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Elternhaus verlassen oder nicht - Ängste stehen im Weg

Mäusla
Hallo ihr Lieben,

Ich brauche mal gaaanz dringen den Rat von anderen Personen. Mir fällt auch nicht der richtige Titel ein, der das ganze fassen kann, dennoch hoffe ich es kann sich jemand meinen Problem annehmen.
Nachdem ich letztes Jahr im März aus meine langjährige WG mit meinem damaligen Freund zusammen gezogen bin und das ganze in die Brüche ging, bin ich seit März dieses Jahres wieder bei meinen Eltern eingezogen. Ich bin damals mit ihm 80 km von zuhause weggezogen und habe mich somit auch von meinen Eltern gelöst. Die Beziehung ging schon im Oktober in die Brüche, weshalb ich in dieser Stadt in eine Mädels Wg zog. Nachdem ich dort nie richtig Fuß fassen konnte und meine Arbeit gekündigt habe, bin ich zurück in meinen Heimatort zu meinen Eltern. Eigentlich wollte ich dort nur vorübergehend bleiben. Wie es der Zufall wollte fand ich in diesem Ort direkt eine Arbeitsstelle. Eigentlich wollte ich sobald es mir besser gehen würde und ich wieder eine große WG gefunden habe ausziehen. Mittlerweile weiß ich nicht mehr ob das der richtige Weg ist, da ich dann jeden Tag zu Arbeit fahren müsste denn nun zum eigentlichen Problem: ich leide unter Angst-und Panikattacken in Bezug auf Autofahrten und wenn ich alleine in der Wohnung bin. Während meiner Beziehung habe ich davon nichts gemerkt, ich dachte meine Therapie wäre erfolgreich gewesen. Nachdem ich aber verlassen wurde und dort keine Freunde hatte usw kamen die Ängste wieder und begleiten mich seither bei jeder Fahrt ( Die Angst vor der Angst). Wenn ich wieder in eine WG ziehe habe ich diese Konfrontation erneut sowohl die Autofahrt als auch das Alleinsein, da meine einzige Mitbewohnerin wenig da wäre ( ich hätte ab Juli die die Möglichkeit wo einzuziehen). Ich fühle mich bei meinen Eltern einfach sehr wohl momentan und kann dadurch meine Probleme gut umgehen. Ich möchte nicht wieder alleine in der WG sein und Angstattacken durchstehen müssen. Innerhalb meiner Beziehung war das allerdings z.B. nie der Fall und auch da war ich öfters alleine nachts.
Wenn ich umziehe könnte ich natürlich erneut eine Therapie beginnen, neue Freundschaften schließen usw. Aber wenn ich dann wieder niemanden habe und Ängste bei der Fahrt durchlebe, ist wiederum reine Folter für mich. Davon abgesehen könnte ich mir die enormen Spritkosten, die ich derzeit nicht habe sparen. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es von hier in meine angepeilte Stadt leider kaum, also müsste es das Auto sein . WGs finde ich nur in dieser Stadt. Und alleine Wohnen um in der Nähe zu bleiben, ist für mich definitiv keine Option.

Ich bin halt seit kurzem 26 und möchte nicht ewig bei meinen Eltern bleiben, allerdings möchte ich meine Ängste nicht erneut herausfordern sondern mich weiterhin wohl fühlen können. Ich hoffe ihr versteht mich stückweit.
Ich hab halt überlegt ob es nicht sinnvoll wäre noch zu bleiben und erst wieder auszuziehen wenn der Richtige kommt oder ich wirklich stein alt bin . Ich arbeite unter der Woche, mach Abends noch was für mich und am We treffe ich Freunde aus der nähe (schon diese 20 Minuten Fahrten sind eine Herausforderung für mich). Ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen.

Ich danke euch schonmal im Voraus
Vielen herzlichen Dank

19.05.2018 16:26 • #1


M
Stelle dich ganz allmählich deinen Ängsten und nutze den sicheren Hafen deiner Eltern, da du schon ohne sie anderswo gelebt hast, wird die Umstellung falls wenn - dann wieder einfacher, Hauptsache deine Eltern haben Verständnis für

19.05.2018 16:51 • x 1 #2


A


Elternhaus verlassen oder nicht - Ängste stehen im Weg

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Gorch_Fock
Wenn Du das nicht professionell behandeln lässt bist Du in ein paar Jahren ganz kaputt. Was machst Du ggf. in 10 Jahren mit einem Kind? Dann kannst du nicht mehr im Kinderzimmer wohnen bzw. musst Du mobil sein.

19.05.2018 16:59 • #3


A
Hallo @Mäusla ,

zuerst mal dankeschön für deine Geschichte.

so, wie du deine Ängste beschreibst, könnte es sich dabei um eine Klaustrophobie handeln........hast du dich mit deinen Angst- und Panikattacken schon einmal bei einem Psychiater vorgestellt?

Die Klaustrophobie wirst du bestimmt vom Hörensagen kennen.....es ist eine Angst in engen Räumen, egal ob Auto, Wohnung, in Geschäften in der Schlange stehen........und und und

Ich habe das Gott sei Dank nicht mehr, aber als junges Mädchen habe ich ebenfalls darunter gelitten. Besonders in Stresssituationen war es sehr schlimm.
Im Auto konnte ich nur fahren, wenn ich nicht in einen Stau kam........(Baustelle usw), auch in Bus und Straßenbahn gab es diesbezüglich Probleme, sodass ich manchmal schweißgebadet, schon einige Haltestellen vor dem Ziel, aussteigen musste.

Bekam Schweißausbrüche, Herzrasen, Drehschwindel, Atemprobleme und regelrechte Todesangst.

Ich habe das nur überwinden können, durch eine Konfrontationstherapie.
Je länger du wartest, desto schlimmer und häufiger werden die Angstattacken. Wenn du dich in einer, für dich, angenehmen Situation befindest, kannst du diese Angstanfälle zwar verdrängen, nur sollte das nicht dein Ziel sein.

Sobald sich die Situation wieder verändert, ist alles beim alten.

Ich würde dir empfehlen, dir einen guten Therapeuten zu suchen, der die Ursache ermittelt und dir hilft, wieder ein angstfreies Leben zu führen.

Das Verbleiben in deinem Elternhaus, ist nur eine Verdrängung und auch Übergangssituation. Und auch, das warten auf einen geeigneten Partner, bringt dich womöglich noch in eine emotionale und auch physische Abhängigkeit.

Nur du kannst jetzt die Verantwortung für diese Angsterkrankung übernehmen und solltest das auch umgehend tun. Wenn man sich seiner Angst stellt, natürlich erstmal in Begleitung und nach guter Vorbereitung, dann wirst du sehen, dass diese Ängste nach und nach verschwinden.

Mal ganz abgesehen, dass du jetzt 26 Jahre alt bist und das Wohnen bei deinen Eltern nun auch nicht unbedingt der Traum einer jungen Frau ist.........auch wenn man sich gut versteht.

Geh dein Problem an, du wirst es schaffen, vertraue dir selbst und auch deinem Körper..........weißt du eigentlich, dass noch niemand bei einer Panikattacke gestorben ist? Hört sich vielleicht etwas befremdlich an, nur wurde mir das mal gesagt, wie ich noch Angst vor meiner Angst hatte.

Ich kann dich ganz genau verstehen und weiß, was du empfindest


Ich wünsche dir alle Kraft dieser Welt, um deine Angst zu besiegen........glaube an dich, du schaffst das.

Liebe Grüße
Atmani

19.05.2018 17:04 • x 1 #4


Mäusla
Zitat von Atmani:
Hallo @Mäusla ,

zuerst mal dankeschön für deine Geschichte.

so, wie du deine Ängste beschreibst, könnte es sich dabei um eine Klaustrophobie handeln........hast du dich mit deinen Angst- und Panikattacken schon einmal bei einem Psychiater vorgestellt?

Die Klaustrophobie wirst du bestimmt vom Hörensagen kennen.....es ist eine Angst in engen Räumen, egal ob Auto, Wohnung, in Geschäften in der Schlange stehen........und und und

Ich habe das Gott sei Dank nicht mehr, aber als junges Mädchen habe ich ebenfalls darunter gelitten. Besonders in Stresssituationen war es sehr schlimm.
Im Auto konnte ich nur fahren, wenn ich nicht in einen Stau kam........(Baustelle usw), auch in Bus und Straßenbahn gab es diesbezüglich Probleme, sodass ich manchmal schweißgebadet, schon einige Haltestellen vor dem Ziel, aussteigen musste.

Bekam Schweißausbrüche, Herzrasen, Drehschwindel, Atemprobleme und regelrechte Todesangst.

Ich habe das nur überwinden können, durch eine Konfrontationstherapie.
Je länger du wartest, desto schlimmer und häufiger werden die Angstattacken. Wenn du dich in einer, für dich, angenehmen Situation befindest, kannst du diese Angstanfälle zwar verdrängen, nur sollte das nicht dein Ziel sein.

Sobald sich die Situation wieder verändert, ist alles beim alten.

Ich würde dir empfehlen, dir einen guten Therapeuten zu suchen, der die Ursache ermittelt und dir hilft, wieder ein angstfreies Leben zu führen.

Das Verbleiben in deinem Elternhaus, ist nur eine Verdrängung und auch Übergangssituation. Und auch, das warten auf einen geeigneten Partner, bringt dich womöglich noch in eine emotionale und auch physische Abhängigkeit.

Nur du kannst jetzt die Verantwortung für diese Angsterkrankung übernehmen und solltest das auch umgehend tun. Wenn man sich seiner Angst stellt, natürlich erstmal in Begleitung und nach guter Vorbereitung, dann wirst du sehen, dass diese Ängste nach und nach verschwinden.

Mal ganz abgesehen, dass du jetzt 26 Jahre alt bist und das Wohnen bei deinen Eltern nun auch nicht unbedingt der Traum einer jungen Frau ist.........auch wenn man sich gut versteht.

Geh dein Problem an, du wirst es schaffen, vertraue dir selbst und auch deinem Körper..........weißt du eigentlich, dass noch niemand bei einer Panikattacke gestorben ist? Hört sich vielleicht etwas befremdlich an, nur wurde mir das mal gesagt, wie ich noch Angst vor meiner Angst hatte.

Ich kann dich ganz genau verstehen und weiß, was du empfindest


Ich wünsche dir alle Kraft dieser Welt, um deine Angst zu besiegen........glaube an dich, du schaffst das.

Liebe Grüße
Atmani


Vielen Dank für deine Worte. Ich war vor meinem Umzug in Therapie. Grund der Ängste ist wohl ein Autounfall und intensives Mobbing in der Schule. Die Therapeutin sprach viel darüber mit mir und gab mir Tips. Es war dann auch besser/besiegt bis zu diesem Lebensumbruch.
Klaustrophobie war es keine, sondern Panik und Angststörung.

Ich brauche eben Sicherheit und die geben mir derzeit meine Eltern , Freunde und Schwester die sich hier befinden. Ziehe ich wieder in die Stadt kann ich zwar leichter eine Therapie machen aber habe das ja alles aufgegeben...

19.05.2018 17:13 • x 1 #5


A
wenn du in Therapie warst, dann hast du eventuell schon einiges erfahren, über diese Panik und Angststörung.

Das Leben ist leider nicht vorhersehbar und es passieren Dinge, die man vorher nicht für möglich gehalten hat. Wie du es schon erwähnst, ist so ein Lebensumbruch dann wieder der Auslöser für die Angst.

Handele nach deinem Bauchgefühl, wenn du jetzt meinst, dass du am besten bei den Eltern aufgehoben bist, dann solltest du erstmal bei ihnen bleiben.
Nur vergiss nie dein Problem irgendwann mal anzugehen. Eine Therapie muss nicht unbedingt wöchentlich stattfinden.

Vielleicht gibt es eine Möglichkeit einmal im Monat in die nächstliegende Stadt zu fahren.
Vielleicht kann dich dann jemand hinfahren?
Es gibt Therapeuten, die diese Konfrontationstherapie machen. Tipps kann man sich auch im Internet holen. . nur wenn du mit der Angstsituation konfrontiert wirst, nur dann kannst du sie auch verarbeiten.

Das ist ähnlich, wie bei einer Traumatherapie, die erfordert eine lange Vorbereitungszeit, bevor die Phase der Traumaexposition in Angriff genommen wird. Zuerst muss der Patient psychisch stabilisiert werden und das ist auch bei Angsterkrankungen so ähnlich.

Frage mal bei den Krankenkassen, wo bei euch in der Nähe solche Therapeuten zu finden sind, die sich auskennen und diese Zusatzausbildung haben.

@Gorch_Fock hat es geschrieben, du kannst nicht immer im Kinderzimmer wohnen. .dein Leben geht weiter.

Schöne Pfingsttage
Atmani

19.05.2018 17:36 • #6


P
Hallo Mäusla!

Wie geht es dir mit deiner Angststörung mittlerweile, wohnst du noch zu Hause?
Vor etwas mehr als 10 Jahren hat mich eine Panikstörung für 2-3 Jahre sehr intensiv begleitet.
Bei mir mir gab es keinen speziellen Auslöser, also konnte es jederzeit und überall auftreten
(ist es auch meistens mehrmals täglich). Was dann dazu geführt hat, dass ich mich komplett von
der Aussenwelt isoliert habe und in eine Depression gerutscht bin. Das hielt sich dann gegenseitig
am Kochen, war ein guter Trip.
Was mir im Bezug auf die Angststörung sehr geholfen hat, war zu verstehen wie sie funktioniert.
Ich wurde mir langsam klar darüber, dass es nichts weiter als eine Adrenalinausschüttung ist und
der Körper darauf eben reagiert. Und vor allem ganz wichtig: Jede Panikattacke geht vorbei und es
kann dir nichts dabei passieren, auch wenn sich das anders anfühlt.
Als ich das verinnerlicht hatte, habe ich angefangen mich meiner Angst zu stellen. Ich bin raus unter
Menschen, hatte Panikattacken an Bushaltestellen, in der U-Bahn, im Kino, im Restaurant einfach
überall. Nach relativ kurzer Zeit war es mir einfach egal und es wurde weniger, bis es dann ganz
aufgehört hat. Wenn dann Heute mal im Ansatz dieses Gefühl hochkommt (sehr selten), muss ich
eigentlich nur noch schmunzeln.
Was ich sagen will ist, sofern du es noch nicht getan hast, hol dir Hilfestellung und dann stell dich
deiner Angst, du wirst auf jeden Fall als Sieger hervorgehen!

Viel Erfolg

19.10.2018 13:44 • #7




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