich nur um Geld. Das Du die Scheidung zu Deinem Vorteil rauszögern kannst, weisst Du ja schon. Für das Haus kann er eine Teilungsversteigerung fordern. Ob es hier Fristen gibt kann ich nicht sagen. Ein gütlicher Verkauf (gerade bei den Immopreisen) sollte bevorzugt werden, wenn keine andere Lösung möglich ist. Denk auch dran, seit 2009 können auch die Versorgungsansprüche die Du gegen Deinen Mann hast, auch mit anderen Zahlungsformen (z.B. der Immobilie) beglichen werden. Vielleicht gibt es hier eine Lösung, muss aber Deine Anwältin beraten.

09.03.2022 19:32 • x 2 #6


tina1955
Auf jeden Fall würde ich umgehend zu einer Anwältin gehen und mich detailliert beraten lassen.
Lass Dich nicht auf Zugeständnisse ein.

Deine Anwältin/Anwalt wird Dir genau erklären, was alles möglich ist.

09.03.2022 19:38 • x 1 #7


Charla
Hallo Bine

Dein Mann hat dich hinterhältig belogen und betrogen und versuchte genauso schäbig Geld zu hinterziehen. Gut das er deinen Anteil zurück zahlen musste.
Wenn er schnell ans Hausgeld will, kannst du vielleicht Glück haben und noch eine Zeit mit dem Sohn im Haus bleiben, das kann dann der Familienrichter entscheiden.

Du schreibst du hast noch keinen Unterhalt bekommen, sofern dir dieser zusteht, sehe zu, dass du diesen auch bekommst, musst dir dann aber einen Wohnvorteil anrechnen lassen, der in etwa der Ortsmiete und den qm Wohnfläche entspricht.

Damit der Streitwert für eine Scheidung nicht zu hoch wird würde ich versuchen die Angelegenheit mit dem Haus vorab zu klären.
Dein Nochmann kann auch ohne deine Zustimmung eine Teilungsversteigerung beantragen und auch selbst mitbieten, so könnte er u.U. das Haus selbst günstig erwerben (du auch) sofern ihm das finanziell möglich ist, bevor du irgendetwas unternimmst oder zustimmst, lasse dich unbedingt von einem Fachanwalt für Familienrecht beraten.

Viel Glück und Kraft !

09.03.2022 19:55 • #8




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