Hallo liebes Trennungsschmerz-Forum,
von diesem Thread gibt es schon sehr viele. Leider aber keinen der genau meine Situation schildert, deshalb möchte ich hier gerne nochmal meine Geschichte erzählen. Diese ist leider etwas länger geraten -.-
Seit einem halben Jahr sehen meine (Ex-)Freundin (22) und ich (27) uns nur noch am Wochenende, was daran liegt, dass wir in unterschiedlichen Städten leben. Insgesamt waren wir über 2 Jahre zusammen, wovon wir 1,5 Jahre ständig zusammen waren. Wir haben zusammen gewohnt und sind auch ein halbes Jahr gemeinsam durch Südostasien gereist. Mitte Januar sagte meine Freundin zu mir, dass sie das Gefühl hat wir würden uns voneinander entfernen. Ich habe erwidert, dass wir dann was dagegen tun müssen. Leider ist kein weiteres Gespräch erfolgt, da wir uns auch 2 Wochen nicht gesehen haben. Als wir uns dann wiedersahen, hatten wir eines der schönsten Wochenenden seit langem. Es war alles perfekt und wir haben uns auch noch gegenseitige Geschenke gegeben und uns unsere Liebe geschworen. Als meine Freundin dann wieder fahren musste, meinte sie dass sie eigentlich gar nicht gehen möchte.
Am nächsten Tag habe ich dann sehr viel über ihre Worte nachgedacht, dass wir uns voneinander entfernt hätten. Dazu muss man sagen, dass meine Freundin in einer WG lebt und ihre Mitbewohnerin eine offene Beziehung hat. Sie fand das immer ganz beeindruckend und hat auch ab und zu davon erzählt. Da meine Freundin damals noch gesagt hat, dass sie das Gefühl hat, wir hätten so viel Druck in unserer Beziehung, dachte ich, ich könnte den Druck nehmen indem ich ihr eine offene Beziehung anbiete. Mein Gedanke war, dass sie sich so wieder freier fühlt und ungezwungener benimmt. Ich wollte einfach wieder die alte Nähe und Vertrautheit zwischen uns herstellen. Hierzu muss gesagt werden, dass im August und im Dezember meine Freundin betrunken jeweils einen anderen geküsst hat. Sie hat es in beiden Fällen gebeichtet und nachdem wir uns zusammengerauft haben, hat sie sich selber sehr eingeschränkt und gesagt sie würde nun kein Alk. mehr trinken und außerdem wollte sie keine Süßigkeiten mehr essen und auch keine tierischen Produkte. Mir war das recht, aber es war mir auch nicht wichtig. Anscheinend hat meine Freundin sich damit aber unter Druck gesetzt um mir zu gefallen und ihr schlechtes Gewissen loszuwerden. Doch sie hätte diese Sachen niemals aufgeben müssen. Ich kannte sie wie sie war und habe sie so geliebt wie sie war und liebe sie auch jetzt noch. Mit der offenen Beziehung wollte ich einfach dass sie sich nicht mehr von mir kontrolliert fühlt und sie einfach glücklich ist. Als Antwort hat sie dann am Telefon gesagt, dass sie generell nicht weiß wie das mit uns ist und sich fragt ob wir wirklich dasselbe wollen. Sie müsste über uns nachdenken. Ich war am Boden zerstört. Das hatte ich nicht erwartet.
Ich habe ihr noch eine SMS geschrieben, dass ich unter keinen Umständen will dass unsere Beziehung zu Ende geht. Ich habe dazu in meiner Verzweiflung auch geschrieben, dass eine Trennung für immer wäre (das bereue ich inzwischen sehr). Am nächsten Tag rief sie dann an und hat Schluss gemacht. Danach haben wir für 2 Wochen kein Wort miteinander geredet und uns auch nicht gesehen. Nach 2 Wochen hat mich dann jede Hoffnung verlassen. Ich habe also alle Sachen, die mich an sie erinnern verstaut und die Sachen, die ich von ihr noch hier hatte habe ich gepackt und ihr zusammen mit einem Brief vor die Tür gestellt. In dem Brief habe ich geschrieben, dass wir beide Fehler gemacht haben und es sehr traurig ist wie es sich entwickelt hat, ich aber unsere Trennung akzeptiere. Außerdem habe ich ihr geschrieben, dass ich nun erst mal Abstand von ihr brauche und hoffe dass wir irgendwann freundschaftlich nochmal darüber reden können was vorgefallen ist. Als PS habe ich noch geschrieben, dass sie sich nicht zu melden braucht, wenn sie nicht mag.
3 Tage später habe ich dann eine Mail von ihr bekommen. Sie hat geschrieben, dass ich mit allem Recht hätte und es ihr die Zeit sehr schwer fiel mich nicht zu sehen und mich nicht anzurufen. Dazu schrieb sie dass sie auch hoffe dass wir als Freunde mal darüber reden können. Es fiele ihr zwar momentan schwer ihre Gedanken zu ordnen aber sie wolle mir wenigstens antworten. Im letzten Satz hat sie dann noch gesagt dass sie die Festivalkarten, die wir zuvor schon bestellt haben, erst mal noch nicht verkaufen will und dass sie mir noch ein Bild ausdruckt und mir schickt.
Ich frage mich nun warum sie mir noch ein Bild schicken will. Es handelt sich um einen Kunstdruck, den sie dann macht. Ich hatte die Datei des Bildes in Indien von einem Künstler gekauft. Warum macht sie mir nun noch ein Geschenk? Auch wundere ich mich dass sie die Festivalkarten vorerst nicht verkaufen möchte. Das mit den Festivalkarten hat sie auch mit einem „ok?“ versehen. Also will sie vermutlich eine Antwort..
Inzwischen habe ich über einen Kumpel erfahren, dass sie zu ihm gesagt hat ich hätte kein Interesse mehr an ihr gehabt und wollte eine offene Beziehung und so. Anscheinend dachte sie ich will Bettgeschichten haben. Nun weiß ich nicht wie ich das interpretieren soll. Liebt sie mich eventuell noch? Gab es da ein ganz großes Mißverständnis? Oder will sie bei der Trennung evtl. die Verantwortung von sich wegrücken?
Ich habe ihr überlegt die Tage eine Mail zu schicken in der ich das mit der offenen Beziehung aufkläre (also meine eigentliche Absicht dahinter) und um ein Treffen bitte.
Nur es macht mich ganz fertig. Als ich keine Hoffnung hatte, konnte ich nach einer Weile wieder gut mit meinem Alltag weiter machen. Jetzt jedoch bin ich immer wie hin und hergerissen und klammere mich an Hoffnungen. Ich will nichts mehr als sie wieder bei mir zu haben und ich weiß einfach nicht wie ich das anstelle.
Die Trennung hat mich vor allem auch über vieles klar werden lassen, was dafür sorgte, dass wir uns voneinander entfernt haben. Selbst wenn das Angebot der offenen Beziehung der Auslöser war, so lag doch hier und da was im Argen. Es waren eigentlich ganz alltägliche Dinge. Kleinigkeiten die sich dann aber aufgestaut haben und für Frust gesorgt haben. Die würden sich mit etwas Arbeit aber beseitigen lassen. Ich möchte dass sie weiß, dass wir daran arbeiten können und dass ich bestimmte Dinge nun etwas klarer sehe. Aber ich weiß auch nicht wie ich ihr das beim Treffen (wenn sie kommen will) vermitteln soll ohne total verzweifelt zu wirken. Im letzten halben Jahr haben wir es einfach nicht geschafft uns an die neue Situation anzupassen und unsere Beziehung daran auszurichten. Damit haben wir uns gegenseitig eingeengt und wenn die eine Seite nicht konnte war die andere beleidigt. Wenn ich bei ihr war hatte meine Freundin dann anscheinend das Gefühl als müsste sie ein Gast entertainen. So konnte es ja keine positive Entwicklung geben. Dabei hätte es viele Möglichkeiten gegeben hieran zu arbeiten aber irgendwie haben wir das nicht getan. Bei der Trennung selber hat sie noch gesagt, dass ich ja ihr bester Freund und ihr Freund sei, was das ganze so unheimlich schwer machen würde.
Was meint ihr zu meiner Lage? Kann ich noch Hoffnung haben? Wie sollte ich mich beim Treffen verhalten und ihr meine Gedanken vermitteln? Ich möchte auf keinen Fall endgültig auf die Freundschaftsschiene geraten, denn das könnte ich momentan einfach nicht.
Bester Gruß
Freddy
14.02.2013 21:35 •
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