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Emotionales Verabschieden des Partners

K
Zitat von Zardoz68:
Den Begrüssungskuss und den regelmässigen S. lass ich nicht gelten. Guck mal genau hin. Es ist nicht das, was man noch hatte. Aber was z.B. bei anderen Paaren anders ist. Das war mir schon vorher aufgefallen. Nach der Trennung bestätigten meine Kinder diesen seltsam kumpelhaften Umgang, den wir noch pflegten. Auch gemeinsame Freunde bestätigten dies. Frag mal rum bei Deinen Leuten. Niemand, wirklich niemand trennt sich gern. Ich habe mich auch schon getrennt und mir das lange überlegt. Es gibt dann auch so Phasen wo man wieder meint, ok, das könnte doch wieder gut kommen und man küsst sich und es ist gut. Es ist eine langsame Abwärtsspirale, die immer ein wenig hoch, dann wieder zwei Stufen tiefer geht.

Das ist es ja. Das KOMPLETTE Umfeld ist aus allen Wolken gefallen. KEINER hat was gemerkt. Jeder sagt, was ein Schauspieler. Die meisten können es heute noch nicht glauben.

08.09.2017 11:11 • #61


scallisia
@zardox68
Wenn ich ehrlich bin, kann und muss ich das sogar so bestätigen. Ich habe nur die Augen davor verschlossen. Nach innen war es genauso. Nach außen komischerweise eher nicht. Da waren wir zärtlich zueinander und suchten jeglichen Körperkontakt zum anderen. Ganz automatisch, ohne darüber nachzudenken. Eben ganz natürlich. Nach innen allerdings sind wir uns wohl schon länger auf die Nerven gegangen. Von S konnte gar keine Rede mehr sein. Es war eben nicht alles in Ordnung. Ich habe mich nur darauf verlassen, dass alles gut wird. So wie ich es immer tue in jeder Lebenslage. Aber diesmal wurde es eben nicht wieder alles gut. Ich habe total verkackt. Sicher, es gehören immer zwei dazu. Aber ich habe die Zeichen erkannt und nichts unternommen. Als ich ihn dann zu mir zurückholen wollte, war es zu spät. Und dafür hasse ich mich. Das muss ich mir verzeihen.

08.09.2017 11:15 • x 1 #62


A


Emotionales Verabschieden des Partners

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scallisia
Zitat von Kerstin1972:
Das ist es ja. Das KOMPLETTE Umfeld ist aus allen Wolken gefallen. KEINER hat was gemerkt. Jeder sagt, was ein Schauspieler. Die meisten können es heute noch nicht glauben.


Das war bei mir auch so. Ja nach außen. Da habe ich mich auch meist wohl gefühlt. Aber nach innen, das wird mir jetzt im laufe der Zeit und bei näherer Betrachtung immer klarer, eben nicht mehr. Ich würde alles dafür tun, die Zeit zurück drehen zu können, um vieles anders zu machen. Das weiß ich jetzt. Jetzt ist es aber zu spät. Und in Wahrheit ist es auch gut so. Vielleicht haben wir nie wirklich richtig zusammen gepasst. Nur der Schmerz, der muss jetzt bitte noch fort.

08.09.2017 11:18 • #63


K
Zitat von scallisia:
Das war bei mir auch so. Ja nach außen. Da habe ich mich auch meist wohl gefühlt. Aber nach innen, das wird mir jetzt im laufe der Zeit und bei näherer Betrachtung immer klarer, eben nicht mehr. Ich würde alles dafür tun, die Zeit zurück drehen zu können, um vieles anders zu machen. Das weiß ich jetzt. Jetzt ist es aber zu spät. Und in Wahrheit ist es auch gut so. Vielleicht haben wir nie wirklich richtig zusammen gepasst. Nur der Schmerz, der muss jetzt bitte noch fort.

Ja, so hat jeder seine erleuchtenden Momente.
Ich weiss, dass er Mitten in einer Midlife-Crisis steckt. Ich bin zwar der Meinung, ich hätte machen können, was ich wollte. Das Endergebnis wäre das selbe gewesen. Aber ich möchte mich auch nicht mit Was wäre wenn völlig zermürben.

08.09.2017 11:25 • #64


Zardoz68
Ich möchte niemandem seine eigene Wahrnehmung umdeuten - jeder nimmt wahr, wie er eben projiziert. Ich bitte Euch nur zu überlegen, ob ein Mensch, der lange Jahre mit einem Menschen glücklich war, einfach von einer Minute auf die andere sich entlieben kann und eine gute, erfüllende Beziehung Knall auf Fall verlassen kann.

Tönt nicht logisch, oder? Und geistig krank sind die auch nicht plötzlich. Man würde sich das gerne einreden, dass die verrückt geworden sind. Eine Trennung ist für den, der sie ausspricht ein längerer Prozess. Er wiegt lange ab, versucht es sogar selbst, die Beziehung wieder zu verbessern. Gibt sich die Schuld. Oder dem anderen. Und dann entscheidet er sich.

08.09.2017 12:20 • #65


L
Unsere Beziehung schien nach außen auch total harmonisch und unantastbar. Was unter anderem auch damit zu tun hat, dass niemand so genau hin guckt. Wieso auch?
Ich war völlig überrascht, als eine Freundin erzählt, sie und ihr Freund hätten sich getrennt. Nun war sie völlig überrascht, als wir uns getrennt haben.
Es sind manchmal auch Umstände, die dazu führen, dass man sich den Partner nochmal - vielleicht distanzierter - anguckt. Wenn sich was im Leben ändert und man feststellt, dass die eigenen Lebenskonzepte sich doch mehr unterscheiden als angenommen. Und manchmal merkt man selbst auch nicht richtig, wie man sich entliebt oder verändert.

08.09.2017 13:02 • #66


F
Ich weiß nicht. Ich habe Anzeichen gesehen und immer wieder nachgefragt. Aber da kam nichts Substantielles zurück. Erst ca. 3 Wochen vor der Trennung ging es mit richtigen Andeutungen los, passenderweise hatte ich da gerade riesige andere Probleme.


Zitat:
Eine Trennung ist für den, der sie ausspricht ein längerer Prozess. Er wiegt lange ab, versucht es sogar selbst, die Beziehung wieder zu verbessern. Gibt sich die Schuld. Oder dem anderen. Und dann entscheidet er sich.


Mir selber ist es auch mal umgekehrt so gegangen und ich muss sagen, dass ich nicht so reflektiert damit umgegangen bin, wie du es beschreibst. Hätte ich das getan, hätte ich meinen Mann in die Entscheidung mit einbezogen. So fühlte ich mir erst nur schlecht. Ich fühlte mich meinem Mann unterlegen. Ich hatte Angst, mit Trennung zu drohen, da ich keinen richtigen Plan hatte und noch nicht soweit war. Anstatt wirklich Klartext zu reden, habe ich demonstriert, dass ich mich gerade distanziere, und hoffte er würde was merken. Hat er auch, denn er wurde immer bemühter, wodurch er immer mehr in meinem Ansehen sank. Ich wägte ab, hin und her. Leider nur für mich alleine.
Bis ich irgendwann so gespalten war und den Druck nicht mehr aushielt.
Leider, wenn zu viel angestaut ist, bricht alles auf einmal und viel zu viel raus. Die Sichtweite eng sich immer mehr ein, man hat nur einen Tunnelblick und sieht die Notausgänge nicht mehr. Plötzlich scheint nur noch die Trennung der einzig mögliche Ausweg, trotz allen Hindernissen. Man sieht nur noch die eigene Not und der Partner ist irgendein Figürchen am Horizont.

Erst als der Druck weg war und der Blick wieder klarer, Monate später, erkannte ich, dass es durchaus noch Varianten gegeben hätte mit denen ich hätte leben können ohne mich zu trennen. Wäre besser für die Kinder gewesen. Ich habe daraus gelernt und ich werde mich so nie wieder verhalten. Nicht jede Trennung wird sich so vermeiden lassen, aber möglicherweise unnötiger Schmerz.

08.09.2017 21:16 • x 1 #67


F
Wollte eigentlich sagen, hätte ich meinen Mann an meinen Zweifeln teilhaben lassen.

08.09.2017 21:29 • #68


K
Am Freitag bin ich aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen. Das Schlimmste war, unsere Katze zurücklassen zu müssen. Vom Haus, meiner gewohnten Umgebung hatte ich mich scheinbar die letzten Wochen schon distanziert. Er ist am Freitagabend wieder zurück ins Haus gezogen.

Jetzt sitze ich in meiner neuen Wohnung, alles ist so ungewohnt. Jeder sagt, es ist eine schöne Wohnung, und ich sehe nur das Negative. Dabei habe ich mich die letzten Wochen immer nach dieser räumlichen Trennung gesehnt.

Und leider, leider sitzt mir jetzt wieder dieses kleine Fünkchen Hoffnung im Herzen, dass er jetzt vll doch noch merkt, was er aufgegeben hat.
Dabei weiss mein Kopft ganz genau, dass man Gefühle nicht an und aus schalten kann.

24.10.2017 10:32 • #69


scallisia
@Kerstin1972


Ich kann mir gut vorstellen, dass du jetzt erstmal nur das Negative siehst. Zumal dein Ex jetzt in EUREM Haus lebt. Wäre vielleicht anders, hättet ihr es verkauft und er wäre nicht zurück. Aber bitte, gib die Hoffnung auf. Vielleicht wird er merken was er aufgegeben hat. Soll in den meisten Fällen so sein. Aber mal ehrlich, willst du ihn wirklich zurück? Zumal er sich ja auch schon mit einer anderen tröstet. Vielleicht wenn es mit ihr in die Binsen geht... Dann kommt er zurück und was bist du dann? Das bessere Übel? Nee, das wird nicht mehr funktionieren. Fange an deine Freiheiten zu genießen. Du musst dich nach niemanden mehr richten. Kannst tun und lassen was und mit wem du willst. Ich fange gerade an es zu genießen und muss sagen, es fühlt sich gut an. Es sind die Kleinigkeiten. Und vor allen Dingen habe ich jetzt kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich meinem Radsport nachgehe anstatt mich um Mann und Kinder zu kümmern.

24.10.2017 11:05 • #70


K
Zitat von scallisia:
@Kerstin1972


Ich kann mir gut vorstellen, dass du jetzt erstmal nur das Negative siehst. Zumal dein Ex jetzt in EUREM Haus lebt. Wäre vielleicht anders, hättet ihr es verkauft und er wäre nicht zurück. Aber bitte, gib die Hoffnung auf. Vielleicht wird er merken was er aufgegeben hat. Soll in den meisten Fällen so sein. Aber mal ehrlich, willst du ihn wirklich zurück? Zumal er sich ja auch schon mit einer anderen tröstet. Vielleicht wenn es mit ihr in die Binsen geht... Dann kommt er zurück und was bist du dann? Das bessere Übel? Nee, das wird nicht mehr funktionieren. Fange an deine Freiheiten zu genießen. Du musst dich nach niemanden mehr richten. Kannst tun und lassen was und mit wem du willst. Ich fange gerade an es zu genießen und muss sagen, es fühlt sich gut an. Es sind die Kleinigkeiten. Und vor allen Dingen habe ich jetzt kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich meinem Radsport nachgehe anstatt mich um Mann und Kinder zu kümmern.

Ach @scallisia, ich weiss ja, dass du prinzipiell recht hast.
Das komische ist, ich war mit ihm so eingespannt in Job und Haushalt, dass ich mich manchmal beschwert habe, zu wenig Zeit für mich zu haben.
Jetzt hab ich das Gefühl, ich hab zuviel Zeit...

24.10.2017 11:55 • #71


scallisia
Oh ja, das kenne ich. Und dann kommt die Langeweile. Gerade wenn die Kinder beim Vater sind. Mittlerweile fange ich aber an genau das zu genießen. Das kommt. Warte ab. Richte dich erstmal zu Ende ein und komm zur Ruhe. Alles andere ergibt sich.

24.10.2017 12:56 • #72


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