Hallo,
ich bin ein Frischling hier im Forum, habe hier die letzten Tage viel gelesen und gedacht, ich schreibe mal meinen Schmerz nieder.
Mein Partner hat sich am Freitag von mir getrennt, nach 2,5 Jahren Fernbeziehung. Es enstand mehr im Streit, ich hatte ihm wohl wieder zu viel Druck gemacht, ich wollte gerne in den Urlaub und er lieber sparen.. Nach dem Streit ist mir wieder einiges klar geworden, so dass ich versucht habe mich zu entschuldigen und ich bin ihm nachgelaufen, bin abends 1,5 Stunden in seine Heimat gefahren, um zu reden. Er war einfach nur kalt und abweisend, hat mich dann auch einfach wieder fahren lassen..
Unsere Beziehung war nicht leicht, ich glaube, das Hauptproblem lag daran, dass ich mich in einer emotionalen Abhängigkeit befand. Ich hatte es als Kind nicht leicht, meine Mutter ist Borderlinerin, was sie sich nicht eingesteht, ich habe von ihr nie die Zuwendung bekommen, die man als Kind benötigt. Ich hatte vor kurzem den Kontakt zu ihr abgebrochen, weil es einfach nicht mehr ging, es fiel mir ausgesprochen leicht. Ich bin auch seit August in psychologischer Behandlung aufgrund von Depressionen.
Ich glaube, ich habe meinen Ex-Partner zu viel gefordert, wollte wohl immer mehr Liebe, auf eine andere Art und Weise, ich wollte unbedingt in den Urlaub, da ich mir dachte, nach dem letzten halben Jahr hätte ich mir das verdient (Hörsturz vor kurzem, Auszug aus dem Elternhaus, Depressionen, 50 Std-Arbeitswoche). Ich wollte einfach nur, dass er mal bedingunglos ja sagt.. Für ihn ist es aber grade so, dass er nach 8 Jahren Bundeswehr nun eine zweite Ausbildung macht und nicht mehr der Spitzenverdiener ist. Er wollte mir einen Kompromiss vorschlagen, aber darauf bin ich gar nicht erst eingegangen.. Ja, dann wurde er immer kälter.. Ich hab meine Würde und mein Gesicht vor ihm verloren, hab geweint und gebettelt dass wir zusammen bleiben aber es nützte nichts. Er sagte; egal was ich jetzt tue, ich kann daran nichts ändern und ich solle bloß nicht zu ihm fahren, dann würde er richtig durchdrehen.. Hatten nun seit Freitag keinen KOntakt, es hat sich angefühlt als würde mein Herz von einem kleinen Teufel zerrissen, ich kann nicht mehr essen und schlafen, Alpträume, habe schon 5 kg abgenommen. Gestern abend hat er mir geschrieben, ihm ginge es schlecht und er habe ja schon mehrmals geweint und es tut ihm leid, dass er so schei. zu mir war. Da war sie wieder da; Hoffnung! Schlagartig ging es mir besser, ich konnte wieder was essen und lachen. Bis ich wieder mein Gesicht verlor und ihn angebettelt habe, dass ich mich ändere! Es wurde wieder alles abgeschmettert von ihm, ich hab wieder völlig die Fassung verloren und bin in einem Loch. Ich kann auch nicht weinen, ich bin wie versteinert und gleichzeitig so zerrissen.
Ich glaube, er hat sich nur gemeldet, weil er sein Gewissen erleichtern wollte, er sagte im Gespräch auch zu mir, dass die Gefühle für eine Beziehung nicht mehr ausreichen würden. Er wollte wohl nur dass ich sage: Es ist okay dass du Schluss gemacht hast, lebe dein Leben ohne Schuldgefühle! Aber das habe ich natürlich nicht getan, obwohl ja jeder das Recht hat, Schluss zu machen.
Wenn ich mir vorstelle, alle Pläne sind auf einmal dahin (Wollte Ende des Jahres zu ihm ziehen), dann sticht es in meinem Herzen. Nie wieder alle seine netten Freunde sehen, nie wieder die tollen Dorf-Party, die ich immer so mochte, weil ich diesen sozialen privaten Umgang in meiner Heimat nie richtig erfahren habe. Klar habe ich auch Freunde, aber die sind mittlerweile schon in einer festen Partnerschaft und haben keine Lust mehr auf Ausgehen und Feiern. Wenn ich auch daran denke, dass ich an seinem 30. Geburtstag nicht da sein kann, dann möchte ich einfach nur schreien.
Ich gebe mir die Schuld für die Trennung, ich habe viele Streiterein angezettelt.. Am Anfang unsere Beziehung hätte er alles für mich getan. Ich hätte ihn sofort geheiratet, ich hab mich so verschossen in ihn! Und das ist wohl auch der Fehler gewesen; ich habe mein Umfeld und meine Interessen aufgrund der Fernbeziehung schleifen lassen, ich hatte fast keine Hobbys mehr.
Ich glaube, dass ich in einer Art und Weise beziehungssüchtig bin.. Ich ertrage es kaum, alleine in meiner Wohung zu sein, die letzten Tage habe ich auch bei meinen Eltern geschlafen, obwohl ich den Kontakt abgebrochen hatte, ich wollte in dem Moment einfach nur aufgefangen werden.
Jetzt sitze ich hier und der Schmerz darüber, dass ich ihn wohl nie wieder sehen werde, nie wieder in sein Dorf fahren werde, nie wieder so einen Mann finde, zerfrisst mich. Ich hasse mich grad selbst dafür, dass ich mir nicht selbst genüge, um auch ohne Mann glücklich sein zu können!
Ich ärgere mich auch so sehr, dass ich meine Chance verspielt habe und diesen wirklich lieben und tollen Mann verschreckt habe. Seine Absichten waren immer ehrlich und er war herzensgut. Manchmal denke ich, es hat keinen Sinn mehr zu leben.
Ich hoffe, ich kann in diesem Forum ein wenig Trost finden.
Lg,Sara
09.03.2015 21:43 •
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