Seit meinem letzten Eintrag hier sind ein paar Wochen vergangen...und anstatt, dass es mir besser geht, wird der Schmerz immer größer!
Evtl. nochmal kurz, worum es geht. Ich war mit einem Mann 17 Monate zusammen. Er war zu Beginn unserer Beziehung verheiratet, zeigte sich aber total konsequent, verließ seine Frau, zog erst in Motels, dann in eine WG und Februar 2016 zu mir.
Ich dachte, alles sei gut, wir verbrachten eine wunderschöne Zeit. Er ging zum Anwalt, um alles in die Wege zu leiten für eine Scheidung. Doch Mitte des Jahres begann er sich zu verändern...er wurde immer apathischer, hatte an nichts mehr Spaß, wollte keine Urlaube mehr buchen, benahm sich abweisend und zeigte nur Desinteresse für alles, was ich machte.
Wir gingen noch aus und hatten schöne Stunden, doch die wurden immer weniger und Anfang diesen Jahres drängte ich ihn zu einer Aussprache. Vor allem, nachdem ich bemerkte, dass er keine Anstalten mehr machte, dass er mit mir ein gemeinsames Leben leben möchte. Wir wollten die Wohnung renovieren, anfangs war er voller Tatendrang, dann kam nichts mehr oder nur sehr widerwillig. Unser gemeinsames Hobby, der Sport, war für ihn nur noch das Wichtigste - er powerte sich so aus, dass er abends nur noch wie eine Mumie dahing und ihm alles wehtat - er aß nichts mehr und ich versuchte noch krampfhaft stark für ihn zu sein.
Mit dem Resultat, dass meine Kraft so langsam schwand und ich nur noch ein Schatten meiner selbst bin. Innerhalb eines Jahres verlor ich heftig an Gewicht, laufe eher mit leidender Miene durch die Gegend, aber ich liebte ihn von ganzem Herzen. Ich wollte nicht mehr alleine sein, vor allem, da vor 3 Jahren meine Mutter an Krebs starb und sie mir sehr fehlte. ER kam da genau richtig und gab mir wieder Halt und Kraft - eben bis er sich so veränderte.
Das Ende vom Lied: Im Februar fand ich heraus, dass er schon lange eine Art Doppelleben führte, er oft bei seiner Ex war, ihr und mir zum Nikolaustag oder Valentinstag Geschenke hinstellte und sich ein Limit bis März gesetzt hatte, um sich zu entscheiden, jedoch war seine Antwort immer: Ich weiß nicht, was ich will!
Jedenfalls kam der Knall, als ich herausfand, dass er sich an einem Abend, als ich mit einer Freundin verabredet war (was sehr selten vorkam, da ich alle Freunde abblockte wegen unserer Beziehung, was falsch war, ich weiß...) mit seiner Frau trifft und sie gemeinsam schick essen gehen und er sagte mir jedoch, er gehe zu seiner kranken Mutter, was ich ja auch glaubte. Daraufhin konfrontierte ich ihn und ohne Aussprache sagte er: Dann kann ich ja gehen! Als ob er darauf gewartet hatte und sich nur scheute, dass er den ersten Schritt tut, doch er sprach es ja dann aus, also kam es nicht von mir!
Das ist auch das Schlimme, dass ich ihn so Knall auf Fall verloren habe und er nicht mal um uns kämpfen wollte. Dabei ist seine Ehe seit 30 Jahren ein Desaster - sie hat psychische Probleme (was wirklich nachgewiesen ist) und machte ihm oft das Leben zur Hölle mit Hasstiraden, Verfolgungswahn etc. Sie lebten vor sich hin und vielleicht ist es das, was er wieder will. Habe ich zuviel gefordert oder verlangt?!
Wir sehen uns noch beim Sport, was eine Kontaktsperre schwer macht und es zieht mich immer noch magisch zu ihm, obwohl ich weiß, dass es wohl aussichtslos ist. Er verhält sich komisch, sagt, sie würde ihn bis zum Parkplatz verfolgen und bespitzeln. Dann sah ich sie abends in einem Restaurant, wo ich zufällig auch mit Freunden hin ging, sie sahen nicht wie ein glückliches Paar aus, angespannt, eher knurrig. Gingen dann 1 Meter entfernt auf der Straße.
Warum wirft er eine Zukunft weg bei einem Menschen, der ihn aufrichtig geliebt hat und kehrt in ein Leben der Gewohnheiten und der Überprüfung zurück? Kontrolle, obwohl es keine Liebe gibt, S. gab es sowieso nie richtig, da sie hier ebenfalls durch schlechte Erfahrungen abblockt - beide haben niemals den Geschlechtsakt vollzogen, trotz Ehe nicht!
Es ist so paradox und er war so liebevoll und seelig am Anfang, dann diese Änderung. Ich leide nur noch und das seit seinem Weggang. Natürlich habe ich viel hier gelesen, es geht einigen so, aber obwohl mir auch viele in meinem Umfeld sagen, dass es besser für mich ist, sehe ich das momentan noch nicht.
Es tut so weh, die Wochenenden, die Einsamkeit, die unsichere Zukunft, mein Leben ist gerade ein Scherbenhaufen. Ich habe auch Angst, dass ich mich nie wieder so verlieben kann, er war meine erste richtige Liebe, nicht nur eine Affäre, er hat mich tief in meinem Innersten berührt und daher kann ich auch nicht richtig loslassen.
Aber ich muss es wohl tun, da er nicht schon wieder seine Frau einfach so verlassen kann, nicht ein zweites Mal! Das Trennungsjahr war sogar um, aber er machte keine Anstalten mehr, zum Anwalt zu gehen und die endgültigen Schritte einzuleiten. Er hing zu sehr an seiner Wohnung und sagte immer, er könne in meiner Wohnung nicht schlafen, da es zu laut sei. Alles störte ihn dort, aber anstatt sie mit mir gemeinsam zu verändern, stagnierte es, wie vorhin schon geschrieben.
Kennt ihr das auch - so ein Gefühlschaos und jeder kann es schon nicht mehr hören, da die ganze Umwelt sieht, was Sache ist, nur man selber scheint blind zu sein?! Ich möchte immer positiv alles sehen und konzentriere mich auf mich und meinen Beruf, meine Hobbies, aber alles fällt schwer, es wird immer heftiger und dabei spiele ich jetzt noch allen vor, es gehe besser, da ich niemanden mehr belasten will. Es ist ein Teufelskreis. so geht es mir auch nicht wirklich gut! Dazu eben die Einsamkeit und Angst, dass es das nun mit meinem Leben zu zweit war. Ich verliebe mich nur sehr schwer, daher war das wie ein 6er im Lotto, dass scheinbar alles passte.
Bin gerade wirklich verzweifelt und bräuchte den Rat von Leuten, denen es evtl. auch so ergangen ist oder einfach einen Platz, wo man sich nicht verstellen muss!
04.04.2017 10:35 •
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