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Er sieht alles negativ - Trennung von Mann / Kinder

M
Ich wende mich heute an Euch, da ich keine Ahnung mehr habe, wie ich weiter gehen soll und brauche mal Euren Rat.

Meine Geschichte beginnt eigentlich wunderschön. Ich lernte sehr unverhofft einen Mann kennen, wir verliebten uns ineinander und wollten den weiteren Weg gern gemeinsam gehen. Jedoch waren wir beide noch in unseren unglücklichen Ehen und auf beiden Seiten gibt es Kinder. Während er seiner Frau direkt gesagt hat, dass er sich nun trennen wird von ihr, habe ich noch gezweifelt, ob er wirklich derjenige ist, den ich in ihm sah. Als ich mir sicher war, dass er derjenige ist, habe ich mit meinem Mann gesprochen. Er hielt aber an der Ehe fest, wollte nicht einsehen, dass ich ihn nicht mehr liebe und zog zeitlich alles sehr in die Länge.

Der Kontakt zu meiner Liebe wurde immer schwieriger. Wir sahen uns kaum noch und haben nur noch gestritten. Er ertrug die Macht und die Kontrolle nicht, die mein Mann über mich und die Kinder hatte. Immer wieder sagte er, dass ich ihm nicht vertraue. Aber das stimmte nicht. Ich konnte nur nicht einfach so gehen, ich habe keinen Job und habe nun auch Verantwortung für Kinder.

Er zog sich immer mehr zurück. Ab und zu meldete er sich mal, aber das endete dann auch gleich wieder im Streit, weil er nicht so handeln könne, wie er wolle und nicht da sein dürfe, wo er wolle. Irgendwann hat er dann die Entscheidung getroffen, dass er nach vorn schauen möchte, ich uns aufgeben soll und meldete sich gar nicht mehr.

Ich habe ihm dann noch mal geschrieben, dass mein Mann und ich die für mich wichtigste Entscheidung bezüglich der Kinder getroffen haben und wie das nun sein wird, wenn mein Mann nun auszieht. Die einzige Antwort war nur, dass er sich wirklich für alle freuen würde. Danach war wieder Schweigen.

Momentan weiß ich nicht, was ich noch tun soll. Ich verstehe ihn überhaupt nicht. Ich weiß, dass er es wirklich sehr ernst gemeint hat mit der gemeinsamen Zukunft, um so weniger begreife ich das Verhalten.
Er sieht alles was war nur noch negativ und das passt so gar nicht zu ihm. Kann man einfach so aufgeben?

Hat einer eine Idee, was ich noch tun soll?

19.01.2016 10:45 • #1


T
Jedenfalls wirs du mit Druck nur erreichen, dass er sich erst recht abwendet. Du merkst also das sein Leben sich zurecht nicht nur um dich dreht. Er hat sicher auch noch seine eigenen Dinge zu klären. Und wie ernst es ihm wirklich mit dir ist, das wird sich noch zeigen.
Am besten du lässt ihn zunächst ihn Ruhe und gehst auf Abstand, und gibst euch beiden ein wenig Zeit.

19.01.2016 11:23 • #2


A


Er sieht alles negativ - Trennung von Mann / Kinder

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M
Er hat auch eine Menge zu regeln und ich weiß auch, dass er sich in die Arbeit stürzt und ganz viel mit Kind und Freunden unternimmt. Aber weinen darf ich trotzdem, oder? Ich bin nicht sauer, ich verstehe ihn sogar. Manchmal wünschte ich nur, dass er sich die Welt auch mal mit meinen Augen ansieht. Mir fehlt ein wenig der Mut, los zu lassen, denn da ist ganz viel Angst, dass Aus den Augen, aus dem Sinn wirklich funktioniert. Mein Kopf sagt auch ganz klar, dass ich Ruhe reinbringen sollte, sogar auch für mich. Es ist nur so schwer, einen Weg angetreten zu sein mit einem klaren Ziel vor Augen und nun ist das einfach so nicht mehr da. Das macht den Weg nicht leichter... Ich gehe ihn trotzdem, denn einem passiert so etwas ja nicht, wenn alles in Ordnung ist in einer Ehe. Aber die Füße sind schwer und alle Kraft geht in die Kinder....

19.01.2016 11:43 • #3


M
ich finde eine neue beziehung aus einer alten nicht beendeten zu starten,
sehr problematisch...
da verfliegen optimismus und freude schnell,

klar ist es nicht so einfach ohne job und mit kindern,
aber eine langwierige trennung zehrt an allen beteiligten....

dabei braucht man gerade am anfang einer beziehung
eine bestimmte leichtigkeit
und viel zeit für einander
um sich kennenzulernen

wenn da noch der ex präsent ist...
wird es schnell unromantisch......

man will ja nicht aus einer problematischen beziehung
in die nächste problembeladene......

ich würde dir raten
erstmal deine eigene situation zu verbessern....

19.01.2016 11:58 • x 2 #4


T
Wenn bei ihm aus dem Auge aus dem Sinn auch wirklich eintritt, dann wird es für ihn ohnehin nicht das ganz große Ding gewesen sein. In diesem Fall gäbe es aber dann auch nichts, das du tun kannst.

Alle Kraft in deine Kinder zu stecken ist nicht der richtige Weg, wenn du dabei sonst auf der Strecke bleibst. Ansonsten treffen es minnas Worte ganz genau.

Zum Ausweinen bist du hier am richtigen Ort und kannst dir jederzeit alles von der Seele schreiben.

19.01.2016 12:09 • x 1 #5


M
Vielen Dank für die Antworten!

@minna: Das stimmt, was du schreibst. Ich versuche auch momentan alles, um mich auf meine Situation zu konzentrieren. Es muss geschaut werden, wie wir die Trennung über die Bühne bekommen, denn wir wollen zum Glück beide keinen Rosenkrieg. Die Kinder sollen auch so gut es geht nicht leiden müssen, obwohl sich das sicher nicht ganz vermeiden lässt. Aber sie haben starke Eltern und auch da sind wir uns einig, dass wir weiterhin als Eltern gut miteinander auskommen wollen.
Aufbauen kann man nur, wenn man frei ist und auf dem Weg befinde ich mich ja erst am Anfang. Und die Leichtigkeit von der du schreibst, die kenne ich und die ging uns leider schnell verloren...

@top: Die Kinder rauben Kraft, geben sie aber auch zurück. Ihnen gegenüber habe ich eh schon ein schlechtes Gewissen, denn im Grunde nehme ich ihnen ihr Bild von Familie. Aber dann denke ich auch wieder, dass ihnen eine unglückliche Mama auch nicht hilft. Kleiner Konflikt am Rande.
Wenn es bei ihm so kommen sollte, dann gebe ich dir Recht, dann war es nicht das, was er gesagt hat. Dann war er aber auch keine Träne wert. Ich weiß nicht, was und wie er gerade denkt. Habe so das Gefühl, er verdrängt das ganz gut. Darüber kann ich jetzt spekulieren oder es einfach lassen.

Man fühlt sich halt leer und versucht gleichzeitig, diese Leere wieder zu füllen. Aber Gefühle lösen sich ja nicht in Luft auf und ich versuche den Glauben daran nicht zu verlieren - auch ohne Kontakt. Vielleicht komme ich auch noch an den Punkt, dass ich den Mut habe, daran zu glauben, dass uns das Schicksal noch einmal voreinander stellt, wenn wir wirklich füreinander bestimmt waren. Ab und zu sehe ich Licht am Ende des Tunnels, dann weiß ich auch, dass Zeit Wunden heilt. Aber eben nur ab und zu.

19.01.2016 13:03 • #6


T
Jedenfalls hast du einen klaren wenn auch etwas wackeligen Weg vor dir, nämlich erstmal anständig die Trennung über die Bühne zu bringen, und das ist schonmal eine gute Richtung.
Also hast du ohnehin noch einiges zu tun, zusätzlich deine neu gewonnene Freiheit. Ich finde das sind gute Aussichten.
Und währenddessen kannst du der anderen Angelegenheit erstmal Ruhe geben, dann wirst du auch dafür schon bald eine klare Richtung für dich sehen.

19.01.2016 13:40 • x 1 #7


Sashimi
Von was für einem Zeitfenster reden wir hier? Monate, Jahre? Zwei Ehen zeitgleich zu beenden wird kaum in der Realität zu bewerkstelligen sein. Auch verstehe ich nicht, wieso nur die neue Liebe als Motivation genommen wird endlich aus der unglücklichen Ehe auszubrechen, letztendlich ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis eben generell der Schritt getan werden muss. Oder wurden die Ehen erst mit dem Kennenlernen so furchtbar unglücklich?

Wenn ich Deinen Thread so lese, vermute ich eher Du hast kalte Füße bekommen und Dein zögern war mehr berechnung als wirkliche Intention das zu beenden, was ihn in die Flucht geschlagen hat.. Oder aber er war einfach zu ungeduldig und egoistisch nicht einsehen zu wollen dass eine Scheidung, oder vielmehr zwei Scheidungen, eben auch doppelte Belastung sind.

19.01.2016 14:27 • #8


M
@sashimi: Danke für deine Antwort! Nein, beide Ehen (meine Beziehung 15 Jahre, seine 18 Jahre) wurden nicht erst unglücklich mit dem Kennenlernen. Man hat halt einfach nebeneinander her gelebt und sicherlich wäre es auch bei jedem von uns zu dem Schritt gekommen zu gehen, ohne dem anderen begegnet zu sein. Das hat es nur beschleunigt.
Mein Zögern hatte nichts mit Berechnung zu tun, sondern mit Verantwortung. Es ist schon schlimm genug, dass so etwas passieren kann, und ich bin nicht stolz darauf. Aber ich bin nicht nur Frau, sondern auch Mama und da darf man es sich meiner Meinung nach nicht unbedingt erlauben, mit einer rosaroten Brille Entscheidungen zu treffen, die sehr weitreichend sind.
Ungeduld und Egoismus sind zwei Eigenschaften, die er ab und zu an den Tag legen kann, aber nicht aus der Sicht von Belastung, sondern vor dem Hintergrund, dass wir unseren gemeinsamen Weg nicht so schnell beginnen konnten, wie er sich das ausgemalt hatte.

19.01.2016 15:10 • #9


A


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