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Emotionale Abhängigkeit

I
Hey Zusammen,

meine Ex Freundin hatte vor ca. 2 Monaten nach 10 Monaten nach der Trennung den Kontakt zu mir gesucht und ich habe mich darauf eingelassen. Wir waren vor der Trennung ca. 8,5 Jahre ein Paar. Ich hatte nach der Trennung Schwierigkeiten los zu lassen und wollte das Ganze nicht warhaben, obwohl ich selber Schluss gemach hatte.

Nun bin ich mit meiner Ex wieder regelmäßig am treffen und merke an mir selbst ein sehr ungesundes Verhalten. Ich bin einfach voller Glücksgefühle wenn wir uns treffen und voller Leere, wenn ich wieder alleine bin. Ich merke, dass ich selber emotional Abhängig von ihr wurde. Irgendwie scheint es momentan sich wie eine Sucht zu entwickeln. Es gibt für mich nur Sie und nur Sie kann in mir diese Glücksgefühle auslösen.

Diese Abhängigkeit gefällt mir gar nicht und ich habe es selber ja erkannt. Es hat sich leider auch schon so zugetragen, dass ich dazu neige sie einzuengen und zu klammern. Ich merke auch starke Verlust- und Versagensängste bei mir. Sie hatte dies auch schon angesprochen.

Nun will ich wieder emotional Unabhängig werden. Ich will mein Glück nicht von einer einzigen Person abhängig machen. Habt ihr vielleicht Tipps wie ich aus diesem Zog mich befreien kann? Wie kann ich auch in ihrer Abwesenheit glücklich sein?

25.10.2022 20:12 • #1


C
Hey @Izaak,

es liest sich irgendwie so als hättet Ihr jetzt irgendeine Art von Beziehung, die für Dich nicht klar ist. Wisst Ihr denn, wie Ihr jetzt zueinander steht und was das zwischen Euch sein soll? Gibt es klare Grenzen? Ist jeder von Euch in der Lage, das zu sehen, was Ihr jetzt haben wollt? Was Du hier schreibst, liest sich nämlich gar nicht so. Wenn Deine Gefühle sich jetzt wieder so melden, dass Du Dich leer fühlst, sobald sie weg ist, hast Du vermutlich Erwartungen, die nicht in Richtung Freundschaft gehen. Du bist noch zu stark emotional mit ihr verbunden.

Zitat von Izaak:
Ich will mein Glück nicht von einer einzigen Person abhängig machen. Habt ihr vielleicht Tipps wie ich aus diesem Zog mich befreien kann? Wie kann ich auch in ihrer Abwesenheit glücklich sein?

Ich würde sagen, Du solltest Dich emotional ein Stück von ihr lösen. Leider geht das häufig nicht, ohne den Kontakt für eine Weile abzubrechen. Manch einer kann es auch ohne Kontaktabbruch, aber viele eben nicht. Jedenfalls scheint der Weg einfacher ohne Kontaktabbruch, dieser Weg zu sich selbst zurück.

Gib Dir die Chance auf Heilung, wenn Du den Menschen an sich nicht verlieren willst.

Oder sprich mit ihr, falls Du die Beziehung zurück willst. Du sagst nicht wirklich, was bei Euch das Problem war, und da Ihr lange zusammen wart und Du emotional noch eng gebunden bist, stellt sich diese Frage irgendwie durchaus.

Wenn Du bei der Trennung bleiben willst, solltest Du einen Cut machen. Es muss ja kein Cut für immer sein.

25.10.2022 20:19 • x 1 #2


A


Emotionale Abhängigkeit

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B
@Izaak was war denn der grund für die Trennung?
So habe ich mich auch immer gefühlt. in seiner nähe war ich sehr sehr glücklich, sobald ich weg war, habe ich mich leer gefühlt. habe ihn vermisst. Als wir uns sahen, war ich anhänglich und überglücklich. Nun ja, am ende wurde ich dann doch ver..ar..scht.

Überleg dir genau, weshalb ihr euch getrennt habt.
Gibt sie sich mühe für dich und du für sie? Vielleicht ist sie deine erste Priorität. Weil du alles links liegen lässt. Vielleicht solltest du dich langsam auch an freunde/familie/Hobbys etc richten und anfangen sie nicht zur ersten priorität zu machen... ich habe gemerkt, wenn ich das gemacht habe, wurde ich unglücklich...

25.10.2022 20:25 • x 1 #3


Ahava
Hi Izaak,
Zitat:
Nun will ich wieder emotional Unabhängig werden. Ich will mein Glück nicht von einer einzigen Person abhängig machen. Habt ihr vielleicht Tipps wie ich aus diesem Zog mich befreien kann? Wie kann ich auch in ihrer Abwesenheit glücklich sein?

Was macht dich denn (noch) glücklich? Mir hilft, meine Freizeit mit Dingen zu füllen, die mir auch Freude bereiten: joggen gehen, Freunde treffen, ins Kino gehen, Bücher lesen, kochen etc. Dann erlebst du Glück nicht nur mit dieser einen Person, sondern täglich in unterschiedlichen Kontexten.
Wenn es ganz schlimm sein sollte, kann ich CoDA empfehlen. Das ist eine Selbsthilfegruppe, die auch Lektüre zu dem Thema rausbringt, die ich als durchaus hilfreich empfinde.

25.10.2022 22:11 • x 1 #4


Urmel_
Zitat von Izaak:
Zog

Es heißt Sog, weil es von Saugwirkung kommt. Nicht von Zug. Der physikalische Hintergrund ist ein anderer.

Zum Thema: Du musst etwas finden, Hobby, Beruf, was dich glücklich macht, damit kann man sowas im Zaum halten.

26.10.2022 00:04 • x 1 #5


I
@clumsy @Blumenmaedchen

Vielen Dank für eure Antworten.

Momentan ist es so, dass wir beide über die Zeit der Trennung gemerkt haben, was wir aneinander eigentlich hatten. Der Grund der Trennung ist für mich eindeutig. Mangelhafte Kommunikation und daraus folgend dann eine Explosion von sich angestauten und unausgesprochenen Themen, welche dann letztens zur Trennung geführt hat. Leider war die Trennung eher eine impulsive Entscheidung, als eine gut durchdachte..

Ich erkläre die Situation mal etwas genauer. Wir beide wollen wieder eine funktionierende Beziehung miteinander führen. Theoretisch gibt es keine Grenzen. Es ist momentan nur noch sehr komisch zwischen uns. Es ist einfach eine Distanz zwischen uns, welche ich nicht erklären kann. Ich sag mal so: Wir begrüßen uns immer mit einer Umarmung und verabschieden uns immer mit einem Kuss.

Für mich ist es wie eine Sucht die gestillt wird. Ich habe wirklich fast 9 von den 10 Monaten der Frau hinterhergeweint und war sehr unglücklich ohne sie und eines Tages ruft sie an und sagt dass sie mich vermisse. Ich glaube einfach, dass die Zeit der Trennung mich verändert hat und ich mich nun an diese Glückgefühle klammere. Ich glaube auch, dass ich deswegen dann auch ein falsches Verhalten an den Tag lege, indem ich dann anfange zu klammern, zu viel Nähe suche usw. Und damit stoße ich sie dann eher weiter von mir weg.

Bei ihr ist es nun andersherum. Sie hatte gemerkt, dass sie sich während der Beziehung emotional abhängig von mir gemacht hat. Nun will Sie das natürlich auch unbedingt mit uns. Allerdings sagte sie, dass sie dachte ihre Gefühle wären stärker. Sie hat Mauern von Selbstschutz aufgebaut und hat zu viele Was wäre wenn Gedanken.

Naja auf jeden Fall versuche ich diese Sucht zu bekämpfen. Ich schaue auf mich und achte darauf was mich glücklich macht. Es ist nur nicht so einfach, weil ich in ihrer Nähe sehr leicht wieder meine Fassung verliere und von meinen Gefühlen überwältigt werde...

31.10.2022 05:23 • #6


L
Zitat von Izaak:
Naja auf jeden Fall versuche ich diese Sucht zu bekämpfen. Ich schaue auf mich und achte darauf was mich glücklich macht. Es ist nur nicht so einfach, weil ich in ihrer Nähe sehr leicht wieder meine Fassung verliere und von meinen Gefühlen überwältigt werde...

Kommt mir bekannt vor, aber Bitte habe Kraft und halte durch auch wenn es schwer ist! Ich weiß das ...
Mach nicht den selben Fehler wie ich !

Du Schaffst es Stark zu bleiben...

Wünsche dir einen guten Start in die neue Woche!

Lg

31.10.2022 05:28 • x 1 #7


H
Bekämpfen ist immer so eine Sache. Oft verstärkt man einen Zusatnd oder eine Sucht damit.

Helfen kann, die richtige Reihenfolge, wieder herzustellen und danach zu handeln.

1. Dein Verhältnis zum Leben.
2. Dein Verhältnis zu Dir,was will ich und was brauche ich dafür.
3. Dein Verhältnis zu anderen.

Statt 3. zu bekämpfen, kümmerst du dich um 1. und 2. und du kannst dir sicher sein, dass dein Geist kreativ genug sein wird, dass dir dazu Wichtiges einfällt.

Und wenn du mal wieder aus dem Tritt kommst, stellst du die Reihenfolge mental wieder her.

Ich finde diese Methode einfach und hilfreich.

Alles Gute!

31.10.2022 06:27 • x 2 #8


I
Ich verstehe nur leider nicht wie so etwas zustande kommt. Ich hab wirklich all die Jahre in meinem Leben nie emotionale Probleme gehabt und jetzt bin ich so dermaßen neben der Spur... Sie war meine erste richtige Partnerin; zusammen seitdem ich 16 Jahre alt war. Wir waren zwischendrin auch einige Monate mal getrennt und auch dort ging es mir richtig schlecht. Ich hatte im Leben nur nie eine derartige emotionale Situation, wodurch ich mich einfach sehr unbeholfen fühle. Es ist auch meine erste richtige Trennung von meiner Partnerin bzw. meine allererste Erfahrung, dass ein Mensch aus meinem Leben geht, der mir wirklich wichtig gewesen war/ist.

Ich bin einfach überfordert. Nun wirft mir diese Frau wieder Häppchen hin und ich verschlinge diese in meiner Verzweifllung sofort und bekomme nicht genug. Wie löst man sich von so einer Abhängikeit, auch in Hinblick darauf, dass ich mir nicht zu viel Hoffnung bei jedem Kontakt zu ihr mache?

Ich laufe sehr Aufmerksam momentan im Leben herum. Ich schaue auf Sachen, welche mir Gut tun und wo ich mich zufrieden fühle. Ich habe auch mal geschaut, was mich während der Beziehung glücklich gemacht hat oder wie ich mich immer beschäftigt habe. Ich mache eigentlich im Moment genau dasselbe, aber es fühlt sich einfach alles so leer an... Eine richtige Erleuchtung hab ich noch nicht gehabt..

03.11.2022 16:33 • x 1 #9


H
Zitat von Izaak:
Ich verstehe nur leider nicht wie so etwas zustande kommt. Ich hab wirklich all die Jahre in meinem Leben nie emotionale Probleme gehabt und jetzt bin ich so dermaßen neben der Spur... Sie war meine erste richtige Partnerin; zusammen seitdem ich 16 Jahre alt war. Wir waren zwischendrin auch einige Monate mal getrennt ...

Du machst sie wahrscheinlich zu deinem Gott.

In der Reihenfolge steht sie an erster Stelle. Dein Gott sind auch nicht Hobbies etc. Deshalb funktioniert das auch nicht.

Nenn es Leben; Meer oder Universum oder Gott. Dass es etwas Größeres als einen selbst gibt, ist nicht schwer nachzuvollziehen. Das kannst du an jedem Baum sehen, der am Wegesrand steht, am Himmel, an den Sternen usw.

Was gut ist, du hast schon mal die Erkenntnis, dass du jedem Happen hinterherläufst.

Viktor Frankl hat eine gute Methode entwickelt, um mit Ängsten umzugehen. Du nimmst dir dein Verhalten übertrieben vor. Fortan wirst du also nicht nur jedem Happen hinterherlaufen, sondern jedem Brotkrumen. Du wirst robbend vor ihr auf allen Vieren kriechen, und die Worte tropfen nur so aus deinem Mund: ich mach alles, was du willst.

Du wirst dann vermutlich feststellen, dass du darauf keine Lust hast. Generell hat man nicht so viel Lust auf das, was man sich vornimmt.

Vielleicht wirst du auch feststellen, welcher Absurdität du gerade anheim fällst.

Und: Humor hilft Heilen. Nicht Sarkasmus, aber Humor. Oder wie Frankl sagte: Man muss nicht alles glauben, was man sich selber erzählt.

Statt ankämpfen intensivieren und übertreiben. Denn in der Übertreibung liegt die Anschaulichkeit.

03.11.2022 19:23 • x 1 #10


I
@H-Moll
Das ist eine ganz Interessante Herangehensweise und du hast auf jeden Fall recht. Ich habe Sie idealisiert und zu meinem Gott gemacht, für den ich alles tun würde. Wenn man das jetzt übertrieben darstellt, so wie du es beschrieben hast, dann komme ich mir vor wie der letzte Depp.

Naja aber ich denke das alles wird jetzt besser, da wir gestern ein Abschließendes Gespräch hatten. Sie sagte ihre Gefühle reichen nicht aus und sie könne sich keine Zukunft so vorstellen. Ich hätte wirklich alles getan. Da ich das aber schon kommen sehen habe, hat es mich allerdings gar nicht so heftig getroffen. Mich beruhigt es irgendwie nun endlich Vergewissheit zu haben. Seit 2 Monaten wusste ich nicht was das zwischen uns ist und wird. Es war immer ein Kampf zwischen Hoffnung und Realität. Nun weiß ich, dass es vorbei ist und das sich mein ungesundes Verhalten bzgl. dieser Abhängigkeit bessern wird.

Zitat von clumsy:
ch würde sagen, Du solltest Dich emotional ein Stück von ihr lösen. Leider geht das häufig nicht, ohne den Kontakt für eine Weile abzubrechen. Manch einer kann es auch ohne Kontaktabbruch, aber viele eben nicht. Jedenfalls scheint der Weg einfacher ohne Kontaktabbruch, dieser Weg zu sich selbst zurück.

Wie @clumsy oben schon erwähnt hat, ist es mir nun möglich mich emotional von ihr zu lösen, da wir kein Kontakt mehr haben werden. Natürlich wird es trotzdem nicht leicht und ich werde sie sicher oft vermissen. Aber ich weiß nun wo die Reise hingehen wird. Ziel: Ein Zufriedenes Leben ohne sie.

04.11.2022 05:31 • x 1 #11


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