Hallo Blau-Auge,
fühl Dich mal
Was Du gerade durchmachst, kennen die meisten hier, auch wenn das jetzt kein wirklicher Trost für Dich ist.
Ich kenne auch dieses sich schämen dafür, dass man verlassen worden ist. Ich dachte damals, ich genüge nicht mehr, bin nicht mehr gut genug, werde durch etwas besseres ersetzt. So zu denken ist blöd und bescheuert, aber es dauert eine Weile, bis man das weiß. In meinem Fall hat mein Mann eine Affäre angefangen und es war sein Unvermögen, sich mit Konflikten in unserer Ehe auseinanderzusetzen, nicht meines.
Anfangs habe ich auch nur einigen wenigen, mir sehr nahestehenden Leuten davon erzählt, hab mich auch verkrochen. Weil: Wenn man es ausspricht, dann wird es erst richtig real - so habe ich es jedenfalls damals empfunden. Aber irgendwann war mir das zu dumm, weil ja doch viele mitbekommen haben, dass wir uns (mehr oder weniger, aber das ist eine andere Geschichte ) getrennt haben. Ich hatte keine Lust mehr, irgendwelche Ausflüchte zu finden und bin dann offensiv damit umgegangen. Es war eine Befreiung! Und nebenbei habe ich viel von Menschen, wo ich immer dachte, die führen eine Idealbeziehung, gehört, dass da eben auch nicht alles so goldig ist.
Ich bin im gemeinsamen Haus geblieben, habe aber sofort angefangen, Möbel zu rücken, Wände zu streichen und umzudekorieren. Relativ schnell war es dann halt meines. Wenn Du die Wohnung alleine finanzieren kannst und Dich darin wohlfühlst, dann empfehle ich Dir, dort zu bleiben. Die Schatten der Vergangenheit werden verschwinden.
Und ich habe auch weiterhin engen Kontakt zu seiner Familie (nein, Blut ist nicht immer dicker als Wasser) und den gemeinsamen Freunden.
Meine Erfahrung war, dass ich - nachdem ich offen erzählt hatte - sehr viel Unterstützung aus dieser Richtung bekommen habe. Deshalb sprich ruhig mit seiner Mutter. Du solltest ihn nicht schlecht machen, aber die Wahrheit darf es durchaus sein.
Ich wünsche Dir alles Gute!
28.03.2015 17:09 •
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