Er verwirrt mich

Ich habe Vor 6 Monaten einen Mann (27) kennengelernt. Es war von Anfang an sehr vertraut und könnten mehr als gut und offen reden. Nach 2 Wochen trafen wir uns.Das Treffen war sehr schön, zum Abschied küsste er mich und alles war perfekt. Wir verabredeten uns für ein paar Tage später. Er schrieb mir von sich aus ununterbrochen. Einen Tag vor unserm zweiten Date, sagte er, das alles perfekt wäre, ich genau das wäre was er suchen würde, aber die emotionale Ebene würde fehlen. Er stellte mir frei ob wir uns trotzdem weiter treffen. Am nächsten Tag gingen wir ins Kino, eine komische Stimmung, aber er wollte das ich mit zu ihm komme, was ich ablehnte. Wir verabredeten uns wieder für ein paar Tage später. Er schrieb wieder ohne Aufforderung die ganzen Tage, bis zum Abend vor unserem nächsten Date. Am nächsten Tag sagt er mir ab und wir müssten nochmal reden. Am Nachmittag erklärte er mir dann in einem Gespräch das er den Kontakt abbrechen möchte. Ich schilderte ihm meine Sicht der Dinge, am Ende des Gesprächs sagte er, er würde nun alles anders sehen, wir können ja noch schreiben, nur eben nicht mehr so intensiv und nicht jeden Tag. das hat einen Tag gehalten, seit dem JEDEN Tag Kontakt.

Nach einer Woche wollte er sich schon wieder treffen. Den kompletten Dezember war ich jedes Wochenende bei ihm, er schrieb mir das er mich vermisst, wenn ich weg fuhr hatte ich nach maximal 2 Stunden wieder eine Nachricht auf dem Handy.
Wir feierten sogar Weihnachten zusammen. er war unglaublich liebevoll und aufmerksam und mit seinen Aussagen, gab er mir das Gefühl das wäre etwas mit Zukunft. Er zeigte auch Gefühle.
Er verlor sein Handy, wir haben jeden Tag 3-4 mal telefoniert.

Nachdem wir uns fast 2 Wochen nicht gesehen haben, war er traurig und wollte mich wieder sehen. Obwohl er von Dienstreise kam, mit wenig Schlaf, trafen wir uns. Wir beide waren uns einig, das soll nicht mehr passieren. Ab da an wurden die Abstände immer größer, wobei man dazu sagen muss das sich beruflich und auch zeitlich etwas bei ihm verändert hat, ich hatte da Verständnis für. Ich bat ihn um ein Gespräch.Er hatte Angst! Ich fragte ihn ob wir uns wirklich nurnoch so selten sehen weil er wenig Zeit hat oder ob es an mir liegt. Er sagte es läge an der Zeit und das es ihm leid tut, er hätte es auch gerne anders. Wenige Tage später fragte er nachts ob ich vorbei komme, ich dachte bis dahin, vielleicht will er nur S., aber so wars nicht. Nur kuscheln, die Nacht war wieder unglaublich schönund am nächsten Tag, schickte er mir das erste mal ein Bild von seinen Freunden und ihm, wo er sonst sehr verschlossen mir gegenüber war. Er hat sich riesig gefreut als ich in der Nacht noch zu ihm kam. Von treffen zu treffen suchte er immer mehr meine Nähe und zeigte immer mehr Gefühle
Ein weiteres Treffen wollte er absagen, nachdem ich distanziert reagierte, wurde er traurig und wir haben uns doch getroffen, doch er war anders. Er war müde, fertig und sehr abweisend. Er sagte beim nächsten mal sähe das wieder anders aus. Ein weiteres Treffen wurde aus gemacht. In dieser Woche hatten wir von morgens bis Abend Kontakt, aber kein Wort zu unserem Treffen. Als ich ihm nach der Woche sagte das es mich enttäuscht hat, das noch nichtmal eine Absage kam, sagte er er hätte es zur Kenntnis genommen. er sage es wäre ihm nicht klar gewesen das das schon fest war.
Ständig wenn wir uns trafen sprach er von nächsten mal und das alles wieder besser wird.

Bei unserm letzten Treffen suchte ich das Gespräch. Seine Aussagen:
- Er hätte ja von Anfang an gesagt das er keine Gefühle entwickeln würde und wenn das so weiter laufen würde, würden wir auf ein großes Problem zu steuern.
-Er würde sich besser fühlen wenn ich mich auch mit anderen treffe
-Er hat das Gefühl das ich für ihn alles hinten an stelle
-Er fand es zwar schön, aber vor 1 1/2 Wochen hat er nachgedacht und es ist ihm aufgefallen das er sich nichtmehr wohl fühlt
-Er will den Kontakt genauso bei behalten (also jeden Tag) und auch treffen (nur ohne Nähe)
-Ihm war nicht bewusst das alles von ihm aus ging

Auf die Frage was wäre wenn wir keinen Kontakt mehr hätten, musste er schlucken und sagte er würde mich vermissen.

Er hatte die ganze Zeit Tränen in den Augen und er hatte sichtbar an dem Gespräch zu knabbern. Selbst Stunden danach kamen immer noch Sachen wie: ich komm nicht drauf klar das du das und das gesagt hast usw.
Obwohl das Thema schon längst beendet war.

Ich weiß das viele denken, bist du dir so wenig wert? Breche den Kontakt ab! Usw.
Aber ich versteh die Situation nicht

Was genau verstehst du an er will keine Beziehung mit dir nicht? Das hat er doch klipp und klar gesagt.

DIe Situation ist, dass er vollkommen unsicher ist, was seine eigene Person angeht. Ob er da zu häufig manipuliert und degradiert wurden und deshalb jetzt megaängstlich ist, weil er keine körperliche Nähe mehr zulassen kann und will, ist dann eben die Frage oder ob er ein generelles Defizit hat, dass sich manifestiert...

Männer müssen eben laut Anspruch immer noch stark sein, ihren Weg gehen etc. etc. Schwäche wird häufig nur sehr oberflächlich akzeptiert, es sei denn es herrscht ein weibliches Helfersyndrom vor. Das zeigt sich nicht nur in Werbung und Medien allgemein.

Die Frage ist: Willst Du das wirklich ergründen? Auf mich wirkt er, von Deinen geschriebenen Aussagen her, sehr emotional angeschlagen. Sich als Mann selbst etwas zu verbieten, dass einem eigentlich gut tut, hat eigentlich immer was mit einem Defizit zu tun. Er scheint zudem starke Verlustängste zu haben und reagiert demnach auf Ablehnung entsprechend intensiv.

Hierbei geht es auch nicht um Deinen Selbstwert, sondern um seinen. Ob und was Du da tust, musst Du wohl selbst entscheiden. Es wird hier sicherlich beide Parteien geben.

Ich weiß das er in der Vergangenheit immer der war, der verlassen wurde.
Nur weiß ich grade nicht genau was du mit Defizit meinst.

Zitat von Suun90:

Ich weiß das er in der Vergangenheit immer der war, der verlassen wurde.
Nur weiß ich grade nicht genau was du mit Defizit meinst.

Das zum Beispiel wäre ein Defizit. Sein Defizit besteht darin, Angst zu haben wieder eine Beziehung einzugehen, die so intensiv wird, dass es ihm mehr als nur weh tun würde, erneut verlassen zu werden. Das muss natürlich ER behandeln lassen, weil man so in die Beziehungsunfähigkeit schliddert, da die Angst größer ist als der Anklang an Liebe bzw. Zuneigung. Da kannst Du dann auch weniger tun, eher ihm nur den Hinweis geben, er sollte es mal machen. Das kommt dann wieder auf den Tonfall an.

Wir sind jetzt 5 Wochen getrennt.

Er hat viel Stress (Vollzeitjob, Studium, Wohnung..) und sucht und will auch grade keine andere. Er hat da keinen Kopf für. Er hat sich sogar entschuldigt als ich meinte das eine andere für mich ein plausibler Grund wäre. Also dafür das es keine andere gibt und er keine andere will momentan.

Die ersten 2 Wochen hatten wir täglich guten Kontakt.
Danach 2 Wochen nichtmehr.
Nach 1 Woche Kontakt fing er wieder an die Datingapp zu nutzen. Und nein, ich habe nicht gestalkt, er ist dort immernoch in meinen Kontakten.
Die 2 Wochen waren ein blödes Missverständinis. Seit einer Woche haben wir wieder täglich Kontakt, er schreibt mir auch wenn er unterwegs oder im Stress ist.. Oder auch wenn ich mal nicht antworte weil ich nicht weiß was ich schreiben soll.

Dazu kommt noch, das ich weiß das er regen Kontakt mit einer Frau aus der Datingapp hat.

Aber warum auf der Suche wenn er doch nicht will?
Und warum sucht er weiterhin immer wieder Kontakt zu mir