Liebe Leute, dies ist mein erster Post, ich weiß nicht wie es hier läuft, aber versuche mich mal relativ kurz zu halten.
Ich habe vor über sieben Jahren einen Mann kennen gelernt kurz nach einer schlimmen Trennung und hatte wenige aber sehr intensive Begegnungen mit ihm, die sich immer nachhaltig in mein Gedächtnis eingebrannt haben. In den letzten sieben Jahren sind immer wieder Männer in mein Leben getreten, die mal länger, mal nicht so lange da bleiben, aber er war irgendwo eine Konstante, die ich vielleicht auch idealisiere. Im Grunde weiß ich gar nicht so viel über ihn.
Damals hat es also nicht geklappt, da wir beide nicht den Schritt gemacht haben und ich noch nicht so weit war. Hinzu kam, dass wir in unterschiedlichen Städten lebten, ich noch studierte und er orientierungslos war. Wir blieben mehrere Jahre in Kontakt und es war schön mal an den anderen zu denken, aber bis auf ein paar Treffen (mit S. und dieser Verbundenheit, obwohl man nichts viel über den anderen weiß, man könnte es auch Chemie nennen) war da nicht mehr als eine Freundschaft.
Nach vier Jahren begegneten wir uns zufällig wieder und haben einen tollen Tag und eine Nacht miteinander verbracht. Danach gestand er mir, dass er eine Freundin hat und es mit ihr nicht so gut läuft zurzeit. Ich bin ausgeflippt, habe den Kontakt abgebrochen und auch auf einen langen Brief nach mehreren Wochen nicht reagiert. Aber wie es dann so ist, nach zwei Jahren habe ich den Kontakt doch wieder zugelassen. Es ging hin und her und hin und her, Enttäuschungen gefolgt von wieder kein Kontakt, bis er vor ein paar Monaten auf ein Treffen gedrängt hat, da er zufällig in der Stadt war. Wir haben uns getroffen und es war wieder sofort dieses vertraute Gefühl da, er hat mir stundenlang versucht zu beweisen, dass er sich geändert hat, eine ehrliche Beziehung mit einer Frau sucht, die ihm intellektuell das Wasser reichen kann. Es kam wieder wie es kommen musste : Wir haben eine wunderbare Nacht miteinander verbracht und für mich hatte sich einiges geändert, zum einen die Umstände und zum anderen offenkundig seine Einstellung zu Beziehungen. Was darauf folgte war dann aber wieder ein abgekühlter Kontakt. Daraufhin habe ich ihn wissen lassen, dass ich ihn besser kennen lernen möchte, ob er es auch will und dass ich keine Lust habe auf diese Spielchen. Darauf gab es keine Reaktion mehr, woraufhin ich ihn auf allen Kanälen gesperrt habe.
Wahrscheinlich bin ich selbst Schuld, weil ich nicht wahrhaben wollte, das es nur die Chemie ist, die uns anzieht. Allerdings frage ich mich bis heute, warum er sich solche Mühe gegeben hat, mich davon zu überzeugen, dass er sich geändert hat. Für eine schnelle Nacht hätte er das nicht tun müssen. Und warum er dann so respektlos war und nicht auf meine Frage reagierte, ist mir auch ein Rätsel. Vielleicht kann mir jemand von der männlichen Seite oder Frauen mit ähnlichen Erfahrungen helfen. Ich würde es sehr gern verstehen, falls es etwas zu verstehen gibt.
Kurz zu mir: ich habe sehr klare Vorstellungen davon was ich suche, stehe mir aber häufig selbst im Weg, weil ich es nicht (mehr) schaffe mich auf etwas Neues voll einzulassen. Ich bin sehr unabhängig, stolz und lege viel Wert auf meine Freiheit. Ich sehne mich wirklich nach einer Beziehung mit echten Gefühlen und gleichberechtigten Partnern, habe aber das Gefühl, dass ich mir zielsicher die falschen aussuche. Wahrscheinlich gibt es da auch ein Muster (Musiker, Künstler, Männer, die im generellen, nicht mit beiden Beinen auf dem Boden stehen). Zudem habe ich leider das Gefühl, noch immer (Ü30) auf mein Äußeres reduziert zu werden.
Ich bin gespannt auf eure Einschätzungen.
20.08.2017 23:12 •
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