Hallo ihr Lieben,
ich habe es getan. Ich habe das Wochenende damit verbracht, meine Gefühle und Gedanken auf's Papier zu bringen. Ich habe den Brief einem guten Freund vorgelesen, der mir, als Mann und Außenstehender, gesagt hat, dass es klare, deutliche, ehrliche aber auch sehr rührende Worte seien und, nachdem ich mir den Brief selbst noch gefühlte 100 x laut vorgelesen und immer wieder nachgebessert habe, hatte ich irgendwann gestern abend um 21 Uhr das Gefühl, jetzt muss es gut sein und bin zu ihm gefahren und habe den Brief in seinen Briefkasten geworfen.
Es war ein komisches Gefühl vor dem Haus zu stehen, sein Auto auf dem Parkplatz zu sehen. So als sei nie etwas gewesen. Ich habe ihm später noch eine letzte Nachricht geschickt und ihm mitgeteilt, dass ich ihm einen Brief in den Kasten geworfen habe. Diese Nachricht hat er in der letzten Nacht irgendwann abgehört. Ich weiß nun, dass er den Brief bekommen hat. Ich weiß nicht, ob er ihn lesen wird, ich weiß nicht, ob ich jemals irgendeine Reaktion bekommen werde. Aber Ich habe es für mich getan. Ich fühle mich etwas befreiter. Die Situation ohne Kontakt ist unverändert, aber ich habe die Dinge, die ich ihm so sehr sagen wollte gesagt und das hat mir gut getan. Ich habe gerade seine Nummer gelöscht. Wenn er mir noch irgendwas zu sagen hat oder eine Reaktion auf meine Worte zeigt, kann er das tun, aber ich gehe davon aus, nie mehr etwas zu hören. Das tut weh und ist hart, aber ich habe durch diesen Schritt mir etwas Selbstachtung zurückgeholt. Denn diese Worte, das bin ich. Das ist das, was ich fühle und bin. Und wenn da jemand nicht mit umgehen kann, dann ist das so.
Ab jetzt versuche ich nach vorne zu sehen, mich abzulenken, mich ohne schlechtes Gewissen, weil es ihm vielleicht nicht gut gehen könnte, in mein Leben zu stürzen. Ich musste aus dieser Gedankenspirale raus. ist er ein Ar.? Hat er Krebs? Hatte er einfach keine Gefühle? Hat er die Wahrheit gesagt? Hat er gelogen? usw. Ich habe ihm meine Hand gereicht und er hat sie weggeschlagen, das musste ich mir nochmal deutlich machen. Mit dem Brief habe ich mich etwas befreit und Worte gefunden, die ihm wohl zeigen sollten, dass ich stark genug gewesen wäre, das mit ihm, wenn es die Wahrheit wäre, zusammen durchzustehen und stark genug bin, wenn das wirklich alles gelogen und ein krankes Spiel war, jetzt loszulassen und meinen Weg zu gehen.
Ich fühle mich gerade okay und bereue diesen Schritt nicht, aber ich weiß, dass es noch lange dauern wird, bis diese Erinnerung etwas verblasst und dieser Schmerz aufhört.
Ich möchte euch nur vor allem sagen, schreiben hilft tatsächlich. Schreiben befreit. Schreibt alles, was euch in den Kopf kommt an euren Ex auf. Ihr müsst nichts davon abgeben. Ich habe es nur getan, weil ich aus diesem Verantwortungsgefühl rauswollte. Aber schon allein fast jeden Abend einen Brief zu schreiben hat mir sehr geholfen und mir jetzt am Ende auch sehr viel über mich selbst gezeigt, über die jeweiligen Worte, die ich an verschiedenen Tagen gewählt habe.
Jetzt habe ich Abschied genommen, jetzt fängt die Verarbeitung an
Ich wünsche euch allen einen schönen Tag und danke für s zuhören.
07.03.2016 10:17 •
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