Guten Abend,
ich entschuldige mich schon mal im voraus, falls es lang wird.
ich bin 45 und mit meinem Mann seit 10 Jahren verheiratet.
Wir haben drei gemeinsame Kinder im Alter von 6 bis 11.
Mit meinem Mann habe ich in den letzten Jahren mehr Tiefs als wie Hochs erlebt. Er hat den Respekt mir gegenüber irgendwann völlig verloren und ich möchte die Ausdrücke, was ich bin, hier nicht wiederholen.
An allem hat er etwas auszusetzen, nie ist ihm was gut genug und hat man Fragen, ist man in seinen Augen einfach nur dumm und geistig unter entwickelt.
Ich muß dazu sagen, dass mein Mann mehr arbeitslos ist, als wie, das er mal arbeitet. Das liegt weniger daran, dass er nicht will, sondern daran, dass er jedes Mal wieder eine Kündigung bekommt, weil er sich nicht ins Team einordnen kann.
Sobald Jemand anderer Meinung ist, als wie er oder ihn, wie er sagt, bevormundet, ist es vorbei. Er geht noch während der Probezeit zum Chef, schwärzt den jeweiligen Kollegen an, welcher schon länger dort arbeitet und folglich bekommt mein Mann die Kündigung, weil das, was er vorbringt, nicht haltbar ist.
So hat er es bisher noch nie geschafft, auch nur einmal aus der Probezeit herauszukommen.
Und zu Hause ist er nicht anders. Er ist Boss und er lässt keine andere Meinung zu. Er hat prinzipiell und immer Recht und läuft bei ihm was schief, ist es nie seine Schuld.
Er verlangt vollen Einsatz von mir und gibt selbst nichts. Ich bin zuständig für den gesamten Schriftkram, für den Haushalt, für die Kinder und um ihm immer wieder den Weg zu ebnen, wenn bei ihm was schief lief.
Ich bin sein Blitzableiter, an der er seinen ganzen persönlichen Frust herauslassen kann und wenn man nicht gehorcht, dann wird er unheimlich fies und es ist unerträglich.
Getrennt hatten wir uns schon einige Male, aber er kam dann immer wieder an mit den Worten der Besserung und ich war immer so dumm und hab es geglaubt. Gehalten hat er seine Worte immer nur kurzzeitig, um dass es dann immer schlimmer weiter ging.
Seine Mutter wohnt hier bei uns im Haus in einer separaten Wohnung und ich muss nicht sagen, auf welcher Seite sie steht. Von ihr hat er immer seine Schützenhilfe und selbst wenn er sie beschimpft, was auch oft vorkommt, hält sie zu ihm. Sie sagte mir mal, dass sie ihn selbst mittlererweile als psychisch krank einschätzt und er müsste dringend zum Arzt, aber sie wäre halt seine Mutter und sie würde ihn immer zur Seite stehen, egal, was ist.
Seit Tagen sind nun seine Launen unerträglich. Er brüllt herum, mit mir und den Kindern, es sind Kleinigkeiten, die ihn aufregen und wo er ein Drama drum herum macht.
Da er sich am Wochenende einen Gebrauchtwagen kaufen will, gluckt er derzeit auch auf dem Geld. Wir haben ein Auto, aber das mag er nicht fahren und er will ein eigenes nur für sich. Finanziell sind zwei Autos nicht drinnen, aber das will er nicht verstehen und beharrt auf sein eigenes Auto.
Jede Ausgabe wird von ihm kontrolliert und er schreibt vor, was gekauft werden darf. Ich bin Raucherin und wollte heute eine Schachtel Zig. kaufen. Durfte ich nicht, dafür habe er kein Geld.
Da ich es nicht einsehe, dass er das Geld verwaltet, wie er das möchte, schließlich ist es Gemeinschaftsgeld, habe ich mir doch eine Schachtel Zig. mit gebracht.
Da ist er ausgeflippt. Er hat gesagt, ich solle mit den Bälgern (unsere Kinder) ausziehen und zwar gleich nächste Woche. Wenn ich das nicht tue, wird er hier systematisch jeden Tag die Wohnung demolieren und für Psychoterror vom Feinsten sorgen.
Ich sagte, er könne doch gehen und uns in Ruhe lassen, schließlich haben die Kinder hier ihr gewohntes Umfeld und ihre Freunde, aber er meinte, das käme gar nicht in Frage, dass er auszieht.
Dann meinte er noch, sollte ich mich ihm widersetzen, bringe er mich um und für die Kinder hätte er auch noch ne Axt parat.
Ich bin heulend zusammen gebrochen und habe die Polizei gerufen. Die kam dann auch und er hat sich gegeben wie der beste Ehemann, der eine überforderte Frau an der Seite hat und die sich Lügengeschichten zusammen reimt, um ihm eines auszuwischen.
Viel nutzen ihm seine Lügen nicht, er ist aufgrund von Gewaltbereitschaft schon aktenkundig aus früheren Geschichten, weil er gern zuschlägt, wenn er die Möglichkeit hat.
Als die Polizei weg war, stand er im Türrahmen und sagte zynisch: Freu Dich auf alles, was ich noch so Schönes parat habe für Dich.
Nun hat mir meine große Tochter aus erster Ehe angeboten, dass ich zu ihr nach Berlin mit den Kindern kommen kann und ich mir von dort aus eine Wohnung suchen kann und sie hat mich eindringlich gebeten, das auch zu machen, weil sie Angst hat um mich und die Kinder.
Die Kinder haben ab Montag Herbstferien und ich könnte in dieser Zeit die Kinder hier in der Schule abmelden und in Berlin neu anmelden.
Die Kinder halten nicht viel von ihrem Vater. Schon oft, wenn er ungerecht war, forderten sie mich auf, dass er endlich ausziehen soll. Es würde ihn keiner, wirklich keiner vermissen, wenn er weg ist.
Das Problem ist, dass die Kids hier nicht weg wollen. Wir wohnen auf dem Dorf mit einem riesigen Garten, wir haben Katzen und Kaninchen und die Kinder fühlen sich in ihren Klassen wohl und haben ne Menge Freunde.
Die Kleine ist im Tanzverein, die Jungs im Fußballverein.
Und ich denke, ich darf darauf keine Rücksicht nehmen und muss mit den Kindern einfach weg. Ich weiß nicht, was da noch kommt von ihm und ich möchte nicht riskieren, dass hier irgendwer irgendwann verletzt wird und den seelischen Terror, den er ausübt, das kann man Niemandem mehr zumuten.
Für die Kinder wird es sehr schwer, das alles hier aufzugeben (die Anwesenheit des Vaters mal ausgenommen) und es tut mir so unheimlich leid für die Kinder, sie hier rauszureißen.
Aber es muss doch sein oder? Lieber einen Neuanfang, als wie ein Schrecken ohne Ende hier zu haben an der Seite dieses Mannes.
Traurige Grüße
Nellie
28.09.2012 21:48 •
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