Liebe Gemeinde, ich bin es mal wieder. Es ist so toll, all Euren Nachrichten zu lesen und zu erkennen, dass man nicht alleine ist mit seinem Schmerz.
Mein Mann ist jetzt 3 Monate weg. Er ist innerhalb 12 Stunden ausgezogen, ohne vorher etwas anzudeuten. Vormittags hat er meine Eltern zu Weihnachten eingeladen, nachmittags hat er im Baumarkt Material für einen Schuppen gekauft, den er bauen wollte, abends setzte er sich aufs Sofa und sagte mir, dass er mich verlasse. Am nächsten Morgen ist er in seine Wohnung gezogen, die er schon längst gemietet hatte. Ein schlechter Film. Ich habe jetzt 3 Monate gelitten, werde mir jetzt einen Coach für Lebenshilfe nehmen und will versuchen, wieder auf die Beine zu kommen. Es hat sich herausgestellt, dass er längst eine andere hatte. Wahrscheinlich seit einem Jahr. Ein ewiges Hin und Her. Ich vermute, dass seine Affäre ihm im Dezember die Pistole auf die Brust gesetzt hat und er dann soweit war, mich ziehen zu lassen, da er ja warm fiel .
14 Tage später hatte er die Sparkonten geräumt, ohne dass ich es gemerkt habe (war nervlich am Ende, dazu 3 Wochen Corona gehabt, echt krank, hab mich nicht ums Online Banking gekümmert und es erst Ende Dezember gesehen). Er musste mir die Hälfte zurückzahlen nach Aufforderung meiner Anwältin.
Heute erzählte mir meine Freundin, dass ich mich darauf gefasst machen sollte, dass er so schnell wie möglich das Haus veräußern will. Sie war bis dahin neutral unterwegs und stand auf keiner der beiden Seiten, sondern war für uns beide Ansprechpartner. Sie hatte ihm aber gesagt, dass, wenn sie herausfindet, dass er sie belogen hat, der Ofen bei ihr aus wäre. Nun ist herausgekommen, dass er längst eine andere hatte. Dieses hatte er vor meiner Freundin immer verneint. Sie ist jetzt durch mit ihm und hat mir daraufhin erzählt, was er ihr gegenüber schon im Dezember geäußert hat. Er rechnet damit, dass ich finanziell alles aus ihm herausholen würde, was geht. Nun, Trennungsunterhalt steht mir zu. Allerdings ist davon noch nicht ein Cent geflossen. Um den gemeinsamen Hund kümmert er sich gar nicht mehr, kein Angebot, ihn mal über ein WE zu sich zu nehmen. Ich muss mich anders organisieren.
Unser Sohn möchte noch solange er in der Ausbildung ist, bei mir im Haus wohnen bleiben. Ich habe nicht vor, demnächst hier auszuziehen, kann das Haus auch finanziell halten. Aber er wird wohl so schnell wie möglich die Hälfte des Geldes haben wollen. Es ist ca. 600.000 Euro Wert. Das werde ich nicht leisten können. Er sagt, er würde es am liebsten sehen, dass unser Sohn auszieht, da er jetzt selbst Geld verdient (1. Lehrjahr, 780 Euro Gehalt). Er würde ihn auch finanziell unterstützen. Mein Sohn möchte jedoch hier bleiben, es ist sein Elternhaus und wir wollen beide erst einmal über diese sch. Situation hinwegkommen und jetzt nicht damit belastet werden, auch noch das Haus aufzugeben. Ich habe gelesen, dass er den Hausverkauf erst anleiern kann, wenn die Scheidung durch ist. Stimmt das? Er geht auch davon aus, dass ich mich so schnell nicht scheiden lassen werde, womit er recht hat. Ich bin noch nicht durch mit ihm, emotional. Außerdem ist der Trennungsunterhalt wesentlich höher als der nacheheliche Unterhalt, auch wenn wir fast 22 Jahre verheiratet sind. Und auf das Geld bin ich angewiesen.
Wie kann ich verhindern, dass er mich zum Auszug zwingt? Wir sind beide im Grundbuch, uns gehört das Haus hälftig. Es ist abbezahlt, alle Nebenkosten trage ich jetzt allein. Mit mir würde er wohl vor Gericht ziehen, nur um an sein Geld zu kommen (er hat es nicht nötig, er hat diverse Rücklagen, ein Grundstück und ist finanziell durch die Firmen seines Vaters abgesichert). Aber er ist wie Dagobert Duck und sitzt auf dem Geldhaufen, lässt nichts verkommen. Kann ich meinen Sohn ins Grundbuch tragen lassen? Dies habe ich schon überlegt. Mit seinem Sohn wird er nicht vor Gericht ziehen, um an Geld zu kommen. Es wäre sozusagen ein vorfristiges Erbe und in 3 Jahren möchte er vielleicht selbst im Haus wohnen mit seiner Freundin. Es ist mir alles zuwider, mich 3 Monate nach der Trennung schon damit zu beschäftigen. Wir sind noch total im emotionalen Schmerz gefangen. Aber es ist mir jetzt bewusst, dass ich mich schützen muss. Er wird harte Geschütze auffahren. Ich denke auch, dass seine neue Flamme dahinter steht. Er ist nicht der Typ für schnelle Entscheidungen (braucht selbst ne Stunde, um sich für ein paar Schuhe zu entscheiden, wobei ich dann schon den Laden verlasse . ). Ich denke, er wird auch sehr manipuliert. Entweder von ihr oder auch von seinem patriarchalem Vater. Mein Mann ist eiskalt, so dass ich immer denke, das ist nicht er. So war er in den 24 Jahren nie. Aber wie wir immer wieder lesen, geht es vielen Frauen so, dass sie ihre Männer nach der Trennung nicht mehr wiedererkennen.
Lieben Dank für Euer Feedback!
09.03.2022 19:18 •
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